Ich bin echt im Urlaubsmodus!
Nach Island bin ich irgendwie noch nicht wieder im Alltagsleben angekommen, außerdem ist das Wetter toll, die #inkabutze ruft nach mir – der Tisch ist bald fertig, yaiiii – und außerdem ist WM…
Heißt, ich bin gar nicht so sehr in Schreiblaune sondern möchte lieber draußen sein, im Garten buddeln, mit Holz herumwerkeln, die Gartentische ölen, endlich das Insektenhotel bauen, noch ein paar Rigipswände zuschneiden (ok, das geht mir tatsächlich langsam auf die Nerven!), Steinmauern anbeten, dem Mann zuschauen, wie der die Leinwand für den Beamer an der Hauswand befestigt (ja, wir machen mal wieder Gartenkino, juchu!). Solche Sachen, Ihr wisst schon.
Wie gut, dass ich schon etwas vorbereitet habe: Mein neulich schon angekündigtes Kopenhagen-Klischee, nachdem ich erstmal die zauberhaften Shades of Grey dieser Stadt verbloggen musste. Heute erzähle ich also noch ein letztes Mal von Kopenhagen und einer Bootsfahrt um den Nyhavn.
Kopenhagen am Morgen
Kommt man wie ich schon um 8 Uhr morgens mit dem Flieger in Kopenhagen an und ist bereits eine halbe Stunde später am Hauptbahnhof direkt in der Stadt und das auch noch zum ersten Mal, liegt es wohl nahe, die „Strøget“, die bekannte und älteste Einkaufsstraße Dänemarks entlang bis zum Nyhavn zu laufen. Eine ganz blöde Idee.
Mit meinem Einfall, auf diese Weise hübsche leere Straßen zu fotografieren lag ich doppelt falsch: Hässliche Riesenwerbebanner versperren einem die Sicht, und das Blödeste an dieser Uhrzeit sind die überall fahrenden und parkenden und ratternden Lieferwagen, die ihre Waren vor 10 Uhr zu den Shops bringen und aus der eigentlichen Fußgängerzone eine riesige Lastwagenzone machen. Es ist laut und stinkt, ich bin innerhalb kurzer Zeit echt genervt.
Eine Bootsfahrt um Nyhavn, dem Bilderbuch-Hafen von Kopenhagen
Wer genauso ein doofes Timing hat wie ich sollte sich daher in irgendwelche Nebenstraßen verbummeln und sich dann fix nach Nyhavn begeben, denn dort ist jetzt tatsächlich die beste Uhrzeit für eine kleine Hafenrundfahrt. Eigentlich hatte ich das aalglatte Touristenprogramm gar nicht geplant, aber als ich da am schmucken Nyhavn stehe, ist das Wasser einfach zu einladend, außerdem ist das Ticket mit knapp unter 10 Euro für die ca. einstündige Rundfahrt wirklich nicht sehr teuer.
Was soll ich groß sagen? Meine Kamera ist jetzt ohne Ende voll mit smukke Touribildern, die ich jetzt unbedingt zeigen muss, sorry dafür! Hafen, bunte Häuser, wunderschöne Schiffe, hachhach. Wie neulich auf dem Floß in Brandenburg ist es auch hier einfach toll, mal die Perspektive zu wechseln und eine Stadt vom Wasser aus zu erkunden.
Die Brücken sind teilweise recht spektakulär klein und eng, manchmal geht’s tatsächlich nur mit entlangschrappen.
Habe ich erwähnt, dass das Wetter es auch noch spitzenmäßig mit mir meinte? Klischee erfüllt, liebes Kopenhagen, Du siehst tatsächlich noch genauso aus wie in meiner Erinnerung, denn vor ca. 30 Jahren war ich schon einmal hier.
Damals gab es aber am Ufer vor der kleinen Meerjungfrau allerdings noch mehr Bäume, aber heute wie damals stehen dort Touristen und lassen sich von der Nixe begaffen.
Schön, dass sich manche Sachen nicht ändern.
TTT – TierischeTouriTipps
Hinkommen:
- Die so genannten Billigflieger fliegen für recht kleines Geld von Deutschland nach Kopenhagen.
- Die Fahrt vom Flughafen zum Hauptbahnhof dauert mit dem Zug oder der S-Bahn ca. eine Viertelstunde. Die Zuglinie 2 ist sehr leicht noch im Flughafengebäude zu finden, alles ist gut ausgeschildert und die Bezahlautomaten können sogar Deutsch. Eine einfache Fahrt kostet 37 Dänische Kronen (ca. 5 Euro). Die Züge gehen tagsüber im 10-Minuten-Takt, am Wochenende und Abends ca. alle 20 Minuten. Achtung: Die Fahrkarten gelten ab sofort, es ist also nicht möglich, an den Automaten die Fahrkarten im Vorhinein zu kaufen!
- Vom Hauptbahnhof braucht man etwa 25 Minuten zu Fuß bis Nyhavn. Der Weg ist leicht zu finden, aber die Dänen helfen einem sowieso sofort weiter, sobald man fragend in der Gegend rumsteht.
Ablegen:
- Die Rundfahrt kostet 75 Kronen (knapp unter 10 Euro) mit dem Anbieter direkt vorne im Hafen, den ich sehr empfehlen kann. Trotz wenigen Besuchern gab der Guide sich viel Mühe und erzählte sehr kurzweilig in Dänisch und Englisch. Für andere Sprachen Abfahrtszeiten beachten!
- Morgens ist noch nicht so viel los, daher am besten die erste Rundfahrt um 10 Uhr nehmen (noch früher wäre natürlich noch schöner, jetzt im Mai stand die Sonne schon relativ hoch).
- Ganz hinten hinsetzen! Ich habe zwar leider die Erzählungen des Guides weniger verstanden, weil hinten der Antrieb knatterte, aber beim Rausfahren aus dem Hafen konnte ich dafür nach hinten super Fotos machen und musste nicht gegen die Sonne fotografieren.
- Die Route geht nach Norden am Wasser entlang bis zur kleinen Meerjungfrau und anschließend nach Süden durch Christianshavn unter recht spektakulär niedrigengen Brücken hindurch.
Weitergehen:
- Klischeemäßig habe ich mich anschließend direkt am Hafen in eines der vielen Cafés gesetzt. Für 30 Kronen (ca. 4 Euro) bekam ich einen normalen Kaffee und ein Croissant, was nicht so übertrieben teuer ist wie ich erwartet hatte.
- Spätestens jetzt lohnt ein Abstecher nach Christiania, der Hippie-Freistadt mitten in Kopenhagen. Zu Fuß braucht man nur ca. 20 Minuten bis zum Eingang, der schräg gegenüber der „Vor Frelsers Kirke“ (Erlöserkirche) auf der Prinsessegade liegt.
Disclaimer: Mein Aufenthalt in Kopenhagen ist Teil einer Reiseeinladung von DFDS Seaways, die ein #PDRBschiff von Kopenhagen nach Oslo sponserten. Ganz herzlichen Dank dafür. In Kopenhagen war ich allerdings auf mein eigenes Gutdünken unterwegs.