Ob Spreewald, Niederlausitz, Uckermark, Prignitz oder der Fläming: Als ich neulich einen kleinen Überblick über Brandenburg schrieb, fiel mir auf, wie viel ich schon von diesem wasserreichen Bundesland kenne, wie vielfältig Brandenburg ist und wie viele tolle Ecken es hier gibt. Seit mehr als 10 Jahren bin ich viel in Brandenburg unterwegs, mache Urlaub und recherchiere für Artikel und Bücher.
Es wird also dringend Zeit, Euch Brandenburg einmal vorzustellen. Hier kommen 111+ Tipps zu Sehenswürdigkeiten, schönen Ausflugszielen und Inspirationen für mehr als einen Kurzurlaub.
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1. Lieblingstipps für Brandenburg
Willkommen in Brandenburg. Zack, und schon habt Ihr das Lied von Rainald Grebe im Kopf, oder? Witzigerweise sind die Menschen hier von diesem Lied ziemlich begeistert, denn es hat das fast vergessene Bundesland, das sich rund um Berlin schmiegt, wieder etwas mehr in den Fokus gerückt.
Doch immer noch wissen wenige, dass Brandenburg tatsächlich viel zu bieten hat: Es das seenreichste Bundesland, noch vor Mecklenburg-Vorpommern, es gibt viel Natur, viel Ruhe, aber auch viele kreative Institutionen, tolle Museen und spannende Lost Places.
Dennoch ist bei vielen Menschen der erste Reflex „Echt jetzt?“, wenn ich von Sommerurlaub im Land Brandenburg erzähle. Ja, wir haben die Sommerferien bereits vor Corona in Brandenburg verbracht. Auch neulich, als wir wieder mal einen Hausboot-Törn durch Brandenburg auf der Havel gemacht haben, war es super leer – trotz Sommerferien. Auf meine Anmerkung auf Instagram bekam ich Nachrichten, dass die meisten Menschen außerhalb Brandenburgs immer noch nicht wissen, wie toll man hier urlauben kann – und eigentlich ist das auch ganz schön.

Auf dem Wasser sieht man umso mehr, wie unglaublich grün Brandenburg ist und wie wenig bevölkert. Insofern hat Rainald Grebe schon Recht: Hier ist wirklich nix los, und das finden wir hier auch eigentlich janz knorke.
Wenn ich jetzt ein bisschen über Brandenburg schwärme, ist mir bewusst, dass ich mich hier als weißer Mensch ohne Migrationshintergrund sehr viel freier bewegen kann. Denn ja, ich habe in Brandenburg natürlich auch schon rassistische Sprüche gehört und bin mir nicht sicher, wie mein Brandenburg-Erlebnis als PoC (Person of Color) wäre.
Ich möchte das hier einfach nicht unerwähnt lassen und würde mich sehr freuen, wenn PoCs mir von ihren Erfahrungen berichten würden.
Meine Lieblingstipps für Brandenburg:
2. Tipps nach Himmelsrichtung

Karte von Brandenburg mit Landkreisen
Zur besseren Orientierung habe ich eine vereinfachte Brandenburg-Karte mit den Landkreisen des Bundeslandes gezeichnet. Ich starte von Berlin aus gesehen im Nordwesten mit dem Havelland und der Prignitz. Anschließend geht es im Uhrzeigersinn über die Uckermark, Märkisch-Oderland, Spreewald-Lausitz, Fläming und Potsdam-Mittelmark weiter.
Es gibt jeweils eine kleine Einführung und dann konkrete Ausflugstipps für den kurzen Besuch oder längeren Urlaub.
Brandenburg Nordwest: Havelland, Elbauenland und Fachwerkhäuser
Die Havel ist eine der wichtigsten Wasseradern Brandenburgs. Sie schlängelt sich einmal von Norden aus Mecklenburg kommend durch den Landkreis Oberhavel, anschließend durch Berlin und biegt dann nach Westen ins Havelland und wieder nach Norden in die Prignitz ab – ein ziemlich verrücktes Ding also.

Die Havel früh am Morgen.
Der Westen und Norden Brandenburgs ist daher geprägt von Elbe und Havel, die sich in der Prignitz vereinen. Brandenburg grenzt hier an Sachsen-Anhalt, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen. Das schöne Elb-Auenland, das nach vielen Hochwassern renaturiert wurde, wirkt mit seinen kleinen Fachwerkdörfern wie aus der Zeit gefallen.

Insbesondere im nördlichen Brandenburg gibt es viele hübsche Dörfer mit Fachwerk.
Der kleine Landkreis Oberhavel glänzt durch das schöne Seenland im Norden – ein herrliches Ausflugsziel. In Himmelpfort nimmt der Weihnachtsmann die Post entgegen, die alte Stadt Fürstenberg kann man auch per Hausboot besuchen und eines meiner Highlights ist die Tonstichlandschaft nördlich von Zehdenick mit einem großartigen Museum.

Startrails entstehen durch Langzeitaufnahmen.


Mit dem Hausboot in Brandenburg unterwegs – es gibt kaum einen schöneren Urlaub.


Erlebnisfischen im Westhavelland

Auf fast jedem Haus in Rühstädt kümmern sich im Frühling die Störche um ihren Nachwuchs.

Der Havelberger Dom thront präsent über der schönen, am Wasser gelegenen, aber leider relativ ausgestorbenen Stadt.



Kraniche, die Vögel des Glücks, sind an ihren Rufen gut erkennbar.



Mehrere alte Brenn-Öfen stehen auf dem großen Gelände des Mitmach-Museums Ziegeleipark Mildenberg


Kamele in Nassenheide
Der Stechlinseeradweg führt vom Bahnhof Gransee über den Stechlinsee nach Fürstenberg auf der ehemaligen Trasse der Stechlinseebahn, 40 km.
Von Oranienburg führt der Havelradweg nach Zehdenick, von dort durch die schöne Tonstichlandschaft nach Mildenberg und zur Mühle Tornow.
Der Alte Hof am Elbdeich bietet sehr gute, saisonale Küche. Am Elbdeich 25, 19309 Unbesandten
Im Gasthaus Alter Hafen in Mildenberg, direkt neben dem Ziegeleipark, gibt es hervorragende, auch vegane Küche. Ziegelei 11, 16792 Zehdenick.
In der Mühle Tornow sitzt man im idyllischen Garten des restaurierten historischen Gebäudes. Neue Str. 1, 16798 Fürstenberg/Havel

Naturcampingplatz Rehberge. Lychener Str. 8, 17279 Lychen
Wurlsee Camping. Strelitzer Str. 5b, 17279 Lychen
Wilde Heimat. Hier kann man auch tolle Übernachtungs-Flöße mieten! Zehdenicker Straße 34 d, 16798 Wasserstadt Fürstenberg / Havel
Naturcamping Ellenbogensee nahe Fürstenberg
Campingplatz Seeblick am Hohennauener See im Havelland
Campingplatz Am Schönfelder See nahe Kamern. Schon in Sachsen-Anhalt im Winkel zwischen Havel und Elbe.
Im Schloss Rühstädt* übernachtet man wie eine Prinzessin! Am Schloss 3, 19322 Rühstädt
Die Alte Ölmühle* in Wittenberge ist großartig restauriert und bietet Freizeitaktivitäten und einen Wellnessbereich. Bad Wilsnacker Str. 52, 19322 Wittenberge
Die traumhaften Ferienwohnungen in Himmelpfort* liegen direkt am See. Klosterstraße 12b, 16798 Himmelpfort
Das alte Rittergut Gut Boltenhof* bietet traumhafte Zimmer und Ferienwohnungen nahe Fürstenberg. Lindenallee 14, 16798 Boltenhof


Mein Sommermärchen: Hausboot-Urlaub in Brandenburg auf dem BunBo
Das Schönste in jedem Sommer: Familienurlaub auf dem Hausboot. Das geht besonders gut in Brandenburg mit seinen unzähligen Seen und uralten, wilden Flüssen.

Schöner Schlafen: Auf einem Floß in Brandenburg
Heute ist ommm-Tag. Übers Wochenende auf einem rudimentären Floß auf Brandenburgs Seen – ein Trip in den absoluten Entspannungsmodus und darüber, was man im Leben eigentlich wirklich braucht.

Burgfrollein auf Storchenjagd: Unterwegs in Brandenburgs Bullerbü
Im Storchendorf Rühstädt, einem winzigen Dorf in der Prignitz Brandenburgs, findet sich auf fast jedem Dach ein Storchenpaar. Ein Besuch in Brandenburgs Bullerbü.

Netzfischen im Elb-Havel-Winkel: Mit dem Fischer auf dem Gülper See
Der Elb-Havel-Winkel ist dort, wo Elbe und Havel ein kleines, überschaubares Dreieck bilden, bevor sie sich vereinen. Auf dem naturgeschützten Vogelparadies des Gülper Sees war ich mit dem Fischer Schröder netzfischen.

Das Elbtalauenland in Brandenburg
Wilde Pferde, Elbtalaue, über allem kreist der Seeadler: So eine Bilderbuchlandschaft findet man in der Prignitz in Brandenburg in Lenzen an der Elbe.
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Brandenburg Nordost: Seen, sanfte Hügel und die Oder
Weiter geht’s nun nach Osten, durch Weizen- und Mohnfelder mehrerer ökologischer Landwirtschaftsbetriebe, kleine Dörfer und gepflasterte Straßen, dabei liegen immer wieder Seen am Wegesrand: Es geht in die schöne und sanft hügelige Uckermark, den Naturpark Uckermärkische Seen, das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin und in den Barnim. Ganz im Osten markiert die Oder die Grenze zu Polen und schlängelt sich in mehreren spannenden Abschnitten gen Ostsee. Hier liegt auch der einzige Nationalpark Brandenburgs, das Untere Odertal, das mit flora- und faunareichen Feuchtgebieten lockt, durch die man herrlich Wandern, Fahrradfahren oder Kajaken kann.

Blümchen-Overdose in der Uckermark.
Gen Süden liegt nun der Barnim und das schöne Oderbruch. Der Name des Oderbruchs entstammt nicht, wie man meinen könnte, der „gebrochenen Oder“ – das würde sogar den tatsächlichen Gegebenheiten des Binnendeltas entsprechen. Hier teilt sich die Oder in mehrere Arme auf und das ca. 60 Kilometer lange und etwa 20 km breite Gebiet wurde häufig überschwemmt, bis man ein Regulierungskonzept von Abwasserwiesen und Deichen entwickelte. Doch der Name Oderbruch bedeutet eher „Sumpf“ oder „Moor“.

Sonnenuntergang am Oderdeich im Oderbruch.
Wenn Du im Berlin-Brandenburger-Raum gefragt wirst, was ein Name bedeutet, liegst Du mit „Sumpf“ oder „Moor“ häufig richtig.
„Berlin“ leitet sich – höchstwahrscheinlich – vom slawischen Begriff berlo für „Sumpf“, „Feuchte Wiesen“ ab. Der Begriff „Lausitz“ entstammt dem Sorbischen łuža, bzw. auch dem Niedersorbischen Łužyca und Polnischen Łużyceetwa für „sumpfige, feuchte Wiesen“. Ja selbst der Begriff „Brandenburg“ könnte vom Slawischen branyj für „sumpfig“ oder dem Infogermanischen brendth für „quellen“ abgeleitet sein, was eben auch wieder mit Wasser zu tun hat – sicher ist das allerdings nicht. Der besagte Oderbruch ist jedenfalls abgeleitet aus dem mittelhochdeutschen Begriff bruoch, was „Sumpf“ oder „Moor“ bedeutet.
Ja, wir sind hier eben richtige Moorenten.
Nun folgt, östlich von Berlin, das hügelige Gebiet mit dem malerischen Namen Märkische Schweiz. Für Alpbewohner:innen sicher eher lächerlich, bestaunen wir Plattlandmenschen die kleine hübsche „Berglandschaft“ und üben hier auch schon mal für die nächste Fernwanderung.

Im Barnim eindeutig der Liepnitzsee mit seiner unglaublichen Farbe und der Insel mittendrin.
Die Seenlandschaft von Oberuckersee und Unteruckersee liegt Richtung Prenzlau und lohnt sich zu erkunden.
Der Grimnitzsee liegt nicht nur mitten im schönen Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin mit dem Grumsiner Forst ganz in der Nähe, sondern bietet auch einen tollen Fahrradweg einmal drumrum.
Der Parsteiner See ist eines der größten Gewässer Brandenburgs südlich von Angermünde und strotzt mit toller Wasserqualität.

Der Liepnitzsee – aufgrund seiner Abgeschiedenheit und der tollen Farbe immer noch einer meiner Lieblingsseen.

Sowohl im Oderbruch wie im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin gibt es diverse Wanderwege, schaut mal auf Komoot oder bei den Tourismus-Webseiten. Ganz besonders schön ist es da übrigens auch im Winter bei tiefster Kälte, wenn sonst keine Sau unterwegs ist.
Der Buchenwald Grumsin ist einer der wenigen Buchen-Urwälder Deutschlands und UNESCO-Welterbestätte. Auf verschiedenen Wanderwegen kann man tief in den alten Wald eintauchen


Im Bulli durch Brandenburg.


Das NABU-Zentrum Blumberger Mühle bietet ein Bio-Restaurant, Ausstellungen und einen großen Rundgang durchs Gelände, auf dem man viel entdecken kann. Ein wunderschönes Gelände!
Von Templin zum Grimnitzsee auf der Tour Brandenburg (30 km) – oder eben umgekehrt.
Von Biesenthal zum Liepnitzsee und zurück. Hier kann man auch gleich noch eine Pause im schönen Strandbad Wukensee machen.
Von Berlin führt der Berlin-Usedom-Radweg am schönen Bernau vorbei, ein sehenswertes Städtchen mit erhaltener Stadtmauer. 29 km sind es bis Bernau, dann kann man auch gleich weiter zum Liepnitzsee fahren.

Das Auengebiet des Nationalparks Unteres Odertal erkundet man am besten mit dem Kanu.


Das Theater am Rand ist ein kleines architektonisches Kunstwerk

Das alte Zisterzienserkloster Chorin wurde im 19. Jahrhundert von Schinkel wieder aufgebaut.
Tolle Küche gibt’s im Grambauers Kalit in Angermünde, am liebsten im süßen Garten. Am Angermünder Marktplatz, Hoher Steinweg 25

Camping Oberuckersee, Lindenallee 2, 17291 Oberuckersee, OT (Ortsteil) Warnitz
Naturcampingplatz Pehlitzwerder am Parsteiner See. 16230 Chorin
Durch Corona muss auf vielen Campingplätzen vorher reserviert werden. Insbesondere in den Sommerferien sind viele Plätze weit im voraus ausgebucht. Eine tolle Alternative zu Campingplätzen bietet Landvergnügen: Hier kauft Ihr eine Plakette und bekommt bei registrierten Bauern und Höfen einen Stellplatz – gegen einen Einkauf im Hofladen. Ein tolles Konzept! Aber Achtung: Auf jeden Fall im Frühling/Frühsommer kaufen, ab Sommer sind die Plaketten meist ausverkauft!
Einst Stammsitz der von Arnims, heute beliebtes Klassenfahrtenziel und auch die Doppelzimmer sind sehr bezahlbar: das stattliche Schloss Boitzenburg. Templiner Str. 13, 17268 Boitzenburger Land
Das schöne Gut Wolletz liegt direkt am Wolletzsee bei Angermünde. Zur Kastanienallee 13b, 16278 Angermünde
Der Re:Hof Rutenberg bietet stylische Ferienhäuschen und Wohnungen auf einem umgebauten Bauernhof. Dorfstraße 23, 17279 Lychen OT Rutenberg
Das blaue Pferd ist ein Künstlerhof in Zehdenick und bietet schöne, einfache Zimmer.
Architektonisches Wunderwerk: Das Schwarze Haus steht in Pinnow bei Gerswalde. Pinnow 26A, 17268 Gerswalde
Im Verladeturm kann man eine Ferienwohnung mieten oder noch besser in den schick gestalteten Bahnwaggons direkt an der Oder übernachten. Kulturhafen Groß Neuendorf, Hafenstr. 1A, 15324 Groß Neuendorf

Auf dem Gut Gollin kann man im Baumhaus übernachten.

Einfach mit dem Bulli durch Brandenburg #brandenbulli
Kein Plan, kein Versprechen. Einfach nur im Sommer mit dem Bulli durch Brandenburg. Für kurze Zeit raus auf neue Wege, den Kopf freipusten, in den See springen, im Wald übernachten und den Eulen zuhören. Ein ganzes Wochenende lang.

Schöner schlafen im Baumhaus in Brandenburg
Einmal im Baumhaus übernachten – ein Kindheitstraum wird wahr. Das geht seit einiger Zeit auf dem schönen Gut Gollin in Brandenburg in der Uckermark.

8 Ideen für Urlaub in Deutschlands Osten
Sommerferien in Deutschland: 7 Ideen für den Urlaub am Wasser in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen.

Nationalpark Unteres Odertal in Brandenburg
Durch den schönen Nationalpark Unteres Odertal in Brandenburgs Uckermark kann man wandern, paddeln und Fahrrad fahren. Ich zeige Dir schönste Aussichtspunkte und Tipps für den Nationalpark, inklusive Umgebungskarte.

Die 52 Eskapaden im Barnim und der Uckermark führen in Kurzausflügen und Wochenendtouren für das ganze Jahr durch die Region. Für Entdecker und Draußen-Liebhaberinnen.
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Brandenburg Südost: Spree, Neiße, Oder, Dahme und das Lausitzer Seenland
Im Südosten Brandenburgs kann man schnell mal nach Polen rübermachen und spannende Orte besuchen wie z.B. Küstrin, Frankfurt an der Oder, Eisenhüttenstadt, Neuzelle mit dem gleichnamigen herrlichen Kloster Neuzelle, die geteilte Stadt Guben/Gubin, die tatsächlich auf beiden Seiten der Grenze liegt und früher einmal die berühmteste Hutmacherstadt Europas war oder das Städtchen Forst mit dem Ostdeutschen Rosengarten und spannenden alten Textilfabriken, Lost Places und Fabrikantenvillen aus dem 19. Jahrhundert.
Die Region ist geprägt von der Spree und der Oder und den Nebenflüssen Dahme und Neiße. Das schöne Dahme-Seenland liegt nahe Berlin südlich von Königs-Wusterhausen. Zum Kajaken und Hausboot-Fahren eignet es sich wunderbar und hätte ich einen Sack voller Gold, würde ich mir da wohl ein schönes Wassergrundstück kaufen, so schön finde ich es da, aber ich stehe eben auch auf Wasserstädtchen.

Liebster Platz auf unserem Hausboot-Trip durch Brandenburg: die Hängematte.
Noch weiter südlich wird es seltsam, denn wir stoßen ins „Neuland“ vor. Die Niederlausitz ist ein spannendes Flecken Erde, denn hier liegt das zweitgrößte Tagebaugebiet Deutschlands. Ehemals, muss man sagen, denn die meisten Gebiete sind längst stillgelegt, renaturiert und locken nun die ersten Besucher:innen an, denn hier entsteht derzeit das größte zusammenhängende Seengebiet Deutschlands.
Wer um die Geheimtipps weiß, findet hier gemütliche, neue Campingplätze, wunderschöne Badestellen, hervorragend ausgebaute Radwege, wundervolle Ferienhäuser, die auf dem Wasser schwimmen und vieles mehr – perfekt geeignet für einen Roadtrip im Bulli.

Schwimmendes Haus auf dem Partwitzer See
Einige der alten Tagebauen sind heute Naturschutzgebiete und können alleine oder auf Rangertouren erkundet werden, zum Beispiel das Naturschutzgebiet Grünhaus oder Wanninchen.

Bergbaufolgelandschaft Grünhaus.
Der nördlichste Teil der Niederlausitz ist der Spreewald, bekanntes und immer noch mystisches Spree-Auenland und Biosphärenreservat und eines der beliebtesten Kajak-Reviere Deutschlands. Trotz Tourismus hat der Spreewald sich in vielen Teilen immer noch seinen – teils etwas spöden – Charme bewahrt und man sollte ihn definitiv kennen gelernt haben.
Hier befinden sich gleich zwei meiner Lieblingsmuseen: Das Freilandmuseum Lehde, mit originalen Bauerngehöften, in denen man das niedersorbische Leben vor 100 Jahren kennen lernen kann, sowie das Freilichtmuseum Stari lud – Das alte Volk in Dissen-Striesow, in dem es um das Leben im slawischen Mittelalter geht.

Auch viele alte Mühlen gibt es im Spreewald. Hier: Die Buschmühle in Raddusch.


Und auch Stand-up-Paddeln kann man im Spreewald mittlerweile. Foto: Teilzeitreisender

Mehr über die Kultur und Sehenswürdigkeiten des Spreewaldes, über wunderbare Sagen, tolle Orte und die Geschichte der Niedersorben habe ich im Buch Lieblingsplätze Spreewald niedergeschrieben. Lieblings-Cafés, Restaurants & Hotels, witzige Begegnungen, schönste Momente – natürlich gespickt mit vielen Fotos.
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Ganz hervorragend kann man im Lausitzer Seenland Fahrrad fahren, denn die „neuen Seen“ sind mit ebenso neuen Fahrradwegen bestückt. Siehe auch meinen Buchtipp 52 Eskapaden Fläming, Niederlausitz und Spreewald.

Stiller Spreewald an den Teichen entlang Richtung Schlepzig.

Im alten Schlosspark des verlassenen Schlosses Altdöbern kann man schön spazieren gehen und anschließend die Flutung des Altdöberner Sees anschauen. Übrigens besonders im Winter sehr schön.
Lieblingswanderung im Spreewald ist die Wanderung vom Schloss Lübbenau zur Wotschofska.

Gerade auch im Winter lässt es sich im Spreewald toll wandern.


Wasserschloss Fürstlich Drehna

Die Niederlausitzer Heidelandschaft „Loben“ ist riesig und zum Verlaufen geeignet. Unbedingt Handy/Navi mitnehmen.


Die überlebensgroße Lenin-Statue vor dem Hauptgebäude des ehemaligen russischen Hauptkommandos.

Eines der vielen wunderschönen alten Häuser im Dorf Glashütte.

Schlafwagen auf dem stillgelegten Bahnhof Rehagen




Tropical Islands – das skurrile Urlaubserlebnis in Brandenburg. Mir hat’s tatsächlich gefallen.


Das „neue“ Lausitzer Seenland besteht aus vielen großen und kleinen Seen, alle entstanden durch den Tagebau und künftig durch Kanäle miteinander verbunden.

Krasser Gegensatz: Der aktive Tagebau in Welzow, den man besichtigen kann.

Wer genau hinschaut, sieht auf dem oberen Foto eine ähnliche Förderbrücke in Aktion. Die „F60“ auf diesem Bild ist stillgelegt, beeindruckende 75 Meter hoch und man kann sie besteigen.
Im Lausitzer Seenland gibt es immer mehr schwimmende Häuser (grandios!), am besten Mal in meinen Artikel über die Niederlausitz schauen.
Übernachtungstipps für den Spreewald gibt es in meinem Spreewald-Artikel. Lieblingstipp: Das Hotel Strandhaus, großartig gelegen mit schönem Wellness-Bereich.

Der Campingplatz Schervenzsee liegt am nördlichen Ende des gleichnamigen Sees im Schlaubetal.


Da das südliche Brandenburg mit der Niederlausitz, dem Spreewald und Fläming so irre abwechslungsreich ist, gibt es von mir ein Buch über diese Region: In den 52 Eskapaden Fläming, Niederlausitz und Spreewald verrate ich meine Lieblingstouren, mit GPS-Tracks zum Download.
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Weitere Lesetipps im Blog:

Der Spreewald: Sehenswürdigkeiten, Ausflugsziele & Lieblings-Tipps
Da ich die letzten Jahre sehr viel im Spreewald unterwegs war und sogar zwei Bücher über diese Region geschrieben habe, wird es Zeit für einen kleinen Spreewald-Guide mit meinen Ausflugstipps für diejenigen, die sich dieser Region einmal annähern wollen.

Mit dem Brandenbulli durch die Niederlausitz: Am Drehpunkt
Mit dem Bulli durch die Niederlausitz in Brandenburg: Zwischen Tagebau, neuen Naturlandschaften und dem Lausitzer Seenland, wo sich alles darum dreht, ob die Region den Strukturwandel schaffen wird.

Die geteilte Stadt: Guben an der Neiße {Naturlandschaften im Odergebiet}
Nach 1945 fiel der jenseits der Neiße gelegene Teil Gubens an Polen. Die geteilte Stadt kann man hervorragend per Fahrrad erkunden oder sich Kajaks ausleihen und auf der recht wild belassenen Neiße paddeln gehen.

Landlust: Urlaub in der Baruther Glashütte
Im Museumsdorf Glashütte wird in wunderschön restaurierten Fachwerkhäusern Kunsthandwerk angeboten. Ein perfekter Wochenendausflug nahe Berlin.

Schöner Schlafen im Schlafwagen auf dem stillgelegten Bahnhof Rehagen
Im Waggon auf einem Bahnhof übernachten – klingt spannend? Ist es auch. Seit kurzem gibt es nicht weit von Berlin ein Schlafwagen-Hotel. Dazu perfekt passend ein großartiges Französisch-Deutsches Restaurant.

Schöner schlafen im Spreewald: Das Wellness Boutique Hotel Strandhaus in Lübben
Ein Wellnesshotel im Spreewald, märchenhafte Wälder, glucksende Wasserkanäle und ein Ruhewürfel direkt an der Spree zum Entspannen nach der Glühweinkahnfahrt, dem Winterspaziergang und der Sauna: Der Spreewald von der allerfeinsten Seite.

Tropical Islands: Ein bisschen Südsee in Brandenburg
Der rot-weiße Heißluftballon schwebt über dem Grün des Dschungels, die Insassen winken mir zu. Ich winke zurück und denke: Gleich öffnet sich wie bei James Bond ein stahlgraues Tor in der riesigen Hallenwand und der Ballon schwebt ins Weltall.
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Brandenburg Südwest: Die Havel und der liebliche Fläming
Teltow mit einer süßen Altstadt, Stahnsdorf, Kleinmachnow und Ludwigsfelde haben einiges zu bieten und gehören unmittelbar zum Einzugsgebiet von Berlin. Als Wohngegenden sind sie mittlerweile heiß begehrt, obwohl hier nicht gerade der Bär steppt.
Noch teurer wird es in Potsdam, das natürlich einen eigenen Artikel verdient hat und eigentlich auch dafür viel zu umfangreich ist. Potsdam ist kulturell reich und reich an Wasser, was will man mehr.
Weiter geht es durch das schöne Havelgebiet bis nach Brandenburg an der Havel, eine zuckersüße Wasserstadt, von der wir häufig unsere Hausboottouren starten und in der Loriots Möpse Ehrenplätze haben.

Durch die schöne Wasserstadt Brandenburg an der Havel kann man kajaken, suppen oder Hausboot fahren.
Südlich des Havelgebietes zieht sich der Fläming, ein eiszeitlich gebildeter Höhenzug (wovon man nicht sehr viel merkt), von Südosten bis weit in den Westen und Süden hinein. Die Region ist wenig wasserreich, besitzt dafür umso mehr Schlösser und Burgen und vor allem viele kreative Initiativen. Das im vorherigen Kapitel bereits erwähnte Künstlerdorf Glashütte und der Bahnhof Rehagen sind nur zwei von vielen Beispielen. Backsteinbauten, alte Höfe, Apfelbaum-Landstraßen, Naturwiesen und einige der coolsten Lost Places – das ist für mich der Fläming.


Die schöne Kirche des Stahnsdorfer Friedhofes ist nur ein Highlight des riesigen Geländes.

In der Alexandrowka gibt es immer noch die reich verzierten Holzhäuser der russischen Kolonisten, 1826.

In der Biosphäre Potsdam erfährt man zwischen dichtem Dschungelgrün, wo der Pfeffer wächst und kann sich von Schmetterlingen umschwirren lassen.



Der Baumkronenpfad über den Beelitzer Heilstätten im Herbst.
Von Potsdam einmal rund um den Schwielowsee – super schön übrigens auch im (frostfreien) Winter; die Komoot-Strecke startet unlogischerweise von Werder, ich finde es einfacher ab Potsdam.
Der Mauerradweg von Lichtenrade, am Teltow-Kanal entlang bis Zehlendorf ist sehr abwechslungsreich und im Sommer ein Hit.

Der Machnower See südlich von Berlin ist einen Abstecher vom Mauerradweg wert.




So ein Segelflieger ist erstaunlich klein.

Das mittelalterliche Kloster Zinna wurde aufwendig restauriert.
Den supersympathischen Hühnerhof-Appartements in Treuenbrietzen kann man auch auf Instagram folgen. Großstraße 9, 14929 Treuenbrietzen
Sehr schön gelegen ist der Rittmeister in Werder*. Seestraße 9, 14542 Werder
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Das war nun eine Mini-Auswahl der Ausflüge, die man in Brandenburg so unternehmen kann, und dennoch ist der Artikel so lang geworden. Wer jetzt Lust auf mehr bekommen hat:
In den 52 Eskapaden Fläming, Niederlausitz und Spreewald führen 52 Kurzausflüge und Wochenend-Touren durch das Jahr. Meine Co-Autorin Laura von Herz an Hirn und ich verraten Euch Lieblingstouren der drei so unterschiedlichen und spannenden Regionen. Mit GPS-Tracks zum Download.
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Wer aus Berlin kommt und mal nach Brandenburg reinschnuppern möchte, dem empfehle ich natürlich gerne mein Berlin-Pendant: die 52 Eskapaden in und rund um Berlin. Die Touren beinhalten die Brandenburg-Region ca. 100 km rund um Berlin herum und laden ebenfalls zu Tagesausflügen und Wochenenden ein. Und natürlich gibt’s auch viele Tipps für kleine Mikroabenteuer mitten im Berliner Grünstadtleben.
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Redakteurin, Autorin, Möchtegernentdeckerin, Liebhaberin der polaren Gebiete unserer Erde und abschweifend in Berlin und Brandenburg. Chefin vom Dienst.