Derzeit herrscht überall Urlaubsstimmung: Per Twitter, Facebook, google+ erreichen uns grandiose Bilder von aller Welt, man erzählt sich von den Urlaubsfreuden der letzten Wochen oder fiebert dem bevorliegenden Urlaub hin, und wer gerade zu Hause weilt, den packt vielleicht das Fernweh und die Sucht nach schönen Urlaubsbildern. So auch Frau Hibbel. Sie fragt nach meinen 4 Lieblingsurlaubsbildern.
Ich frage: Nach meinen VIER (!!) Lieblingsurlaubsbildern?! Hoffentlich meint sie dann nicht auch noch REISE-Bilder? Reisen und Urlaub ist für mich nämlich beizeiten etwas völlig Unterschiedliches, kann aber auch das Gleiche sein. Doch, sicherlich meint sie auch Reisebilder.
Ich habe gekramt und gekramt und zusammengepuzzelt und eines ist mir dabei klargeworden: Es gibt keine Lieblingsbilder, und vier schon mal gar nicht. Es gibt Momentaufnahmen, die hinterher für bestimmte Momente passen. Na klar, es gibt mehr oder weniger gute Bilder und deshalb schaue ich häufig auf die gleichen 20 % der Fotos einer Reise, aber ich fürchte, das liegt zu mindestens 60 % daran, dass ich mir noch nicht alle angeschaut habe. Nicht einmal von der BigTour, ich mag es ja kaum zugeben.
Und dann hat es natürlich auch noch mit meiner derzeitigen Verfassung zu tun: Gerade habe ich die ultimative Sommerstimmung und probiere mich wildwerkelnd bei der Fotobearbeitung aus. Was dabei herauskommt sind knallige Farben mit viel türkisblauem Himmel. Und weil ich länger nicht mehr trekken war, ist kein einziges Trekkingfoto dabei. Und weil es sowieso im Hier und Jetzt fast immer am Schönsten ist, sind die Fotos auch alle kaum älter als ein halbes Jahr.
Meine nun also doch wieder völlig spontanen „4 Lieblingsurlaubsbilder“ sind:
(im Uhrzeigersinn)
- ein Antarktisfoto, natürlich, denn dieses Erlebnis werde ich im Leben nie vergessen. Auf diesem hier sehe ich die Weite, die Stille, die Ruhe und das Wilde.
- Kacheldetails an der Mauer des Ahmed Yasawi-Mausoleums: Mein erstes Mal Asien und die Erinnerung daran, dass Menschen Wundervolles erschaffen können.
- eine Lagune in Chile, einer der ersten Anblicke mit WOW-Effekt auf der BigTour, die für mich etwas ganz besonderes war mit der Erkenntnis, dass man nie zu groß denken kann, denn irgendwie kann im Leben alles passieren. Außerdem natürlich die Schönheit der Natur, die wirklich, wirklich keine Grenzen kennt. Und jetzt wisst Ihr, warum das eines meiner Lieblingsfotos ist: Ich werde immer pathetisch, wenn ich das anschaue, und das ist einfach ein geiles Gefühl.
- Kamele. Kamele und ich mitten drin. So wollte ich das, so habe ich es bekommen. Mit anderen äußeren Umständen als ich es wollte, aber Kamele, freilaufend, und auf diesem Foto nicht mit Holzlatten geprügelt. Das Foto erinnert mich an die geliebten Tiere, meinen selbst auferlegten Buch-Auftrag und daran, dass es wichtig ist, die eigene Komfortzone zu verlassen. Dass es kein Schwarz-Weiß gibt auf dieser Welt außer der Tinte auf Schreibpapier, die es dringend zu benutzen gilt.
Wann ist nochmal meine nächste Reise? Achja, im Juli. Gottseidank.