Koh Phangan, auch Ko Pha-ngan oder Koh Pha Ngan geschrieben, ist eine Insel im Golf von Thailand und die drittgrößte Insel des Landes. Koh Samui gleich nebenan ist weitaus bekannter, Koh Phangan lockt dafür mit sehr viel mehr Ursprünglichkeit und ist weniger bebaut als Koh Samui. Koh Phangan verbindet Hippiefeeling, Ruhe und ein schönes Nachtleben, was für mich im Urlaub die schönste Mischung ist.
Da schon die ersten Anfragen nach Tipps kamen, erzähle ich Euch heute von meinen Lieblingsecken, Lieblings-Stränden, Anekdötchen und vor allem dem hübschesten Bungalow auf der Insel, obwohl sicher schon genug über ganz Thailand geschrieben wurde. Aber vielleicht findet Ihr den ein oder anderen Hinweis, der in meinen Reiseführern ebenfalls gefehlt hat. Als Thailand-Ersttäterin ist es also ein Einstieg in das SOA-Pancake-Trail-Leben gewesen.
Ich habe Euch ja bereits erzählt, was ich alles in Thailand und auf Koh Phangan nicht gemacht habe. Tatsächlich haben wir jedoch nicht die ganze Zeit auf der faulen Haut gelegen, wie das eigentlich die Absicht dieses Urlaubs war. Koh Phangan ist wirklich super nett und Roller fahren ist einfach so cool, dass wir ziemlich viel unterwegs waren und in drei verschiedenen Unterkünften und jeweils sehr charmanten Hotels und Bungalows übernachtet haben.
Inhalt des Artikels
Bangkok
Weiterreise Koh Phangan
Beste Reisezeit
Strände & Unterkünfte
Fortbewegung
Essen & Trinken
Tauchen
Shoppen
Natur
Recycling
Winzige PacklisteReiseführer, Guides & Links
Anreise
Koh Phangan hat keinen eigenen Flughafen, es gibt daher nur das Boot für die Anreise. Dieses könnt Ihr entweder vom Festland aus nehmen oder nach Koh Samui fliegen und von dort aus mit der Fähre übersetzen.
Die Anreise nach Koh Phangan dürfte für die meisten erst einmal über Bangkok erfolgen.
Bangkok
Bangkok würde ich auf jeden Fall an den Anfang der Reise setzen. Häufig habe ich gelesen: Mach Bangkok erst zum Schluss, dann bist Du akklimatisiert und nicht so geschockt. Hm, Bangkok empfinde ich überhaupt nicht als schockierende Stadt, und ich persönlich habe wirklich lieber am Anfang einer Reise den Trubel, denn nach Entspannung inmitten von Natur habe ich keine Lust mehr auf Großstadt.
Vom Flughafen nach Bangkok rein geht es sehr einfach mit dem Zug. Darüber kann man sogar einen ganzen Artikel schreiben, habe ich gelernt.
Ich empfehle dringend, am Flughafen eine Sim-Karte fürs Handy zu kaufen, um Internet zu haben. Entgegen vieler Aussagen fand ich nämlich selten ein offenes WiFi und viele funktionierten nicht. Sicherheitsnadel nicht vergessen, damit Ihr Eure Karte austauschen könnt.
Das Bayoke Sky Hotel* war für die allerersten zwei Nächte Bangkok sehr cool, auch wenn die Zimmer nicht so doll sind, wie es der Preis erwarten lassen würde. Dafür ist das Essen im 18. Stock richtig klasse (unser vermutlich bestes Essen in den zwei Wochen überhaupt), beim üppigen morgendliche Buffet kann man einiges über Thaifood lernen und die Aussicht ist natürlich toll.
Aber Achtung: Auf keinen Fall das Abend-Buffet im 76 Stock nehmen, das ist unlecker und heillos überteuert.
Für einen zweiten Aufenthalt würde ich gerne mal am Fluss wohnen wollen, die Susi hatte da einen tollen Unterkunfts-Tipp. Allerdings vermute ich, dass das recht laut wird, denn die Motoren der Boote knattern und die ständigen Trillerpfeifen machen ordentlich Lärm.
Ich würde wieder versuchen, an der U-Bahn oder an einer Bootsanlegestelle zu wohnen. Die öffentlichen Verkehrsmittel, insbesondere das U-Bahn-Netz, sind sehr einfach zu kapieren. Allerdings ist es nicht so billig, wie man denken sollte, wenn man das Geld mal wirklich in Euro umrechnet. Ich war erstaunt, wieviel hier die Thais für alles bezahlen müssen, eine Fahrt kostet zwischen 40 und 80 Baht, die Fähren sind günstiger und machen mehr Spaß, aber wieder Achtung, nicht direkt neben die Bootsleute stellen: Trillerpfeifen!
Ja, beim zweiten Mal würde ich dann auch gerne mal einen Nachtmarkt besuchen und vielleicht in die Khao San Road gehen. Achtung: Bloß nicht auf die Masche vieler Einheimischen reinfallen, die Euch erzählen wollen, dass eine Sehenswürdigkeit geschlossen hat und sie für Euch was Besseres haben. Dass der Palast bei uns tatsächlich geschlossen hatte, konnte ja niemand ahnen. ;)
Mehr Tipps für Bangkok können Euch Florian und Stephan im ihrem gerade neu erschienenen Guide 555 Tipps für Bangkok* geben.
Weiterreise nach Koh Phangan
Wir haben uns für die Hinreise mit Bahn nach Süden übers Festland und dann mit der Fähre nach Koh Phangan entschieden. Zurück sind wir aus Zeitgründen (und weil wir nicht wussten, wie gut man der Bahn in Thailand vertrauen kann) über Koh Samui mit dem Flieger, wir mussten ja immerhin unseren Anschlussflug nach Berlin bekommen.
Die Hinreise mit dem Zug war absolut toll, ich würde sie immer wieder machen! Zudem ist es natürlich viel ökologischer. Wir hatten ein zweier Abteil, was bei einem Vermittler inklusive der Überfahrt über Koh Samui nach Koh Pangan etwa 50 Euro pro Nase gekostet hat. Gebucht haben wir über 12go.asia.de, die Tickets bzw. den Voucher holt man sich dann neben dem Bahnhof in einem Shop ab.
Der Flug von Koh Samui nach Bangkok kostet dafür etwas über 100 Euro.
Die Betten im Zug sind erstaunlich bequem und es war auch nicht zu kalt, die Lautstärke hielt sich in Grenzen, so dass wir tatsächlich schlafen konnten.
Alles wirkte sehr zuverlässig und ein Erlebnis ist es ohnehin. Bitte vorher mit Proviant eindecken, direkt am Bahnhof gibt es nichts wirklich Leckeres mehr und im Zug ist das Essen zwar wirklich ok, aber total überteuert.
In Surat Thani wurden wir nach dem Aussteigen sofort in Empfang genommen, mussten ca. eine Stunde warten und wurden dann zum Boot gebracht. Also alles sehr gut organisiert und einfach. Ich wurde da mit meiner Afrikaerfahrung und der Erwartung, dass erstmal nichts klappen würde, wirklich eines Besseren belehrt. Schöner und günstiger soll übrigens die Anreise mit dem Thong Nai Pan Express sein, der noch weitere kleine Buchten ansteuert.
Einzig schade am Zugfahren war natürlich, dass es dunkel war und wir nur am Morgen etwas von der Landschaft gesehen haben.
Bei Inlandsflügen genug Zeit einplanen
Wer den Flieger nimmt, sollte vor allem für den Rückweg sicherheitshalber viel Zeit einplanen. Wir haben noch auf Koh Pangan auf einen früheren Flieger umgebucht, weil wir uns nicht sicher waren, ob eineinhalb Stunden zum Umsteigen in Bangkok so sinnvoll sind. Und ja, sie sind es nicht.
Verspätungen scheint es laut einiger Foreneinträge häufiger mal zu geben und auch bei uns war das der Fall. Wir sind dann vor Ort spontan noch einmal auf einen früheren Flieger gebucht worden, weil wir trotz des früheren Fluges eventuell den Anschluss verpasst hätten.
In Bangkok müsst Ihr dann nochmal Euer Gepäck abholen und aufgeben und nochmal durch den Sicherheitscheck und die Passkontrolle, die am längsten dauert. Dafür solltet Ihr alleine eine Stunde einplanen. Besser also flexibel und mit Zeit planen oder eben doch gleich den Zug zurück nehmen.
Beste Reisezeit für Koh Phangan
Grundsätzlich kann man Koh Phangan zu jeder Zeit bereisen. Im Sommer, also Juli und August, ist es trocken, dafür sehr voll wegen Europäischer Sommerferien. Ebenfalls voll ist es im Dezember und Januar. Ab Februar wird es ruhiger und wärmer, der April ist der heißeste Monat. Im Herbst und Winter kann das Wetter etwas unbeständig sein und etwas kühler.
Beste Tauchbedingungen sollen in der trockenen Sommerzeit, also Juli und August sein. Beste Zeit, um Walhaie zu sehen, sind März bis Mai. Mit März haben wir für uns einen optimalen Monat erwischt.
Strände & Unterkünfte auf Koh Phangan
Die kleine Insel im Golf war für uns die perfekte Wahl. Koh Samui im Süden ist belebter und noch touristischer, Koh Tao im Norden angeblich durch die vielen Tauchschulen sehr überfüllt. Koh Phangan in der Mitte wird von vielen Touristen anscheinend ausgelassen, wir haben hier erstaunlich viel Ruhe erlebt und es ist sogar noch ein bisschen vom Hippie-Flair vergangener Tage übrig.
Obwohl die Straßen gerade wahnsinnig ausgebaut werden – das mag man schade finden, ist aber aufgrund des ansteigenden Tourismus ganz sicher sinnvoll – wirkt Koh Phangan noch erstaunlich schlicht. Thailänder haben einfach ein Händchen für den Blumenstil, ich habe riesige Touristenbunker befürchtet und nichts davon gesehen. Größere und teurere Unterkünfte erinnern da höchstens an Jurassic Parc, was ja auch irgendwie witzig ist.
Unsere Unterkünfte und unten genannte Lieblingsbars und Restaurants auf Koh Phangan habe ich auf dieser Karte eingezeichnet und erzähle Euch weiter unten darüber etwas.
Unsere drei Unterkünfte waren zufälligerweise ziemlich perfekt in genau der Reihenfolge. Wir haben in Bungalows gewohnt, wobei der Unterschied zum Hotel auf Koh Phangan nicht immer klar ist. In der Regel hat ein Hotel ebenfalls Bungaow-Charakter, nur eben etwas luxuriöser. Vorgebucht hatten wir nur die ersten Tage nahe der Hauptstadt Thong Sala. Von hier haben wir mit dem Roller in Tagesausflügen die Insel erkundet und so unsere weiteren zwei Unterkünfte gebucht. Insgesamt hatten wir elf Nächte und drei verschiedene Bungalows auf Koh Phangan.
Ich würde es unbedingt wieder so machen wollen, flexibel zu bleiben und für die Stressfreiheit nur die ersten Tage vorzubuchen. Es ist wesentlich besser, wenn man sich die Unterkunft anschauen kann. Vielerorts wurde sehr gebaut und neben Baulärm will ich persönlich keinen Urlaub machen.
Bei anderen Unterkünften kommt es sehr darauf an, welchen Bungalow man denn bekommt: Den, an dem alle Leute direkt zum Strand vorbei latschen, dem, neben dem die laute Bar steht oder den hinten im Dschungel?
Will sagen: Es ist einfach sehr cool, wenn man intuitiv vor Ort das buchen kann, was einem zusagt. Mein kleines Traumhüttchen hätten wir sonst nicht gehabt.
Tipp: Ob es in der Hauptsaison im Dezember/Januar und im Juli/August so sinnvoll ist, nichts vorzubuchen, weiß ich natürlich nicht. Für die ersten Nächte würde ich wohl immer etwas vorbuchen, einfach, weil es so stressfreier ist. Die Preise beim Vorbuchen unterscheiden sich wenig bis gar nicht zur Vor-Ort-Buchung. Andere erzählten uns, vor Ort zu buchen sei wesentlich günstiger, das kann ich nicht bestätigen.
Wichtig ist, auf die Zeiten der Full Moon Party zu achten, in dieser Nacht und den Nächten drum herum sollen viele Unterkünfte ausgebucht sein, vor allem natürlich im Südosten am Haad Rin. Ich kann dazu nichts sagen, wir sind erst nach der Fullmoon angekommen. Die Daten gibt es im Netz.
Mae Haad / Ko Maa
Die schöne Mae Haad Beach im Norden zeichnete sich durch eben jene laute Baustellen aus sowie durch sehr flaches Wasser voller Seegurken, daher waren wir dort nur einmal. Ich finde Seegurken echt süß, aber ich muss nicht unbedingt auf sie rauftreten.
Auch den Schnorchelspot an der kleinen Insel Ko Maa fand ich nicht schön, das Wasser ist viel zu flach und ich hatte beim Reingehen die ganze Zeit Angst, die Korallen zu zerstören, weshalb mir das echt nur mittelprächtig Spaß gemacht hat. Wer dort Schnorcheln gehen möchte, sollte also lieber eine der Bootstouren machen, die bleiben im tieferen Wasser.
Ansonsten sollte man diesen Spot schon mal gesehen haben, die kleine Insel ist schon schön anzusehen und einer der meist fotografierten Spots der Insel.
Haad Salad
Am Haad Salad südlich vom Mae Haad waren wir nur kurz, fanden es aber sehr hübsch und haben nette Hütten am nördlichen Ende entdeckt, die für 600 Baht zu vermieten sind. Sie sahen teils etwas runtergerockt aus, ich würde also nur vor Ort und nach Besichtigung mieten. Den Tipp möchte ich dennoch geben, weil die Leute dort sehr nett wirkten. Zu den Hütten gehört die Spicy Salad Bar, über die man auch bucht. Direkt vor den Hütten gibt’s aber „nur“ Steine und Korallen, der Schwimm-Strand ist ein paar Meter südlich.
Than Sadet
Die Than Sadet Beach im Osten ist nicht nur superschön, die Bungalows kleben zudem bilderbuchmäßig am Felsen mit Blick auf die wunderschöne Bucht. Der Strand ist allerdings nicht mit dem Auto zu erreichen und liegt etwas abgelegen, genau das macht meiner Ansicht nach aber seinen Reiz aus.
Das Flair tat sein übriges, ich wollte sofort bleiben. Bei Aufstieg zu den Bungalows mussten wir allerdings über kleine, vollgemüllte Pfade steigen, zwischen und hinter den Bungalows sah alles sehr oll aus. Die komplett zugekiffte Barbesitzerin, die nicht mehr in der Lage war, aufrecht zu sitzen und uns irgend etwas zulallte, fand ich auch nicht super sympathisch und wir entschlossen uns daher, woanders unterzukommen.
Einen Besuch ist es aber allemal wert. Achtung: Proviant mitnehmen! Vor Ort gibt es lediglich ein winziges Restaurant und eine Bar oberhalb am Hügel, sonst schlicht gar nichts.
Haad Rin
Falls Ihr Euch wundert: Ja, wir haben den Haad Rin tatsächlich nicht besucht, den bekanntesten Strand auf Koh Phangan, an dem die berühmten Full Moon Parties stattfinden. Genauso wenig haben wir uns in Thong Sala näher umgesehen. Die liebe Zeit… und Faulheit. Das gehört wohl zu den Dingen, die ich in Thailand nicht getan habe.
Hin Kong – Cyana Beach Resort
Das Cyana Beach Resort* ist ein Bungalow-Resort liegt unweit der Hauptstadt Thong Sala. Der „Strand“ vor der Hütte ist keiner, das ist eher ein kleiner, brachliegender Hafen, aber der Besitzer ist sehr nett, die Hütten sind sehr komfortabel und sauber und Wifi und Kühlschrank funktionieren.
Die Bar hat recht gutes Essen und es gibt schönerweise auch Thai-Frühstück, z.B. Reissuppe. Letzteres war in anderen Unterkünften nicht der Fall, was ich sehr schade fand, da gab es immer nur europäisches Frühstück.
Nördlich des Hafens ist der Hin Kong Strand nicht zu verachten und wir fanden die Nähe zu Thong Sala ganz praktisch, um noch einige Sachen zu organisieren.
Negativ: Die Klimaanlage ist ziemlich laut, ich konnte damit nicht schlafen, und ohne Klimaanlage wird es schnell sehr heiß. Wir haben also nachts 1-2 Mal das Zimmer runterkühlen müssen, um wieder einzuschlafen.
Insgesamt fand ich die Atmosphäre dort aber sehr nett.
Haad Tian – Traumhüttchen am Strand
Nur durch Zufall haben wir das kleine Haad Tian Resort* an der Westküste gefunden. Irgendwie wollten wir zum Strand und sind dann einfach immer weitergefahren, obwohl die Straße endete und die Schotterpiste aussah, als würde sie in die Büsche führen. Aber dann kam uns ein gealtertes Hippiepärchen auf dem Roller entgegen, sie grinste mich an und machte das Victory-Zeichen.
Am winzigen Haad Tian (nicht zu verwechseln mit dem Haad Tien auf der Ostseite!) staune ich nicht schlecht: Traumhüttchen zu Traumpreisen (500 Baht pro Hütte pro Nacht) unter Palmen vor türkisem Meer!
Das Plus: Das Resort ist seit 30 Jahren ein Familienunternehmen mit super netten Leuten.
Man darf aber auch hier nicht die 60er Jahre erwarten: Hinter den kleinen, älteren Hütten stehen größere, modernere. Der Weg vor den Hütten ist betoniert, wohl auch, um das Auswaschen durch das Meer zu verhindern. Zum Strand muss man daher ganze 20 Meter laufen – nunja. ;)
Das Resort hat neben dem Restaurant noch einen modernen Pool mit wasserspuckenden Delfinen – hüstl.
Ich brauche sowas nicht und hätte Ursprünglichkeit vorgezogen, der Vorteil ist natürlich jedoch, dass man sein Mittagessen unter einem hübschen Dach und Ventilator essen kann. Das Essen ist dort übrigens ziemlich lecker und landet auf den ersten Plätzen, wenn auch etwas teurer.
Die Hütte habe wir nur mit Ventilator ohne Klimaanlage genommen, ich wollte es ursprünglich und außerdem stehen diese direkt vorne. Interessanterweise wurde es nachts dennoch angenehm, vermutlich, weil diese ursprüngliche Bauweise mit Bambus genügend Frischluft in die Hütte reinlässt, auch wenn man alles wegen der Mücken verrammelt hat.
Fließend Wasser und Dusche gibt es in jeder Hütte, allerdings nicht für das Klo, hier muss man mit Eimer nachgießen.
Dass die Hütten oll sind, wie das manche auf Tripadvisor sagen, kann ich jetzt nicht so bestätigen, ist aber vermutlich eine Frage der Erwartung. Ja, der Ventilator hätte mal eine Reinigung gebrauchen können. Ansonsten fand ich es weder muffig noch dreckig. Der Mann fand das Klo allerdings überhaupt nicht prickelnd, mir macht so etwas hingegen überhaupt nichts aus.
Der Strand ist sauber und voller (Kauri-)Muscheln. Er ist wie überall sehr flach, schwimmen gegangen bin ich dennoch.
Strom gab es durchgehend. Ich habe mich nachts in die Hängematte verkrümelt, wenn der Mann – nunja – mal wieder allzu energisch die wilden Tiere verscheuchte. Fazit: In der Hängematte schläft es sich überraschend gut.
Hat Thong Nai Pan Noi – Dschungelfeeling im Osten im Thontapan Resort
Ein Zufalls-Glücksgriff. Ohne den Mann wäre mir so ein Resort wohl nicht untergekommen. Ich fand es zuerst nicht abseits genug, zu tourimäßig, zu … Ihr wisst, was ich meine, oder?
Wir wollten an die Ostküste und rollerten deshalb durch den Dschungel bis zur Thong Nai Pan Noi Beach, weit oben im Nord-Osten. Hier ist ein wenig mehr los als am Than Sadet oder am Haad Tian, es gibt eine Straße mit recht vielen, ziemlich stylisch aussehenden Shops und eine Menge Restaurants und Beach Bars. Die Gegend ist sehr hügelig, wie so oft in Thailand, die Häuser und Bungalows liegen verteilt halb in den Felsen.
Zum Ende des Strandes muss man entweder am Strand entlang oder durch die Resorts laufen, für ein Auto braucht man eine Genehmigung.
Der Sand ist meiner Ansicht nach der Schönste auf Koh Phangan. An der Westküste und im Norden ist er häufig sehr grob und nicht besonders angenehm, hier gibt es feinsten durch-die-Zehen-Riesel-Sand.
Am nördlichen Ende des Strandes liegt das Thongtapan Resort*. Die einfacheren Hütten stehen unten, zu den besseren Hütten geht es einen kleinen Hügel hinauf. Die Anlage ist entweder natürlich gewachsen oder man hat nachgeholfen, jedenfalls steht man nach wenigen Metern fast im Dschungel, sehr klasse!
Es ist grün und die vielen Bäume und Büsche schlucken sämtliche Geräusche vom Strand weg.
Das Beste ist dann auch noch der Bungalow an sich: Super hübsch, Sichtbeton gepaart mit dunklen Dielen und hochwertigen Holzmöbeln, aaawww. Den Bungalow hätte ich sofort mit eingepackt.
Eine kleine Veranda mit Hängematte und ein Wasserkocher für Tee oder Kaffee am Morgen komplettierte das Glück. Wir haben diese drei Tage, die wir dort waren, dann auch gar nichts weiter angeschaut sondern sind Baden und Tauchen gegangen und haben faul in Restaurants, Bars oder der Beach gesessen oder geschlafen – herrlich.
Achso, Internet gab es hier aber häufig keines mehr.
Fortbewegung
In Thailand herrscht Linksverkehr, nicht vergessen! Beachtet das vor allem an Kreuzungen und besonders als Fußgänger. In Thailand gilt das Recht des Stärkeren, auch wir haben einen Unfall gesehen (gottseidank ist nicht viel passiert).
Roller
Roller, oder auch Scooter, sind das übliche und einfach megacoole Fortbewegungsmittel. Die modernen Dinger sind ein Segen für die Insel, bei den alten knatternden Motorrädern, die man ab und zu noch vorbeisausen sieht, fallen einem vor Lärm und Gestank Ohren und Nase ab.
Roller kosten am Tag 250 Baht. Man bekommt den Sprit zwar an jeder Ecke in Flaschen für 40 Baht pro Stück, wer auch hier sparen will, kauft den Sprit aber an der Tankstelle, dann werden nämlich wirklich ganze Liter abgerechnet.
Für Unterkunftswechsel haben wir ein Taxi genommen.
Taxi
Sammeltaxis (offen) und Privattaxis (geschlossen) sind preislich nicht festgelegt, verhandeln ist dennoch schwierig, weil die Fahrer ja wissen, dass man auf sie angewiesen ist. Das Sammeltaxi muss gar nicht unbedingt günstiger sein, haben wir gemerkt.
Sinnvoll ist es, von der Unterkunft ein Taxi zu bestellen, bei uns war das günstiger, als auf der Straße jemanden anzusprechen. Auch am Schalter für die Fähren wird man gefragt, ob man ein Taxi braucht, Das ist tatsächlich nicht teurer, sondern Ihr erspart Euch nerviges Selbstsuchen am Hafen.
Taxis sind generell aber recht teuer. Zwischen 200 und 300 Baht pro Person werden meist bei einem Ritt fällig. Die kurze Strecke von unserer Unterkunft im Westen nach Thong Sala war dabei genauso teuer wie von Thong Sala bis zum Haad Thong Nai Pan Noi im Norden. Andere zahlten dafür sogar 400 Baht, was zu zweit ordentliche 21 Euro sind.
Essen & Trinken
Grundsätzlich war das Essen auf Koh Phangan leider ziemlich touristisch, soll heißen, überhaupt nicht scharf. Dafür aber immer und überall frisch und mit der Bestellung von extra Chili klappte auch das irgendwann.
Wirklich gut gegessen haben wir bei
- Grandma’s Kitchen im Norden
- Mama’s Restaurant im Nordosten
Mein Resümée war also irgendwann:
Überall da, wo es ein bisschen runtergerockt aussieht und ’ne Mama im Restaurant steht, isses besser als anderswo.
Das Essen im Haad Tian Resort fand ich ziemlich lecker, entgegen einiger Stimmen bei Tripadvisor. Es ist dort etwas teurer, fand ich aber ok angesichts der etwas abgelegenen Location. Schwer lecker: die Nr. 97 der Speisekarte!
Sehr gut aber heillos überteuert ist das Steak Restaurant Peppercorn, was wohl von Deutschen geführt wird und in jedem Reiseführer steht. Tolles Steak, aber für den Preis und das leckere thailändische Essen muss man da m.E nicht hin.
Absolutes Lieblingsessen all-over: Grünes Curry!
Bars
Schön chillig fanden wir es in der Freeway Bar: Mega hübsche Beach Bar mit Lounge Musik, netten Drinks, Feuertänzen und Chance auf Sonnenuntergang. Zeigt sich letzterer, machen Ebbe und der vorgelagerte Hafen eine fantastische Spiegelung. Das Essen ist allerdings nicht zu empfehlen, es schmeckte alles gleich und wirkte nicht sehr frisch.
Mitten im Urwald gibt’s direkt auf dem Weg zum Phaeng Wasserfall nicht zu übersehen eine Bar mit großartiger Aussicht über das saftige Dschungelgrün. Gegessen haben wir dort nicht, aber abhängen war grandios.
An der Ostküste mochten wir die ebenfalls sehr chillige Bar neben dem Baan Tapannoi Restaurant. Man sitzt auf dem Boden oder hängt in den Hängematten ab.
Tauchen
Koh Tao soll ja das Taucherparadies schlechthin sein, allerdings habe ich nun mehrfach gehört, dass es mittlerweile genauso überlaufen ist wie Koh Samui. Koh Pangan hat daher wohl nicht nur die ruhigsten Ecken, man kann dort auch Tauchen. Diese Gelegenheit haben wir sehr spontan an unserem letzten Tag ergriffen. Und ich habe jetzt nicht nur den ersten Tauchgang meines Lebens hinter mir, sondern glatt noch einen Walhai gesehen – wahnsinn!
Könnt Ihr sehen, wie die Fische sich auf den Walhai „stürzen“? Das sah so irre aus. Sie suchen wohl nach übrig gebliebener Nahrung für sich und auch nach Schutz. Tatsächlich sieht es aber so aus, als würden tausende Fische den Walhai fressen, finde ich.
Tatsächlich überlege ich, nach meinem großartigen Einführungs-Tauchgang einen Open Water zu machen und würde das wohl wieder auf Koh Phangan machen in der selben Tauchschule, der H2O. Das Boot ist klein und dadurch flexibel. Wir sind zum legendären Sail Rock gefahren, ein Fels, der fernab aus dem Wasser ragt, dieser Spot soll einer der besten im Golf von Thailand sein.
Unser Tauchschulbesitzer kennt die Zeiten, in denen sich die großen Boote am Sail Rock tummeln und legt daher seine Zeit extra so, dass niemand anderes da ist – großartig.
Die Mitarbeiter und Instructors waren mega nett, das Team international. Zur Zeit bilden sie eine Thai aus.
Shoppen
war ich eher nicht. Das einzige, was m.E. nach lohnt, sind schöne Stoffe, die man in manchen Läden bekommt. Die Billigtaschen und Stoffhosen, die man überall bekommt, sind einigermaßen teuer bis sogar sehr teuer (teils über 10 Euro), zudem dürften die Produktionsbedingungen nicht sonderlich gut sein. Einzig ein Batikkleid konnte ich mir nicht verkneifen.
Flora & Fauna
Koh Phangans Natur finde ich umwerfend und liebend gerne würde ich mal eine Dschungeltour mit Guide machen. An Tieren sahen wir
- einen Walhai (siehe oben „Tauchen“)
- mehrere große Barrakudas und unzählige andere Fische
- einen Waran, der nicht gerade klein war
- eine lachende Raupe
- Stare, zumeist Beos, aaawww. Leider einige davon in Käfigen eingesperrt. Die irren Vögel haben es mir angetan, deren Lautstärke kann eine deutsche Sirene locker übertönen.
- unzählige Geckos, deren Gek-Ooooo uns jede Nacht in den Schlaf wiegten
Ganz gratis kann man sich am Phaeng Wasserfall von kleinen Fischen die Hornhaut abknabbern lassen.
Als olle Baumliebhaberin bin ich auf Koh Phangan ziemlich auf meine Kosten gekommen. Nicht nur ist Koh Phangan übersät mit Palmen und Bananenstauden, viele andere Baumarten mit riesigen Blättern gibt es hier. Einige werfen rosa Puschel ab, andere wachsen bis zu über 50 Meter hoch, z.B. die Yang Na Yai Trees, von denen ein besonders prächtiges Exemplar auf Koh Phangan steht.
Von den Blümchen fange ich gar nicht erst an.
Packt am Besten Eure Habseligkeiten entweder in den Scooter oder nehmt einen wasserdichten Beutel mit. Vom Wasserfall kann man durch mehrere Becken schwimmen und immer weiter den Wasserfall hochlaufen.
Recycling
Koh Phangan hat mittlerweile ein recycling-System, um den Müll zu reduzieren. Das sieht man auch, es ist überall überraschend sauber, das hatte ich mir völlig anders vorgestellt. Uns wurde erzählt, dass es vor 10 Jahren eher so aussah wie heute in Indonesien und ein Umdenken vor allem aufgrund der Touristen stattgefunden hat, denen es hier zu vermüllt war. Wie schön zu hören, dass der Tourismus sich hier positiv ausgewirkt hat.
Winzige Packliste
- Mückenspray: Nicht vergessen! Die Viecher sind abends manchmal unerträglich. Unser Autan hat übrigens so richtig gar nicht geholfen, ich hatte noch mein Mückenzeug aus Kanada dabei.
- Ohrenstöpsel gegen Klimaanlagengeräusche, Sirenenvögel und Männer, die nachts wilde Tiere vertreiben. Tipp: Bei mir helfen diese Schaumstoffdinger gar nicht, es geht nichts über Wachs. Die Ohropax Classic* gibt es – achtung – in der Apotheke meist in einer überflüssigen Plastikpackung, online gibt es die in einer Papp-Verpackung.
- Kaffee: Der gute Kaffee wird in der Regel exportiert, die Thais trinken daher nur Aufbrühkaffee. Mein Tipp für den eigenen Wasserkocher ist stets der starke Lösliche von Nescafé* – gibt es leider nicht in Bio, soweit mir bekannt. Oder Ihr nehmt richtigen mit und macht eben türkischen Kaffee. (Bemerkt man etwa, dass ich kaffeesüchtig bin?)
- Hängematte: Meist ist nur eine vorhanden und manchmal ist auch die nicht schön. Perfekt war daher unsere Monkey Swing*, superleicht und superbequem (leider sehr wahrscheinlich null nachhaltig produziert – hat da jemand einen Tipp?).
- Nicht mehr als eine lange Hose und einen Pullover bitte. Und auch die schweren, schwarzen Baumwollshirts können Zuhause bleiben, jedenfalls im März. Ganz leichter Baumwollstoff ist super, ein perfektes Oberteil war z.B. meine Prana Women’s Romy Top Tunika: Fair produziert und mit längeren Ärmeln, so dass ich damit auch in Tempel rein durfte. Habe ich leider in keinem Shop mehr gefunden, das hier könnte ähnlich sein*.
Reiseführer, Guides & Links
Es gibt natürlich noch zig weitere Dinge, die man tun und anschauen kann und dafür gibt es unzählige Guides und Reiseführer. Ich habe mir den Lonely Planet Thailand* und den Marco Polo Koh Samui und Koh Phangan* besorgt. Letzterer hat mich nicht überzeugt. Hauptsächlich wird Koh Samui behandelt, für Koh Phangan stehen sehr wenig Tipps darin, allgemein zu Thailands Kultur gibt es gar nichts und es ist beim Abschnitt „Reisen mit Kindern“ ein fettes Bild einer auf einem Elefanten reitenden Familie drin. Sowas geht gar nicht, finde ich. Der Lonely Planet ist wie üblich sehr zu empfehlen.
- Flashpacking4life hat einen kleinen Guide über Koh Phangan geschrieben und schreibt sowieso viel über Thailand.
- Susi von Blackdotswhitespots hat nicht nur einen ganzen Reiseführer über Thailands Süden* geschrieben, sondern auch wunderbare Tipps gratis auf ihrer Webseite, z.B. Ihren Inselhopping Guide inklusive Koh Phangan.
- Marco hat’s natürlich mal wieder voll drauf: Sein Guide „eines Koh Phangan-Veteranen“ verrät neben den besten Parties auch noch zig andere Sachen, die man auf Koh Phangan sehen und unternehmen kann.
Seit 15 Jahren ist Inka Redakteurin, Reisebloggerin und Autorin in Berlin und Brandenburg. Sie hat mehrere Reiseführer über die Region geschrieben und veröffentlicht ihre Tipps und Geschichten im Spiegel, Tagesspiegel und verschiedenen Magazinen. Außerdem Möchtegernentdeckerin, Liebhaberin der polaren Gebiete unserer Erde und abschweifend in der Welt. Hier Chefin vom Dienst.
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