In diesem Island-Guide findest Du alles für die Planung einer Island-Rundreise, die Reiseroute für einen Roadtrip um die Ringstraße, Unterkünfte, Hotels sowie eine Aufstellung über die Kosten einer Island Rundreise, außerdem Tipps zu weiteren Themen, zum Beispiel den Kosten einer Island-Kurzreise (und ob das wirklich so unterschiedlich ist) und zu meinem Lieblingsunterkünften für einen Island-Roadtrip und zum Polarlichter sehen.
Neben Tipps von mir verraten Euch andere ReisebloggerInnen ihre Lieblingsspots auf Island.

Island-Guide: Tipps für Deine Island-Rundreise

1. Reise-Routen: Ringstraße oder doch nur „Golden Circle“?
2. Wann ist die beste Reisezeit für Island?
3. Reiseführer für Island
4. Wie teuer ist Island?
5. Mietwagen & Versicherungen
6. Empfehlenswerte Unterkünfte in Island
7. Hotpots / heiße Quellen in Island
8. Spartipps für Island
9. Kleine Packliste
10. Tipps von Reisebloggern

Island-Roadtrip, Kartenübersicht: Route & Orte

Kartenübersicht über meinen ersten 13-Tage-Roadtrip durch Island: Übernachtungen und sehenswerte Orte

Orange: Unterkünfte
Grün: Interessante Stationen auf dem Weg.

Planung ist alles für Deinen Island-Urlaub! Naja, oder besser fast alles. Vorfreude sollte es auch sein, und ein bisschen Flexibilität. Island aber ist anders, denn Island ist

  • chronisch ausgebucht
  • vollgestopft mit sehenswerten Orten
  • sauteuer

Aber nicht nur das: Island ist das Land der Wasserfälle, Geysire und Vulkane, was man an den rußschwarz-verfärbten Gletschern und dem dunklen Vulkangestein überall merkt. Noch vielen ist der unaussprechliche Eyjafjallajökull ein Begriff, als dieser 2009 ausbrach und einen Großteil des Europäischen Flugverkehrs lahmlegte. Vor allem aber ist Island wunderschön.

Die meistgestellte Frage ist immer noch: Wie hoch sind die Kosten für einen Island-Roadtrip? Und wie organisiere ich das alles? In diesem Artikel beantworte ich diese Fragen und gebe Dir Tipps, wie Du Dein Reisebudget etwas entlastest.

Meinen Islandurlaub organisiere ich immer selbst, denn ich reise gerne individuell. Vor meiner ersten Rundreise nach Island habe ich mir von anderen Tipps eingeholt und überall hieß es: Buche früh, es wird sonst super teuer und im schlimmsten Fall ist im kleinen Ort, wo Du unbedingt hinwolltest, alles ausgebucht. Inzwischen hat der Touristenboom eingesetzt und es ist sogar noch voller geworden. Daher gilt umso mehr: Plane und buche Deine Unterkünfte in Island möglichst früh! Das heißt übrigens nicht, dass ganz Island voller Touristen ist. Ganz im Gegenteil ist es meistens immer noch sehr leer. Nur an den berühmten Hotspots, dem Golden Circle im Süden und den beliebten Wasserfällen und noch einigen Instagram-Locations ist es knackevoll, sonst verteilt sich das extrem. Du kannst in Island immer noch angenehme stille Weite erleben.

Island günstig individuell bereisen

1. Die Reiseroute: Ringstraße oder doch „nur“ Golden Circle?

Viele Island-Urlauber entscheiden sich bei ihrer ersten Island-Reise entweder für den Golden Circle, also den Süden nahe Reykjavik, oder für eine Rundreise um die Ringstraße. Es gibt wirklich viele Möglichkeiten und letztlich solltest Du Deine Entscheidung von diesen Dingen abhängig machen:

  • Reisedauer
  • Reisezeit
  • Finanzielle Möglichkeiten

Die Reisedauer ist natürlich das erste Kriterium: Hast Du nur drei Tage Zeit, zum Beispiel bei einem Island-Stopover, ist klar, dass Du im Bereich des Golden Circle oder ganz in Reykjavik bleiben wirst. Bei 12 Tagen kannst Du über eine Rundreise nachdenken. Bei vier Wochen willst Du sicher die ganze Insel sehen, also Reykjavik, Golden Circle, Ringstraße Ost- und Westfjorde.

Die Reisezeit spielt hier mit hinein: Reist Du 12 Tage im Winter, rate ich Dir dringend von einer Rundreise ab, obwohl das viele machen. Allzu häufig sind Straßen wegen Schneestürmen gesperrt und Du musst abwarten, bis Du weiterfahren kannst. Da man in der Regel alle Unterkünfte wegen Knappheit vorbuchen muss, hat man dann den Ärger und schafft die Strecken eventuell auch gar nicht und sitzt die meiste Zeit entweder im Sturm fest oder im Auto, weil man langsam vorankommt.

Ich hatte auf meiner ersten Reise für die Ringstraße im Mai 13 Tage Zeit (und das fand ich übrigens zu kurz). Die Westfjorde habe ich ausgelassen, denn dann wäre es doch arg stressig gewesen. Wir sind entgegen des Uhrzeigersinns gefahren, so hatten wir die Sehenswürdigkeiten des Golden Circle gleich am Anfang. Auf die bekannten Sehenswürdigkeiten freut man sich einerseits am meisten, andererseits sind diese eben auch am meisten überlaufen. Wenn diese dann hinter einem liegen, kann man schön entspannen und sich auf „den Rest“ freuen, der noch nicht in Instagram totfotografiert worden ist. Das ist übrigens meine bevorzugte Vorgehensweise auf jeder Reise.

Weil wir einen intensiven und möglichst wenig hektischen Island-Roadtrip machen wollten, haben wir immer 2-3 Tage in einer Unterkunft gebucht. Durch meine Backpacker-Reisen weiß ich, dass kaum etwas stressiger ist als das Packen jeden Tag. Wir haben daher insgesamt lediglich fünf Stationen eingeplant.

Und da sind wir auch schon bei den finanziellen Möglichkeiten: Es wird eindeutig günstiger, wenn Du mehrere Tage in einer Unterkunft bleibst und eine Ferienwohnung nimmst, denn Ferienwohnungen sind günstiger, dort kannst Du kochen, aber Du musst eine einmalige Reinigungs- und manchmal Buchungspauschale zahlen. Wechselst Du jeden Abend Deine Unterkunft, wird die Reise nicht nur stressig, sondern durch die Pauschalen auch teurer. Eine 7-Tage-Reise rund um die Ringstraße kann somit genauso teuer sein wie 14 Tage im Süden. Und Du wirst weniger sehen, weil Du weniger Stops einlegst. Meine Empfehlung ist ganz klar für Island:

Reise langsam und entdecke die kleinen Nebenwege mit Islands Ruhe, kaum Touristen, viel Natur. Die Natur ist überall spektakulär, nicht nur an den Sehenswürdigkeiten.

Mögliche Routen für Island-Reisen

  • Stopover für ein paar Stunden: Ja, selbst dann kannst Du einen Eindruck bekommen. Nimm Dir vom Flughafen einen Mietwagen und erkunde die Halbinsel Reykjanes ganz im Süden mit Gunnuhver – Islands größter heißen Quelle.
  • 3-4 Tage: Reykjavik & Golden Circle: Unterschätze Reykjavik nicht, das ist eine tolle Stadt!
  • 5-7 Tage im Sommer: Golden Circle & Eislagune Jökulsárlon ODER die Westfjorde
  • 5-7 Tage im Winter: Golden Circle & Eislagune Jökulsárlon; die Westfjorde würde ich im Winter ohne Island-Erfahrung nicht befahren. Da ist häufig alles dicht und ggf. Straßen gesperrt.
  • 8-12 Tage im Sommer: Golden Circle & Eislagune Jökulsárlon & Snaefellsness, die großartige Halbinsel, über die ich noch dringend berichten muss und die quasi „Island in klein“ ist ODER Golden Circle, Eislagune Jökulsarlon und eine schöne Tour ins Inland, z.B. Landmannalaugar.
  • 8-12 Tage im Winter: Reykjavik, Golden Circle & Snaefellsness
  • 12-18 Tage im Sommer: Ringstraße und ggf. einen Abstecher ins Inland oder auf die Westfjorde
  • 12-18 Tage im Winter: Ringstraße ohne Westfjorde, aber immer schön Puffer einbauen und damit rechnen, dass der ein oder andere Weg einfach nicht klappen wird; nicht zu empfehlen für Island-Anfänger

Natürlich kannst Du auch innerhalb Islands in den Norden fliegen. Ich würde das allerdings nicht empfehlen, denn erstens lohnt sich die Fahrt, zweitens, nunja, Ihr wisst schon, Fliegen ist ökologisch blöd und so, es reicht ja schon der Flug nach Keflavik. :)

Ringstraße in Island

Einmal Roadtrip um Islands Ringstraße bitte. Hier: Islands sanfter Süden nahe dem Golden Circle.

2. Wann ist die beste Reisezeit für Island?

Von Deiner Wunsch-Route hängt auch die Reisezeit ab: Willst Du die Ringstraße fahren oder ins Hochland, mach das nicht im Winter. Das Wetter ist zu unberechenbar, aufgrund von Winterstürmen können Straßen schon mal tagelang gesperrt werden. Isn Hochland kommt man ohnehin nur im Sommer.

Hauptsaison: Juni – September

Die Hauptsaison in Island war ursprünglich der Juli und August, jetzt beginnt diese bereits im Juni, dann wird es überall teurer. Der Vorteil: Das Wetter ist stabiler. Außerdem ist im Juli und August die Chance hoch, das Hochland zu erreichen. Wir waren Anfang Juni vor Ort und haben es nicht durch die Flüsse ins Hochland geschafft, das ist häufig bis Ende Juni der Fall, wenn die Flüsse noch durch die Schneeschmelze Hochwasser haben. Nachteil: Es ist teurer und vor allem sehr viel voller, es fahren immer noch die meisten Menschen im Sommer nach Island. Für die Hauptsaison musst Du Dich wirklich früh um Unterkünfte kümmern.

ABER ich muss hier gleich sagen: Ja, es ist voll an den Hotspots und das ist nervig, zugegeben. Du kannst aber auch einfach nur zwei Hotspots besuchen und Dich ansonsten im Rest des Landes umschauen, Island ist überall spannend! In Ausnahmefällen und in höheren Lagen musst Du auch im Juni und September mit Schneefällen rechnen.

Nebensaison 1: Mai und Oktober

Bist Du mit knappem Budget unterwegs und willst die Ringstraße fahren, fahr im Mai oder Oktober. Vorteil ist, dass es ein bisschen leerer ist. Nachteil: Die Straßen ins Hochland sind mit ziemlicher Sicherheit gesperrt.

Wir sind beim ersten Besuch Ende Mai gefahren und haben noch den Pfingstmontag mitgenommen. Die hübscheste Unterkunft, unser Ferienhaus, haben wir deshalb noch in der günstigeren Mai-Zeit buchen können. Vom Inland haben wir leider rein gar nichts gesehen und sind nicht einmal bis Landmannalaugar gekommen, weil einfach alles noch gesperrt war bzw. die Straßen zu hoch überflutet waren. In den letzten Jahren hat sich der Winter in Island häufig in die Länge gezogen, so dass manche Straßen sogar bis Anfang Juli gesperrt waren. Ansonsten war das Wetter Ende Mai wirklich schön.

In beiden Monaten muss man bereits mit Schnee, in Ausnahmefällen mit Schneestürmen rechnen, es kann aber auch sehr sommerlich sein. Im Oktober erleben die Isländer:innen bei Sonne einen goldenen Herbst, den ich wunderschön fand (einen Eindruck vom goldenen Herbst in Island gibt es in meinem Stopover-Artikel). Ein weiterer Pluspunkt für den Oktober: die Polarlichter-Saison!

Nebensaison 2: November bis März/April

Von November bis März herrscht tiefer Winter. Wie oben erwähnt, können Schneestürme auch bis Mai oder ab September der Fall sein, wenn auch eher in Ausnahmefällen. Von einem Roadtrip rund um die Ringstraße sollte man absehen, denn Straßen, insbesondere im Osten und Norden, können schon mal mehrere Tage gesperrt sein.

Im Süden rund um den Golden Circle und die Ringstraße bis Vik werden die Straßen bei Schneestürmen gesperrt bzw. sollten dann ohnehin nicht befahren werden, an „normalen“ Tagen sind sie jedoch alle geräumt und dann ist Island wirklich sehr zauberhaft. Vorteil ist außerdem, dass es nicht so voll ist.

Meine Empfehlung für diese Saison aufgrund der unvorhersehbaren Wetterbedingungen: Nimm Dir eine hübsche kleine Hütte im Süden und mach von dort aus Tagesausflüge, oder erkunde ausschließlich die Westfjorde. Aber nimm Dir nicht vor, große Strecken fahren zu müssen, bei üblem Wetter macht das einfach keinen Spaß und Du stehst dann die ganze Zeit unter Druck, Deine nächste Unterkunft erreichen zu müssen.

Polarlichtsaison in Island

Wer Polarlichter sehen möchte, sollte in den Wintermonaten fahren, die beste Zeit für Polarlichter ist im Oktober und Februar/März.

Ich habe sowohl im März wie Oktober Polarlichter gesehen. Welcher Monat besser ist, könnte ich nicht entscheiden: Im März ist der Schnee überall sehr hübsch, Anfang Oktober hatten wir herrliche Herbstfarben. Für einen Kurztrip eignen sich beide Monate, außer man hat das Pech mit vielen Stürmen, das war bei uns jedoch nicht der Fall.

Grüne Aurora am Himmel über IslandWenn Du Polarlichter gerne selbst sehen möchtest, lies hier meinen Artikel, in dem ich alles über Polarlichter in Island festgehalten habe: Wann man sie am besten sehen kann, wie man sie fotografiert und wo ich die besten Unterkünfte für Polarlicht-Sichtungen gefunden habe.

 

3. Vorbereitung: Reiseführer für Island

Wir sind keine megagroßen Planer und haben nur das Nötigste vorher recherchiert. Jeder durfte in einer Excel-Tabelle eintragen, was ihm besonders wichtig war oder wenn uns irgendwelche Tipps gegeben wurden.

Reiseführer IslandAls Reiseführer haben wir den Lonely Planet* genutzt. Der ist als Einführung ganz gut, aber mir persönlich fehlte die Tiefe.
Ich würde daher unbedingt zum Stefan Loose Reiseführer Island raten. Von Stefan Loose bin ich sehr begeistert, weil hier häufig doch noch gute kleine Insider-Tipps geteilt werden.Jetzt Reiseführer Island für 24,95 Euro auf Amazon kaufen.amazon-link

Mittlerweile ist so dermaßen viel über Island in Reiseblogs erschienen, dass man sicher auch alles irgendwo online findet, vor allem eben auch persönliche Eindrücke und viele Tipps für Regionen und Orte, die sich abseits der üblichen Routen lohnen, anzusteuern (siehe Abschnitt Die besten Tipps von Reisebloggern).

Tatsächlich bekomme ich so viele Anfragen, dass ich überlege, diesen Artikel zu einer downloadbaren PDF umzubauen, denn er wird immer länger und länger und auch in den Kommentaren finden sich mittlerweile viele weitere Infos.

4. Wie teuer ist Island und was kostet eine Reise?

Island ist teuer und gilt sogar immer wieder als teuerstes Land der Welt. Ich selbst bin wahrlich nicht reich und sage Dir: Mit der richtigen Planung halten sich die Kosten in Grenzen, aber ein wirklich günstiger Urlaub wird es nicht.

Gesamtkosten:

Wir haben zu viert etwa 4400 Euro für 12 Tage gezahlt, also 1100 Euro pro Person ohne Extras und mit günstigen Unterkünften. Zu zweit wäre es teurer gewesen. Mittlerweile haben sich die Preise natürlich stark geändert, Flüge sind teurer geworden und man muss mit diversen Eintrittsgeldern rechnen. Ganz grob, wenn man sich Auto und Unterkunft teilen kann und aufs Geld achtet, würde ich sagen:

Rechne pro Tag und Person mit mindestens 150 Euro (ohne Flug).

Ich war nun mittlerweile vier Mal in Island. Diese Kosten sind meiner Ansicht nach realistisch, wenn Du nicht im Zelt aber auch nicht luxuriös wohnen willst.

Tipp: Die Kosten gelten ebenso für einen Kurztrip nach Island. Lies hier meinen Artikel ► Stopover: Wieviel kostet eine Island-Kurzreise?

Unterkünfte, Flüge und Mietwagen haben wir ca. vier Monate vor Reiseantritt gebucht, und damit waren wir nicht einmal besonders früh dran: Erfahrene Islandreisende sagen, dass Unterkünfte besser noch sechs bis acht Monate im Voraus gebucht werden sollten!

Kostentabelle bei einem Island Roadtrip 12 Tage mit 4 Personen:

Die Isländische Krone unterliegt teils recht starken Schwankungen, weshalb ich meine Preise in der Kostenaufstellung sicherheitshalber in Euro und Kronen angegeben habe. Unsere ursprünglichen Preise habe ich mittlerweile angepasst:
KostenpunktKostenKommentar
Flüge Berlin-Reykjavik400 € p.P.German Wings, Easyjet oder Icelandair (wir hatten die mittlerweile pleite gegangene Wow Air gebucht)
großer Mietwagen, 12 Tage1400 € (350 p.P.)Suzuki Grand Vitara über billiger-mietwagen.de*
Ein kleines Auto für zwei, z.B. einen Suzuki Jimni, bekommt man günstiger, insbesondere, wenn man nur einen Fahrer angibt.
Benzin für einmal Ringstraße + Ausflüge, ca. 4000 Kilometer500 € (125 p.P.)Kosten etwa wie in Deutschland
Ferienhaus am Golden Circle, 3 Nächte400 € (100 p.P.)Unser süßes Ferienhaus gibt’s nicht mehr, vergleichbar ist dieses über Booking*.
Bett im 4er Dorm, Hostel in Höfn, 2 Nächte60 € p.P.schlechtestes Hostel ever, dafür unschlagbar günstig und gut gelegen
Bett im 4er Dorm, Hostel in Akureyri*, 3 Nächte150 € p.P.In Akureyri; schlechte Matratzen, dennoch super zu empfehlen für Budgetreisende!
sehr coole Holzhütte in Osar*, 2 Nächte300 € (75 p.P.)Tolle Unterkunft im Norden! Mehr unter „Unterkünfte in Island„.
Doppelzimmer, 1 Nacht160 € (80 p.P.)„Günstiges“ Doppelzimmer in Reykjavik
Waltour bei Húsavík100 € p.P.
Gesamtausgaben fix (ohne Essen & Eintrittsgelder)1440 € pro Person bei 4 Personen, die sich einen großen Mietwagen, Benzin und Ferienhaus bzw. Dorm teilen

Hinweis: Die Kosten habe ich aktualisiert, da z.B. Unterkünfte teurer geworden sind.

Wenn Du mit einem statt drei Freunden fährst, ist die Reise natürlich teurer, weil Du etwas mehr für die Zimmer berappen musst, wenn Du nicht im Dorm schlafen willst. Außerdem wird das Auto und Benzin dann eben nur durch zwei geteilt. Achte beim Auto in dem Fall auf ein kleineres Auto, zum Beispiel den Suzuki Jimny. In der Nebensaison gibt es diesen auch schon mal für 50 Euro pro Tag – es sei denn, Du nimmst keinen Allradwagen, dann wird es noch günstiger. Beachte dazu aber unbedingt meine Hinweise im Abschnitt „Mietwagen“!

Ja, Island ist leider teuer. Wer es günstiger haben will, sollte in den Sommermonaten reisen und z.B. im Zelt übernachten (was auch eine wirklich coole Sache ist!).

Wenn Du ganz grob rechnen willst und keine hohen Ansprüche hast, rechne im Schnitt mit 150 Euro pro Reisetag pro Person für Unterkunft, Mietwagen, Sprit und Essen. Im Folgenden habe ich die Kostenpunkte aufgeschlüsselt und gebe Dir noch eine Tipps mit.

Günstige Flüge nach Island

Ich bin mit Air Berlin, Germanwings und WOW Air geflogen und habe mal knapp 200 und mal 250 Euro gezahlt. Die Germania fliegt ebenfalls häufig günstig, z.B. von Dresden oder Nürnberg. Da Air Berlin und Wow Air ja nun leider pleite sind, könnten Flüge künftig etwas teurer werden.
Tipp: Wer zu zweit fährt und einen Mietwagen zur Verfügung hat, ist nicht auf einen Rucksack angewiesen und kann daher für beide zusammen lediglich ein Aufgabegepäck buchen. Wir haben das beim letzten Mal so gemacht.

Wer früher bucht fliegt meistens günstiger. Spätere Schnäppchen oder Last-Minute-Deals gibt es in der Regel nicht.
Gesucht haben wir wie üblich mit diversen Meta-Suchmaschinen und haben immer wieder mit den Airlines verglichen. Im Sommer bietet IcelandAir auch recht gute Preise. Patrick von 101 Places hat gute Tipps zum Suchen günstiger Flüge zusammengefasst.

Wir sind zweimal sehr spät am Abend geflogen und das ist sehr praktisch: Das Mietauto ist auch dann noch direkt am Flughafen abholbar, denn die Isländer sind auf die späten Flüge eingestellt. Sinnvoll ist es dann natürlich, nicht sehr weit fahren zu müssen, die erste Unterkunft bietet sich also in Reykjavik oder etwas weiter im Golden Circle an. Viele Hütten-Unterkünfte befinden sich im Umkreis vom Golden Circle ca. eineinhalb Stunden vom Flughafen weg. Viele der Unterkünfte haben einen kleinen Safe für den Schlüssel, an den man mit einem Code rankommt, der Dir vorher zugeschickt wird. Das ist sehr praktisch, wir fallen um 2 Uhr morgens ins Bett und wachen am nächsten Morgen frisch für unseren ersten Tag mitten in der isländischen Pampa auf. Bei der Rückreise haben wir die letzte Unterkunft durch einen späten 23 Uhr-Flug gespart.

Solltest Du aber einen Flug mitten am Tag haben, buche – wenn möglich – einen Fensterplatz auf der rechten Flugzeugseite. Mit etwas Wetterglück fliegst du dann nämlich über die Südküste, kannst die Eislagune Jökulsárlon und vor allem das Eis und die Gletscher bei so einem grandiosen Anblick bestaunen:

Gletscher von Island aus dem Flugzeug

Island-Ansicht aus dem Flugzeug – wow. Hinten rechts im Bild sieht man ein bisschen die Eislagune Jökulsárlon.

Essen in Island: Von günstig bis mega teuer

Restaurants sind in Island unglaublich teuer, hier musst Du mit Preisen ab 50 Euro aufwärts rechnen. Selbstversorgerunterkünfte sind daher sehr sinnvoll, weil man sich selbst das Essen zubereiten kann. An Tankstellen gibt es häufig günstigere Imbisse, das ist üblicherweise der eher unterdurchschnittliche Burger mit Pommes. Mein Leibgericht ist das nicht gerade. In Reykjavik gibt es allerdings Angebote einiger Restaurants für Touristen, die etwas günstiger sind – schwer zu übersehen mit all den jüngeren Backpackern.

Durch unsere Ferienwohnungen und Hostels konnten wir mit Selbstkochen sehr viel sparen. Die drei bekanntesten Supermarkt-Ketten in Island sind Bonus, Kronan und Netto. Bonus soll mit Abstand günstiger sein, deshalb haben wir ausschließlich dort eingekauft. Wir fanden die Preise nun nicht sonderlich dramatisch wie überall angekündigt. Klar, möchtest Du nur frisches Obst und Salat kaufen wird es sehr teuer. Wir haben uns eher an Reis und Nudeln mit Dosengemüse gehalten, das war preislich dann nur wenig teurer als in Deutschland. Eine tolle Idee waren auch Sandwiches für die Verpflegung unterwegs. Nicht vergessen: Unbedingt Skyr probieren – lecker!

Auf beiden Reisen haben wir uns am letzten Tag die leckersten Burger von Welt gegönnt in den Hamborgarafabrikkan. Yummi!

Trinkgeld ist in Island nicht üblich und wird nicht erwartet, aber natürlich freuen sich Angestellte über einen kleinen Bonus. A propos: Koch Dir morgens lieber eine schöne Kanne Kaffee oder Tee und nimm diese mit, statt ständig einen Stop am Café einzulegen. Ein Käffchen hier und einen Cappucino da, das kann sich schnell summieren. Es sei denn natürlich, man möchte genau hier einen wunderbaren Kaffee trinken, es gibt viele wirklich süße Cafés in Island.

TIPP: Immer auf Vorrat einkaufen, wenn Du eine Rundtour machst, im Osten und Norden sind Supermärkte wirklich rar gesät.

Eintrittspreise

Eintrittspreise gibt es, werden aber unterschiedlich von Jahr zu Jahr verlangt. Heiße Quellen sind mal kostenlos, mal werden umgerechnet ein paar mehr Euro verlangt, mal weniger. Ich fand es nie teuer und habe das in etwa mit Deutschland vergleichen können.
Die Bootstour in der Eislagune Jökulsarlon z.B. hat etwa 26 Euro p.P. gekostet (unbedingt zu empfehlen!). Bei einer heißen Quelle haben wir 3 Euro gezahlt. Das Myvatn Nature Bath kostet mittlerweile immerhin 40 Euro, ist aber wirklich zu empfehlen. Bei der Blue Lagoon musst Du mal eben mehr als doppelt so viel berappen, das würde ich weniger empfehlen.

5. Mietwagen & Versicherungen: Was muss ich beachten?

Was für ein Auto sollte ich mieten?

In Island solltest Du sicherheitshalber einen Allradantrieb (4×4) mieten. Zu zweit ist der Suzuki Jimny perfekt oder der Fiat 500. Zu dritt oder viert ist es darin zu eng, dann passt z.B. ein Suzuki Grand Vitara.
Ein passendes Angebot findest Du am einfachsten über den Mietwagenvergleich billiger-mietwagen.de*. Wir buchen immer über dieses Portal. Beachtet unbedingt die einzelnen Bedingungen des jeweiligen Anbieters, zum Beispiel Extraversicherungen wegen Steinschlag, Teilkasko etc.

Wenn es für Dich wichtig ist, ein sehr günstiges Auto zu nehmen, kannst Du Dich auf die Ringstraße im Sommer beschränken, dann brauchst Du auch keinen 4×4. Wenn Du aber außerhalb der Sommermonate fährst und auch abseits gelegene Straßen fahren möchtest, rate ich Dir unbedingt zu einem 4×4.
Um das nochmal zu betonen: Viele „F-Straßen“, also unbefestigte Straßen, darfst Du ohne 4×4 gar nicht befahren! Du riskierst teure Strafen und die Versicherung wird für Schäden nicht zahlen. Nicht jede Gravelroad ist eine F-Straße, aber viele Straßen sind F-Straßen. Geh dieses Risiko also auf keinen Fall ein! Im Herbst oder Frühling kann ein 4×4 auch die bessere Wahl sein, denn bei Schneefall werden zunächst mal die Hauptstraßen geräumt – doof, wenn man es mit seinem Polo dann die 2 km von der Nebenstraße bis zur Abzweigung nicht mehr schafft.

Oder Du machst es anders und mietest einen Camper und sparst damit gleichzeitig die Unterkünfte. Auf ihrem Blog berichtet Julia ausführlich über ihren 14-Tage-Camper-Roadtrip durch Island, inklusive vielen Tipps auch zum Geld sparen.

SUV Fiat 500

Unser Fiat 500 – und jetzt bitte auf’s Kennzeichen achten – ey, yo!

Welche Auto-Versicherungen brauche ich in Island?

Island ist besonders, was Auto-Versicherungen angeht: Eine Versicherung gegen Asche-, Wind- und Sand-Schäden ist in den meisten Fällen sinnvoll und wird manchmal sogar obligatorisch automatisch mitgebucht. Christine von Lilies Diary hat am eigenen Leib bitter erfahren müssen, wie wichtig eine gute Versicherung ist. Im Winter ist laut Einheimischer wohl eine Sandversicherung nicht nötig, dieser Hinweis ist aber bitte ohne Gewähr zu verstehen. Ich bin persönlich lieber über- statt unterversichert.

Sei Dir aber bewusst, dass in Island einiges nicht abgedeckt wird, Reifenschäden zum Beispiel oder vom Wind abgerissene Türen. Das sollte Dir aber die Vermietung vor Ort auch nochmal alles sagen. Übrigens: Autos, auch SUVs, sind sehr unterschiedlich hoch – wer ins Inland und durch Furten muss, sollte darauf achten.

Wieviel kostet ein Mietwagen in Island?

Rechne bei einem 4×4 mit Versicherungen (inkl. Vollkasko) mal ganz grob mit 100 Euro Mietgebühren pro Tag bei einem Fahrer. Günstiger wäre der kleine Suzuki Jimny, der für zwei reicht. Für drei oder vier Leute müsste es schon was Größeres sein. Das ist ein ganz guter Richtwert, darunter geht es nur ohne 4×4.

Welche Tipps gibt es zum Sparen?

  • Nutz eine Metasuchmaschine für Mietwagen, z.B. billiger-mietwagen.de*, die zeigen Dir gleich den günstigsten Preis bei vielen Anbietern. Du kannst hier auch gleich „Typ SUV“ auswählen oder vergleichen, welche Versicherung dabei ist.
  • Die Kreditkarte „Miles & More Credit Card Gold plus“ von Lufthansa! Mit dieser haben wir teure Extraversicherungen bei der Mietwagenbuchung gespart, denn die sind bereits inklusive (Auskunft der Kreditkartenfirma). Achtung: Asche soll hier allerdings inzwischen nicht mehr mitversichert sein. Bitte selbst die genauen Konditionen erfragen! Wir hätten für einen größeren 4×4 Mietwagen für 12 Tage inklusive Versicherungen rund 1000 Euro ausgegeben. Durch die erwähnte Kreditkarte haben wir nur knapp 700 Euro gezahlt.

Noch ein paar weitere Tipps zu Mietwagen:

Achte darauf, ob der Anbieter des Mietwagens direkt im Terminal in Keflavik sitzt oder „am Flughafen“. Letzteres bedeutet nämlich, dass der Verleih mehrere Kilometer weg ist. Die Anbieter haben dann in der Regel einen Shuttle. Beim letzten Mal ist der aber nicht aufgetaucht und wir mussten erstmal telefonieren. Blöd, denn das ist umständlich und ggf. teuer. Ob das außerdem funktioniert, wenn der Flieger in der Nacht kommt oder geht, ist fraglich.

Sei vorsichtig bei Islandpferden! Wir haben einmal ein nachhaltiges Erlebnis mit einigen gehabt, die an unserem Wagen geknabbert haben (vermutlich wollten sie das Salz auf der Haube ablecken) – das kann unschöne und teure Kratzer geben!

Achtung! Mietwagenunternehmen geben das Auto natürlich nicht einfach so her, meist wird, wie überall, ein bestimmter Betrag auf dem Konto geblockt. Beim letzten Mal waren das immerhin 2500 Euro. Ist der Betrag nicht durch Guthaben oder Kreditrahmen gedeckt, muss eine Extraversicherung abgeschlossen werden. Daher: Unbedingt darauf achten, dass inklusive Kreditrahmen 2500 Euro theoretisch zur Verfügung stehen.

Tanken kostet grundsätzlich nicht die Welt, ist aber vor allem teuer, weil man sich wahnsinnig verschätzt bei den Kilometern durch ständige Extra-Ausflüge mit dem Auto. Insgesamt sind wir bei unserem ersten Urlaub tatsächlich 4000 Kilometer gefahren (Ringstraße mit ein paar Extraausflügen) und haben fürs Tanken 500 Euro gebraucht.

Parkgebühren werden mittlerweile häufig genommen und sind in Reykjavik mit ca. 3 Euro die Stunde (je nach Parkzone) relativ hoch.

6. Empfehlenswerte Unterkünfte in Island

Adressen und Tipps erfährst Du in meinem Artikel ► 10 Empfehlungen für Unterkünfte auf einer Island-Rundreise

Hostels sind natürlich eine günstigste Variante (und dennoch nicht wirklich günstig). Allerdings sollte man wissen, dass der Standard der Hostels in Island teils wirklich gruselig ist. Unbedingt daher auf die Bewertungen achten, z.B. bei Booking.com oder Tripadvisor! Doppelzimmer fangen meist bei 80 Euro an, für ein Dorm-Bett musst Du meist schon 20-30 Euro berappen.

  • Das superbegehrte Osar-Hostel* im Norden ist sehr zu empfehlen, da haben wir zwei Einzelzimmer und ein Doppelzimmer gebucht und im Endeffekt ein geniales Holzhäuschen bekommen – mit Blick auf den Strand mit den Seehunden, wahnsinn! 
Hütte am Fjord in Island

Das Osar-Hostel im Nordwesten bietet auch supertolle Holzhütten an – meine absolute Lieblingsunterkunft!

  • Das Kex-Hostel* in Reykjavik ist bekanntlich sehr stylisch und für einen Kaffee super gemütlich, zum Übernachten aber sehr teuer. Von uns hat es nur eine gebucht und fand es sehr laut, generell ist das Publikum eher U25.

Hostels buche ich entweder über booking.com*, Hostelbookers*, hihostels.com oder auch – speziell für Island – hostel.is. TIPP: Wer bei den Hihostels mehr als einmal bucht, sollte sich für eine Mitgliedschaft entscheiden. Wer nicht Mitglied ist, zahlt im Hostel noch einmal eine Extragebühr für jede Nacht und jede Person. Die Mitgliedschaft kann aber auch spontan vor Ort gekauft werden. Mit viel Glück wird selbst bei der Mitgliedschaft von nur einer Person keine Gebühr mehr von den anderen Mitreisenden verlangt.

Ferienwohnungen sind natürlich eine tolle Alternative, die sich besonders in und um Reykjavik anbieten und wenn man mindestens zu zweit reist. Im Rest des Landes sind sie allerdings rar gesät, dass man schon etwas flexibel sein muss. Wir hatten hier Glück und wurden für unsere ersten Tage fündig: Ein schnuckeliges Häuschen mitten im Nirgendwo, aber sehr zentral zum Golden Circle und zur Landmannalaugar gelegen, wo wir unbedingt hinwollen. Ich selber schaue dafür auf FeWo-direktbooking.com* und Airbnb.

Camping kam dieses Mal nicht in Frage, weil meine Mitreisenden nicht ganz so camping-begeistert sind wie ich, zudem ist es auch im Sommer in Island wirklich sehr frisch. Du solltest schon ganz gutes Equipment haben und ein bisschen Camping-erfahren sein, denn sonst kann es bei knappen über Bodenfrost-Temperaturen schonmal unangenehm werden. Ansonsten ist Camping eine günstige und flexible Alternative, Vorbuchen nicht erforderlich und z.B. bei mehrtägigen Wanderungen bei Landmannalaugar sicher zu empfehlen.

Hotels sind schlicht: teuer. Wir hatten in Reykjavik ein bezahlbares Zimmer gefunden, was dann aber auch der totale Reinfall war. Das winzige Zimmer mit eindeutigem Einzelbett wurde uns als Doppelzimmer verkauft – bei Schnäppchenpreisen also vorsichtig sein und auf Bewertungen bei Buchungsportalen achten!

7. Hotpots / Heiße Quellen in Island

Es sollte sich schon herumgesprochen haben: Die Blaue Lagune ist irre teuer und mega touristisch. Wir haben sie uns nicht gegönnt und haben die günstige Alternative in Myvatn besucht: Das Myvatn Nature Bath. Zur blauen Lagune lohnt übrigens dennoch ein Abstecher, weil man einfach ein bisschen drum herum laufen kann. Die hübschen blauen Wasserbecken sind nämlich auch außen, sie sind allerdings nicht so warm. Zugegeben: Das Wasser im Myvatn Nature Bath sieht nicht ganz so fantastisch aus und es ist kleiner. Dafür spart man aber eine Menge Geld und ein tolles Erlebnis ist es dennoch. TIPP: Mit langen Haaren das Wasser vermeiden, meine haben noch ewig gestunken und waren hinterher unfassbar trocken.

Außerdem gibt es natürlich auch eine Menge völlig kostenloser Pools, eine Liste vieler Hotpots auf Island findest Du auf The Outdoor Swimming Society.

Angeblich sind viele Hotpots einigermaßen bakterienverseucht – ob das stimmt, oder nur die Touristen von den Hotpots fernhalten soll, weil die Isländer so genervt sind, kann ich nicht sagen. Im letzten Oktober habe ich mich aber sicherheitshalber im warmen Fluss niedergelassen – da schwimmen die Bakterien hoffentlich sehr schnell wieder weg. ;) Extrem zu empfehlen und mit einer wunderschönen Wanderung verbunden: der heiße Fluss im Reykjadalur-Tal, nördlich von Hveragerði.

Reykjadalur Hotpot Island

Eine Mütze ist sinnvoll, schließlich war’s im Oktober schon ordentlich kalt. :)

Reykjadalur - heißer Fluss in Island

Am heißen Fluss im Reykjadalur-Tal wurden nun Stege gebaut, um den Boden zu schützen. Manche finden das furchtbar – mal wieder. Ich habe nix dagegen, wenn die Natur geschützt wird.

8. Spartipps für Island

Die besten Spartipps für Island sind:

  • Fortbewegung: Fahr nicht alleine, sondern zu zweit, zu dritt oder zu viert. Du kannst Dir dann Mietwagen, Sprit und Unterkunft teilen.
  • Schau, ob Du mit einer bestimmten Kreditkarte Geld sparen kannst, zum Beispiel wenn Versicherungen inklusive sind.
  • Unterkünfte: Buche Hütten und Ferienwohnungen, wenn Du zu zweit oder mehreren unterwegs bist. Das ist unendlich viel günstiger als Hotels, zudem kannst Du selber kochen.
  • Essen: Koche selber. Essen gehen ist in Island unglaublich teuer, während die Lebensmittel sich teils kaum vom Preis unterscheiden. Wenn Du essen gehst, kannst Du z.B. einfach Leitungswasser bestellen statt einem teuren Getränk. Im Gegensatz zu Deutschland schaut da auch niemand komisch. An Tankstellen gibt es häufig günstiges Essen, z.B. einfache Burger und Pommes.

Immer wieder werde ich gefragt, ob man sich nicht den 4-Rad-Antrieb sparen kann. Ich möchte das nicht empfehlen. Zum einen muss man in den Monaten von Oktober bis April mit jedem Wetter rechnen, zum anderen ist man dann in seiner Freiheit wirklich eingeschränkt und kann nicht mal eben auf Entdeckungsreise abseits der üblichen Pfade gehen. Wenn ich schon nach Island reise, möchte ich diese Option auch haben.

Island günstig individuell bereisen

9. Kleine Packliste für Island

Für grundsätzliche Packlisten schaut gerne mal auf meiner Packlisten-Seite vorbei. Dass es in Island kalt ist und warme Klamotten in den Rucksack/Koffer gehören, ist auch klar. Ich möchte hier nur ein paar Empfehlungen loswerden, die ich hier nach der Reise nun ergänze:

  • Essen/Trinken: Wenn Ihr wie wir in privaten Unterkünften wohnt, vergesst nicht solche Kleinigkeiten wie Gewürze und evtl. Milchpulver. Das nimmt nicht viel Platz weg und Ihr spart Geld. Wir haben sogar ein paar Suppen, Soße in Trockenform und Nudeln mitgenommen und das war auch gut so, denn manchmal sind wir so spät angekommen, dass wir nirgendwo mehr einkaufen konnten. Auch einen Whisky haben wir am Flughafen gekauft. Alkohol ist teuer auf Island.
  • Einen Polfilter für Euer Lieblingsobjektiv, mit dem Ihr gerne draußen die Natur fotografiert. Auf Island gibt es so viele Möglichkeiten, Wasser zu fotografieren, dass die Entspiegelung eines Polfilters hier wahre Wunder bewirken kann. Und bitte keinen Billigkram, meinen ersten habe ich schnell in die Tonne getreten. Mit den Polfiltern von Hama* habe ich gute Erfahrungen gemacht und sie sind gut bezahlbar.
  • Wenn Stativ dann bitte ein stabileres. Auf Island ist viel Wind, ein kleines wackliges Stativ bringt es da nicht. Als wirklich geniales Preis-Leistungsverhältnis hat sich da mein Manfrotto BeFree Advanced* bewiesen. Es ist nur 1,5 Kilo schwer, aber doch gut standfest, leicht zu bedienen und gut auszutarieren. Falls Du Dir ein Stativ anschaffen möchtest, empfehle ich Dir meinen ausfürlichen Artikel über Stative und worauf es ankommt.
  • Meine Buff-Halstücher* leisten mir seit Jahren gute Dienste und ich nutze seitdem auch keinen (umständlichen und großen) Schal mehr. Mir gibt das mehr Bewegungsfreiheit und weniger Gepäck, sehr angenehm.
  • Wunderstoff an Wärmeleistung und kleines Gepäck ist Merinowolle. Ich besitze mehrere Merinoteile, unter anderem eine Icebreaker Merino Jacke*, die ich heiß und innig liebe und mir schon zweimal gekauft habe, weil die Erste gestohlen wurde, und zwei Merino Unterhemden*. Die Dinger sind unheimlich leicht und klein und ich kombiniere sie übereinander für größtmögliche Wärmeleistung. Merinowoll-Unterwäsche* ist dann natürlich ebenfalls unschlagbar. Auf jeden Fall auf die Gramm pro m² achten, unter 160 ist das eher arg dünn. Meine Unterhemden haben 200 g/m², meine Merinojacken ab 260 g/m², für die lange Unterhose reicht mir aber wenigre. Mütze nicht vergessen!
  • Möglichst wasserdichte, warme Schuhe! Die Nässe in Island ist nicht zu unterschätzen. Das können Stiefel sein, ich bevorzuge aber meine Wanderstiefel, die ich dann mit Wachs* ordentlich imprägniere. Spikes können im Winter sehr hilfreich sein.
  • Wirklich, wirklich die Regenklamotten mitnehmen! Ich habe meine Regenhose tatsächlich mehrfach genutzt, praktisch war sie außerdem, weil sie zusätzlich den kalten Wind abhält. Das muss übrigens keine teure sein, ich habe mit der Regatta Regenhose* gute Erfahrungen gemacht (bis ich sie leider in den ligurischen Bergen irgendwo verloren habe).
  • Sonnencreme! Ja, Sonnencreme*! Ich hatte meine selbstverständlich vergessen und habe mir in Reykjavik einen hübschen Sonnenbrand eingefangen, weil die Sonne doch sehr intensiv ist.

10. Die besten Tipps von Reisebloggern

HotPot in Island

Überragende Aussicht: Manuela, ich spring gleich mal zu Dir rein! :) Bildquelle: Manuela

Manuela von Seiltanz (leider nicht mehr aktuell) begleite ich virtuell, seitdem ich blogge, weil sie ein grandioses Händchen für tolle Reisen und eine schöne, unaufgeregte Art hat, darüber zu schreiben.

Jutta von 6 Grad Ost macht zauberhafte Fotos und ist schon zweimal auf Island gewesen.

Sóley von Cotton Candy Stories pickt ganz bestimmte Aspekte auf ihren Reisen heraus, die sie dann toll beleuchtet.

Was darf ich auf keinen Fall verpassen?

Seiltanz: Auch auf die Gefahr hin, nicht sonderlich kreativ zu sein: Die Gletscherlagune Jökulsárlón – mich als ‚Eisneuling‘ hat sie wirklich umgehauen. Und dazu als Ausgleich zwei nicht ganz so bekannte Orte: der kleine Wasserfall Brúárfoss und der Canyon Fjaðrárgljúfur.

6 Grad Ost: Auch wenn sie ohnehin die Hitlisten anführen: Die Eisberglagunen im Osten sind für mich das „must see“. Bizarre Eisskulpturen am Strand von Jökulsárlón, blau leuchtende Eisberge und verspielte Robben in der Lagune.
Außerdem: Búðir auf der Halbinsel Snæfellsnes. Im gleichnamigen Hotel eine Nacht verbringen oder zum High Tea einkehren, die kleine Kirche auf dem Hügel besuchen und am Strand spazieren gehen, der hier ausnahmsweise einmal nicht schwarz, sondern goldgelb ist. 

Cotton Candy Stories: Reykjavík, das ist nämlich eine tolle Stadt! Das KEX Hostel hat einen super Charme und auch meinem Lieblingscafé dem Stofan solltest du unbedingt einen Besuch abstatten, denn dort sieht es aus wie in einem gemütlichen Wohnzimmer. Und zu guter Letzt sollte man unbedingt eins der berühmten SS-Pylsur Hotdogs unten am Hafen gegessen haben. Zwar schmecken die überhaupt nicht so besonders, aber wie ein Freund von mir immer zu sagen pflegte: „Wer nicht so einen Hotdog gegessen hat, war nicht in Reykjavík.“ ;)

Fjallsarlon

Eis – darauf freue ich mich wohl am meisten. Fjallsárlón. Bildquelle: Jutta Ingala

Was kann ich bei der Reiseplanung oder vor Ort total falsch machen / was sollte ich vermeiden oder woran sollte ich unbedingt denken?

Seiltanz: 

  • Nicht vergessen: Mützen oder Haarbänder, Handschuhe und Windbreaker. Es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, aber wem erzähle ich das…
  • Tabus? Danach nicht genug Fotos hier zu zeigen. Spaß beiseite, ich war wohl nicht genug lange vor Ort um welche zu brechen :)
  • Es gibt keinen McDonald’s oder Burger King in Island, soviel zur Essensplanung ;-)

6 Grad Ost:

  • Einen neuen, komfortablen Mietwagen mit Allradantrieb buchen. Selbst wer nicht ins Hochland fährt, landet früher oder später auf einer Schotterpiste. Unbedingt eine SCDW-Versicherung abschließen, um sich gegen Folgekosten bei Schäden durch Steinschlag & Co. abzusichern.
  • Das Wetter im Auge behalten: In Island kann man alle vier Jahreszeiten an einem einzigen Tag erleben. Auf vedur.is gibt es zuverlässige Wettervorhersagen. Mehrmals täglich aktualisiert. Über www.safetravel.is die „112 Iceland App“ herunterladen. Vor Wanderungen einchecken und Standort hinterlassen. Für den Fall der Fälle.

Cotton Candy Stories:

  • Falls du in Hostels übernachten möchtest, würde ich auf jeden Fall schon einige Monate vorher buchen. Generell gibt es nämlich nicht allzu viele und meist sind sie auch eher klein, sodass die Zimmer schnell ausgebucht sind. 
  • Ich würde beim Auto auf jeden Fall nicht bei der Versicherung sparen, Islands Wetter ist unberechenbar ;)

Welcher Ort ist Dir am Besten in Erinnerung geblieben?

Seiltanz: Was für eine gemeine Frage – der Gedanke an ganz Island löst bei mir immer ein Lächeln aus. Die Rentiersichtung im Osten und der genial angelegte HotPot im Westen stehen aber zusätzlich weit oben.

Rentiere

Wunderschön! Manuelas Rentiere im Osten. Bild: Manuela Eicher

6 Grad Ost: Der schwarze Strand am Vestrahorn. Schön breit, einsam, hier wirft sich der Ozean gewaltig gegen die Küste. Auf der feuchten, feinkörnigen Lava läuft es sich wunderbar. 

Cotton Candy Stories: Besonders gefallen hat mir Þórsmörk bzw. Goðaland im Süden Islands. Wir sind damals mit dem Bus ins Landesinnere gefahren, die Straße war total holprig und wir saßen alleine mit zwei schweigsamen Isländern (den Busfahrern) im Bus und sind auf unseren Sitzen auf und ab gehüpft. Als wir dann ankamen, war außer uns fast niemand dort. Innerhalb von 30 Minuten waren wir auf einer Bergspitze angekommen und hatten nicht nur eine atemberaubende Aussicht, sondern haben uns auch wie die einzigen Menschen auf der Welt gefühlt, weil wir dort ganz alleine waren.

Aaaw, Rentiere, was für ein Glück! Ich danke Euch ganz herzlich für die wunderbaren Tipps, die mir jetzt schon bei der Routenplanung geholfen haben.

Island-Rundreise: Tipps für UnterkünfteWeiterlesen bei Teil 2: 

Island-Guide: Unterkünfte, Adressen und Tipps zum Polarlichter sehen

Buchempfehlung für den Island-Einstieg:

Fettnaepfchenfuehrer-IslandFettnäpfchenführer Island*

Marc Herbrechter ist ein Island-Kenner. Das weiß ich zufällig, weil ich ihn kenne und er den super informativen Blog Island-Ringstraße schreibt. Nun hat er auch ein Buch geschrieben und ich gebe zu, beim Titel war ich skeptisch. Doch trotz des leicht klamaukigen Titels: Es ist ein äußerst sympathisch-witzig geschriebener Reiseführer mit der imaginären Person „Max“, der während seiner drei Monate in Island einige Abenteuer und kleinere Kulturschocks erlebt. Im Anschluss an jede Episode folgt eine Erklärung, was schief gelaufen ist und was Max nächstes Mal hoffentlich besser weiß oder anders machen kann.
Mir hat ganz besonders die ruhige Art der Erzählung gefallen. Völlig ohne marktschreierisches Schwarz-Weiß-Malen oder Übertreibung spricht Marc viele verschiedene Themen an, die in Island einfach anders laufen als bei uns. Mit Witz und Charme aber immer sachlich und ohne Moralapostelei spricht er dabei nicht nur Lustiges, sondern auch Kritisches an, zum Beispiel unnötigen Plastikverbrauch, Drohnenfliegerei oder unterlaubtes Offroadfahren.
Ich habe das Buch verschlungen und fand es super kurzweilig und amüsant geschrieben, und trotzdem ich meine, nicht ganz Island-unkundig zu sein, habe ich viel gelernt.

Für Geschichts-Liebhaber:

Titelbild dem Nordpol entgegenDem Nordpol entgegen: Unterwegs im arktischen Europa*

Gavon Francis, Reiseschriftsteller, bricht zu einer mehrmonatigen Reise in die arktischen Regionen Europas auf, um alten Mythen, Geschichten und Sagas nachzugehen und zu verstehen, wie sich durch die moderne Welt und Klimaveränderung auch das Leben der Bewohner geändert hat.

Co2-KompensierungEin Flug nach Island und zurück emittiert ca. 900 kg CO2 (pro Person), eine Mietwagentour mit 4000 Kilometern noch einmal ca. 600 kg CO2 (insgesamt).
Kompensieren kannst Du das klimaschädliche Treibhausgas zum Beispiel bei Atmosfair oder anderen lokalen, CO2-bindenden Projekten wie Moorfutures.

FAQs zum Island-Urlaub

Was sind die Kosten pro Tag in Island?

Island ist leider nicht ganz günstig, aber es gibt einige Sparmöglichkeiten. sehr grob kann man sagen: Mit 140 Euro pro Tag für Unterkunft, Mietwagen, Sprit, Essen und Extras muss man rechnen, solange man sich zu zweit Mietwagen und Unterkunft teilt. Hier geht es zur Kostentabelle und Spartipps.

Was kostet Essen in Island?

Restaurants sind in Island unglaublich teuer. Selbstversorger-Unterkünfte sind daher sehr praktisch. Die Supermarktkette Bonus ist am günstigsten, dort bekommt man viele Lebensmittel nur wenig teurer als in Deutschland. Obst, Gemüse und Käse ist allerdings circa dreimal so teuer wie in Deutschland.

Was sind Spartipps für Island?

Man kann viel sparen, wenn man einen Island-Urlaub zu zweit oder sogar zu viert unternimmt. Der Mietwagen, Ferienwohnungen und Hütten-Unterkünfte sind dann gleich viel günstiger. Restaurants sind sehr teuer in Island, also heißt es hier: Besser selber kochen. Mehr Tipps zum Sparen in Island.

Wann ist Polarlichtsaison in Island?

Die beste Zeit für Polarlichter ist im Oktober und Februar/März.

Wann ist die beste Reisezeit für Island?

Island ist zu jeder Jahreszeit bezaubernd. Wer die so genannten Highlights sehen will, sollte jedoch von der Hochsaison im Juli/August absehen. Sehr schön ist der Mai, wobei man dann nicht ins Hochland kommt. Der Oktober kann sonnig oder schon schneereich sein, hier hat man bereits Chancen auf Polarlichter. Im Winter können Schneestürme auftreten, allerdings ist das verschneite Island wunderschön. Lies hier genauer über die einzelnen Jahreszeiten, um Dich für eine Saison zu entscheiden.

Wie organisiere ich einen individuellen Island-Urlaub?

Einen Island Urlaub individuell zu organisieren ist einfacher, als man denkt. Mietwagen und Unterkünfte sollten allerdings früh vorgebucht werden. Mehr Informationen zur individuellen Island-Rundreise.

Dieser Beitrag wurde im Juni 2023 aktualisiert.
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