Ihr sucht die coolsten Fotolocations in Berlin, wollt Tipps zu spannenden Orten, geheimen Plätzen und dann auch noch ein Menge Hintergrundinformationen? Dann seid Ihr mit den Büchern Berlin fotografieren* bestens bedient. Diese sind brandneu auf dem Foto-Büchermarkt und haben bereits den Deutschen Fotobuchpreis Bronze gewonnen – zu recht, wie ich finde, deshalb stelle ich Euch heute die beiden Bände vor.
Die Touren laden zum Spazierengehen ein, eignen sich für Neueinsteiger, Berlin kennen zu lernen und geben extrem viele Hintergrundinformationen zu den verschiedenen Orten. Auch für Nicht-Fotografen kann ich die Bücher wirklich empfehlen.
Berlin fotografieren, dpunkt Verlag
Ja, hat die Welt denn tatsächlich noch auf weitere Bücher über Berlin gewartet? könnte man sich fragen. Als ich die beiden Bände in meinen Händen hielt wusste ich sofort: Ja, sie hat.
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Andreas Böttger, Grafiker, Geschichtskenner und Gründer des in Berlin mittlerweile sehr bekannten Lost-Place-Fototouren-Veranstalters go2know und Nancy Jesse, Portrait- und Hochzeitsfotografin, haben sich in Zusammenarbeit mit dem hochwertigen dpunkt.Verlag in der schon bekannten Fotoscout-Reihe ein wirklich tolles Konzept ausgedacht: Jedes Buch enthält sieben Touren, die insgesamt durch ganz Berlin führen, fotografische Aspekte der Hauptstadt beleuchten und spannende Fotolocations vorstellen.
Die Bücher sind dabei aufgeteilt:
- Band 1: Berlin fotografieren: Architekturschätze und geheime Orte
- Band 2: Berlin fotografieren: Szeneviertel, Kieze und Berliner Leben.
Die Touren stellen die Kapitel des Buches dar und sind zur schnellen Orientierung farblich abgesetzt, was schon mal einen sehr hochwertigen Eindruck macht. Zudem mag ich das Papier: Es ist relativ dick und haptisch sehr angenehm. Dafür macht es die Bücher relativ schwer, obwohl sie Softcover sind. Berlin fotografieren eignet sich daher meiner Ansicht nach eher als „Coffee Table Book“ denn als Reiseführer zum Mitnehmen.
In den einzelnen Kapiteln werden nun Kiez für Kiez punktuell sehenswerte Orte und fotografisch spannende Perspektiven erzählt. Dass beide Autoren echte Storyteller sind, wird schnell deutlich, und so finden sich neben tollen Fotografien auch interessante Geschichten abseits des touristischen Mainstreams.
Ohnehin gefällt mir besonders, dass hier die Gratwanderung zwischen touristischen Highlights und Liebe zum „echten“ Kiez wunderbar gelungen ist, deshalb dürften die Bücher sowohl etwas für Berlinbesucher als auch Berlinbewohner geeignet sein. Auch „Alteingesessene“ wie ich finden hier sehr viele tolle Stories und historische Hintergründe.
Die Aufteilung jedes Kapitels ist dabei immer gleich:
- Titelfoto über zwei Seiten
- Fotogalerie über zwei Seiten
- Einführung
- Kurzfakten über die Tour: Was muss mit, Länge, Dauer, bester Zeitpunkt
- übersichtliche Karte
- Beschreibung der verschiedenen sehenswerten Spots entlang des Weges
- Interview mit jemandem vom Kiez
Gratis-Download des ersten Kapitels! Den besten Eindruck könnt Ihr Euch übrigens selbst machen: Die Autoren haben nämlich netterweise Tour 1 gratis zum Download zur Verfügung gestellt (pdf). Hier bekommt man bereits einen guten Eindruck von der Qualität der Bücher. |
Zu den Autoren und warum ich ein kleines büschn tendenziös bin
Ja, ich sage es lieber gleich, auch wenn Ihr das beim Lesen schon gemerkt haben dürftet: Ich bin ein bisschen vorbelastet, denn ich kenne die Autoren persönlich und war von Anfang an von diesem Konzept überzeugt. Wer Andreas kennt weiß, wie unglaublich viel Wissen er mit sich herumträgt und dieses auch toll vermitteln kann. Seit vielen Jahren nehme ich sehr gerne an den Fototouren seines Unternehmens go2know teil und freue mich immer, wenn er selbst den Guide macht. Meine letzte Tour war übrigens die Filmtour Beelitz-Heilstätten.
Nancy macht unglaublich tolle Fotos, nicht nur Hochzeits- und Portraitfotografie, sondern vor allem auch Berlin-Fotos, schaut mal auf ihren Instagram-Kanal. Ich mag ihren Stil und den Look ihrer Fotos, sie bringt in ihren Bildern das Berlinflair rüber, das ich so mag.
Umso stolzer war ich, als die beiden mich fragten, ob ich nicht ein Interview für eines der Bücher geben möchte. Ja, jetzt ist es raus, ich habe in dem tollen zweiten Band Berlin fotografieren: Szeneviertel, Kieze und Berliner Leben* ein paar eigene Seiten bekommen, aaaaw!
Es ist wirklich seltsam, das eigene Foto so groß in einem Buch zu sehen, aber mich freut es wirklich wahnsinnig, ein kleiner Teil dieses Werkes zu sein. Ich habe ein bisschen über Schöneberg geplaudert, über Musik und alte Zeiten, denn in Schöneberg hat meine Berlin-Reise angefangen und auch blickgewinkelt ist quasi hier auf dem Friedhof gegründet worden, auf dem kleinen und feinen St. Matthäus Kirchhof, der natürlich ebenfalls Teil des Buches ist.
Warum gibt es zwei Teile von „Berlin fotografieren“?
Eigentlich sollte es tatsächlich nur ein Buch geben, aber die Autoren haben sich in ihrer Begeisterung ein bisschen mit der Kürze verheddert und ein riesiges Manuskript vorgelegt, so dass dem Verlag wohl erst einmal alles aus dem Gesicht gefallen ist. Kürzen wollte das aber niemand, der Inhalt begeisterte von vorne bis hinten.
Also haben sich Verlag und Autoren zusammengesetzt und ausklamüsert, was wohl die beste Aufteilung wäre und sind zu einem ganz guten Konzept gekommen.
Berlin fotografieren, Teil 1: Architekturschätze und geheime Orte
Der erste Band Berlin fotografieren – Architekturschätze und geheime Orte* dürfte vor allem Architekturfans mit Hand zu Minimalismus im leichten Wes Anderson-Stil begeistern – bam, da hatten sie mich. Wer mit dieser Erklärung nichts anfangen kann, schaue bitte oben den Link zur ersten Tour an.
Tatsächlich würde ich diesen Band auch selbst als erstes kaufen, denn für mich sind die Fotografien weitaus anspruchsvoller und fesselnder und damit sind auch die fotografisch interessanteren Fotospots drin.
Die Auswahl finde ich sehr gelungen. Wer die Touren durch hat, hat sich ein breites Spektrum an spannenden Berliner (und Brandenburger) Plätzen angeeignet. Ich bin selbst noch dabei, alle Hintergrundinfos zu erfassen.
Berlin Fotografieren , Teil 2: Szeneviertel, Kieze und Berliner Leben
Wie der Untertitel des zweiten Bandes Berlin fotografieren – Szeneviertel, Kieze und Berliner Leben* verrät, richtet sich dieser Band eher an Streetart-Interessierte und GeschichtenliebhaberInnen. Er rundet das erste Buch mit vielen Hintergrundgeschichten des Kiezlebens ab. Wer nicht in Berlin wohnt und spannende Ecken zum Erleben finden möchte oder gerade erst hergezogen ist, sollte vielleicht sogar mit diesem Band anfangen.
Während der erste Band eher künstlerischer und historischer Art ist, vermittelt dieser Band meinem Gefühl nach mehr vom „typischen“ Berliner Leben.
Kritik
Die QR-Codes an den einzelnen Fotopunkten und Interviews sind gut gemeint – noch besser hätte mir aber gefallen, wenn ich hier die Touren hätte runterladen können. Bisher verstecken sich hinter den Codes lediglich Einzel-Koordinaten der besprochenen Spots, was nach einem Blick auf die Karte, die man ja ohnehin braucht, nicht notwendig ist.
Ein bisschen schade ist das Format und die Bindung: Die wirklich fantastischen Fotografien verschwinden an einigen Stellen in der unvermeidbaren Falz und die Fotogalerien sind recht klein, als dass auch diese schönen Fotos richtig zur Geltung kommen. Am liebsten wäre mir daher, diese beiden Foto-Reiseführer in einem richtig schönen Coffee-Table-Book zu zelebrieren, nämlich beide in einem Band, in mindestens A4 oder größer, mit Hardcover. Das wäre doch mal eine schöne Extra-Ausgabe, lieber dpunkt.Verlag?
Dennoch: Die beiden Bände Berlin fotografieren gehören ab sofort zu meinen Lieblingsbüchern und werden mir ganz sicher noch viele, spannende Berlintouren bescheren, denn ich habe längst nicht alle Geschichten gelesen.
Fazit: Sehr empfehlenswert!
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Gewinnspiel – Das Gewinnspiel ist leider beendet! Eure Lieblingsspots interessieren mich aber auch weiterhin, gerne in den Kommentaren!
Verratet mir doch hier oder beim entsprechenden Facebook-Post oder auf Instagram , wo Euer Lieblingsspot in Berlin ist. Das kann ein tolles Café sein oder ein schöner Aussichtspunkt, ein interessantes Museum oder ein Park. Und wenn Ihr noch nie in Berlin wart erzählt mir einfach, was Euch an Berlin am meisten interessiert.
*Partnerlink: Wenn Ihr über diesen Link bestellt, bekomme ich eine kleine Provision. Der Preis ist für Euch der gleiche.
Offenlegung: Die Bücher wurden mir von den Autoren zur Verfügung gestellt.