Kennt Ihr schon Brichbag? Falls nicht, muss sich das schleunigst ändern, denn Brichbags sind nicht nur der neue heiße Scheiß, was nachhaltige, wasserdichte Rucksäcke angeht, sondern gleichzeitig ein unglaublich tolles Charity-Projekt: Mit jedem Kauf unterstützt Ihr einen halben Rucksack für einen Obdachlosen.
Falls jemand also einen praktischen und hübschen UND wasserfesten Rucksack sucht (unglaublich, sowas habe ich schon ewig gesucht!) und gleichzeitig etwas Gutes tun möchte: Hier isser, der Brichbag Rucksack, mein neues Lieblingsteil und übrigens perfekt als Zweittasche für den Urlaub und meine Kamera.
Inhalt des Artikels
Was ist der Brichbag Rucksack?
Das Projekt
Größen
Optik
Ausstattung
Fazit: Absolutes Lieblingsteil
Was ist der Brichbag Rucksack?
Der Brichbag ist nicht nur superclevere Idee, sondern auch nachhaltiges Upcycling-Projekt: Aus Zuschnittresten von Markisen werden die wasserfesten, schmutzabweisenden Rucksäcke genäht – übrigens in Deutschland. Die Markisenreste stammen aus Deutschland und Frankreich, alle weiteren Zutaten, also Futter, Bänder, Netzgewebe, Nähgarn stammen aus Deutschland. Aus diesen Zutaten entstehen dann in Handarbeit derzeit vier Produkte in unterschiedlichen Größen:
Die Brichbag-Rucksäcke in Mini, Midi und Maxi, die Brichbag-Tragetasche, Brichbag Slap und Pouch (Stiftmäppchen) und der sehr coole Weekender.
Ich hatte das Projekt zufällig auf Twitter mitbekommen und mich stante pede verliebt, denn schon ewig wollte ich diese möglichst einfachen Rucksack-Taschen, die man schlicht oben umklappt, unbedingt in wasserfest, denn ich bewege mich einfach sehr viel draußen. Durch den Markisenstoff ist er außerdem schmutzabweisend.
Das Projekt
Mit jedem Kauf eines Brichbag-Rucksacks unterstützt Ihr einen halben Rucksack für einen Obdachlosen. Die Charity-Brichbags werden außerdem mit Dingen gefüllt, die von Obdachlosen benötigt werden, das sind z.B. Hygieneartikel wie Zahnbürsten und Seifen, oder warme Socken und Mützen.
Ins Leben gerufen hat diese großartige Idee Sina Trinkwalder mit ihrem mehrfach preisgekrönten Unternehmen Manomama, das sich schon länger mit nachhaltigen Produkten und gemeinwohlunterstützenden Unternehmen befasst. Am liebsten wäre mir an dieser Stelle ein Interview gewesen, aber ich vermute, dass Sina gerade absolut steil geht und 1000 Dinge zu tun hat, denn der Verkauf startete gerade erst im Oktober und vor einer Woche waren bereits alle Midi Rucksäcke ausverkauft, wahnsinn!
Da ist es kein Wunder, dass mein Midi in der Hektik falsch zusammengenäht wurde. Das war natürlich alles kein Problem für das Team: Ich habe sofort ein Rücksendetikett erhalten, und weil ich mich so in meinen Midi verliebt hatte und die Farbe bereits ausverkauft war, wurde mir mein Brichbag kurzerhand repariert und wieder zugeschickt – wohoo!
Jetzt wurde aber bereits nachproduziert, Ihr könnt also alle möglichen Farben wieder bekommen.
Zurück zu Manomama und Brichbag: Nachhaltigkeit und das Menscheln sind die beiden Dinge, die Manomama auszeichnet, und genau das setzt sich bei der Brichbag-Idee fort. Sina lernte, dass nicht fehlende Wohnung und Arbeit das dringlichste Problem eines Wohnsitzlosen sind, so steht es auf der Webseite. „Selbstwertgefühl und Hygiene ist es. Die Idee für BRICHBAG war geboren: wasserfeste und schmutzabweisende Rucksäcke, die die wenigen Habseligkeiten der Menschen ordentlich behüten. Darüber hinaus sollen die Rucksäcke helfen, das Selbstwertgefühl zu stärken. Weg vom Obdachlosen mit flattrigen Plastiktüten hin zum Grenzgänger mit Wanderrucksack.“ (Zitat von der Webseite)
Sina und ihr Team sammeln die Inhalte für die Rucksäcke für Obdachlose außerdem bei Spendewilligen: Unternehmen spenden zum Beispiel Hygienemittel, Bio-Kaffee oder Trockenfrüchte, ein Aufruf in einer Fernsehsendung ließ hunderte Menschen gestrickte Socken und Mützen schicken. In den SoMes werden immer wieder kleine Erfolgsstories erzählt, wenn begeisterte Unternehmen gespendet haben. Ich finde das ziemlich umwerfend.
Und Ihr? Könnt die tollen Teile natürlich kaufen und Euch einfach doppelt dran erfreuen. Kommen wir deshalb nun endlich zum Kern:
Der Brichbag Rucksack in Mini und Midi
Da ich mich nicht für eine Größe entscheiden konnte, habe ich einen Mini und einen Midi bestellt. Mini war mir definitiv zu klein, ich schleppe häufig viele Sachen mit mir rum, z.B. meine Kamera. Für Radfahrer und als kleines Daypack ist er aber sehr zu empfehlen. Schönerweise konnte ich ihn einfach weiterverkaufen, so dass ich ihn nicht zurückschicken musste. Die nette Kollegin hat sich für Euch mal als Model zur Verfügung gestellt, damit Ihr einen Eindruck habt, wie groß der Mini etwa ist, nur anhand der Maße finde ich so etwas immer schwer vorstellbar.
Der Mini ist 24 x 34 x 15 cm, hat ein 11 Liter Volumen und kostet derzeit 99 Euro. Der Midi umfasst 28 x 37 x 18 cm, umfasst 18 Liter und kostet 115 Euro.
Die Optik
Die Rucksäcke sind Einzelstücke, sie werden ja aus Reststücken von Markisen gemacht. Daher ist jeder Rucksack ein Unikat und sieht etwas anders aus. Ein kurzer Überblick von der derzeitigen Webseite:
Die Farbzusammenstellungen finde ich super, und obwohl ich mit dem Türkis geliebäugelt habe, musste es dann doch Orange sein, das passt nicht nur zu mir, sondern auch zu Berlin, denn bekanntlich ist das coolste Unternehmen in Berlin orange. ;)
#CSDBerlin-Zug ist auf dem Weg. Und #BSR einsatzbereit f. #Straßenreinigung. Wir wünschen #HappyPride ?️? #MehrGlanzFürToleranz @CSD_Berlin pic.twitter.com/B0h6LCtqIq
— BSR (@BSR_de) 22. Juli 2017
Die Ausstattung
Mein Midi Rucksack ist noch von der Charge 1.0 und hat keine Innenfächer, das ist jetzt beim neuen Brichbag Midi 2.0 anders, er hat ganze sechs Innenfächer und eine Öse für Karabiner. Mein MacBook 13 Zoll passt übrigens wunderbar rein. Das Schöne: Ist nix drin, bleibt er klein, packt man viel rein, ist er ein echtes Raumwunder.
Außen gibt es eine Tasche mit Reißverschluss, die mein einziger Kritikpunkt ist, denn sie ist viel zu schmal, um meine Hand reinzubekommen (und ich habe keine großen Hände). Allerdings wäre sie ohnehin für mich in Berlin relativ nutzlos, weil ich sie nicht im Blick habe.
Der Verschluss ist komplett ohne Reißverschluss, die Tasche wird oben einfach umgeklappt und mit den sehr starken und hochwertigen Klettverschlüssen zugemacht.
Die Haptik finde ich richtig, richtig toll, da kann keiner meiner bisherigen Rucksäcke mithalten. Außen Markisenstoff, innen ist relativ festes Futter mit eingenäht, das leicht auspolstert, so dass ich kein Problem damit habe, mein Laptop oder die Kamera einfach so reinzupacken. Auch die Nähte machen einen sehr hochwertigen Eindruck.
Da das Wetter derzeit so uzzelig ist, konnte ich auch die Wasserfestigkeit testen: Vor einigen Tagen bin ich ganze eineinhalb Stunden durch den Regen gelaufen – meine wasserfeste Jacke war außen nass, vom Rucksack ist fast alles abgeperlt – einfach super!
Fazit: Absolutes Lieblingsteil
Wenn ich nicht eigentlich so ein Spar-Tier wäre, würde ich mir ehrlich gesagt noch einen zweiten in anderer Farbe zulegen, ich bin wirklich richtig begeistert.
Übrigens ist dieser Artikel in keiner Weise gesponsert. Ich finde das Projekt einfach genauso toll und unterstützenswert wie den Rucksack selbst.