Herbst. Dahlien verzückt bestaunen, Kürbissuppe kochen, in den Garten gucken und denken: „Achdusch….“

Die zwei alten Pfirsichbäume tragen so dermaßen viele Pfirsiche, dass wir sie an zwei Stellen stützen mussten, damit kein Äste abbrechen. Dieses Jahr sind die Früchte doppelt so viele, dafür leider halb so groß, und am Wochenende sind sie alle auf einmal runtergeknallt. Das sah dann so aus:

Pfirsich-Ernte im Garten

Jep, das ist kein buntes Laub, das sind alles Pfirsiche! Und da war der Boden schon halb leergesammelt…

Und es hängen nun nochmal mindestens genauso viele am Baum. Ohmann.

Beim Einsammeln, was nur lockerflockige drei Stunden in Anspruch nahm, bekamen wir dann netterweise Verstärkung:

Igel im Garten

Aaawwwww, ganz klein waren sie noch…

Das ist natürlich super, so von wegen toll-wir-haben-so-einen-genial-ökologischen-Garten-und-sind-sowieso-total-gut-für-diese-Welt und so. So nebenbei: Sind die nicht eigentlich nachtaktiv? Wieso rennen die bei uns denn tagsüber rum und lassen sich sogar streicheln? Und ja, das waren mehrere, wir vermuten einen Familienclub unterhalb des Kinderspielhauses. Aber die kleinen Igel sahen noch so unglaublich klein aus. Katzenfutter soll helfen, habe ich mir sagen lassen, bisher habe ich es aber noch nicht über mich gebracht, dieses Zeug zu kaufen.

Zurück zu den Pfirsichen: Weil ich es satt habe, so viele Tonnen der leckeren Früchte wegzuschmeißen und das Jahr über dann Geld für ebenjene aus Südeuropa Importierte auszugeben, habe ich beschlossen: Ich mache ein! (Der Mann meint gerade, das höre sich völlig bescheuert an…)

geerntete Pfirsiche

Völlig unromantisch ohne Bauerntisch und Holzkiste drauf – dat mit den Fotos muss ich noch üben

Pfirsiche einmachen

Küchenchaos – was wo wie – äh…

Das sah dann eher chaotisch aus. Überflüssig zu erwähnen, dass nach 4 Gläsern die Luft raus war, weil das ziemlich ewig dauert und an so einem Wahlsonntag ja noch andere wichtige Dinge erledigt werden müssen, wie z.B. vor dem Fernseher echauffiert auf und ab hüpfen und so etwas.
Noch überflüssiger zu erwähnen, dass man bei Einmachgläsern nicht auf den Billigscheiß von NanuN*na zurückgreifen sollte… Kein Problem, mach ich halt alles nochmal neu. Mit richtigen, alten Einmachgläsern, über einen großen Onlineflohmarkt gekauft. Foto folgt.

Tipp: Moderne Twist-off Gläser sind so gut wie alte Einmachgläser. Gut ausgespült und noch einmal mit kochendem Wasser übergossen sollten auch hier keine Bakterien enthalten sein. Das Rezept bedient sich dennoch der alten Methode, weil beim Erhitzen natürlich auch die Aromen sich anders verteilen.

Rezept: Pfirsiche einmachen (jetzt erfolgreich)

  1. Pfirsich-Haut abziehen. Dazu Pfirsiche kurz blanchieren, also in heißes Wasser tauchen. Achtung: Haut nicht wegschmeißen!
  2. Pfirsiche halbieren oder vierteln und entkernen. Achtung: Kerne nicht wegschmeißen!
  3. Sud für die Pfirsiche erstellen: Dazu Pfirsich-Häute, Kerne, Zucker nach Belieben, Vanille und etwas geschnittenem Ingwer mit Wasser so lange kochen (ca. 20-30 Minuten), bis ein schöner Geschmack entstanden ist.
  4. Einmachgläser sterilisieren, z.B. auskochen.
  5. Pfirsiche in die Gläser füllen und mit Sud auffüllen, so dass die Pfirsiche bedeckt sind.
  6. Deckel zu und ab in den Ofen bei 170 Grad. Gläser so stellen, dass sie sich nicht berühren.
  7. Wenn der Inhalt der Gläser zu perlen beginnt, Ofen ausschalten und Gläser im Ofen abkühlen lassen.
    Merke: Das Haltbarmachen erfolgt nicht durch Zucker oder Säure sondern durch Hitze. Es ist also nicht viel Zucker nötig!

Die Pfirsiche sollten mindestens ein Jahr haltbar sein. Mjamjamjam.