Mailand – Milano. Ich habe mir sagen lassen, dass man den wunderschönen Mailänder Dom einmal gesehen haben muss. Na schön, so soll es sein, und so ging es im Oktober per Billigticket auf ein Wochenende nach Mailand.
„Nein, ich kann leider nicht, ich bin am Wochenende in Mailand.“ Schon für diesen Satz lohnt sich doch schon so ein Trip, oder?
Ich suche ja ganz gerne nach den kulturellen Unterschieden, wenn ich auf Städtetour bin, sonst hätte ich mir den ganzen Stress ja auch sparen können, gell. Heute gibt es daher mein Mailand-Fazit in Bilderflut.
Mailand: Der kleine Unterschied
Straßenbahnen werden nicht ständig ausgetauscht wie in Berlin, sondern leben als vier Generationen-Haushalt friedlich nebeneinander:
Und mindestens ebenso viele Polizeiuniformen gibt es dort, wobei mir die süßen Hütchen am Besten gefallen haben. Ist doch gut, dass die sich selbst nicht so ernst nehmen, die Mailänder:
Sie protzen nicht mit ihren tollen Statuen überall sondern schließen die eifersüchtig im Hinterhof ein:
Najagut, sie protzen auch manchmal:
Sogar sehr!
ANGEBER!
Selbst ein scheiß Bahnhof ist dort so schön,
dass er wie das Ende der Welt wirkt:
Sie toben ihren grünen Daumen besonders gern auf Häuserdächern aus:
Selbst am Hochzeitstag gehen sie shoppen:
Die Männer in Mailand zeigen was sie haben,
und wenn sie es nicht haben, träumen sie davon:
Statt der Quadriga haben sie natürlich eine Sexriga:
Der Mailänder Version der Goldelse widmen sie gleich ein ganzes Lied:
Sie lieben Leonardo,
aber sperren sein berühmtestes Gemälde in eine Kirche, wo man dann nicht rein darf:
Sie kaufen ihr iPhone vom Automaten:
Sie tragen Schuhe, bei denen mir ein Rätsel ist, wie das mit dem Kopfsteinpflaster überall harmoniert,
und bei denen sich eine Berliner Göre vollkommen underdressed fühlt:
Wenn man in Mailand ist und nicht auffallen will, muss man am Dom Marias Hände und den Unterschenkel von irgend so einem Typen anfassen:
(Haben wir dann auch sicherheitshalber gemacht.)
Und man fotografiert ganz unauffällig mit dem Tablet:
In der Kirche lässt man übrigens die Sonnenbrille auf:
Kleine Mädchen sind in Mailand eindeutig weniger schreckhaft:
Was kein Wunder ist, bei dem Gruselkabinett, was sie in ihren schönen Dom einbauen:
Und sowieso sorgen die Mailänder dafür, dass man an diesem unglaublichen Dom nicht vorbeikommt, immer und immer wieder …
… von Außen…
… von Innen…
… sogar von oben!
Zum Teufel Donner Himmelherrgottsaccra Staunen: Ich bin auf einem Domdach herumspaziert!
Mailand, oh Mailand, Du warst toll.
TTT – TierischeTouriTipps
Hinkommen:
- Vom Flughafen Malpensa, wo viele Billig-Airlines hinfliegen, geht es sehr einfach (alle 20 Minuten) mit dem Bus nach Mailand rein. Am Besten noch im Flughafen ein Hin- und Rückticket kaufen, dann zahlt man 16 Euro statt 20 für beide Fahrten. Die Busfahrt dauert normalerweise 50 Minuten, mit viel Verkehr und entsprechend längeren Zeiten muss aber während der Rush-Hour gerechnet werden.
- Schließfächer gibt es an der Station Centrale. In der Schließfach-Rushhour mussten wir eine halbe Stunde anstehen, haben aber für beide kleinen Rucksäcke (schön miteinander verschnürt) nur ein Mal bezahlt (um die 6 Euro für 4 Stunden), was sich für den Abflugtag lohnt, wenn man schon auschecken musste.
Essen:
- Direkt 4 Minuten vom Dom entfernt in einer winzig kleinen Nebengasse der Via Torino direkt vor dem Cinema Centrale, hier gibt es die direkte Ansicht: http://tinyurl.com/9u8a6c2. Die Pizzen (6-10 Euro) sind sehr lecker, das Risotto nicht.
- Essen hübscher und eher einheimisch, sehr lecker und bezahlbar (zw. 8 und 16 Euro): Ristorante Sabatini, Via Boscovich 54, 20124 Milano.
- Das „Coperto“ nicht vergessen, die Gebühr für das Gedeck. Kosten zwischen 2,50 und 4 p.P. Dafür zahlt der Italiener dann aber auch kein Trinkgeld mehr. Wirkt auf uns seltsam und wir haben uns als deutsch geoutet und trotzdem was gegeben. Abrunden ist dann aber sinnvoll.
Unterkommen:
- Nicht empfehlenswert ist das Guest-House La Corte de Milan (mittlerweile anscheinend nicht mehr existent – zu Recht, jahaa!). Unser Zimmer war nicht nur sehr spartanisch, ebenso war es das Klo, was direkt neben unserem Zimmer lag. Auch das Frühstück war nicht den Namen wert (Essen ohne Teller). Außerdem konnte mit dem Badschlüssel jedes Zimmer aufgeschlossen werden. Ein grandioser Witz. Es gibt private und preiswerte Unterkünfte, die ich beim nächsten Mal vorziehen würde.
Unternehmen:
- Für die Santa Maria, in der das Original des „letzten Abendmahls“ vom Leonardo da Vinci hängt, muss man reservieren. Leider (angeblich) telefonisch. Wie das Touristen machen sollen, hat sich mir nicht ganz erschlossen. Tipps erbeten.
- Eigentlich ist alles zu Fuß erreichbar. Das U-Bahn-Tagesticket ist aber dermaßen günstig, dass es sich lohnt, um flexibel zu sein (um die 5 Euro) und man nicht mit Einzelfahrscheinen hantieren muss.
- Die vielen netten Typen, die Dir ein Freundschaftsband „schenken“ möchten, wollen auch dafür natürlich Geld haben, selbst wenn sie es Dir auf die Schulter legen. Abschütteln, nicht damit weggehen. Oder rüde werden. Ja, sorry, Angrabschen kann ich nicht leiden und muss auch nicht üblich sein, und Geld lasse ich mir schon gar nicht aus der Tasche ziehen.
- Mailand ist easypeasy. Klein genug, dass es für 2-3 Tage für die wichtigen Sachen reicht, ohne sich stressen zu müssen. Wer natürlich in die zahlreichen Museen möchte, braucht mehr Zeit.
Weiterlesen: |
Seit 15 Jahren ist Inka Redakteurin, Reisebloggerin und Autorin in Berlin und Brandenburg. Sie hat mehrere Reiseführer über die Region geschrieben und veröffentlicht ihre Tipps und Geschichten im Spiegel, Tagesspiegel und verschiedenen Magazinen. Außerdem Möchtegernentdeckerin, Liebhaberin der polaren Gebiete unserer Erde und abschweifend in der Welt. Hier Chefin vom Dienst.