Yai, nun ist es soweit: Heute beginnt mein letztes Lebensjahr in den Dreißigern und genau wie letztes Jahr heißt es: Today is my birthday and I write what I want to! Und als erstes wünsch ick mir mal einfach selber:

Happy Birthday to the last thirtysomething!

Lastthirtysomething

Ich habe ja die Angewohnheit, so kleine Notizbücher überall mit mir rumzuschleppen, damit ich immer und überall alle Ideen und Gedanken sofort aufkritzeln kann, auch wenn ich nicht mein Maccyleinchen dabei habe und ich bin ja so ne Smartphonelose, krass, wa. Neulich in Italien wars, ungelogen, der Jens und der Achim sind Zeugen, da blättere ich so durch eins meiner Notizbücher und finde: Eine Bucket-List anno 2010. Ist das cool?
Gleich mal überprüfen, denke ich, und was dann raus kam war weitaus weniger schlimm als im ersten Moment erwartet:

Bucket List anno 2010

  • 4-Wheeler fahren – Nope, ist nicht passiert.
  • Kletterkurs machen – Yaii, erst der zweite Punkt und den hab ich erledigt, 2011 wars.
  • Tauchkurs machen – Nee, immer noch offen und auf der derzeitigen Bucketlist ziemlich weit oben.
  • nach Cuba fahren – Hmja, irgendwann mal…
  • die „Kulturgeschichte des Kamels“ schreiben – Bin dabei. ECHT jetzt!
  • eine lange Fernwanderung machen – Erledigt! Yess! In Schottland und im Torres del Paine!
  • mich verlieben – JA! ♥ ♥ ♥ 
  • Führerschein machen – *hust* … das streichen wir wohl besser langsam mal… *murmel*
  • Waterrafting – Das wärs allerdings mal! Hatte ich etwas aus den Augen verloren…
  • ein Livingroomconcert mit Rob Longstaff veranstalten – Jep, sogar zwei!
  • Fotografieren lernen – Joa, würd sagen, bin auf dem Weg. :)
  • Grenzen überschreiten – Auf jeden Fall! Mehrfach!
  • In die Antarktis fahren.  – *blödes Grinsen aufsetz*
  • Tattoo nachstechen – Achjee, stimmt.
  • Spinnenangst überwinden – Na wenn ne Vogelspinne auf der Hand mal nix is…!
  • langes Strickkleid tragen – Äääh…. Wus??
  • ein Lied schreiben – Ui, wat hab ich mir denn da vorgenommen, tss. Aber geträllert habbich…*
  • Angeln lernen – Steht noch aus. Hat in Schweden ja nu nicht geklappt.
  • das seichte und langweilige Leben ändern – Exakt! Ist passiert! Juchuu!

Das Finden dieser Bucket-List und der Beweis, dass ich so viel Wunderbares und eigentlich Unglaubliches umsetzen konnte, dass Wünsche einfach auch mal in Erfüllung gehen, das war eigentlich mit das schönste Geschenk des letzten Jahres.

Und außerdem war da noch:

Lieblingsbild des letzten Jahres

Natürlich gibt es alleine schon wegen der BigTour durch Südamerika unglaublich viele Bilder, die ich mir wahnsinnig gerne ansehe und man sollte meinen, dass es vielleicht ein Bild aus Feuerland ist oder aus irgendeinem anderen abgefahrenen Reiseziel des letzten Jahres. Tatsächlich aber, wenn ich mir meine Fotos als solche anschaue, dann ist es ein ganz anderes Bild, ein Bild aus Kazachstan, der Reise, bei der ich wirklich meine Grenzen mehrfach überschreiten musste:

Der kleine Junge aus Kazachstan

Vielleicht hänge ich an diesem Bild besonders, weil es eben kein glattgelacktes Hochglanz-Urlaubskatalogbild ist. Weil es etwas zeigt, was ich mich normalerweise nicht traue, zu zeigen, weil ich nicht weiß, ob ich damit die Würde eines Menschen verletze, und weil es aber doch eigentlich die Art der Fotos ist, die ich gerne machen und zeigen würde: Es kommt mir „echt“ vor, das Bild geht mir nah, und zwar nicht nur, weil ich weiß, was dahinter steht, sondern weil das Bild genau das zeigt, was ich zeigen wollte.

Umwerfenster Anblick

Während ja viele Momente im Kopf hängen bleiben, die so ein Konglomerat aus Wissen und Ereignis sind, war der eine Anblick, der mich sofort in Freudenstränen ausbrechen ließ, so unvergesslich, wie ein Ablick nur sein kann:
Der Anblick der MS Fram, wie sie in Ushuaias Hafen einläuft, während ich vom Hostel aus zuschaue und weiß: Jetzt ist es soweit, jetzt wird es Wirklichkeit! Heute besteige ich dieses Schiff und fahre in die Antarktis! Für so einen Moment gibt es keine Worte.

Ushuaia, 2. Januar 2013: Da hinten, das schwarz-rot-weiße Schiff! Mein Herz tanzt!

Erneuert

Wie auch im letzten Jahr: Beton, Beton…

Unfertig

Nee! Das ist so unfassbar peinlich, dass sich die „unfertig“-Liste kein Stück geändert hat, dass ich darauf nicht eingehe! Gleiches gilt übrigens für die „Nichtmal angefangen-Liste“…

Blödester Moment

Das Jahr hat es wieder gut mit mir und meinen Lieben gemeint, so dass mir da eigentlich spontan nur ein Luxusleiden einfällt:
Der Moment, als ich mich vom Mann an einem chilenischen Busbahnhof trennte und alleine weiterreiste. Ich schwöre: So flennen tue ich selten. Haben wir beide aber ganz gut überlebt.
Naja, und sonst noch so einige Momente in Kazachstan, was definitiv die schwerste Reise bisher war, Grenzüberschreitungen inklusive.

Lieblingsanschaffung

Mein neues Objektiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiv! Von dem ich kein Foto habe, haha. Ich liebe jedenfalls den grandiosen Weitwinkel.

Lieblingsmensch

Ist immer noch ne dämliche Kategorie und habe ich wohl nur zum Schwülsteln angelegt.

Lieblingsmotto

Das soll natürlich wahnsinnig tiefgründig sein, dieser Spruch, klar, oder?

Es war das unglaublichste Jahr in meinem Leben bisher, und das sage ich nicht nur einfach so. Ich bin sehr dankbar für das Leben, das ich führen darf und mit dem ich mich so wohl fühle, und dankbar für die wunderbaren Menschen um mich herum. Geht es denn dann ab jetzt nur noch abwärts? Wir werden sehen. ;)
Meine Bucketlist für mein lastthirtysomething sieht jedenfalls so aus:

Bucket List für #last30sth

  • Einmal mit dem Mann richtig Urlaub machen, mit Füße hoch und so.
  • Mit der Südostasien-Tourplanung endlich voranschreiten.
  • Die Topfprimel regelmäßig schreiben.
  • Mich auf mindestens einer Hochzeit benehmen.
  • Nicht mehr so viel rumjammern wegen ein paar Dellen auf dem Oberschenkel.
  • Das bescheuerte Fitness-Studio kündigen. Örks.
  • Meine Bude gästewürdiger gestalten.
  • Wenigstens ein angefangenes Fotoprojekt abschließen.
  • Mehr Fotos von tollen Fotografen anschauen.
  • Weniger Zeit vor dem Rechner verbringen.
  • Mehr Wandern gehen.
  • Tauchkurs machen.
  • Das Mosaik unserer „Gaudi-Garage“ endlich fertig machen.
  • Mich beim Geburtstag meines Neffen blicken lassen.
  • Alte Freunde besuchen.
  • Mindestens genauso viel diskutieren wie bisher, mich dabei aber nicht so unbeliebt machen.
  • Trampeltiere im Schnee fotografieren.
  • Geduldiger werden.
  • Spleens abbauen.
  • Mutiger bloggen.
  • Eine SUPER-PARTY zum 40sten planen!
  • … to be continued…

Rück- und Fortschritte mit dieser Liste und schräge Fast-40-Gedanken werde ich ab sofort unter dem Hashtag #last30sth twittern. Und solltet Ihr auch in Euren letzten 30ern sein, seid Ihr herzlich eingeladen, mitzumachen, denn ich finde, dieses Alter wird besonders bei Frauen hochgradig unterschätzt. Schwülstige Gratulationen sind unter diesem Hashtag natürlich ebenfalls willkommen.

Es grüßt und küsst und geht jetzt mal feiern
/inka

*Der Träller-Beweis:

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