Safari heißt eigentlich „Reise“ auf Swahili und hat im Sprachgebrauch Südafrikas wenig zu suchen, auch wenn sich dieser Begriff durch reisende Europäer herumgesprochen hat. Daher heißen die bei uns so bekannten Safaris hier in Südafrika stattdessen „Game Drives“,also Wild-Fahrten, sozusagen. Ja, genau, „game“ heißt auf Englisch „Wild“, das wusste ich vor meiner Reise nach Südafrika auch nicht, und erst da ist mir klar geworden, dass der bekannte Film „Fair Game“ nicht „Faires Spiel“ meint sondern „Freiwild“. Tja, man lernt eben nie aus.
Von den Game Drives hatte ich einige in den letzten Tagen, in relativ internetfreien Zonen, weshalb ich leider wenig posten konnte. Deshalb freue ich mich schon darauf, bald die Geschichten der letzten Tage zu erzählen, die so intensiv waren, dass sie mir für das ganze Jahr reichen:
Von den Kindern in der Pre-School iThemba in Kapstadt, unterstützt von Condormitarbeitern und der HelpAlliance.
Vom Township Soweto in Johannesburg, von dem Blick der Dame im Mietwagenbüro, als sie erfuhr, dass wir nach Soweto wollen, der schrecklichen und angeblich gefährlichsten Gegend Südafrikas überhaupt. Ein seltsames Gefühl.
Die Geschichte von der wahnwitzig wunderschönen Earth Lodge im privaten Sabi Sabi Reserve mit unglaublichen Touren und Wild-Sichtungen, von dem netten Guide Marcus und Tracker Candy, irre vielen Leopard-Sichtungen, besonders von der einen, bei der der Leopard – schon an die Sabi Sabi-Autos gewöhnt – sich unten am Auto vorbeidrückte und dabei ein paar Minuten unterhalb meines Sitzes verharrte, nur einen Meter entfernt von mir – und mir ganz schön die Muffe ging vor diesem wilden Tier so nah.
Oder von den „Rhino Walking Tours“ der isibindi-Lodges, bei der wir in Zelten und sogar in Tree-Houses schliefen, den Sternenhimmel sahen, vom Klo in die Natur schauten und den Klängen des Bushes lauschten, zu Fuß durch die Natur wanderten und mit unserem unerschrockenen Guide Doug und dem Tracker Albino Auge in Auge mit einer großen Büffelherde standen.
Oder von Swaziland, dem relativ unbekannten kleinen Königreich zwischen Südafrika und Mozambique, worüber in unseren Reiseführern nichts wirklich Nennenswertes steht. Den Mkhaya Game Reserve mit den schüchternen Angestellten, aus denen nicht viel Persönliches herauszubekommen ist, die dafür Lagerfeuertänze aufführen und ich mir keinen Reim darauf machen kann, ob die Swasiland-Bewohner nun so traditionsbewusst oder einfach touristengeschickt sind. Unseren Guide Themba, der sich ganz ohne Großkalibergewehr und völlig unbewaffnet mit uns zu Fuß in den Bush begab, und wie wir dann 15 Meter entfernt vor einer Breitmaulnashornmutter mit ihrem Jungen standen. What a blast.
Heute fahren wir weiter in den Hluhluwe Park, ausgesprochen so ähnlich wie „Schluschluw“ und ich bin so gespannt, was die nächsten Wochen noch so bringen, nachdem ich jetzt schon so viel zu erzählen habe, dass mir bald mein Kopf platzt.
Liebe Grüße aus einem der schönsten und spannendsten Länder der Welt
/inka
Wer jetzt Lust auf Südafrika bekommen hat und mehr über Safaris wissen möchte, liest am Besten einfach hier weiter: |
Seit 15 Jahren ist Inka Redakteurin, Reisebloggerin und Autorin in Berlin und Brandenburg. Sie hat mehrere Reiseführer über die Region geschrieben und veröffentlicht ihre Tipps und Geschichten im Spiegel, Tagesspiegel und verschiedenen Magazinen. Außerdem Möchtegernentdeckerin, Liebhaberin der polaren Gebiete unserer Erde und abschweifend in der Welt. Hier Chefin vom Dienst.
Transparenz: Ich wurde von Condor, Thomas Cook und Südafrika Tourismus zu einer Woche Kapstadt eingeladen. Mit Katrin von viel unterwegs reise ich jetzt auf eigene Faust weiter. Wir wurden bei unseren Safaris von oben genannten Lodges unterstützt.