Der Topfprimel Wochenrückblick beantwortet Fragen zum WieWarsWochengefühl inklusive anekdotischer und herzlastiger Netzfundstücke.


Total
dusselig wird man hier in der Höhe. Oder wie soll ich sonst erklären, dass ich auf einer FOTOTOUR am 2. Tag meine Kamera Emma vergesse? Ungläubig ob dieser Dämlichkeit habe ich dann auch noch alle verrückt gemacht, ich hätte sie irgendwo stehen gelassen. Nein, sie stand brav auf meinem Hotelbett und wartete auf mich. Tss.

Oerks
sagt der Kopf dann und wann. Das erste Mal auf 4300 Meter war – gewöhnungsbedürftig, das erste Mal auf 4800 (!) war dann tatsächlich recht anstrengend: Yay, da fühlt Frau sich gleich 20 Jahre älter. Die unglaublichen Landschaften helfen drüber hinweg. Die Tipps bleiben schlicht: Viel, viel Wasser trinken, die Kopfschmerzen ignorieren oder Ibuprophen nehmen und sonst auf seinen Körper hören, wann der genug hat und wieder runter will. Und bloß die Finger von dem Touri-Coca-Zeug lassen, ich erwähnte es bereits. In San Pedro bekommt man jedenfalls nicht das Zeug, was die Einheimischen kauen bzw. als Tee trinken.

GPS Höhenmessung am Handy
Puristisch
ist das hier übrigens eher weniger. Unsere Gruppe besteht aus 8 Leuten plus Fotograf plus einheimischer Guide. Jeden Morgen – und manchmal barbarisch früh zum Sonnenaufgang fotografieren – werden wir mit dem Minibus abgeholt und zu den schönsten Stellen der Gegend kutschiert. Wir haben Internet, eine warme Dusche und die besten Fotografie-Tipps direkt von der Gunther-Quelle. Zusammengefasst: Ich bin im Himmel.

Fotografiemäßig
muss ich wohl nichts mehr groß erzählen: Der Himmel, die Farben, die Orte, die Landschaft, die Sterne – viel kann man hier nicht falsch machen. Und wenn doch, hilft Gunther weiter. Das ist einfach einer mega-Konzept, ich bin schwer begeistert. Und weil viele von Euch danach fragten, wird es einen eigenen Post zur Nachtfotografie geben. Eine kleine Ausbeute habe ich schon, leider haben wir bald Vollmond  und das mit der Sternenfotografie wird schwierig. Ich warte noch den Salar de Uyuni ab, da haben wir hoffentlich nochmal eine Gelegenheit. Tipps zur Nachtfotografie gibt es dann natürlich auch.

Das Herz malte mir der Mann nachts in der Wüste. Und meins schmolz.

Perfekt
war die Astronomie-Tour. Wow! Alain aus Frankreich erklärte uns kurzweilig und unterhaltsam, gespickt mit etwas Kulturgeschichte den Sternenhimmel der südlichen Hemisphäre und ließ uns anschließend durch seine Teleskope schauen. Ich hab mich gefühlt wie in StarWars.

Sternwarte in der Atacama

Riesig
beeindruckend ist also nicht nur die Gegend (während ich dies schreibe sitze ich in der chilenischen Pampa Richtung Argentinien, Lupinen und der wunderschöne Vulkan Licancabur vor mir, denn unser Auto ist liegengeblieben und wir warten auf einen Ersatzbus. Der Arme hat wohl die Höhe nicht vertragen), sondern auch unser Programm. Bereits gesehen:
Valle de la Luna, Valle de la Muertes, verschiedene Lagunen, den Regenbogencanyon und andere beeindruckende Felslandschaften, Nationalparks,  Flamingos, Lamas und Vecunjas, die Salzwüste, die Geysiere El Tatio, archeologische Stätten, viele viele Sterne und natürlich Santiago, was schon unglaublich weit weg scheint. Wenn ich also dazu komme, kann ich posten ohne Ende, was mir fehlt ist höchstens Zeit und Muße dafür.

Salzsee in der Atacama
Salzsee in der Atacama

Incamäßig
ist hier natürlich total viel. Ich meine hallo? Wir sind in Südamerika! Der Floc vom Flocblog kann das natürlich viel besser als ich, deshalb verweise ich an dieser Stelle mal auf ihn, auch wenn er mich frecherweise nicht bedacht hat und verspreche, dass es hier in Chile genauso ist. Sie schreiben Inka allerdings ein bisschen falsch mit c, ich nehme ihnen das aber nicht so übel.

Imperium Inca

Mittelmäßig
begeistert war ich, als ich feststellte, dass ich in Santiago meine „hübsche“ Sonnenbrille im Hotel liegengelassen habe. Woher kommt denn diese Schusseligkeit, herrjee? Jetzt trage ich meine eher peinliche Outdoor-Brille und würde keine andere mehr aufsetzen wollen. Sieht scheiße aus, ist aber polarisierend und winddicht und ich kann mit ihr sogar fotografieren, weil sie die Farben kaum verfälscht – Gold wert in der Atacama!

Enthusiastisch
verkaufen hier sogar Lamas die Hippieklamotten an die Touris. Oder so ähnlich. „Madonna“ wird von ihrer Besitzerin schwer geliebt. Sie sollte sich allerdings hüten vor Schwangerschaft, denn wenn sie Nachkommen geboren hat, wird sie aufgegessen. Ach Madonna, hab noch ein schönes Leben.

Das Lama im Laden

Leider
verlassen wir nun San Pedro de Atacama und fahren weiter nach Bolivien. Na klar, die nächsten Highlights stehen an, aber ich fands einfach toll hier und der Abschied fällt mir etwas schwer. Auch deshalb, weil nun schon fast die Hälfte unserer Fototour vorbei ist, kaum zu glauben. Das soll übrigens internetmäßig mal tatsächlich das Ende der Welt sein. Schaunwermal.

San Pedro de Atacama