Es gibt ja diese Klischees, was man in Thailand so tun sollte/müsste/wird. Ich habe eine ganze Menge davon nicht getan. Es ist sogar so viel, dass ich vermutlich gar keine richtige Thailand-Urlauberin bin und ich fühle mich ganz schlecht, Euch das jetzt zu beichten, wirklich. Aber ich dachte, besser gleich alle Karten auf den Tisch.

Beach Bar in Thailand

Für zwei Wochen ging es im März nach Bangkok und Koh Phangan. Ruhig sollte es sein, aber sehen wollten wir schon auch ein paar Dinge und sind eigentlich viel unterwegs gewesen, trotz aller Unkenrufe vom Mann, nur in seiner Hängematte zu liegen.

Glaskugel mit Palme

Dafür haben wir Koh Phangan umso besser kennen gelernt: Koh Phangan für Einsteiger

 

Und nu Butter bei die Fische:

21 Dinge, die ich in Thailand nicht getan habe

  1. Ich war nicht auf einem Nightmarket. Ehrlich nicht. Am Anfang in Bangkok war ich schlicht zu faul, abends noch einmal rauszugehen, auf Koh Phangan habe ich mich gefragt, was ich da eigentlich soll. Shoppen ist ja mittlerweile nicht mehr so mein Ding. Ok, nein, ehrlich gesagt war ich auch da schlicht zu faul. Ich bin wirklich schlecht, wenn ich Urlaub mache.
    Bangkok, Thailand

    Bangkok – schwer interessant, auch wenn ich wenig gesehen habe. Auf ein Wiedersehen.

  2. Ich habe mich nicht massieren lassen. Das ist kein Witz. Namen wie „Suraporn“ und „BämBäm Massage“ machen mich eben nicht soooo richtig an. Außerdem habe ich in Marcos Koh Pangan Guide gelesen, dass auch die „Ölmassagen“, die eigentlich die Sanfteren sein sollen, schweine wehtun können. Och, nö, danke, nein.
  3. Wir waren nicht in der Khao San Road. Wirklich wahr. Die haben wir uns einfach geklemmt.
  4. Ich mag es ja kaum sagen, aber ich hasse FlipFlops und habe daher keine getragen. Ich trage Sandalen, wie so ’ne Ökobraut. Immer. Oder gehe barfuß. Wie ein Hippie. Aber mit diesen zu laut klappernden Plastikdingern habe ich wirklich noch nie ansatzweise sympathisiert.
  5. Wir haben – und das fällt mir jetzt echt schwer, das zuzugeben – den Königspalast nicht gesehen! Und ich fühle mich genötigt, das zu erklären:
    Es gibt ja in Thailand und ganz besonders in Bangkok diese leider echt nervtötende Masche von Einheimischen, das Blaue vom Himmel herunter zu lügen. Meistens ist dann angeblich eine Sehenswürdigkeit geschlossen und der nette Einheimische möchte einem dann gaaaanz tolle interessante andere Dinge zeigen, völlig für lau selbstredend, no problem, nur sein Cousin benötige jetzt eben das Geld für irgendwas oder irgendwas hat dann doch was gekostet oder man möge doch hier was Schönes kaufen…
    Jedenfalls wurden wir auf dem Weg zum Königspalast natürlich vollgelabert, dass der geschlossen sei. Na klar.
    Auf dem Weg zum Palast ließen wir uns verärgert darüber aus, wie unfassbar nervig und blöd diese Masche sei … bis wir vor dem geschlossenen Königspalast standen. Haha. Jetzt dürft Ihr lachen.  Ja, der hatte tatsächlich wegen irgendeiner Zeremonie geschlossen. Da wir für den Abend bereits den Zug nach Süden gebucht hatten, war da nix mehr zu machen. Immerhin waren wir im Tempel nebenan. Der war auch hübsch.

    Pagoden im thailändischen Tempel

    Pagoden im Wat Pho, dem Tempel neben dem Königspalast.

  6. Ich habe keinen Mönch fotografiert. Irgendwie kam mir das respektlos vor. Ok, heimlich von hinten habe ich dann mal so ein verzagt-verzittertes Foto gemacht…
    Thailändischer Mönch beim Eintritt in einen Tempel

    Zack weg isser.

  7. Ich habe nirgendwo Blümchen als Opfergabe hingestreut oder Räucherkerzen angezündet. Ich käme mir irgendwie blöde vor. Als ob ich cheaten würde.
    Kleiner Opfertisch mit Räucherstäbchen

    Kleiner Opfertisch, wie er häufig in Thailand zu finden ist. Die kleinen Häuser sind für die Ahnen, die auch nach ihrem Tod ein Zuhause brauchen.

  8. Ich habe nicht gearbeitet. Entgegen der Aussage aller digitaler Nomaden und sämtlicher Thailandblogger gab es nämlich in Thailand mitnichten gutes Internet. Wir hatten uns am Flughafen gottseidank so eine Sim-Karte geholt und hatten daher wenigstens in Bangkok und an der Westküste Koh Phangans bisschen Netz. Ansonsten funktionieren die WiFis eher schlecht bis gar nicht und öffentlich sind sie schon überhaupt nicht. An der Ostküste ging dann so ziemlich gar nix mehr, was vermutlich auch mit den Stromausfällen zu tun hat. Also: Thailand ja, zum Arbeiten aber eher nein, wenn man Internet braucht.
  9. Ich habe mich – entgegen aller Erwartungen – nicht gelangweilt und nicht einmal meine Bücher gelesen. Meine Theorie ist, dass diese Hitze das Gehirn ziemlich bräsig macht, weshalb man sehr langsam wird und einem 24 Stunden wie 26 Minuten vorkommen. Und in 26 Minuten muss man ganz schön schnell essen, um drei Mahlzeiten zu schaffen, da bleibt keine Zeit für Langeweile oder Bücher.
  10. Ich habe kein Foto von mir, wie ich auf so einer halb-umgestürzten Palme sitze. Das war mir dann doch echt zuviel. Dafür habe ich den Mann in einer ähnlich pikanten Pose fotografiert. Und bin am Überlegen, was er mir antun wird, wenn ich das Foto hier poste…
    Mann an Palme

  11. Wir haben nicht im Dschungel übernachtet. Hat irgendwie nicht geklappt bzw. waren wir irgendwann zu faul, eine weitere Unterkunft zu suchen. Das holen wir nach.
  12. Ich habe mich nicht über das scharfe Essen beschwert. Das war echt komisch. Ich mochte in meinem Leben noch nie scharfes Essen, in Thailand konnte es auf einmal kaum scharf genug sein. Sehr seltsam. Lieblingsessen übrigens: Grünes Curry. Omg, ich fange gleich wieder an zu sabbern…
  13. Wir haben keine Full-, Half- oder Blackmoon Party besucht. Voll die Überraschung.
  14. Ich habe kein Yoga gemacht. BÄM!
  15. Ich habe mich nicht betrunken.
  16. Ich habe mich nicht gesonnt, sondern war eine der Europäischen Maden, die mit 50er Sonnencreme weiß eingetüncht und klebrig im Schatten rumgesessen haben. War trotzdem ganz schön.
    Im Wasser vor Koh Pangan stehen: Türkises Wasser mit Palmen im Hintergrund

    Und ab und zu bin ich ja sogar auch mal im Wasser gewesen… Watt-wandern auf thailändisch.

  17. Ich habe keinen Beo gekauft. Die armen Viecher werden da überall in Käfigen gehalten und taten mir schon leid, seit ich als zarter Teenager mein Herz für diese Vögel entdeckte. Einmal wollte ich einen aus München retten, blöderweise bin ich kurze Zeit später in die USA aufgebrochen.
  18. Wir haben kein Geld gespart. Thailand kann sicher sehr günstig sein. Wenn man aber wie wir keine Lust auf Preisvergleiche im Urlaub hat und ohnehin nicht gerade abseits der Touristenpfade unterwegs ist, ist Thailand überraschend teuer und kommt teils fast an Berlinpreise heran: Stofftuch: 8,10 Euro (300 Baht). Einzel-U-Bahn-Fahrt: Zwischen 1,20 und 2,40 Euro (40-80 Baht). Frühstück: Zwischen 4,- und 6,50 Euro (150 – 250 Baht). Taxi: teuer.
    Im Sammeltaxi durch Thailand

    Im Sammeltaxi. Naaaiiin, das ist natürlich nicht mein Koffer, tse! Ich war selbstverständlich klassisch mit dem Rucksack unterwegs.

  19. Wir haben keinen Sonnenuntergang gesehen. Also ok, FAST keinen. Ein einziges Mal in den zwei Wochen erbarmte sich der Himmel, für eine halbe Stunde Spektakel zu zeigen, bevor dann wieder alles hinter einer riesigen Wolkenwand verschwand. In der Regel waren die Abende aber ziemlich grau, weil es jeden Abend super diesig wurde und sich die Wolken auftürmten.
    Sonnenuntergang in Thailand

    Aaaaawwww. Fotocredit: Der Mann. Übrigens mit seinem Handy.

    Dafür haben wir allerdings das spektakulärste Wetterleuchten ever gesehen. Blitze in unglaublichen Wolkenmassen. Leider hatte ich kein Stativ dabei.

  20. Wir sind nicht zum Bottle Beach gefahren. WAAAAAAS?! höre ich jetzt die Koh Phangan-Kundigen rufen. Ja, isso. Sieben Tage lang haben wir die Insel erkundet und in den letzten drei Tagen einfach keine Lust mehr gehabt, obwohl wir da direkt nebenan gewohnt haben. Aber ich wette, der Strand ist genauso voll mit Seegurken wie der bei Ko Maa. Versteht mich nicht falsch, die Dinger sind echt total süß. Und deshalb möchte ich da einfach nicht drauftreten.
    Strandhütte in Thailand

    Dafür haben wir aber ein paar Tage in diesem Hüttchen gelebt.

  21. Ich habe nicht – wie sagt man das denn überhaupt? – also ich habe nicht Stand-Up gepaddelt. Oder Stand Up Paddling gemacht. Mir ist noch nicht ganz klar, was das bringen soll. Ist für mich so sinnvoll wie mit einem Esel wandern zu gehen. Dafür war ich übrigens total ungeplant tauchen – tatsächlich etwas, was ich vorher noch nie in meinem Leben getan habe – und was soll ich Euch sagen: Da schwamm doch ernsthaft ein Walhai an mir vorbei! Jooo, kein Witz! Das Foto ist so krisselig, weil aus dem Video gescreenshottet, das Video gibt’s dann alsbald möglich. War aber ein kleiner, 3,5 Meter lang, die Mutter war nicht zu sehen.
    Walhai im Golf von Thailand

    Ein Walhai, ein Walhai!! Nach wenigen Sekunden war er in einer Wolke von Fischen verschwunden, die bei ihm Schutz und Futter suchten.

Und jetzt bitte: Her mit Euren Thailand-Klischees! Was habe ich da vergessen?