In ihrem Kunstblog ruft Sarah-Maria zu der tollen Aktion „Kunstmomente“ auf: Jede/r soll seinen ganz eigenen Kunstmoment posten. Sarah-Maria vernetzt das dann im Kunstblog in regelmäßigen Abständen.
Ich finde das eine großartige Idee, denn Kunst ist so vielfältig, manchmal taucht Kunst ganz unerwartet auf, oder jemand benennt etwas mit „Kunst“, worauf ich selber nicht gekommen wäre und schaue es mir deshalb mal genauer an. Ich musste bei dem Thema sofort an meinen Städtekurztrip nach Lissabon im Jahr 2009 denken.
Fotografie kann für mich Kunst sein. Wie Menschen sich im Leben einrichten kann Kunst sein. Graffities und Streetart können Kunst sein. Manche Blickwinkel auf alte, marode Häuser mit morbidem Charme erwecken Kunst. Wenn dabei die Frage, was Kunst ist, im Raum steht (oder in der Luft hängt?), hat Kunst bereits einen für mich sinnstiftenden Beitrag geleistet.
Lost Place in Lissabon
All das fand ich auf meiner Reise ganz überraschend: Auf einem Spaziergangs-ich-schaue-mal-wo-ich-hinkomme-Umweg in Lissabon entdeckte ich ein riesiges, altes Gelände mit verlassenen Gebäuden, Wohnungen und Weinkelterei: ein echter Lost Place und für mich ein reiner Augen- und Fotografieschmaus.
Teils völlig verlassen mit vielen Graffities an den Wänden und den wunderschönen und kaputten typisch-portugiesischen Steinfliesen, teils waren einige wenige halb verfallene Wohnungen besetzt.
Leider habe ich mich nicht getraut, jemanden anzusprechen. Bis heute weiß ich nicht, was das für ein Gelände ist, obwohl so großartig, wird es in keinem Stadtführer erwähnt. Tipps und Hinweise bitte gerne in den Kommentaren.
Ich würde vermuten, dass das ein altes Gelände einer Weinkelterei war, mit Wohnungen für die Arbeiter. Wir haben tatsächlich noch alte Vorrichtungen zum Weinkeltern gefunden.
Fotogalerie Lost Place Lissabon
Hier sind also meine Kunstmomente in Lissabon in Bildern:
TTT – Tierische Touri Tipps
Wer zu diesem besonderen Lost Place in Lissabon gelangen möchte, muss über die wunderbare Brücke Ponte 25 de Abril zum Christo Rei und nimmt von dort einen Schleichpfad direkt zum Wasser hinunter. Am Wasser führt dann der Weg in Richtung des Restaurants Ponte Final (was sehr empfehlenswert sein soll, habe ich mir sagen lassen). Der Weg führt direkt durch den verlassenen Ort.