Ein bisschen nervös bin ich, als Patricia Pantel mir das Mikro unter die Nase hält. Foto: Bernd Lindemann.
Vorgestern früh war es soweit: Mein erstes Mal im Radio, so richtig mit „Ü-Wagen“ und so, und das auch noch in meinem Lieblingsradio radioeins. Mannometer, war ich aufgeregt. Dagegen halfen allerdings die Alpakas, denn die sehen so beknackt aus – entschuldige Bernd! –, dass ich mich eigentlich nur die ganze Zeit tierisch wegschmeißen musste, und Lachen hilft ja bekanntlich super gegen Nervosität.
Drei Grazien und zwei Machos vor dem Ü-Wagen vom rbb
Jetzt denkt Ihr vermutlich, dass ich „auf Radio machen“ will oder dass das mit meinem Bloggerdasein zu tun hat, oder? Neenee, tatsächlich nix von allem! Das kam nämlich so:
Die Glückswoche auf radioeins und der Einsatz meiner Superkraft
Es ist nunmal so, dass ich eine kleine Virtuelle-Tinte-Hypnotisiergabe habe. Die wende ich nur ab und zu an, das ist halt bei Superhelden so, dass man die nicht einfach so verwenden darf, die besondere Gabe, hier habe ich aber mal eine Ausnahme gemacht, weil ich doch uuuunbedingt Kamele besser kennen lernen will. Ich weiß, das ist sehr egoman, aber ich dachte, das soll ja irgendwann meinem Buch zugute kommen, und Bücher bilden ja, und Bildung = für Allgemeinheit und so…
Jedenfalls habe ich die Hypno in eine E-Mail an meinen Lieblingssender radioeins gesteckt, denn die fragten ihre Hörer, was sie sich denn so wünschen würden, denn sie seien gerade auf Glückswoche und würden den Lesern gerne glücksverbreitende Wünsche erfüllen.
Ich schrieb also die ganze Kamelstory an radioeins, wie ich zu meinen Kamelen gekommen war und dass ich bis nach Kasachstan gereist bin, dass ich aber immer noch keine Kamele wirklich gestreichelt habe und am Liebsten einen Kamelpfleger interviewen würde, dass ich aber beim Berliner Zoo da bisher mich nicht rangetraut habe undsoweiter. Die Hypno tat ihr Übriges und radioeins meldete sich sofort zurück, dass sie mir gerne diesen Wunsch erfüllen würden. Peng!
Jaa, natürlich kenne ich meine Hypnotisierungsgabe, bin aber jedes Mal selber wieder davon entzückt. Blöderweise lässt die Hypno sich nicht weitervermailen, soll heißen, sie war offensichtlich aufgebraucht, als radioeins beim Berliner Zoo nach einem Kamelstreicheltermin anfragte. Der Zoo war nicht interessiert. Peng!
Nicht nur, dass mich dieses eine Mal Nicht-Kamelestreicheln total runterzog, nee, vor allem die Aussicht, da nun gar nicht mehr ranzukommen, denn eigentlich habe ich seit Monaten überlegt, wie ich mal einem Kameltierpfleger helfen könnte oder mich mit einem unterhalten könnte, ob ich vielleicht eine Zoo-Jahreskarte kaufe und mich da so langsam einschleime oder wie ich an diese interessanten Menschen mit den noch interessanteren Tieren rankomme. Das ist ja wohl nun passé. Scheiße.
Weil die Hypno aber in der ersten Instanz außerordentlich stark ist, wurde meinem Vorschlag, einen mir erst neulich zu Ohren gekommenen Alpaka-Hof in Brandenburg zu besuchen – jaa, Alpakas gehören zu den Kamelartigen – SOFORT begeistert Beifall geklatscht. Peng!
Genau so kam das also. Das Tolle ist ja, dass mir immer solch beknackte Geschichten passieren, die überhaupt kein Mensch glauben kann, weswegen alle denken, ich sei so ne super Geschichtenschreiberin, was ich natürlich nicht bin, ich bin Realitätsdokumentiererin.
Patricia Pantel und ihr Mini
Gestern wurde ich also bei Sonnenaufgang von der berühmten Patricia Pantel in ihrem kleinen süßen knallroten Mini abgeholt, und Patricia quatscht tatsächlich genauso wie im Radio, was ein sehr, sehr seltsames Gefühl ist, wenn man so stimmenfixiert ist wie ich, dass da auf einmal ein Mund existiert, aus dem die seit Jahren bekannte Stimme rauskommt. Wer Drei ???-Fan ist und mal Oliver Rohrbeck live getroffen hat, versteht vielleicht, was ich meine.
Im Mini durch den Brandenburgischen Morgen… hach!
Fahrt nach Brandenburg
Die Fahrt durchs morgendliche lovely Brandenburg war den wenigen Schlaf alleine schon wert, allerdings mussten wir uns leider beeilen und für Fotostopps war keine Zeit. Dafür haben wir aber lustig gequatscht, ich habe Patricia gleich mit Schoko eingewickelt und erzählt, dass eine der ersten Fragen vom Mann beim Kennenlernen war, welchen Radiosender ich höre, und gottseidank bin ich Jeden-Tag-radioeins-Hörerin und ein Riesenfan, sonst hätte ich wohl beim Mann gar nicht landen können. Das wollte Patricia kaum glauben, tsss. Dabei erzähle ich dich IMMER die Wahrheit!
Der Nieplitzhof mit Alpakas in Brandeburg
Knuddelzeit auf dem Alpakahof
Auf dem Nieplitzhof warteten Antje und Bernd dann schon auf uns – soooo nett die beiden, ich hab mich nicht nur sehr willkommen gefühlt sondern habe sofort überlegt, wie ich die beiden dazu kriege, mich einziehen zu lassen.
Und dann kamen sie auch schon, die ALPAKAAAAS!
Der Alpaka-Nachwuchs wartet schon…
Awwwwww!
Typische Alpaka-Frisur…
Bilder erzählen ja mehr als meine besten Worte, ich war jedenfalls ziemlich überrumpelt von den vielen süßen Augen, meiner Euphorie und den weichen Knie wegen des bevorstehenden Radiointerviews. Patricia hat mich aber seeehr beruhigt und ich habe nur ein ganz klein wenig gestottert.
Das Alpaka will auch interviewt werden! Foto: Bernd Lindemann.
Aber ich glaube, Antje war auch ein bisschen aufgeregt.
Antje erzählt über ihre Alpakas und wie es dazu kam.
Antje und Bernd haben mich dann noch ein bisschen pro forma füttern lassen und mir vor allem meine tausend Fragen beantwortet. Außerdem haben wir den Alpakas Heu gegeben, auf „Mittelerde“, jede Weide hat nämlich einen eigenen Namen.
Wir bringen Heu nach „Mittelerde“
Als die Alpakas das mitbekommen, kommen sie angerannt wie die Irren.
Völlig vergessen habe ich, jemandem meine Kamera in die Hand zu drücken, damit ich ein paar Fotos von mir habe, Bernd hat aber netterweise mir seine Handyfotos zur Verfügung gestellt und ich glaube, hier hat mich auch Patricia beim Näseln mit Nepomuk erwischt.
Näseln mit Nepomuk – so geht Kontaktaufnahme mit einem Alpaka. Fotos: Bernd Lindemann, Patricia Pantel.
Das Näseln ist bei allen Kamelartigen üblich, es ist gleichzeitig beschnuppern und Kontaktaufnahme, das haben schon die Dromedarjungen in Kazachstan bei mir gemacht.
Auf Patricia ist Nepomuk allerdings auch sehr abgefahren, fast hätte er sie vor Begeisterung von hinten besprungen, wenn Bernd ihn nicht davon abgehalten hätte.
Versuch eines Interviews: Patricia glücklich, würd ich sagen.
Die männlichen Tiere werden übrigens Machos genannt. Wie passend.
Auf dem Nieplitzhof werden seltene Appaloosa-Alpakas gezüchtet, die gescheckte Wolle haben.
Der Obermacho wurde übrigens bei Bernd ganz weich und fing an zu betteln wie ein Hund, sooo süß!
Das Alpaka bettelt bei Bernd tatsächlich wie ein Hund!
Und völlig fasziniert war ich, als Bernd demonstrierte, dass er den Alpakas auch „Sitz“ beigebracht hat.
Ein Alpaka macht „Sitz“ – ich fasse es nicht!
Ich könnte ja noch stundenlang vom Hof erzählen, über die tolle ruhige Ausstrahlung, die vielleicht auch von Bernds Zen-Buddhismus rührt, und was die beiden mir alles Spannendes erzählt haben, aber ich glaube, das mache ich ein anderes Mal, wenn ich nämlich den Nieplitzhof nochmal besuche, denn das mache ich auf jeden Fall. Nach Terminabsprache ist eine Hofbesichtigung inklusive Alpaka-Bestaunen nämlich für jeden möglich, Infos gibt es auf der Webseite.
Das Interview wurde mir netterweise von radioeins zur Verfügung gestellt und gibts hier zum Nachhören, inklusive mit unterlegten Bildchen vom Besuch.
Und jetzt schrei ich immer noch euphorisch mal meine Dankeschöns raus an:
- radioeins natürlich, immer und immer das Allerbeste!
- den Nieplitzhof und Antje und Bernd für… dass sie so sind und mich teilhaben lassen
- Patricia für die charmante und lustige Begleitung und meine erste Fahrt in einem Mini
Brandenburg im Mini erleben <3
