Einmal Kanada, immer wieder Kanada. Dass dieser Satz der Wahrheit entspricht, werdet Ihr feststellen, wenn Ihr einmal im Land der tausend Seen gewesen seid. Ich kenne niemanden, der nicht von Kanada in den Bann gezogen wurde.
Die landschaftliche Vielfalt ist dabei nur ein Grund, die liebenswürdigen Kanadier und die naturnahe Möglichkeit zu Reisen sind die anderen. Da sind wir auch gleich beim Thema.
„Wie kann man Kanada am besten naturnah bereisen?“ Diese Frage stellten wir uns 2012, als wir an unserer Reiseplanung saßen. Schnell wurde für uns klar: Camping ist das Stichwort. Denn Nordamerika eignet sich einfach perfekt für einen Campingurlaub.
Bei diesem Artikel handelt es sich um einen GASTPOST meiner sehr geschätzten Bloggerkollegin Tanja vom Blog Takly on Tour, auch alle Fotos stammen von Ihr. Gleich vorweg: Wenn Ihr Camping in Kanada plant, ist Tanjas Blog die beste Adresse, um sich weiter einzulesen und viele Tipps abzustauben. Entsprechende Artikel sind im Text verlinkt. Herzlichen Dank, Tanja, für die vielen Tipps! Meine Kanada-Reise – ohne WoMo – habe ich hier beschrieben: |
Inhalt des Artikels
Camping-Arten in Kanada
Beste Reisezeit zum Camping in Kanada
Campingplätze und Ausstattung
Reservierung von Campingplätzen
Unser Campingerlebnis
TTT – TierischeTouriTipps
Camping-Arten in Kanada
Wie hierzulande gibt es auch in Kanada verschiedene Möglichkeiten für einen Campingurlaub. Am populärsten ist dabei das Reisen im Wohnmobil. Gut zu wissen: Wohnmobile werden in Kanada als RV (Recreational Vehicle) oder MH (Motorhome) bezeichnet.
Mit eigenem Bett und allem Nötigen an Bord sehr komfortabel, aber dennoch bekommt man die Möglichkeit naturnah zu übernachten. Auf der anderen Seite seien jedoch die nicht unerheblichen Kosten für die Miete und den Sprit genannt. Leider hat auch der Vorteil der Flexibilität in den letzten Jahren enorm abgenommen, wenn es Euch in die touristisch beliebten Gegenden vom Westen Kanadas zieht. Mehr dazu später im Text. Ausführliche Infos, was Euch bei einer Reise im Wohnmobil durch Kanada erwartet, findet Ihr auf dem Takly on Tour Blog.
Klassisches Camping mit Zelt ist dagegen sicher eine der günstigsten Möglichkeiten, um in Kanada zu übernachten. Ein Auto mieten, Campingausrüstung in den Kofferraum und es kann losgehen. Back to Basic. Mit dem Zelt seid Ihr ganz nah dran – an der Natur, aber auch an den Tieren. In Kanada gibt es einige Wildtiere, worauf Ihr Euch besonders beim Zeltcamping mit intensivem Einlesen vorbereiten solltet.
Als Zeltcamper müsst Ihr abends akribisch darauf achten, dass alle Lebensmittel gut verstaut werden. Falls Ihr mit dem Auto unterwegs seid ist das einfach, ansonsten gibt es auf kanadischen Campingplätzen sogenannte Food-Locker. Hier können die Lebensmittel bärensicher verstaut werden. Beim Wildcampen mit dem Zelt ist das dagegen nicht ganz so easy. Hier wird empfohlen, die Lebensmittel in einer Tüte zu verstauen und diese in einer sicheren Entfernung in den Baum zu hängen. Erfahrungen haben wir hierzu allerdings keine. Einen interessanten Einblick in das Zelt- Camping in Kanada gibt Euch Inka in ihrem Beitrag Der West Coast Trail: Kanadas berüchtigter Fernwanderweg.
Der Trailer – was dem europäischen Wohnwagen entspricht – ist in Kanada überwiegend den Einheimischen vorbehalten. Nur wenige Vermietstationen bieten für Kanada einen Trailer an. Dementsprechend sei der Wohnwagen hier nur am Rande erwähnt.
Wir selbst haben uns 2012 für eine Reise mit dem Wohnmobil entschieden. Auch im Nachhinein hat sich diese Reiseart als goldrichtig erwiesen und seitdem sind wir dem Campingfieber erlegen. Für uns ist das definitiv die schönste und auch bequemste Möglichkeit, um Länder wie Kanada zu bereisen.
Beste Reisezeit zum Camping in Kanada
Die beste Reisezeit für einen Campingurlaub in Kanada ist zwischen Juni und September, wobei es besonders in den Randzeiten noch/schon zu empfindlich kalten Nächten kommen kann. 2019 hat es zum Beispiel Mitte Juni und auch Anfang Juli noch einen Schneeeinbruch in den Rocky Mountains gegeben. Ebenso solltest du bei der Reiseplanung während der Nebensaison die Öffnungszeiten der Campingplätze beachten, nicht alle haben Anfang Juni bzw. bis Ende September geöffnet.
Wir selbst waren bisher stets im September/Oktober unterwegs und haben den goldenen Herbst genossen. Mit dem Wetter hatten wir bisher weitestgehend Glück. Geöffnete Campingplätze zu dieser Zeit zu finden ist mit ein wenig Planung nicht schwer und wir würden den Herbst jederzeit wieder als Reisezeit wählen.
Campingplätze und Ausstattung
Private Plätze mit jeder erdenklichen Ausstattung gibt es ebenso wie Basic Campingplätze, wo lediglich einige Picknickbänke und eine Feuerstelle zur Verfügung gestellt werden. Für jede Vorliebe ist hier der richtige Übernachtungsplatz dabei.
Private Campingplätze bestechen mit Voll-Ausstattung, wozu in der Regel Strom, Ver- und Entsorgung, Sanitäranlagen, manchmal sogar WLAN und Swimmingpools zählen. Dafür müsst Ihr in der Regel Abstriche bei der Größe der Stellplätze sowie der naturnahen Lage machen. Auch vom Kostenfaktor müsst Ihr hier verständlicher Weise mehr einplanen.
Staatliche Campingplätze oder solche die vom Nationalpark Service betrieben werden, sind in der Regel mehr oder weniger einfach. Dafür bestechen sie durch großzügige Stellplätze, mehr Privatsphäre und günstigere Preise.
Wir bevorzugen in jedem Fall letzteres. Das sind für uns die Gründe, wieso wir dem Campingfieber verfallen sind: Schöne, kleine Plätze inmitten der Natur. An Ausstattung brauchen wir nicht viel, um auf der Reise glücklich zu sein. Einen ausführlichen Einblick in die Campingplätze in Kanada findest du in unserem kleinen Campingplatz-Guide.
Reservierung von Campingplätzen
Kanada ist ein sehr beliebtes Land, um mit dem Camper oder dem Zelt zu reisen, auch bei den Einheimischen. Dementsprechend groß ist die Anzahl von Übernachtungsplätzen. Während der Reiseplanung werdet Ihr ganz sicher auf die Frage stoßen, ob Ihr die Stellplätze vorab reservieren solltet. Hier hängt es ganz stark davon ab, wann und wo Ihr in Kanada reist.
In den letzten Jahren sind die Buchungen der Camper stetig angestiegen, so dass inzwischen ein regelrechter Boom entstanden ist. Das hat leider nicht nur steigende Mietpreise zu Folge, sondern auch die Flexibilität leidet darunter. So ist es während der Hauptsaison inzwischen unerlässlich, die Campingplätze in beliebten Gegenden vorab zu reservieren.
In der Nebensaison reist es sich noch wesentlich entspannter, jedoch sind auch zu dieser Zeit die Touristen-Hotspots wie Banff, Lake Louise und Jasper gut gefüllt. Eine frühe Ankunft auf den Campingplätzen ist empfehlenswert, wenn nicht vorab reserviert wurde. Das gilt besonders an den Wochenenden.
Die Situation im Osten sowie im hohen Norden Kanadas ist dagegen noch relativ entspannt, jedoch sollte auch hier während der Hauptsaison eine Reservierung in beliebten Gegenden in Erwägung gezogen werden.
Unser Campingerlebnis
Wir lieben es, nach einem Tag voller Ausflüge, Wanderungen und (Natur)Sehenswürdigkeiten abends auf dem Campingplatz zu sitzen, die Ruhe zu genießen und uns eins mit der Natur zu fühlen. Dabei lauschen wir dem Knistern des Lagerfeuers, betrachten den gigantischen Sternenhimmel und können den Urlaub in vollen Zügen genießen.
Unbewusst lausche ich auf jedes Knacken im Geäst, dass nicht doch plötzlich ein Bär oder ein Cougar hinter mir steht. Nicht allzu spät neigt sich das abendliche Erlebnis dem Ende zu, denn am nächsten Morgen heißt es früh aufstehen, vielleicht sehen wir das ein oder andere Tier am Straßenrand.
Jeder Tag in Kanada ist voller Überraschungen. Vielleicht verstehst du jetzt, warum es zu meinem absoluten Lieblingsland zählt?!
TTT – TierischeTouriTipps
- Reservierungen sind häufig erst ab Januar möglich. Auf der Parcs Canada-Seite kannst Du sehen, ab wann Du welche Plätze reservieren kannst. Reserviere so früh wie möglich! An den Hotspots wird es insbesondere dann voll, wenn Campgrounds gewartet werden.
- Die öffentlichen Campgrounds kannst Du auf der Reservierungs-Seite von Parcs Canada tätigen.
Mein Name ist Tanja und auf meinem Blog Takly on Tour stehen die Themen Reise, Camping und Reisen mit Kind im Fokus. Hier kann ich meine Liebe zum Reisen und zum Schreiben verwirklichen. Mir macht es großen Spaß ausführlich zu berichten und meine Erfahrungen weiterzugeben. |
Kleine Erinnerung: Es wäre schön, wenn Du an Atmosfair oder andere lokale Projekte wie Moorfutures spendest, um den CO2-Ausstoß zu kompensieren.
Ein Flug nach West-Kanada und zurück emittiert zum Beispiel etwa 4,5 Tonnen CO2, eine Wohnmobiltour mit 3500 Kilometern nochmal etwa knapp eine Tonne.