Kinders, es gibt ja so viel zu erzählen! Bevor ich nun morgen nach zweieinhalb Wochen wieder in den Arbeitsalltag starte, will ich Euch heute wenigstens noch fix vom Fotoworkshop erzählen, den ich in Hamburg besucht habe.
Vier Tage Fotoworkshop in Hamburg: Fotoschnack ahoi #fsahoi
Manche von Euch haben es auf Facebook mitbekommen: Ich habe vier Tage lang mit den beiden tollen Fotografen vom Fotoschnack, Gunther Wegner (gwegner.de) und Patrick Ludolph (neunzehn72.de), und einer grandiosen Truppe Hamburg unsicher gemacht und mich dabei mal wieder intensiv der Fotografie gewidmet. Mit dabei waren sogar zwei Models, für mich war es das erste Mal Portraitfotografie.
Portraitfotografie und „Wie mache ich das besondere Foto?“
Und ohnehin war es genau die Portraitfotografie, die viele beschäftigt hat. Ein weiteres wichtiges Thema natürlich: Wie mache ich denn ein besonderes Foto, ein gutes Foto, das nicht schon xfach existiert? Der besondere Blickwinkel ist natürlich ausschlaggebend (deshalb ja auch ursprünglich mein gewählter Blogname), aber vielleicht auch gerade eben Fotos mit Menschen, denn die machen Fotos einzigartig.
Für mich ist es immer extrem schwierig, Menschen zu fotografieren, gerade auf Reisen. Wann traue ich mich, traue ich mich überhaupt, darf ich das, wann ist eine Signalisierung ok, und, noch viel wichtiger, wann traue ich mich denn, solche Fotos zu veröffentlichen, denn ein einverständiges Kopfnicken bedeutet ja noch lange nicht, dass der Mensch sich im Internet sehen möchte.
Was dieses Thema angeht, bin ich da leider nicht wirklich weitergekommen. Ich weiß jetzt, dass ich mich entweder damit abfinden sollte, dass ich Menschen nicht gerne fotografiere, weil ich das Gefühl habe, ihnen Unrecht anzutun, aber WENN ich es tue, dann sollte ich es nicht zögerlich tun. Denn das Zögern merkt man den Fotos an. Wenn ich das gerade so aufschreibe, merke ich, dass ich eigentlich doch einige wichtige Erkenntnisse gewonnen habe.
Unsere Workshop-Gruppe
Was den Workshop selbst angeht, da weiß ich gar nicht genau, wie ich das in Worte fassen soll. Also kurz: richtig toll war’s. Oder wie es Eva am Schluss so schön sagte: Ich war beseelt. Es war eine grandiose Zeit mit tollen Leuten.
Lohnt sich also so ein Fotoworkshop? Auf jeden Fall! Muss man Glück haben mit den Coaches und der Gruppe? Auf jeden Fall!
Mit den Coaches war ich mir recht sicher, weil ich wusste, dass ich mit Gunther nicht total falsch liegen kann. Ich war mit ihm bereits drei Wochen in Bolivien und Chile und weiß, dass er schon super viele Fotogruppenreisen gecoacht hat. Mit dieser Erfahrung geht wohl kaum etwas schief. Und wer regelmäßig den schwer zu empfehlenden Fotoschnack auf Youtube von Gunther und Paddy verfolgt, der weiß, dass die beiden ein super Team sind und Spaß auf jeden Fall vorprogrammiert ist.
Dass dann noch so eine klasse Gruppe herausgekommen ist, war dann wiederum Glück. In vier Tagen lernt man sich ein bisschen kennen und kann bei guten Leuten sehr gut von anderen TeilnehmerInnen profitieren. Es wird gefachsimpelt, andere Kameras und Objektive angeschaut (Fuji, Nikon, Olympus, Canon… da war alles vertreten) und Tipps gegeben. Das entwickelt dann schönerweise meist eine gute Eigendynamik.
Dass wir zwischendurch Paddys Whiskyvorräte plündern und seine Fotokiste ausprobieren durften, hatte einen guten Anteil an der – äh – Dynamik.
Kleiner Film-Zusammenschnitt des Workshops
Wenn Ihr mal einen kleinen Einblick haben wollt: Im aktuellen Fotoschnack Folge #54 gibt es einen kurzen Film, achnee, ich seh gerade, den gibt’s sogar extra:
Aber natürlich ist auch die ganze Folge vom Fotoschnack zu empfehlen.
Inhalte des Workshops
Und was haben wir da eigentlich so gemacht?
Der Ablauf war ein guter Mix zwischen Vorträgen, Fotowalks, Themensessions. An einem Tag suchte ich Dimensionen und Tiefe, am nächsten das richtige Licht für Portraits. Gunther und Paddy hielten Vorträge und liefen mit uns anschließend durch die Stadt, Abends gab’s dann entweder blaue Stunde oder Whisky, ich glaube, die Mischung war ganz gut. ;)
Besonders nett: Getroffen haben wir uns immer in Paddys Studio, wo auch der Fotoschnack gedreht wird und wo eine Fotobox und allerlei lustiges Equipment steht…
Die Fotos musste ich leider arg zensieren, denn entweder müsste ich da jetzt bei vielen TeilnehmerInnen nachfragen, ob eine Veröffentlichung ok ist, oder sie sind, nunja, nicht unbedingt total jugendfrei, jedenfalls drehten wir ab und an ziemlich frei, was wohl auch der unendlichen Hitze geschuldet war.
In die Elbe gegenüber diesen Hafenkränen zu springen würde ich Euch übrigens weniger raten. Mir war so tierisch heiß, dass ich einfach mit Klamotten reingelaufen bin, was zwar erfrischend war, hinterher bekam ich aber so einen komischen Ausschlag im Gesicht… hüstl. Bissl eklig, dafür gibts wenigstens ein paar nette Bilder davon.
Später haben wir natürlich die grandiose Kulisse fotografiert, aber ehrlich gesagt sind die Schwimm-Fotos einfach am lustigsten.
Neue Impulse und neue Lust, verschiedenes auszuprobieren, ist jetzt auf jeden Fall wieder im Gepäck. Zwischendurch brauche ich das, ich brauchte es gerade recht dringend, und es war toll, für einiges Bestätigung zu bekommen, aber eben auch: Neues zu entdecken.
Nach dem Workshop ging es – leider für mich ein paar Stunden früher als die anderen, ich konnte also nicht einmal vernünftig tschüss sagen – direkt für eine Woche aufs Hausboot in Brandenburg – herrlich! Aber das ist eine andere Geschichte.
Hier noch ein paar Impressionen und die dringende Empfehlung: Guckt Euch den Fotoschnack an, am besten live, da sieht man immer die netten Kommentare nebenbei und sagt sich hallo. Und wenn die beiden nochmal einen Fotoworkshop anbieten: Ich wäre auf jeden Fall dabei.
Danke an Paddy für das schöne Bild von mir, das Ihr auf dem Titel seht.
Transparenz: Der Workshop wurde von mir komplett selbst bezahlt und war nicht gesponsert. Dieser Bericht erfolgt freiwillig.