In den letzten 12 Monaten ist viel passiert: Ich bin umgezogen, habe zwei weitere Bücher geschrieben. Habe angefangen, für den Tagesspiegel zu schreiben – und wieder aufgehört. Ich war wieder auf vielen tollen Touren in Brandenburg, aber auch auf Madeira und in Österreich und habe eine großartige Familienreise in die USA gemacht. Aber Moment, erst einmal das Wichtigste:
Me wishes myself a happy, happy birthday!
Die Tradition des Geburtstagsjahresrückblickes wird heute ungebrochen fortgesetzt, seitdem dieser Blog besteht, trotzdem ich weniger (fern)reise, oder vielleicht auch gerade deshalb. Wer diese Tradition auf blickgewinkelt nicht kennt: Jährlich zu meinem Geburtstag feiere ich den Tag und das Jahr mit einem Blogpost. Er ist vor allem ein Résumé für mich und vielleicht für diejenigen, die sich mal berieseln lassen wollen. Anders als in meinen üblichen Posts steht im Geburtstagsjahresrückblick mein ganz persönliches Leben im Vordergrund.
Das Fünfzigste Lebensjahr
Dieses Jahr ist für mich ein besonderes Jahr, denn es folgt ab heute: mein fünfzigstes Lebensjahr! Ja, ich bin nun 49.
Dieses Lebensjahr ist nicht nur ein Besonderes wegen der großen, um die Ecke schauenden 50, sondern auch, weil meine Mutter in ihrem fünfzigsten Lebensjahr starb. Im Laufe meines Lebens und vieler Gespräche habe ich gelernt, dass es anderen Frauen auch so geht, wenn deren Mutter (früh) gestorben ist: Man fragt sich, ob man selbst älter wird als sie. Deshalb wird mein 50ster Geburtstag in einem Jahr ebenfalls etwas Besonderes sein und ein guter Grund, um richtig zu feiern. Ohnehin habe ich mich längst mit den 50 angefreundet, das war vor zwei Jahren noch etwas anders. Heute feiere ich, dass ich älter werden und mein Leben leben darf.
Bevor ich das Jahr kategorisch resümiere, gibt’s nun erst einmal einen kleinen Reisejahresrückblick. Die Hörempfehlung für heute könnt Ihr dabei auch gleich anknipsen:
Reisejahresrückblick September ’22 – August ’23
Im September folgten die letzten Touren durch Brandenburg für die neuen Bücher. Außerdem war ich mit meiner lieben Cousine und ihrem noch recht frisch angetrauten Mann auf Hochzeitsgeschenkreise durch den Spreewald, direkt in Lehde, so schön! Daraus entstand dann schließlich auch mein Artikel Schöne Unterkünfte im Spreewald.
Lieblings-Fahrradtour in diesem Monat war sicherlich die Tour in die ziemlich spektakuläre Bücher- und Bunkerstadt Wünsdorf. Die verblogge ich irgendwann noch, bislang gibt es sie nur in meinem Buch Radelzeit in und um Berlin.
Im Oktober war Deadline für die neuen Bücher, und weil ich mir die so schlau vor unsere Hausboot-Herbsttour gelegt hatte (der Artikel fehlt leider noch), funktionierte das sogar. Die Hausboot-Tour führte wie immer nach Brandenburg und war wie immer traumhaft. Was soll ich sagen, das ist halt bester Urlaub. Immer.
Im November winkten ein paar Tage Fehmarn mit einem kleinen Lübeck-Bummel. Schönschön.
Dezember und Januar rauschten dann ziemlich an mir vorbei, denn ich bereitete mich auf meinen Umzug Ende Januar vor. Umzug, hä? Ja, ich habe nach 16 Jahren meine schöne Schöneberger Wohnung aufgegeben. Die habe ich so geliebt, dass ich sie sehr lange nicht loslassen konnte, außerdem ist das Haus vom Mann tatsächlich ziemlich klein, es ist also – bis heute – noch etwas unklar, wo ich meine ganzen Sachen lassen soll, obwohl ich viel aussortiert habe. Derzeit haben wir ein ehemaliges Kinderzimmer in eine Rumpelkammer verwandelt. Der Umzug war dann auch etwa so anstrengend, wie ich mir das gedacht habe, puh, sowohl körperlich wie seelisch, denn es ist schon etwas komisch, mein eigenes Reich aufzugeben.
Es folgte außerdem ein grauer, ein SEHR grauer Winter. Da wir ja nun eine Photovoltaik auf dem Dach haben (siehe Rückblick vom letzten Jahr), können wir es sogar sehr genau in der Statistik nachvollziehen. Hier an der Südgrenze zu Berlin haben wir geschlagene drei Monate komplett keinen einzigen Tag (!) Sonne gesehen, von Mitte Oktober bis irgendwann Ende Januar. Und auch dann folgten noch zwei sehr graue Monate. Solarmäßig war der komplette Winter also leider eine Nullnummer. Dafür war der Frühling/Sommer eine Überraschung: Die Anlage liefert viel mehr als im Peak versprochen, der Speicher ist in Windeseile voll. Wir können also gar nicht so viel verbrauchen, wie wir produzieren und das ist ein ziemlich tolles Gefühl.
Der Februar bescherte mir dann – wohl auch aufgrund des Umzugsstresses – gleich noch einen kleinen Hörsturz und leichten Bandscheibenvorfall. Beides brachte eine Faszientherapeutin in vielen Sitzungen wieder ins Gleichgewicht. Zugegeben, die Behandlung ist schmerzmäßig eine 9 von 10 und mir wurde regelmäßig übel dabei. Aber sie hat eine echte Gabe in den Händen und hat genau die schwierigen Punkte gefunden und mir mit der Ausarbeitungen von Übungen geholfen, die Probleme in den Griff zu bekommen. Sie ist übrigens selbst Physiotherapeutin und hat noch zig Zusatzausbildungen. Das ist hier also keine Hokuspokus-Alternativmedizin. Wer sowas in Berlin sucht: Schreibt mir ne Nachricht.
Im März war ich mal wieder mit der lieben Janett von Teilzeitreisender auf Tour, dieses Mal im kleinen und unglaublich schnuckeligen Einbeck, das mich mit dem hübschen Fachwerk ziemlich umgehauen hat. Das hübsche Hotel Freigeist ist eine wunderbare Empfehlung, genau wie eine Stadtführung mit anschließendem Bier-Diplom, schließlich ist Einbeck auch für sein Bier bekannt. Mein persönliches Highlight war dann ein schon lange gewünschter Blaudruck-Workshop bei einem der wenigen Blaudrucker Deutschlands. So ein Kurs ist dort übrigens einfach buchbar.
Das ganz besondere Werk wurde dann einige Zeit später professionell gefärbt und gratis nachgeschickt, der totale Knaller. Und hier ist das gute Stück:
Im April folgte mein Lieblingsmonat: Relativ spontan hatten wir mit der Familie beschlossen, meine Tante in den USA zu besuchen. Mein Vater ist über 80 und traut sich nicht alleine dort hin, deshalb habe ich ihn schon einige Male begleitet. Die doch recht große Familie zu treffen war wunderbar und unserer Abstecher auf die traumhaften Outer Banks an der Ostküste North Carolinas auch. Der Artikel dazu liegt schon fast im Startloch.
Und ja, Ihr seht richtig, auf dem Rückflug habe ich doch glatt Polarlichter aus dem Flugzeug gesehen – ein lang gehegter Traum von mir!
Direkt anschließend rief Portugal: Ich flog mit dem Mann in einen schon sehr lange geplanten Urlaub nach Madeira, er gleitschirmfliegend, ich wandernd, oder eben zusammen irgendwas anschauen. Madeira ist ja tatsächlich unfassbar toll, ich sage Euch, alle Berichte haben Recht. Auf dem Rückflug machten wir dann Zwischenstopp in Lissabon, wo ich das letzte Mal vor 12 Jahren war. Die Fotos habe ich bisher nicht einmal geschafft, vollständig zu sichten.
Im Mai fuhren wir trotz dieses vielen Urlaubs – für mich mehr als einen Monat – für ein verlängertes Wochenende ins Stubaital, ein Geschenk an den Beutesohn, damit er und der Mann gleich wieder auf den Berg können, um sich mit dem Gleitschirm runterzustürzen. Das Wetter ließ leider zu wünschen übrig, damit erübrigten sich meine längeren Wanderungen und wir unternahmen nur kleine Ausflüge, die allerdings sehr hübsch waren.
Nach der Rückkehr großes Hallo: Meine Bücher erschienen endlich im Handel! Dazu gabs auch endlich mal eine Buchrelease-Party mit Freunden und Familie, auch wenn der Garten leider dieses Jahr sehr vernachlässigt ist. Und endlich gibt es auch mal eine richtige Seite in diesem Blog über meine Reisebücher.
Ab Juni folgte ein regennasser Sommer, der mir ehrlich gesagt gerade recht kam, denn so musste ich mich weniger um den Garten kümmern und hatte ohnehin viel zu tun. Wer hier eventuell häufiger reinschaut hat vielleicht gemerkt, dass mein Blog aus dem Coronaschlaf aufgewacht ist und ich nun ältere Artikel überarbeite und auch wieder mehr neue Inhalte produziere. Ja, ich habe endlich wieder richtig Lust zu bloggen. Außerdem liegen die ersten Bücher nun mehr als drei Jahre zurück und ich darf die Inhalte Zweitverwerten, hier gibt es deshalb nun vermehrt Berlin– und Brandenburg-Inhalte. Die Startseite hat sich außerdem verändert und ich hoffe, so kann man besser auf einen Blick erkennen, um was es hier so geht. Die Polargebiete habe ich auch wieder mehr ins Zentrum gestellt… *hüstl* #ausGründen. Wie findet Ihr’s so?
An einem verlängerten Wochenende hatte ich wettertechnisch nochmal ziemliches Glück, als ich Schloss Beuchow im Spreewald besuchte. Auch über diesen Besuch wird es demnächst einen Artikel geben. Schloss Beuchow ist heute ein Landgut mit zugehörigem ökologischen Gemüseanbau und Hofladen. Das alte Schlossgut ist für mich eines der interessantesten MustSees in ganz Brandenburg, die Unterkunft ist toll und es wird ausgetestet, wie das vertikale Gärtnern wirtschaftlich und natürlich ökologisch funktioniert – extrem spannend. Ich konnte außerdem an einem veganen Kochkurs mit dem Chefkoch des Kavalierhauses vom Branitzer Park Cottbus Tim Sillack höchstpersönlich teilnehmen.
Auch die Gespräche vor Ort mit Erdenker und Macher Steven Raabe über Zukunftsvisionen, ökologisches Gärtnern und Gemeinschaft waren sehr spannend. Eine Radtour durch die schöne Niederlausitzer Landschaft nach Wanninchen bot sich außerdem an. Also bislang ein echter Geheimtipp, den ich jedem ans Herz legen kann.
Im August hatte ich einen peinlichen Reinfall mit einem Workshop, von dem ich mir viel versprochen hatte, und ich berichte jetzt hier nicht mehr, um Euch nicht auf dumme Gedanken zu bringen. Ich sage nur: Esoterik galore gepaart mit Hobbypsychologie. Das war teures Lehrgeld, nuja. Ich habe den Mist dann sein gelassen und mir ein paar Tage im Garten gegönnt, denn mittlerweile hatte der Sommer sonnenscheinmäßig ja wieder aufgeholt.
Anschließend fuhr ich für ein paar Tage nach Fehmarn, wie jedes Jahr, dort sind auch die Fotos vom Titelbild entstanden, denn es war endlich mal tagelang richtig tolles Wetter. Auf dem Rückweg legten wir noch einen Abstecher ins Miniaturwunderland Hamburg ein, denn – Trommelwirbel – es gibt inzwischen Patagonien und die Antarktis. Auf Insta habe ich ein Highlight über das Miniaturwunderland gespeichert und bin bei den Erinnerungen an meine großen Reisen ganz rührselig geworden.
Und vorgestern bin ich gerade aus der Prignitz zurückgekehrt, dem Landkreis ganz im Nordwesten Brandenburgs, meinem heimlichen Favoriten. Endlich konnte ich einmal in einem meiner Lieblings-Orte übernachten, der verrückten Ölmühle in Wittenberge, wo es Restaurants, ein riesiges Spa, Tauch- und Klettertürme und einen Escape-Room gibt. Über den Elberadweg ging es dann zur Burg Lenzen, die ich vor langer Zeit das letzte Mal besucht habe und deshalb nun ganz neu das vegane Ahead-Hotel kennen lernen konnte. Das alles ist sehr beeindruckend, ziemlich großartig und ich bin wirklich begeistert, wieviel sich hier entwickelt, auch wenn man das auf den ersten Blick nicht sehen mag. Auf Instagram gibt’s bereits eine Story zu Wittenberge, weitere folgen.
Na, ist der Lovely Day zu Ende? Falls Euch nach melancholischeren Tönen ist: Hier ist meine Zuhause-Playlist:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.
Das Jahr kategorisch
Gelernt
Manchmal ist einfach zu viel in meinem Kopf.
Ich habe mehr Grenzen als früher, was ich ziemlich bedaure.
Gemocht
https://cleaner-web.com/ Das müssen wir, die wir regelmäßig ins Internet pupsen, unbedingt auf unsere Agenda setzen. Mein Blog schneidet schon ganz ok ab, aber Luft nach oben ist noch viel da.
Außerdem die Erkenntnis, die ich fast jedes Mal nach einer kleinen Brandenburg-Reise habe und die mir jetzt in der Prignitz wieder in den Schoß fiel: Ich denke ja immer, ich bin nicht besonders menschenfreundlich und freue mich meist auf die Natur in Brandenburg. Und dann führe ich so tolle Gespräche und lerne diese vielen engagierten, interessanten, witzigen Leute kennen und mir wird wieder bewusst, dass es das ist, worauf es ankommt. Und dass ich Menschen eigentlich doch ziemlich mag.
Geändert
Ich trage jetzt beige. Ich bin geinfluenced worden und hasse es zutiefst, Stichwort Verbeigeung im Alter (schaut den Kurzfilm unbedingt, wenn Ihr ihn noch nicht kennt!), und dann trage ich sie doch wieder, die beigen Leinen-Oberteile. Oh weia.
Gedacht
Wie auch neulich aus dem Bauch heraus gebloggt, mache ich mir derzeit noch mehr als sonst einen Kopf über die Klimakrise, das jetzt und die Zukunft.
Und mich dünkt – ohne dabei jetzt in die Details zu gehen – dass sich beim Mann und mir in den nächsten Jahren einiges ändern wird. Das ist einerseits etwas beängstigend, andererseits vielleicht auch gut, um nicht einzurosten, wer weiß. Das bedeutet auch, dass ich mir Gedanken um meine ganz persönliche Zukunft, meine Wünsche und Bedürfnisse mache und wo die Reise vielleicht hingehen könnte. Allerdings, und das lässt mich ein bisschen gruseln, habe ich eines im Laufe meiner 49 Jahre auf diesem Planeten gelernt:
Veränderungen, die Du für möglich hältst, fallen auf einmal mit der Tür ins Haus.
So war es jedenfalls bisher immer, vermutlich ein psychologischer Effekt: Sobald ich mir etwas überlegt habe, eine neue Idee, ein Ziel, und die ersten Schritte gegangen bin, taucht plötzlich schon eine ziemlich große Tür vor mir auf und es heißt durch oder dran vorbei gehen. Ob ich bereit bin für Änderungen weiß ich gerade noch nicht, denn jetzt läuft alles eigentlich ganz schön so.
PS: Bitte schickt mir jetzt keine Buchtipp-Empfehlungen á la The Secret, Bob Proctor etc. Zwar glaube ich daran, dass sich der Kopf öffnet, wenn man sich neue Dinge vorstellt. Dass man sich sein Glück aber einfach durch Denken manifestieren kann, davon halte ich überhaupt nix, und das hat Esma Anemon Dil sehr schön zusammengefasst: Denken Sie sich froh.
Gewünscht
Ziemlich viel natürlich, was so die großen Dinge der Welt angeht, ganz weit vorne, dass mehr Menschen die Notwendigkeit verstehen, dass Klimaschutz und erreichen der Klimaziele nur politisch umzusetzen ist und dass wir dementsprechend wählen und Konsequenzen akzeptieren müssen. Unserem Planeten zuliebe.
Mir persönlich oder meinem Lebensumfeld wünsche ich ziemlich wenig, weil ich mir wirklich wie die Made im Speck vorkomme, hier ist einfach alles ziemlich gut.
Vielleicht fragt sich der ein oder die andere, weshalb ich „so wenig unterwegs“ bin, das bin ich jedenfalls schon gefragt worden. Und man hat mich sogar mal etwas böse beschimpft, ich sei ja gar keine richtige Reisebloggerin. Andere wiederum kritisieren mich für jeden einzelnen meiner Flüge oder dass ich mir einen 40 Jahre alten Bulli zugelegt habe.
In welche Schublade mich jemand stecken will, ist mir herzlich egal, erst Recht, wenn jemand mault, ich würde nicht in seine Reisebloggerschublade passen. Kritik ist mir natürlich nicht egal, und natürlich mache ich mir viele Gedanken um meinen Konsum und mein Flugverhalten, dass ich bereits sehr eingeschränkt habe – eben trotz meiner Leidenschaft und dieses Blogs. Und ja, das tut beizeiten auch mal weh und ich mache Mimimi in mein Kissen. Schönerweise kann ich aber auch hochzufrieden mit meinen Händen in der Erde wühlen, und so ein Kurzreisen-Jetting ist auch irgendwie nix Richtiges. Unterwegs bin ich natürlich dennoch ziemlich viel, und nur ein keiner Bruchteil findet den Weg in diesen Blog, was der Zeit geschuldet ist, oder auch, dass ich für meine Bücher recherchiere und diese Inhalte hier erst nach Jahren zweitverwerten darf.
Und was außerdem noch meine Überzeugung ist:
Die weitesten Reisen unternimmt man mit dem Kopf.
Es stimmt einfach nicht, dass man schlau wird, wenn man viel reist, oder tolerant, oder gar dumm bleibt, wenn man es nicht tut (da gibt’s ja mehrere ganz schlimme Sprüche drüber).
Marcel Proust sagte einst: „Eine Entdeckungsreise besteht nicht darin, nach neuen Landschaften zu suchen, sondern neue Augen zu bekommen.“
Was definitiv schön gesagt ist. Und ich bin mal wieder vom Thema abgekommen. Egal, ich lass das jetzt so.
Gefühlt
Gott ist definitiv keine Frau. Never Ever. Niemals hätte sie uns so konzipiert, dass wir im fünfzigsten Lebensjahr noch mitten in der Perimenopause stecken und unsere Tage sogar fünf Mal schlimmer haben als früher, inklusive der Schmerzen. Wie bescheuert ist das denn, wie unendlich überflüssig.
Ja, bitte keine Hinweise auf Endometriose, ich nehme schon länger an, dass ich das habe, aber für diese letzten Jahre werde ich mich nun nicht mehr unters Messer legen für eine OP, die häufig nichts bringt.
Und a propos Peri- und Wechseljahre: Seit geschlagenen zwei Jahren liegt hier ein halbfertiger Artikel darüber, den muss ich endlich einmal fertig machen. Ich finde, darüber sollte mehr geredet werden.
Gehört
Wer sagt denn, dass das Licht, das man beim Sterben sieht, nicht schon der nächste geöffnete Geburtskanal ist?
Leider habe ich die Quelle vergessen.
Genervt
Kennt Ihr das? Ihr habt früher einen Lieblingssong immer nur in einer Live-Version von Kassette oder Platte gehört und es nervt Euch jetzt jedes Mal, wenn ihr ihn auf Spotify hört, weil er sich einfach nicht richtig anhört. Das habe ich gerade ständig, weil ich meine alten Playlists auf Spotify zusammensuche und es stimmt nichts… Das geht mir übrigens mit diversen Lieblings-Klassikstücken auch so, die meine Schwester früher auf dem Klavier interpretiert hat. Ich mochte ihre Art, Chopin ein bisschen langsamer zu spielen, als es die meisten Pianisten tun.
Durchgehalten
Seit zwei Monaten Intervallfasten. Also nicht das luschige 14:10 mit dreimal essen und Snacks und so, sondern ich ziehe einigermaßen konsequent das eher fiese 18:6 durch mit nur zwei Mahlzeiten. Das einzige Mittel, das half, wieder etwas abzunehmen und mein Gesicht im Spiegel wiederzuerkennen. Weshalb derzeit absolut nichts anderes funktioniert, ist etwas schleierhaft, die Männer erzählen einem ja gerne, das frau zu viel fressen und sich zu wenig bewegen würde. Tja also, ich sach mal, das fällt vermutlich eher mal wieder unter die Kategorie Hormonchaos, Wechseljahre und Medizin, die Frauen einfach nicht auf dem Schirm hat. So lange es jetzt funktioniert, bin ich zufrieden.
Und ja, mir ist das wichtig. Ich fühle mich mit mehr Kilo auf den Rippen einfach nicht wohl. Ich mag auch nicht, wenn ich mein Gesicht kaum erkenne. Ich fühle mich schlanker fitter und besser. Auch das ist Body Positivity, zu erkennen, wie man sich wohlfühlt – und das eben auch priorisiert, was ich länger nicht getan habe. Deshalb vielleicht auch das für mich etwas ungewohnte Titelbild (und der schlabbrige Badeanzug, haha).
Lieblingsbild
Oben habt Ihr schon eines der Serie gesehen: Es war der erste Morgen auf den Outer Banks in North Carolina, ich bin früh aufgestanden und habe einen Spaziergang in die frühe Sonne gemacht, der Morgennebel hing über der Küste und zog sich gerade von den Holzhäusern zurück, die zum Schutz vor den regelmäßigen Hurricanes und dem peitschenden Wasser auf Stelzen stehen. Ich habe ungefähr 5 Sekunden gebraucht, mich dermaßen in die OBX, wie man die Outer Banks lokal nennt, zu verknallen, dass mein großer Wunsch ist, hier mal einen ganzen Monat zu verbringen.
Lieblingsfilm
Ich vermisse die Funktion bei Netflix und Amazon Prime, richtig gute Filme für mich taggen zu können, ohne dass ich sie in meiner Liste behalten muss. Leider hab ich deshalb bestimmt viele tolle Filme vergessen. Schon älter, von 2017, aber aktuell auf Netflix ist The Meyerovitz-Stories. Ein leiser Film, den ich sehr mag, mit großartigen Schauspieler:innen wie Ben Stiller, Dustin Hoffman, Elizabeth Marvel, und Adam Sandler mal in einer ganz anderen Rolle und sogar ziemlich gut.
Ebenfalls gemocht und leise und aktuell auf Netflix, aber bestimmt zum dritten Mal geschaut, habe ich Kodachrome von 2018.
Und ja, ich bin so eine, die auch gerne Originale schaut, aber wenn ich auf bestimmte (deutsche) Stimmen fixiert bin, schaue ich die Deutsche Version. Wer kann zum Beispiel Justus Jonas alias Ben Stiller widerstehen?
BucketWishList vom letzten Jahr
So ein bisschen ist die BucketWishList ja wie ein Sanifäir-Gutschein: Man steckt’s irgendwohin und hofft, sich immer wieder mal dran zu erinnern, um ihn im richtigen Moment einzulösen. Klappt nur eher wenig, zugegebenermaßen, bis auf die Punkte, die ich nur aufschreibe, weil ich sie mir ohnehin fest vorgenommen habe. Ich überlege daher, ob ich mir die Bucketlist einfach zum 1. des Monats wieder vorlege. Wär vielleicht eine Idee?
- Wieder richtig mit der Fotografie anfangen. Mein neues Baby kennen lernen. Grandiose Fotos machen. – Ja, ein paar Mal hatte ich die Gelegenheit, meine tolle neue Canon R6 auszuführen, aber noch viel zu wenig, denn auf Radreisen nehme ich sie lieber nicht mit.
- Den Herbst & Winter genießen. Aaaaww, ich hab so dermaßen Lust aufs Einmuckeln und Herbsttouren machen. – Da ist leider nix draus geworden. Nach der Buchdeadline und während des Umzugsstresses fehlte Zeit und Energie. Dafür habe ich mir dieses Jahr bereits Herbst- und Wintertouren fest eingeplant.
- Madeira genießen! – Das hat eindeutig geklappt. Was für eine hübsche, großartige Insel.
- Loslassen. Ich habe einfach keine Lust mehr, mich zu stressen. Ich möchte Pläne loslassen und einfach fein damit sein, nur im Garten zu sitzen und mir Gedanken zu machen. – Ja, auch das hat geklappt. Ich werde sehr viel lässiger, was das Nicht-Erledigen von Dingen angeht. Ich übe noch, aber mein Gang ist definitiv viel langsamer als früher, und das ist auch gut so.
- Meine beiden Bücher finalisieren. – Das war aber geschummelt. MustDos gehören eigentlich nicht auf eine BucketWishList, tsss.
- Keine unschöne Überraschung mit dem erwähnten Elektriker erleben. Mir bammelt es nämlich sehr, dass wir hier im Haus irgendein Problem haben, was umständlich behoben werden muss. – Ja äh, so viel zum Nicht-Erledigen…
- Dass Europa einen so guten Weg geht, wie das kleine Dream-Team von der Leyen und Habeck uns vermitteln wollen. – Das kann ich leider absolut nicht unterstreichen und bin so unzufrieden mit der Ampel, wie es auch die Mehrheit in Deutschland ist. Ich habe großen Respekt vor unseren Politiker:innen und deren Arbeit. Doch ich sehe nirgendwo auch nur Ansätze, die genügend Konsequenzen wegen der Klimakrise ziehen, und was die Flüchtlingspolitik angeht, ist es schlimmer als zuvor, denn es wird immer schwieriger für Menschen, Asyl zu beantragen, immer mehr von ihnen werden künftig lebensgefährliche Wege auf sich nehmen. Von Berlin und zurückgebauten Fahrradwegen fange ich besser gar nicht erst an. Ja, ich bin mega enttäuscht.
- Meine Wohnung in Berlin aufgeben. Geplant ist Winteranfang. We’ll see. – Done. Und da bin ich ein bisschen stolz drauf, das endlich hinbekommen zu haben.
Ausblick & BucketWishList für 2023/24
Motto für das kommende Jahr
Ich hab dieses Mal ganz schön lange für ein Jahresmotto überlegt, schließlich braucht es doch für das fünfzigste Lebensjahr etwas Besonderes. Das Motto soll mich ja auch durchs Jahr leiten, es soll mir Mut machen, mich besinnen, auf den Boden bringen, mir Motivation und Muse verschaffen, mir einen Kreativitätsschub bringen und mich positiv stimmen, mich zum Tanzen und Nachdenken bringen…
Naja, also ich habe SEHR VIEL nachgedacht. Und präsentiere:
Everything is possible with bubbles.
Ja. Das wird gut, glaub ich.
Wenn ich jetzt alle MustDos wegwische, bleiben noch folgende Dinge für die Bucketlist übrig:
- Wir möchten unsere Gastherme ersetzen, oder auch erstmal ergänzen. Die ist sehr alt und kann jederzeit ausfallen, daher ist jetzt der richtige Zeitpunkt und eigentlich wollten wir das bereits dieses Jahr machen, verschieben es wohl aber doch erstmal auf nächstes Jahr. Entschieden haben wir uns für Luft-Luft-Wärmepumpen, also diese etwas hässlichen Kästen in den Räumen, die man aus Südeuropa kennt, die aber mehrere Vorteile haben: Sie sind platzsparend, wir haben nämlich weder Platz für eine Fußbodenheizung, noch für große Wandheizungsflächen; außerdem sind sie gleichzeitig Klimaanlagen, was bei unseren oberen Räumen bei 40-Grad-Sommern ein echter Segen sein wird. Und sie sind günstiger.
- Wir müssten mal den Dachboden fertig machen. Ich bin zugegebenermaßen nicht ganz sicher, ob wir das kommendes Jahr hinbekommen, schön wäre es aber, denn da soll ein Teil meiner Einrichtung rein. Eigentlich beknackt, wir müssen nämlich gar nicht mehr sooo viel tun da oben.
- Ich hoffe natürlich, dass der Krieg in der Ukraine beendet werden kann. Auf welcher Seite ich da stehe, muss ich hier sicher nicht platttreten. Ich bin allerdings skeptisch.
- Ich möchte unbedingt nächstes Jahr wieder nach Grönland reisen. Es soll aber keine gewöhnliche Reise sein, sondern ich möchte mich vor Ort über den Klimawandel austauschen. Ich habe mir überlegt, dass Klimathemen insbesondere bei größeren Reisen einen viel größeren Raum einnehmen sollen als bisher. Am Konzept feile ich noch, in Grönland jedenfalls möchte ich nicht nur urlauben, sondern mich vor allem vor Ort über die dortigen drastischen Klimaänderungen informieren – und anschließend Euch hier auf dem Blog.
Und wo wir vorhin schon beim Klimaschutz waren: Natürlich, es gibt immer wieder Diskussionen ums Fliegen. Wir haben eigentlich nur noch 3 Jahre, um das 2 Grad-Ziel zu reißen, heißt es. Warum fliege ich weiter? Wer meinen Blog verfolgt weiß, dass ich meine Flüge drastisch eingeschränkt habe und auch keine „das ist mein Beruf“-Ausrede nutze. Ich fliege, wenn mein Fernweh zu groß ist und ich einen für mich gut vertretbaren Punkt habe. Ich glaube, dass ich Verantwortung trage, aber DIE Klimalösung nur politisch und an vielen Punkten umgesetzt werden kann. Ja, ich bin bereit, mich sehr einzuschränken, aber nein, ich bin nicht bereit, mich zu geißeln, solange die wirklich großen politischen Entscheidungen, die es benötigt, nicht umgesetzt werden. - Ich möchte mich in Resilienz weiterbilden. Außerdem hat mir eine großartige Coachin ein paar richtig gute Brotkrumen dagelassen, was meine Selbstreflektion angeht. Den Weg möchte ich weiter gehen.
- Am liebsten würde ich eine Journalisten-/Reportage-Weiterbildung machen. Da fehlt mir aber noch eine gute Quelle. Wer was weiß, was zeitlich beschränkt ist, immer her damit.
- Neben einer schon gebuchten Herbst-Reise zu den Kranichen im Oktober und ins Weihnachtswunder Wetzlar hätte ich im September ein paar Tage Zeit für entweder eine Wanderung oder eine Radreise, vorzugsweise einfach von Zuhause aus. Oder sollte ich mir die Tage aufsparen für nächstes Jahr? Ich bin sehr unschlüssig und wünsche mir da eine schöne Idee.
- Ich hoffe, dass im Oktober ganz großartige Last-Minute-Angebote für Hausboottouren hereinflattern, wie das letztes Jahr der Fall war, denn dann springen wir spontan für einen Herbsttrip wieder aufs Hausboot. Das wäre ein Traum.
Ihr Lieben, Ihr habt’s geschafft. Wer bis hier gelesen hat, ich sag’s gerne jährlich, hat entweder seine Work-Life-Balance im Griff oder nicht alle Tassen im Schrank.
Bis nächstes Jahr und macht’s fein
/Eure Inka