Wir sind auf dem Weg zu den berüchtigten Outer Banks von North Carolina, kurz OBX für lässige Auskenner, einer Inselgruppe vor der Ostküste der USA, wo Blackbeard der Pirat sein Unwesen trieb, sich die erste Kolonie der neuen Welt niederließ und unter mysteriösen Umständen wieder verschwand und sich die schönsten Traumstrände der Ostküste befinden.
Ich verrate vorab: Die Outer Banks haben mich dermaßen in den Bann gezogen, dass auf meiner Bucketlist ein neuer Punkt aufgetaucht ist: Hier mal eine Weile leben, um all die verschiedenen Geschichten besser kennen zu lernen, bevor das Dünenparadies vom Meer verschluckt wird.

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Geschwisterurlaub in den USA

Auf North Carolina kommen vielleicht erst einmal die wenigsten Deutschen, wenn es um Urlaub in den USA geht. Bei uns ist das naheliegend, lebt doch ein Teil meiner Familie dort. Da für ältere Semester ohne große Englischkenntnisse die Reise allerdings schwierig ist und mein Vater seine über 90jährige Schwester gerne noch einmal besuchen wollte, haben meine Schwester und ich unseren Vater und ihre Kinder eingepackt und einen Familientrip daraus gemacht. Mein Neffe und meine Nichte kamen haben also endlich mal „die Amis“ kennen gelernt, und während mein Vater bei seiner Schwester blieb, haben wir zu viert einen kleinen Roadtrip eingelegt und sind einige Tage auf die einmaligen Outer Banks gefahren – drei Generationen, drei Mal Geschwisterurlaub.

2 Generationen auf einem Bild

Geographia des PtolemäusWusstet Ihr eigentlich, warum Amerika „Amerika“ heißt? Die Bezeichnung stammt wenig überraschend nicht von ursprünglich Einheimischen („Native Americans“), sondern beruht auf einer Verwechslung.
1507 brachten der deutsche Kartograph Martin Waldseemüller und der Dichter Matthias Ringmann die Weltkarte der Geographica auf den neuesten Stand. Ringmann schrieb die „Entdeckung“ der neuen Welt dem italienischen Berichtschreiber Amerigo Vespucci zu und fand, dass nach „Europa“ und „Asia“ nun endlich ein Männername für einen Erdteil dran war: America.

North Carolina und der Bible Belt: Honk for Jesus!

North Carolina durchzieht der so genannte „Bible Belt“. Gleich am ersten Tag noch in Greenville, 1,5 Stunden von der Küste entfernt, begegnen uns Menschen am Straßenrand, die begeistert Pappschilder mit den Worten „Honk for Jesus!“ hochhalten. Und während wir vor Lachen fast zusammen brechen, ist das weder lustig gemeint noch soll es heißen, dass ein Honk gesucht wird, der auf Jesus macht, sondern man solle bitte ganz ernsthaft und mit selbiger Begeisterung für den Erlöser die Hupe betätigen und so allen mitteilen: Yessas, wir sind hier im Bible Belt und stolz darauf!

Frau hält ein Schild hoch "Honk for Jesus"

Stolz ist man hier auch auf die Geschichte, und zwar einerseits auf die Gründungsgeschichte der USA und andererseits auch auf die Geschichte als Konförderiertenstaat, was ehrlich gesagt relativ schwer zu ertragen ist. Auch Konföderierten-Flaggen hängen häufiger herum.
Durch die Repressionen gegenüber der schwarzen Bevölkerung sind natürlich, das wisst Ihr bestimmt, eigene Kulturen entstanden. Musikalisch geprägt ist North Carolina einerseits von Country Music (ja, auch Country Music schwarzer Sänger:innen!) und Blues. Fun fact: Hier gibt’s die kleine Schwester von Nashville, nämlich Ashville.
Ein schönes Video über eine der bekanntesten unbekanntesten Blues-Musikerinnen und Tap Dance Ikonen Algia Mae Hinton gibt ganz gut einen Spirit wieder, die ich in der Zeit, in der ich in North Carolina gelebt habe, extrem spannend fand, wenn ich auch – leider – nicht tiefer in diese Szene eingetaucht bin. Ab Minute 2:20 beginnt das Tap Dancing.

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Wer noch nie in den Staaten war und speziell in North Carolina, tut sich eventuell mit der Aussprache etwas schwer. Die Aussage „burn their aaaaaas“ am Anfang des Videos heißt natürlich nicht „to burn their ass“ („Ihre Ärsche zu brennen“), sondern „to burn their eyes“ („Ihre Augen zu brennen“). Die Aussprache unterscheidet sich auch je nach Hautfarbe; in North Carolina ist die Trennung immer noch sehr stark zu spüren.

Auf den Outer Banks wiederum geht es etwas anders zu. Den Bible Belt merkt man hier natürlich ebenfalls, doch alles ist nicht ganz so konservativ, ein leichter Hippie-Flair weht ab und an herum.

Stelzenhaus dreistöckig

Shop in kleinem grünen Holzhaus

Anfahrt durch das Sumpfland

Feuchtgebiete fliegen rechts und links des Highways vorbei, mit Flechten überzogene, modernde Baumstämme ragen aus dem grünen Grasland in den Himmel und geben der Szenerie fast etwas Unheimliches, trotz des Sonnenscheins. Das Sumpfland erinnert sofort an den Roman Where the Crawdads Sing*, den ich in schon in Vorfreude angelesen und mit auf die Reise genommen habe. Wir sehen eine Menge Diamantschildkröten am Wegesrand, und ab sofort werden uns unzählige Vögel begleiten, denn die Outer Banks sind ein echtes Vogelparadies.

Sumpfland

Das Sumpfland auf den Outer Banks in North Carolina.

Von Plymouth kommend überqueren wir die Halbinsel mit dem Nationalpark Alligator River National Wildlife, der sich garantiert auch als Abstecher lohnen würde, denn hier gibt es coole Boardwalks durchs Sumpfland. Leider haben wir keine Zeit und fahren direkt weiter nach Roanoke Island. Hier gibt es die kleine süße Stadt Manteo mit vielen Restaurants und Shops, einem Aquarium und dem Freilichtmuseum Roanoke Island Festival Park mit der schwer romantisierten Darstellung der Kolonisierung Nordamerikas.

Shops in Manteo

Manteo ist ein nettes, touristisches Städtchen mit typischem US-Flair.

Roanoke Island: Beginn der weißen Geschichtsschreibung Nordamerikas

Ein Thema, dass die Outer Banks insbesondere prägt, ist die Kolonisierung durch die Europäer. Wer also meint, Amerika kann keine Geschichte: In North Carolina gibt es viel davon zu finden, aber eben erst ab dem 16. Jahrhundert, denn die offizielle Geschichtsschreibung fängt in den USA leider meist erst mit der Kolonisierung an.
Die Geschichte der Natives, die vor und im 16. Jahrhundert hier lebten und heute fast komplett verschwunden sind, wird erstaunlicherweise so gut wie gar nicht erzählt. Wir haben zwei bis drei Museen auf den Outer Banks besucht, die jedoch ihres Namens kaum würdig sind, sondern mehr an eine Reliquiensammlung klischeetypischer „Indianerutensilien“ erinnern und auch das Roanoke Island Festival Park Museum nimmt sich da leider nicht aus. Ja, die Native Americans werden hier meist noch „Indians“ genannt, was bereits ein guter Hinweis ist, dass sich jemand nicht gerade auf der Höhe der Wissenschaft befindet und auf Augenhöhe schon gar nicht. Auch jegliche Kritik am Kolonialismus und der Conquerer Queen Elisabeth I fehlt.

Ausschnitte Museen Outer Banks

Nachdem wir ziemlich entsetzt einen Film über die „Edlen Wilden“ angesehen haben, kontaktiere ich einen alten Bekannten, der auf den Outer Banks groß geworden ist und teils native Vorfahren hat und frage ihn, was aus den Natives der Outer Banks geworden ist. Er erzählt mir, dass diese Geschichte tatsächlich nicht aufgearbeitet wird.
Aktuelle Thesen besagen, dass die meisten wie so häufig durch den Kontakt mit Europäern an Krankheiten starben, manche wurden in Kämpfen getötet. Andere zogen sich zurück aufs Festland, manche assimilierten und vermischten sich mit den Europäern. Und das wiederum bringt mich zur Geschichte der Lost Colony.

The Lost Colony

Auf Roanoke Island begann – rund 100 Jahre nach der europäischen „Entdeckung“ Amerikas – das erste Kapitel der Kolonisierung Nordamerikas. Hier landete 1587 der Engländer John White im Auftrag von Sir Walter Raleigh mit 118 Siedlerinnen und Siedlern, davon 90 Männer, 17 Frauen und 11 Kinder.
Kurz nach Gründung der Kolonie kehrte White allerdings nach England zurück, um ‚Nachschub‘ zu besorgen. Als er zweieinhalb Jahre später zurückkehrte, fand er die Kolonie vollständig verlassen vor.
Trotz vieler Versuche, die Kolonisten zu finden, gab es keine weiteren Hinweise auf ihr Schicksal und niemand fand je irgendwelche persönliche Gegenstände der Kolonisten. Die einzige Spur war ein in einen Baumstamm eingeritztes Wort: „Croatoan“. Daher wird vermutet, dass die Siedlerinnen und Siedler möglicherweise in Kontakt mit dem benachbarten Stamm der Croatoan getreten waren. Die „Lost Colony“ bleibt bis heute ein Rätsel und zahlreiche Theorien versuchen zu erklären, was mit den Siedlern passiert sein könnte. Seit damals kursieren Geschichten von Natives mit blauen Augen – ob man diesen allerdings Glauben schenken kann, bleibt fraglich.
Tipp: Die Geschichte wird auch in der Drei ???-Folge Die Drei ??? und das kalte Auge erzählt.

The Lost Colony-Denkmal

Ein Nachbau des Schiffes, mit dem die Kolonie kam, liegt auf Roanoke im Hafen und kann besichtigt werden. Ein Denkmal erinnert an die Lost Colony.

Roadtrip auf den Outer Banks

Nach Roanoke Island sind wir endlich richtig auf den OBX. Die schmalen Inseln der Outer Banks sind wie eine Kette vor der Küste aufgereiht und bestehen aus mehreren Inseln und Sandbänken, die bis runter nach Cape Hatteras alle mit Brücken verbunden sind.

Karte der Outer Banks mit Highlights
Der rund 300 km lange schmale Streifen ist manchmal kaum mehr als 100 Meter breit und manchmal ist gar nicht klar, wo eine Insel aufhört und die andere anfängt, und tatsächlich ist das auch manchen North Carolinians nicht klar.

Straße zwischen Dünen

Die Route 12 führt über die Inseln der Outer Banks. Manchmal ist gar nicht klar, wo eine Insel aufhört und die nächste beginnt.

Die einzige Straße führt viel durch Dünen, am Wasser entlang, häufig an vereinzelten Siedlungen vorbei und durch kleine Orte. Das sind die Outer Banks.

Kleiner Ort

Ein kleiner Ort auf den Outer Banks. Ich mag die Schichtheit und die Abwesenheit von den riesigen Einkaufsmalls der Großstädte.

Unser Lager schlagen wir im Süden von Hatteras Island auf. Das war wohlüberlegt, denn weiter nördlich ist sehr viel mehr los und die möglichen Unterkünfte liegen häufig westlich der vielbefahrenen Route 12. Das ist zwar kein Beinbruch, aber ich hatte mir unbedingt vorgenommen, eine Unterkunft mit direktem Blick auf den weiten Atlantik zu finden. Das sehr günstige Cape Hatteras Motel war dann genau so eine Unterkunft: einfach, bezahlbar, fantastischer Blick.

Cape Hatteras Motel

Wie im Film kann ich hier auf der Holzveranda sitzen und aufs Meer gucken.

Direkt der erste Morgen verschlägt mir beim Strandspaziergang die Sprache. Der Meeresnebel hat sich noch nicht ganz verzogen und legt einen zauberhaften Schleier über den Strand, einige Strandläufer und die Holzhäuser. Magischer Realismus.

Sonnenaufgang über dem Atlantik

Sonnenaufgang über dem Atlantik

Strand mit Häusern im Nebel

Strand mit Häusern im Nebel Strand mit Häusern und Fußspuren

Die Pirateninsel Ocracoke: Beeing Dingbatters

Zur weiter südlich gelegenen Insel Ocracoke geht es nur per Fähre, was uns leider in diesen Tagen nicht gelingen wird, weil man keinen Termin buchen kann, Einheimische Vorfahrt haben und ungewiss ist, wieviele Fähren man abwarten muss. Bei unserem einzigen Versuch ist es viel zu voll, obwohl wir noch vor der eigentlichen Saison ab Memorial Day vor Ort sind. Wir wollen die wertvolle Zeit nicht mit Warten verschwenden und verschieben den Besuch der legendären Pirateninsel auf ein anderes Leben.
Ocracoke hat sich, wie auch andere Teile der Outer Banks, dem Piratenthema verschrieben, denn vor Ocracoke starb der berühmte Pirat Blackbeard bei seinem letzten Raubzug, und die Gegend der Outer Banks war eines der Hauptquartiere von Edward Teach, wie der Pirat ursprünglich hieß.

Die Kinder sind etwas peinlich berührt, als wir an einem Blackbeard-Schild vorbeifahren und ihre Mutter und ich im gleichen Moment losplärren:

„Ich bin Blackbeard, der Pirat, meinen Schatz vergrub ich in finsterer Nacht, wo die Toten halten ewig Wacht, juchuu, und ne Buddel Rum!“

(Für Uneingeweihte: Das sagt der berühmte Papagei Blackbeard in der ersten Folge der Drei ??? und der Superpapagei.)
Obwohl seine Raubzüge kaum mehr als das Jahr 1717 umfassen, wird Blackbeard wohl für immer der weltweit berühmteste Pirat bleiben und angeblich soll man vor den OBX häufiger das „Teach’s Light“ sehen können, ein ewiges Feuer, das der Pirat seinen Feinden versprach.

Ein weiteres spannendes Thema ist die eigene Sprache von Ocracoke, die nur noch von wenigen Sprecher:innen gesprochen wird. Ocracoke war lange Zeit sehr abgeschirmt, und die überwiegend irischen und schottischen Einwanderer entwickelten somit ihre eigene Sprache. Ein „Dingbatter“ ist zum Beispiel jemand „von woanders“. Es gibt darüber ein wirklich nettes, kurzweiliges Video, das auch die Schönheit der OBX zeigt:

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Die Outer Banks: Ein untergehendes Dünenparadies

Da die Ostküste der USA häufig von heftigen Stürmen und Hurricanes heimgesucht wird und die Outer Banks in exponierter Lage im Atlantik liegen und häufig davon betroffen sind, hat sich hier eine typische Architektur bewährt: Holzhäuser mit hohem Stelzenbau, damit Wind und Wasser einfach unten durchfegen können. Viele sind einzigartig, verschachtelt, mit diversen Balkonen und teils runden Dächern.

Verschiedene Holzhäuser mit StelzenbauÄltere Häuser haben sturmfeste Fensterläden. Berühmt ist das Rodanthe Haus im gleichnamigen Ort aus dem Film Nights in Rodanthe (deutsch: Das Lächeln der Sterne*), das mittlerweile hinter die Dünung versetzt wurde.

Rodanthe Filmhaus

Das Haus aus dem Film „Nights in Rodanthe“ steht nun hinter den Dünen statt direkt am Strand.

In den letzten Jahren werden die Strände immer schneller davon gespült. Durch den Klimawandel steigende Meeresspiegel und verstärkte Hurricanes haben die Küstenlinie rasant schrumpfen lassen. Viele der Häuser stehen nun bedrohlich nah am Meer, und in den letzten Jahren brechen immer wieder alte Schmuckstücke zusammen oder werden von Hurricanes ins Meer gespült.

Stelzenhaus am Strand

Offenbar wurden diese Häuser sehr abrupt verlassen, jedenfalls war die Einrichtung noch zu erkennen, Vorhänge hingen hinter den Fenstern, sogar Stühle standen auf Balkonen.

Holzhäuser am Strand

Diese beiden hübschen Häuser sind neulich erst fortgespült worden, siehe Video weiter unten.

In Rodanthe gibt es mittlerweile eine ganze Häuserzeile von einigen eher gut betuchten North Carolinians, die sich derzeit dafür einsetzen, dass eine kleine Straße eingeebnet wird, damit ihre Häuser rund 200 Meter nach hinten versetzt werden können.
In der Washington Post ist darüber ein sehr interessanter Artikel mit beeindruckenden Fotos erschienen, der deutlich macht, wie verzweifelt die Menschen hier für ihre Häuser kämpfen, in die manche ihr letztes Geld gesteckt haben.

Am Tag vor unserer Abfahrt herrschte ziemlicher Sturm, also sind wir noch einmal zu den verlassenen Häusern hingefahren und haben gesehen, dass das Meer tatsächlich knapp die Häuser unterspülte.

Im Wasser stehende Holzhäuser

Ich würde Euch gerne sagen, dass das ein toller Tipp für eine Besichtigung ist, doch leider hat ein kürzliches Video gezeigt, dass jetzt auch diese Häuser fortgespült sind.

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Highlights und Sehenswürdigkeiten der Outer Banks: Corolla, Duck, Kitty Hawk und Wright Brothers

Corolla Island

Ganz im Norden befindet sich Corolla Island, die Insel der Schönen und Reichen mit den angeblich noch schöneren Stränden im Süden (was ich kaum glauben mag). Sogar Wildpferde gibt es hier, doch man bekommt sie dermaßen selten zu sehen, dass sich mittlerweile mystische Geschichten um sie ranken und so mancher deren Existenz bezweifelt. So weit in den Norden haben wir es leider nicht geschafft,

Bodie Island

Wir haben es nach Norden bis nach Duck auf Bodie Island geschafft. Hier gibt es einen superschönen, langen Boardwalk am Wasser, auf dem sich Shops und Restaurants reihen und das sieht einfach aus wie im besten romantischen US-Film.

Boardwalk in Duck auf Bodie Island

Der Boardwalk in Duck auf Bodie Island führt direkt am Wasser entlang.

Boardwalk in Duck, Bodie Island

Direkt auf dem Boardwalk befinden sich viele Shops und Restaurants.

Knapp südlich von Duck liegt Kitty Hawk mit einem von mehreren superhübschen Leuchttürmen und dem Hügel, an dem die Wright Brothers ihren ersten motorisierten Flug durchführten – und damit vielleicht den ersten motorisierten Flug der Welt. Das dazugehörige Museum ist sehr sehenswert und kurzweilig.

Motorisiertes Leichtfluggerät

Vorführung eines Nachbaus des ersten motorisierten Fluggerätes im Wright Memorial.

Noch einen Katzensprung nach Süden liegt Nags Head, berühmt für seine Sanddünen und Jeanettes Pier, den wir leider wegen des aufziehenden Sturmes nicht mehr besucht haben. Well, next time…

Pea Island

Das Rodanthe Filmhaus habe ich bereits erwähnt. Noch nicht erwähnt habe ich die Delfine, die wir hier vor der Küste gesehen haben und die wohl regelmäßig vorbeiziehen.

Delfine im Wasser hinter Brandung

Hier nur klein zu sehen, aber dennoch direkt hinter der Brandung: Delfine.

Außerdem gibt es hier noch das alte schöne Gebäude der Oregon Saving Station.

Hatteras Island

Auf Hatteras Island im Süden gibt es schöne Strände wie die Frisco Beach und den hübschen Hatteras Leuchtturm. Cape Point wiederum, vielerorts angepriesen, kann ich nicht empfehlen. Hier dürfen Autos mit Permits direkt auf den Strand fahren und hunderte Fischer tun das auch. Dem nahegelegenen Vogelschutzgebiet, an dem ich entlang gewandert bin, tut das garantiert nichts Gutes und ich persönlich finde den Anblick von Autos am Strand extrem unangenehm.

Unser Motel in Buxton war schlicht, dafür mehr als bezahlbar und wirklich der Knaller (Adresse bei den TierischenTouriTipps) und praktisch war außerdem, dass es hier gleich mehrere Restaurants gibt.

Hatteras Leuchtturm

Auch der historische Leuchtturm von Hatteras Island wurde vor einigen Jahren versetzt, weil dieser drohte, überschwemmt zu werden.

TierischeTouriTipps & Facts:

Essen:

  • Die Südstaatenküche North Carolinas und auf OBX gemixt mit vielen Portionen Fisch ist zwar leider nicht sehr gesund, aber unwahrscheinlich lecker. Veganer:innen haben allerdings eindeutig das Nachsehen und müssen sich auf schwierige Zeiten gefasst machen.
  • Typisch sind zum Beispiel Barbecue, Stew, Hush Puppies (frittierte Bällchen aus Maismehl und Eiern), Okra, Coleslaw, Süßkartoffeln, Pfirsiche.

Verschiedene Essensauswahl in North Carolina

Günstig auf den Outer Banks unterkommen:

  • Timing, timing, timing! Die OBX sind bei den Einheimischen beliebt. Bucht so früh wie möglich und checkt die amerikanischen Feiertage aus. An diesen ist es besonders teuer.
  • Wie erwähnt haben wir günstig und einfach im Cape Hatteras Motel* in einem 1-Raum-Appartement mit toller Aussicht auf Strand & Meer gewohnt. Hier gab es keine Küche (wie die Fotos suggerieren), aber einen Kühlschrank und Wasserkocher, aber auch Restaurants in Laufweite.
    Cape Hatteras Motel, Zimmer mit Meerblick

    Das günstige Cape Hatteras Motel bietet einfache Zimmer mit einem fantastischen Blick.

  • Wäre das nichts gewesen, hätte ich es bei Life is good* probiert. Kein so einsamer Meerblick wie beim Motel, dafür etwas netter eingerichtet und direkt in Rodanthe, was zum spazieren gehen gerade zu einlädt.
  • Wer mit mehreren Leuten fährt, macht einen echt guten Deal mit dem Holiday House*, quasi direkt neben unserem Motel, allerdings nicht mit direktem Meerblick, dafür komplett eingerichtet und in einer super netten verschlafenen Straße mit hübschen Holzhäusern, die direkt in 2 Minuten zum Meer führt.
  • Ohne direkten Meerblick, dafür aber ruhiger (mit Meeresrauschen muss man auch einschlafen wollen, ich persönlich nutze Ohrstöpsel) und eine sehr niedliche Unterkunft ist das Cozy Cottage* auf Hatteras Island.
  • Wenn ich noch einmal dort wäre, würde ich unbedingt auf Ocracoke übernachten wollen (und hoffen, dass man für die Fähren dann einen Vorzugspass bekommt). Gefunden habe ich hier das sehr gut bewertete Ocracoke Harbor Inn*.
  • Wem ein Hotel lieber ist oder wer sich nicht für Norden oder Süden entscheiden kann, geht ins Holiday Inn Express* direkt in Nags Head, toller Meerblick inklusive.
  • Alle Unterkünfte findet Ihr auch in meiner Karte.

Filme, Bücher, Hörbücher:

  • Einen Reiseführer kann ich Euch nicht empfehlen, denn es gibt seit Corona keinen aktuellen der namhaften Verlage. Ob die Bücher im Selbstverlag hier etwas taugen, kann ich nicht beurteilen und eigentlich bezweifel ich auch, dass Ihr einen benötigt. Die wichtigsten Infos gibt es im Netz und außerdem: Einfach immer geradeaus fahren. :)
    Buch Gesang-der-Flusskrebse
  • Der Gesang der Flusskrebse (Where the Crawdads sing)* ist ein großartiger Roman, der ein früheres, ganz anderes Leben in North Carolina und ein bisschen mehr zur Geschichte der häufig armen Bevölkerung erzählt. Die Verfilmung gibt es derzeit noch gratis. Aber Achtung: Wer das Buch lesen will, sollte das vor dem Film schauen tun.
  • Der Film Das Lächeln der Sterne (Nights in Rodanthe)* mit Diane Lane und Richard Gere ist eine nette Schmonzette mit hübschen Bildern von den Outer Banks. Lernfaktor gen Null aber Romantic Faktor 10.
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Weitere Ausflüge / südlich OBX:

  • Südlicher als Ocracoke liegen nur noch unbewohnte Inseln. Topsail und Emerald Island im Südosten werden nicht mehr zu OBX gezählt, Küste und Inseln sind hier allerdings ebenfalls wunderschön. Wilmington ist ein altes, hübsches Südstaatenstädtchen, in dem Teile von Dawsons Creek gedreht wurden.

Sonstiges:

  • Eine Internet-Simkarte habe ich mir schon in Deutschland gekauft, denn nach einer letzten Erfahrung 2018 vor Ort, bei der ich unfassbar viel Geld für wenig Daten ausgegeben habe, bin ich lieber auf Nummer Sicher gegangen. Die Tourism Karte ist zwar auch nicht gerade günstig, aber problemlos mit recht guter Abdeckung. In North Carolina hatte sie einige Aussetzer, auch mal im Süden der Outer Banks, aber im Großen und Ganzen war es ok.
  • Seid vorsichtig mit Eurer Kreditkarte. Hierzulande ist es ja üblich, als Sicherheit eigentlich nur die drei Zahlen auf der Rückseite zu haben und die Karte daher nicht aus der Hand zu geben. Das ist in den USA anders, dort ist es normal, dass jemand damit im Nebenraum verschwindet und abrechnet. Prompt hat jemand nach diesem Urlaub mit der noch brandneuen Karte fleißig auf Amazon eingekauft. Nutzt also am besten eine Karte, mit der Ihr immer zusätzlich per App eine Abbuchung bestätigen müsst.
  • Bereist im April 2023

Co2-KompensierungEin Flug in den Osten der USA und zurück emittiert ca. 2,5 Tonnen CO2 pro Person, der Mietwagen kommt noch einmal oben drauf. Kompensieren kann man das klimaschädliche Treibhausgas zum Beispiel bei Atmosfair oder anderen lokalen, CO2-bindenden Projekten wie Moorfutures.


FAQs zu den Outer Banks von North Carolina

Wo befinden sich die Outer Banks?

Die Outer Banks sind eine schmale Inselkette vor der Küste North Carolinas an der Ostküste der USA.

Wie kommt man auf die Outer Banks?

Meist erfolgt die Anfahrt über Plymouth und die Route 64 und Roanoke Island. Wer gleich in den Norden will, kann auch über den North River und die Route 158 fahren. Der nächste Flughafen mit internationalem Anschluss ist in Raleigh, North Carolina.

Wo spielt die Serie Outer Banks?

Die Serie Outer Banks wurde nicht auf den tatsächlichen Outer Banks gedreht, da Netflix aufgrund transfeindlicher Gesetze nicht mehr in North Carolina dreht. Tatsächlich wurde die Serie in South Carolina rund um Charleston gedreht.

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