Einige haben schon nachgefragt, wie es denn mit meiner neuen Lomo aussieht, die ich mir auf der Photokina spontan gekauft habe, angefixt durch diverse Artikel von der Queen of Lomo, der Fee, und auch den grandiosen Bildern von Geschwister Gezwitscher.
In Kürze, nach dem Verrauschen gestriger Wutanfälle (dazu später mehr):
Sie ist schön! Und sie macht beizeiten wundervolle Fotos!

Lomo Bild: Strand

Endlich der Beweis, dass auf dem Darß die Farben im Herbst wirklich so schön sind!

Auf Anraten der Fee habe ich mir ja eine Anfängerkamera gekauft, die La Sardina DIY in weiß* für rund 100 Euro (gibt es übrigens auch in schwarz)*.

Mit den allerersten Ergebnissen – immerhin meine ersten Fotofilme nach ungefähr 14 Jahren! – bin ich überraschenderweise ziemlich zufrieden, es sind so 3-4 Bilder dabei, die ich richtig toll finde, eines von mir ist sogar auch dabei, wohoo (selten genug, dass ich mich im Bild ertrage).

Erster Versuch mit der La Sardina Lomo am Strand: Selbstportrait

Ich habe alles Mögliche erstmal ausprobiert, und eines habe ich gelernt: Nah rangehen!

Kürbisse, Lomographie

Kürbisse! Dieses Foto ziert jetzt meine La Sardina.

Die Lomo, jedenfalls die La Sardina, eignet sich anscheinend weniger für Fernaufnahmen, die finde ich meistens relativ langweilig. Außerdem scheint der Schärfebereich in der Ferneinstellung schon so in ca. 2-3 Metern Abstand zu sein.

Berlin Gedächtniskirche, Lomographie

Szene am Berliner Kurfürstendamm – im Hintergrund die Gedächtniskirche

Ponyhof, Lomographie

Auf dem Ponyhof in Brandenburg. Der Zaun ist schärfer als die Ponys.

Was nicht geklappt hat: Die Doppelbelichtungen, hier wird das zweite Foto superpräsent, da muss ich noch üben.
Aber sogar in schlecht belichteten Gefilden hat das Fotografieren ab und zu geklappt und ist nicht verwackelt. Wie das ohne Stativ funktioniert hat, ist mir selber ein Rätsel.

Nachtaufnahme Lomographie

Sonnenuntergang, Lomographie

Und hier gibts noch ein kleines Schmankerl für alle Berliner-Szene-Gestalten:

Der Mann und ich waren neulich bei einer radioeins-Lesung des geschätzten Horst Evers.
Und ich so: „Horst, guck ma, ich bin SO ein Riesenfan, ich hätt total gerne ein Foto von Dir und mir. Mit einer Lomo, weil eine Lomo, weißte, das ist so ne Kamera…“
Winkt der Horst ab und fängt an, mir erstmal zu erklären, wie das damals ja alles mit den Lomos war. Der kannte das natürlich. Und tat so, als ob er 20 Jahre älter als ich ist. Also Inka, nächstes Mal nicht so großspurig schlau tun, könnte peinlich werden.

Horst Evers & ich

Horst Evers und ich, juchu! Und der leicht debile Blick ist selbstverständlich Absicht! Also der von mir.
Und der von ihm vermutlich auch.

Jedenfalls macht das tierisch Lust auf mehr! Auf die Lomo.

Lomo DIY verhübschen

Nach diesem ersten Probefilm wollte ich das etwas langweilige Ding gestern Abend endlich „mal eben schnell“ verhübschen, ist ja schließlich eine „DoItYourself“. Dafür muss man sie auseinanderschrauben, allerdings stellte sich das als gar nicht so leicht raus.

Ich fange also munter an draufloszuschrauben und die winzigen Schraubdinger zu entfernen – kann ja nicht so schwer sein, denke ich, ich komm ja auch mit IKEA-Anleitungen gut klar – als schon bei einer der ersten Schrauben am Objektiv mein Lauf vorbei ist. Da ist nichts zu machen, das winzige Ding sitzt bombenfest. Und obwohl ich meiner Ansicht nach wirklich ganz gut im Linksdrehen bin, endet das Ganze zu meiner Schande damit, dass der Mann mich nach dem x-ten lautstarken Wutanfall retten kommt.
Nachdem die Schraube raus ist geht es aber leider weiter mit den Stolperfallen, letztendlich haben der Mann und ich das Ding in Teamwork auseinander und wieder zusammengeschraubt (das Zusammenschrauben hat eher er gemacht, seine erfahrenen rechnerzusammenbastelnden Hände hatten da mehr Geduld, während ich mich selbstbemitleidend in der Küchenecke rumdrückte).

Damit das dem ein oder der anderen nicht genauso ergeht, habe ich für Euch die größten Stolperfallen aufgeschrieben:

Anleitung La Sardina DIY-Edition

Grundsätzlich könnt bzw. müsst Ihr alle Schrauben, die Ihr seht, rausdrehen. Die offensichtlichen Parts beschreibe ich hier nicht, die haben auch schon andere beschrieben, leider nur nicht die Schritte, die schwieriger sind.

Einzelteile der La Sardina DIY

Einzelteile der La Sardina DIY

Nach dem hinteren Rahmen, der ja recht leicht auseinanderzunehmen ist, müsst Ihr den vorderen Rahmen abmachen. Dazu wird erstmal der Ring mit der Aufschrift La Sardina und anschließend der weiße dicke Ring um das Objektiv und dann der schwarze Ring darunter gelöst. Das sollte kein Problem sein, wenn denn niemand die Schrauben so fest zugezurrt hat, dass… naja, siehe oben.

Objektivringe entfernen

Jetzt kommt der Punkt, für den ich alleine fast eine halbe Stunde gegrübelt habe: Du musst den weißen unteren Ring, der am Gehäuse sitzt, lösen, siehe Bild Nr. 3. Der sitzt aber fest, weil darüber noch ein schwarzer Ring ist, siehe Bild Nr. 2. Und der lässt sich nicht lösen. Und nicht abdrehen. Und sitzt bombenfest, so dass man erstmal gar nicht kapiert, dass das ein Ring ist.
Irgendwann habe ich dann meinen Mut und meine Kraft zusammengenommen und habe das Ding mit Hilfe eines Schlitzschraubendrehers nach oben gehebelt, Stück für Stück, siehe Bild Nr. 1. Ja, das hat funktioniert. Aber bitte vorsichtig, bei mir saß das blöde Teil jedenfalls bombenfest und ich dachte, es wäre festgeklebt.

Anleitung La Sardina DIY Lomo

Schwarzen Außenring am Objektiv und weißen Untersatzring lösen

Rahmen entfernen

Freudeschreiend blieb mir aber gleich der Jubel im Hals stecken, weil ich den blöden Rahmen nicht abbekam, ich wollte ja schließlich nicht an dem Ding zerren, bis es kaputt geht. Bis mir einfiel, wie der hintere Rahmen festgemacht ist: Durch kleine einhakende Zähne.
Wenn Ihr also vorsichtig den Rahmen nach oben zieht, könnt Ihr den Rahmen abheben, siehe Bild unten.

Anleitung La Sardina DIY

Rahmen entfernen

Schablonen schneiden und anbringen

Jetzt schaut Ihr nochmal in Eure Verpackung, da sind zwei durchsichtige Schablonen drin, die Ihr durch die weißen austauschen könnt und die Eure Gemälde/Fotos/wasauchimmer, womit Ihr Eure Kamera verziert, schützen.

Wichtig:

  • Mit dem Schraubenzieher/der Nagelschere die Löcher neben dem Loch für das Objektiv durchstoßen, damit die Schrauben einfach eingedreht werden können.
  • Auf oben und unten achten! Die Schablone sieht aus, als sei sie oben und unten gleich, ist sie aber nicht, über dem Objektiv ist etwas mehr Platz. Achtet darauf, wenn Ihr ein Bild zuschneidet, sonst hängt es nachher noch falsch herum.
Schablonen für die La Sardina DIY zuschneiden

Schablonen zuschneiden

Zusammenbauen

Vorsicht beim Reindrehen der Schrauben und bitte nicht zu viel Kraft benutzen, sonst bekommt Ihr die nicht wieder raus. Außerdem können so die Plastikverschraubungen kaputt gehen und dann fängt alles an zu wackeln.
Irgendwann, irgendwann war dann endlich auch bei meiner Süßen alles wieder zusammengebaut! Und ich so: Yaiiiii!

La Sardina DIY, Front- und Rückansicht

Meine La Sardina: Ein Spätkauf. Und Herbst. Klar, oder?

Beste Idee: 
Die winzigen Schräubchen mit einem Magneten sammeln, wie hier beschrieben (lieben Dank, Fee, für diesen Link).

Lomo La Sardina DIY Anleitung

Damit die Schrauben nicht verlorengehen, einfach an einem Magneten sammeln.

Schlechteste Idee: 
Sich nicht merken, wo welche Schrauben hinkommen, das sind nämlich unterschiedliche! Bei uns endete das in einer längeren Herumbastelei, und nun habe ich irgendwie zwei Schrauben übrig…

Viel Spaß!

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