Die Antarktis ist lebensfeindlich, heißt es. Das ist sie nicht so sehr, wie wir vielleicht denken. Nicht nur gibt es mehrere Pflanzenarten in der Antarktis, auch viele Tierarten überleben bei und auf dem südlichsten Kontinent der Erde.

Pinguine

Sie sind wohl die berühmtesten Vertreter der Antarktis: die Pinguine. Pinguine sind die „Ratten“ der Antarktis; wenn man in die Antarktis reist, gibt es eine Pinguingarantie.

Mehr über die verschiedenen Pinguinarten und Gattungen und deren Lebensräume erfährst Du im Artikel Wo leben Pinguine?

Eselspinguin mit Jungen in der Antarktis

Dezember – Sommer in der Antarktis. Der Nachwuchs bei den Eselspinguinen ist geschlüpft und wird gleichermaßen von den Eltern betreut.

Eselspinguine in der Antarktis

Eselspinguine sind die Schnatterfreudigsten unter ihren Artverwandten. Den Namen erhielten sie wegen des eselsähnlichen Arrr-Aaarrrr.

Im Innern des antarktischen Kontinents leben nur zwei Gattungen: der Adeliepinguin und der größte Vertreter, der Kaiserpinguin.

Adelie Pinguine in der Antarktis

Adéliepinguine mit Jungküken

Adéliepinguine erhielten ihren Namen nach der Ehefrau des Antarktisforschers Dumont d’Urville. Sie stellen die größte Polulationsgruppe der Pinguine in der Antarktis und sind gut daran zu erkennen, dass sie stets schüchtern dreinblicken, als ob sie die Schultern eingezogen hätten.

Alle anderen Pinguinarten leben am Rande Antarcticas, manche sogar nur auf den Subantarktischen Inseln, wie zum Beispiel der Hübsche unter ihnen, der Königspinguin.

Königspinguine in der Subantarktis

Die Jungtiere haben flauschige, braune Federn, mit denen sie besser gegen Wind geschützt sind, allerdings schlechter schwimmen können.

Königspinguine auf Südgeorgien

Diese gerade erwachsenen Vertreter rechen Stolz ihre Brust heraus – sie sind auf der Suche nach Weibchen.

Zügelpinguine

Zügelpinguine oder Kehlstreifenpinguine tragen ihren Namen aufgrund der auffälligen Streifen am Hals.

Feinde

Pinguine und Scheidenschnabel

Dieser Scheidenschnabel birgt keine größere Gefahr für die Pinguine, er will lediglich etwas Krill klauen.

Für Raubmöwen jedoch ist eine der leckersten Speisen ein Pinguinküken im Ei. Hat eine Raubmöwe ein Küken erbeutet, sollte man sich besser abwenden, so herzergreifend ist die Szene beim Pinguin-Nest. Die meisten Pinguineltern betreuen nur ein einziges Küken. Ist dieses fort, sitzen sie benommen nebeneinander und es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass sie es im kommenden Jahr noch einmal gemeinsam versuchen.

Der größte Feind der Pinguine ist die Erderwärmung: Die meisten Pinguinarten benötigen schneefreie Stellen, um ihre Nester zu bauen. Je wärmer Antarctica wird, und das ist besonders auf der stark pinguinbevölkerten Antarktischen Halbinsel der Fall, umso mehr fällt Niederschlag. Das Ergebnis: Die sich stark erwärmende Antarktische Halbinsel ist sehr viel schneereicher als früher.
Müssen Pinguine auf Schnee brüten, erfrieren die Jungen, ertrinken im Schmelzwasser, schlüpfen nicht aus dem Ei oder werden gar nicht erst gezeugt. (Noch) Nicht wissenschaftlich belegt sind Berichte von Augenzeugen bzw. Wissenschaftlern vor Ort über die leeren Brutstätten und sinkenden Zahlen der Nachkommen.

Blauaugen-Kormoran

Den Blauaugen-Kormoran findet man häufig in einträchtiger Nachbarschaft mit dem Adélie-Pinguin.

Blauaugen-Kormorane auf der Antarktischen Halbinsel

Blauaugenkormorane ernähren sich von kleinen Fischen, währen Adéliepinguine sich hauptsächlich von Krill ernähren.

Blauaugen-Kormorane auf der Antarktischen Halbinsel

Genau wie bei Pinguinen versucht auch mancher Blauaugen-Kormoran, den Weg zur Nahrung abzukürzen. Die Beute wird jedoch bissig verteidigt.

Sturmvögel

Die fast zwei Tage auf See auf der Reise zum antarktischen Festland sind nicht langweilig: Viele Vögel begleiten das Schiff und ich friere mir die Finger ab, während ich die Flugdarbietungen bewundere.

Die Kapsturmvögel begleiten das Schiff über lange Zeiten hinweg und sind gut an den Zeichnungen auf dem Gefieder zu erkennen.

Kapsturmvogel - Cape Petrel

Kapsturmvogel

Riesensturmvogel

Riesensturmvogel

Der Riesensturmvogel sieht dem Albatross sehr ähnlich, ist aber viel kleiner.

Den berühmteste Vertreter der Vögel, den sagenumwobenne Albatros, habe ich leider nicht gut vor die Linse bekommen. Seine Erscheinung ist in der Tat majestätisch. Die größte Art ist der Wanderalbatros, der eine Flügelspannweite von bis zu 3,50 Metern besitzt.

Der Antarktische Eisfrosch

Skurrile Eisskulptur in der Antarktis

Achnee… vertan. Schnell weiterscrollen.

Robben

Robben sind sehr häufig in der Antarktis anzufinden, an manchen Stränden wimmeln hunderte herum. Sie werden unterteilt in Seehunde, Ohrenrobben und Walrosse, letztere blieben mir allerdings einen Besuch schuldig.

Ohrenrobben

Zu den Ohrenrobben gehören die Seebären, auch Pelzrobben genannt, die traurige Berühmtheit wegen ihres weichen Pelzes erlangten und vielerorts zu Hunderttausenden abgeschlachtet wurden.

Seebären-Muttertier mit Junges

Seebären – oder auch Pelzrobben – wurden zu Robbenjagdzeiten in Südgeorgien fast vollständig ausgerottet. Ein kleiner Bestand überlebte und vermehrte sich rasant. Heute sind es zehntausende Tiere.

Seehunde

Seehunden umfassen recht unterschiedliche Arten, von den lustigen See-Elefanten bis zur kleinen Weddellrobbe.

See-Elefanten

Antarktischer See-Elefant

Antarktischer See-Elefant. Die süßen großen Nasen haben nur die männlichen älteren Tiere.

Seeelefanten in Südgeorgien

Auch die Jungtiere der See-Elefanten sind riesig. Es gilt ohnehin, gebührenden Abstand zu wahren.

Seeleopard

Seeleoparden stehen zusammen mit den Schwertwalen am Ende der antarktischen Nahrungskette, haben also kaum Feinde. Sie werden stattliche 3-4 Meter lang und wiegen 3-400 kg.

Seeleopard in der Antarktis

Dieser Seeleopard schlief, als wir uns ihm im Zodiac näherten und fing an zu „singen“, als er erwachte – ein vorsichtiges, hohes Heulen. Die Crew vom Schiff beteuerte, so etwas habe sie noch nie gehört. Vermutlich einfach ein Opernsängerexemplar.

Wale

Nicht zu vergessen gibt es in der Antarktis viele Wal-Arten, vom Buckel- über Finnwal, Zwergwal, Schwert- und Blauwal. Letzterer, die größte Walart der Erde, ist selbstverständlich sehr selten, der südliche Schwertwal hingegen ist – anders als seine Artgenossen weiter nördlich – hellbraun-weiß statt schwarz-weiß gemustert.

Wale in der Antarktis

Blas einer Buckelwalmutter mit Jungtier

Homo Sapiens

Der Einfluss dieser hier erst vor kurzem entdeckten Art ist derzeit noch unklar. Auch darüber, an welcher Stelle der Nahrungskette sie anzusiedeln ist, besteht Uneinigkeit.

Mensch in der Antarktis

Umso wichtiger, sich wie ein temporärer Gast zu benehmen und möglichst wenig Spuren zu hinterlassen.