Derzeit bin ich ja voll im Berlin-Urlaub, was ich auch richtig genieße (und das könnte bitte noch wochenlang so weitergehen, seufz). Also habe ich Zeit, dem ein oder anderen Hinweis auf Facebook nachzugehen, so geschehen neulich, als ich durch irgendeinen Wink auf der Seite wiederwild.org landete und zwei meiner absoluten Lieblingsbegriffe dort las: Tiny House und Prinzessinnengarten. Aaaawww!
Genauer steht auf der Seite:

Im Sommer 2015 baut Wieder Wild den »Das Nest« im Prinzessinnengarten Berlin-Kreuzberg.
Groß genug für Zwei. Zum Kochen, Essen, Schlafen, Spielen, Arbeiten und Nichtstun. Stehen könnte es einmal auf einer Wiese in Brandenburg, in einem Wald in Bayern, in einer Kleingartenanlage in Hamburg oder an der See.

Denkt Euch jetzt hier einfach fuffzehn Herzchenaugen hin, ich war selbstverständlich sofort getriggert, zumal ich mich bereits dort mit einer netten Bloggerkollegin verabredet hatte.
Genaue Informationen fehlen aber auf der Webseite, wer, wann genau, und wer ist überhaupt Wieder Wild? Also habe ich hingeschrieben und von Hendrik auch eine Antwort erhalten: Ab Mitte August geht es los, geplant sei der Rohbau bis ca. Ende August fertig, sie seien jeden Tag vor Ort, ca. von 12-18 Uhr, und na klar könne ich mal vorbeischauen.

Gebongt!

Das Tiny House „Das Nest“ entsteht im Prinzessinnengarten

Letzten Freitag habe ich mich also aufgemacht und Hendrik und den anderen Hallo gesagt. Es riecht lecker nach Holz, überall stehen Stapel mit Holz und Paletten herum, denn auch Gebrauchtes wird verarbeitet, das Konzept soll möglichst nachhaltig sein.
Eine Handvoll Leute sind am Arbeiten, das Bodengerüst ist fertig, eine Seitenplatte steht bereits. Ich schätze, es werden so 22-25 Quadratmeter.

Grundgerüst Tiny House und ArbeiterInnen

Bodenplatte und Rückseite von „Das Nest“

Bau des Tiny Houses "Das Nest", Collage

„Work in Progress“: Viel Holz, viel Mitarbeit inmitten der Gärten.

Mit einem der Kiddoes im Schlepptau war an Mitarbeit leider nicht zu denken, aber ich will unbedingt wiederkommen. Außerdem will ich Hendrik noch einmal genauer interviewen, wie die Idee entstand und was sein Hintergrund ist und, natürlich, wie viel das Ganze dann im Endeffekt gekostet hat.

Derzeit schätzt Hendrik den Quadratmeter so auf 300-400 Euro, das Tiny House wird also angepeilt unter 10.000 Euro bleiben.
Das ist auch der Sinn der Sache, denn jeder soll es nachbauen können und dürfen, die Pläne werden hinterher offengelegt. Nachhaltig soll es sein, außerdem möglichst energieunabhängig. Außerdem besteht es aus Modulen, so dass es leicht wieder abgebaut werden kann. Eine großartige Sache, wie ich finde.

Schild: Tiny House Das Nest im Prinzessinnengarten

Wer mitarbeiten möchte, kann sich einfach im Prinzessinnengarten nach 12 Uhr einfinden oder über die Webseite und das Kontaktformular nachfragen. Nach dem Rohbau werden noch Leute gesucht für den Innenausbau. Der soll mit Hilfe der alten Paletten passieren. Es besteht also sowohl Bedarf an Handarbeitern wie Ideengebern, was man hier so alles machen kann.

Ich bin super gespannt und verspreche Euch eine Fortsetzung inklusive der Antworten, wer denn genau dahinter steckt.

Und wenn Ihr mögt, guckt doch einfach mal so vorbei, ich wette, die Leute freuen sich und im Prinzessinnengarten ist es ja sowieso schön. Dort habe ich übrigens neulich eine superleckere Rucola-Pizza gegessen und verdammt gute Pfefferminze gekauft. Ein Besuch lohnt sich also immer.

Nutzpflanzen und Sitzplätze in den Berliner Prinzessinnengärten

Viele Sitzplätze laden ein, außerdem stehen überall Nutzpflanzen herum – mein kleines Hippieparadies :)

Prinzessinnengarten in Berlin: Bohnenhalterung

Bohnen wachsen im Berliner Prinzessinnengarten

PS: Zum Abschluss bin ich mit dem Kiddo noch eine Runde durch die Gärten gegangen und ratet mal, wie die Reaktion bei diesem Schild war: Total begeistert wollte er mich ganz, ganz schnell loswerden…

Schild "Unbeaufsichtigte Kinder bekommen einen Hundewelpen und einen Espresso"

Schild „Unbeaufsichtigte Kinder bekommen einen Hundewelpen und einen Espresso“

TTT – TierischeTouriTipps

  • Der Prinzessinnengarten, oder auch die Prinzessinnengärten, befinden sich in Berlin-Kreuzberg am Moritzplatz. Es ist ein Urban Gardening Gemeinschaftsprojekt auf Spendenbasis, jeder darf mitmachen. Eine geplante Privatisierung wurde 2012 durch eine Petition auf change-org verhindert. Die ganze Historie ist hier nachzulesen.
    Es finden unheimlich viele Projekte und auch Vorträge statt. Einiges davon wird hier angekündigt (allerdings nicht alles).
    Mitarbeit in den Gärten ist jederzeit erwünscht, dafür darf man dann auch ernten. Verkauft werden Sachen ebenfalls (allerdings teilweise zu unfassbaren Preisen, wie ich finde, nuja).
    Es gibt eine Bar und 1-2 leckere Gerichte pro Tag, in der Regel vegetarisch.
  • Mitarbeit am Tiny House: In der Woche vom Mo-Fr 12-18 Uhr. Wer unbedingt vorher nachfragen möchte, Hendrik ist unter der Adresse hello.rewild@gmail.com erreichbar. Besser: Einfach hinfahren. Gebraucht werden sowohl Handwerker wie Ideen für den Innenausbau.
    Die Idee und das Crowdfunding-Projekt, das den Stein ins Rollen brachte, könnt Ihr außerdem auf Startnext nachlesen.