Die Topfprimel beantwortet Fragen zum WieWarsWochengefühl
inklusive anekdotischer und herzlastiger Netzfundstücke.
Tatendrängerisch
In diesem Monat ist so viel passiert, ich könnte glatt zwei Topfprimeln füllen. Allerdings fehlt mir leider ein bisschen die Zeit, um das Blog mit Topfprimeln vollzupflanzen. Ein kurzes Statement bevor ich starte: Ich werde zu #4U9525 heute keine weiteren Worte verlieren. Ich finde, dazu sind schon viel zu viele Worte gefunden worden.
Also los.
Okular
Es gab ja mehrere Möglichkeiten, die Sonnenfinsternis zu beobachten: Durch den Live-View der Kamera, durch verschiedene selbstgebaute Geräte oder die so unglaublich beknackt aussehenden Brillen.
Wir haben uns das völlig überschätzte Spektakel in Island angesehen und glaubt mir, da war es auch nicht interessanter als hier, selbst bei 98%iger Abdeckung sind nicht einmal die berühmten Perlenschnüre sichtbar.
Auch die überall propagierten Gerätschaften, die man angeblich braucht, um eine Sonnenfinsternis zu fotografieren, sind meiner Ansicht nach völlig übers Ziel hinausgeschossen. Bei mir reichte ein Graufilter und der live view, Stativ natürlich, nicht vergessen sollte man, den live view nur zum Foto machen anzustellen und dann wieder auszustellen, und die Kamera vielleicht zwischendurch mal abzudecken, damit der Sensor keinen Schaden nimmt.
Ich hatte mir überlegt, einen suuuuper Artikel drüber zu schreiben, habe aber irgendwie keine Lust mehr, außerdem hat das schon jemand anderes für mich erledigt: Ganz unaufgeregt schildert Willi (ohgott ist Dein Name süß, Willi!) wunderbar das Fotografieren einer SoFi mit einfachen Mitteln auf nightsi.de.
Populär
jedenfalls bei mir, sind diesen Monat diverse tolle Artikel von Bloggern herausgekommen. Eine Kurzaufzählung mit dringender Leseempfehlung.
- Run.Travel.Grow: Tripadvisor 2014 Winner
Philipp fasziniert mich schon lange mit seinen klasse Bildern. In diesem Bericht über Hoi An kotzt er sich großartig über die Vertouristisierung des kleinen vietnamesischen Städtchens aus. - Family4travel: Sizilien – Castello Incantato, der verwunschene Schloss mit den tausend Köpfen
Lena reist seit einiger Zeit mit ihrer Familie durch die Welt und hat eine großartige, (fast) wahre Geschichte über ein verwunschenes Schloss mit tausenden Steinköpfen auf Sizilien aufgeschrieben. Jetzt bin ich noch trauriger, dass Sizilien bei mir letztes Jahr ausgefallen ist. - The Travel Episodes: Das Ende einer Reise
Die Themen der Travel Episodes finde ich allesamt großartig. Mit dem multimedialen Konzept musste ich mich erst anfreunden, zumal es bei mir am Anfang nur gehakelt hat – bei sowas werde ich wahnsinnig und wünsche mir einfach einen schönen Text herbei. Bei dem Ende einer Reise hat die Umsetzung aber wunderbar funktioniert, finde ich, zudem ist das Thema spannend umgesetzt. - Iran: Anekdotique: Backpacking Iran – ein Guide für Individualreisende von Clemens und A World Kaleidoskop: Backpacking im Iran – Routen, Tipps und Reiseplanung von Steffi. Als Frau bin ich natürlich vorbelastet, welcher Guide mir besser gefällt. ;) Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Reise in den Iran zu machen, sollte auf jeden Fall beide Guides lesen, sie sind unheimlich informativ und ich finde, die beiden sollten einfach gemeinsam ein E-Book herausbringen. Wer noch dafür ist hebt bitte die Hand.
Finanzpolitisch
Schwer interessant der Zeit-Artikel zum bedingungslosen Grundeinkommen. Die große Frage: Würde der Mensch noch arbeiten oder sich komplett aushalten lassen?
„Der damals verbreitete Behaviorismus lehrte, dass Primaten nur aus zwei Gründen aktiv werden. Entweder sie wollen essen, trinken oder kopulieren. Oder aber man hat ihnen zuvor mühevoll beigebracht, dass ein bestimmtes Verhalten belohnt wird. Doch (…) nachdem (Psychologieprofessor Harlow) den Affen Rosinen gegeben hatte, verloren sie das Interesse am Spiel. Es scheine, so schrieb er, eine dritte Kraft zu geben, die motiviere, ‚eine Kraft, die vielleicht genauso grundlegend und stark ist wie die anderen beiden‘.“
Dazu passt, was ich im Artikel über Minimalismus erwähnte: Untersuchungen belegen, dass man über Pläne nicht sprechen soll, denn dann würde die Motivation sinken, sie durchzuführen, platt gesagt. Vielleicht ist eine Vorstellungskraft einer unbestimmten Belohnung besser als ein paar Dankes-Rosinchen auf dem Tisch. Geld macht schließlich auch nicht glücklich.
Pandemisch
nimmt die Liebe zu Minihäusern oder Tinyhäusern zu, stelle ich fest, seitdem ich auch auf dem Trip bin. So 50 qm dürften es allerdings schon sein, habe ich für mich ausgerechnet. Dieses 15 qm-Häuschen ist da aber dennoch ein echter Knaller: kein Baugenehmigungsstress (da habe ich auch schon Übles gehört, das ist nämlich mit deutschen Bauvorschriften gar nicht so einfach), inklusive Regenwassernutzung, die die Beete auf dem Dach bewässert und Solarenergie. Der Garten wäre bei mir primäres Ziel und könnte so an Fläche durch die Dachbepflanzung eingespart werden. Uii.
Schade, dass ich noch kein Grundstück habe, ich würde den Typen ja glatt mal einladen.
Realitätsverschönernd
sind diese Fotos von den Lofoten, ja, sie sind bearbeitet und ja, sie gehen nach einem der derzeitigen Lightroom-Trends. Aber – verdammte Hacke – ich steh da drauf und finde sie großartig! Der Fotograf Torsten Muehlbacher ist übrigens nicht irgendwer sondern hat schon tausend Preise abgesahnt. Rüberschauen lohnt sich!
Isländisch
Meine Zeit in Island, jaa, die wird noch ein bisschen verbloggt. Wobei es eigentlich nicht mehr viel zu sagen gibt außer: Es war sehr schön, sehr entspannend und hat toll ausgesehen. Ein paar Bilder findet Ihr übrigens auf Facebook im Island-Album.
Meinungsdivergent
In sehr amüsanter Form erläutert Stefan Niggemeier den letzten SKANDAL beim Urheberrecht: „Die ‚erste Abmahnung für einen Facebook-Share-Button‘ – ein Meilenstein der Anwalts-PR“
Ehrgeizig
war wohl das Projekt von Art Garfunkel, durch Europa zu laufen. Aber: Er hat es geschafft! Dass ich bisher nichts darüber gelesen habe, finde ich erstaunlich. Wer von Euch jungen Hüpfern sich jetzt fragt, wer das ist: Das ist jener mit der bezaubernden Singstimme aus dem letzten Jahrtausend. Bemerkenswert im Artikel sind übrigens auch die ultra peinlichen Ich-tu-so-auf-schlecht-analog-Hipster-Fotos.
Linientreu
Der Drogist DM macht neue Bio-Linie auf. Was ich daran bemerkenswert finde: Wie DM anhand dieser Videos das erstaunlich sympathische Image noch zu fördern versteht. Ich versuche, mir das mal abzugucken, das Sympathie-Dingens. Weiß ansonsten jemand was drüber, ist das nun wirklich Bio (Stichwort nachhaltig) oder wie?
Ich wünsche Euch eine sympathische Woche.