Der Topfprimel Wochenrückblick beantwortet Fragen zum WieWarsWochengefühl inklusive anekdotischer und herzlastiger Netzfundstücke.


Tröstlich?
Es ist nicht wahr, was ich neulich geschrieben habe: Es ist nicht so, dass ich derzeit nichts zu sagen hätte, ich weiß nur häufig nicht wie. Tatsächlich habe ich alle schwierigen Themen ausgeklammert, verschoben, prokrastiniert. Kasachstan, Israel, Brasilien. Das alles habe ich im letzten Jahr besucht, abseits von touristischen Pfaden, wobei Israel noch ein normaler Roadtrip war, aber Israel ist nicht normal.
Über das Kinderdorf in Brasilien habe ich nun endlich meinen Artikel verfasst – und bin erschreckend unzufrieden. Ist das normal, wenn man die ersten wirklich schwierigeren Themen verfasst? Ich hoffe es.

Kinderbaden bei der Kindergarten-Einweihung. Für dieses foto wurde ich auf Facebook gerügt, ‚einfach so‘ Kinderbilder einzustellen. Ich wurde den Menschen als „Journalistin“ vorgestellt und mir wurden die Kinder stolz präsentiert. Nach meiner sehr wohl überlegten Einschätzung kann ich diese Fotos hier vertreten.

Mein Graus ist es, Themen nicht gerecht zu werden. Sie dürfen alltäglich sein, oder auch banal, ich habe keine Probleme, über die Kleinigkeiten eines Berliner Lebens zu berichten, aber wenn es um andere Leben geht, um Menschen… manchmal denke ich, fehlt mir vielleicht auch ein stück Menschenliebe und ich habe immer Angst, dass meine Ignoranz durch meine Artikel aufgedeckt wird. Umso mehr Danke ich für all die netten Kommentare.

Mit den Bildern aus Brasilien bin ich genauso unzufrieden, ich finde sie unterdurchschnittlich, zu dunkel, nicht klar, was mit meiner Hektik zusammen hing, den vielen Kindern um mich herum, die alle gleichzeitig fotografiert werden wollten, und den zwei Kameras, also der Emma und meiner Sofortbildkamera; letztere versagte leider ihren Dienst. Note to self: Niemals mehr mit doppeltem Equipment zur gleichen Zeit arbeiten, das verwirrt nur und die Qualität leidet.
Sowieso kann ich hübsche Landschaftsfotos viel besser, ist ja auch einfach, Landschaft hält still. In bewegten Gefilden, gar in Hektik zu fotografieren, ist die viel größere Kunst, die ich noch üben muss.
Und ich hoffe, dass ich demnächst mal den Mut und die Muße habe, mich an die Berichte aus Kasachstan heranzuwagen.

Organisationstechnisch
Eine andere Sache, weshalb es hier etwas ruhiger ist: Wir bauen um! Das ist natürlich ein ganz großes Ding und es ist (leider) notwendig, weil uns sonst weiter die Dachziegel auf den Kopf fallen. Und da man heute umwelttechnisch nicht mehr die rohen Ziegel des Daches von Innen sehen möchte sondern natürlich eine 1A-Isolierung zur Wärmedämmung für nachhaltigeres Heizen, wird das eine klein wenig größere Aktion, denn DANN ist es ja auch nicht mehr so weit, ein Ersatzzimmer aus dem Dachboden zu machen. Was da alles dranhängt glaubt man kaum, die Entscheidungen, die zu fällen sind, und deshalb nimmt Leben 1.0 dem Bloggen gerade etwas die Zeit.

So viel Auswahl! Das neue Shopping der Frau.

Gestern war Startschuss, heute schon ist das halbe Dach runter, die LKWs verstopfen die Straße und unser Garten ist verwüstet – das ist fast aufregender als meine letzten 5 Reisen. Von den Bauarbeiterhintern will ich gar nicht erst…

dachlos die #inkabutze

Phänomenal
Ein absoluter Wermutstropfen: Da sprach ich mit dem Mann und Steffen von Erlebe Brandenburg über einen Besuch im brandenburgischen Gülpe, hatte spontan Lust, loszufahren in den neu gekrönten Sternenpark, und was passiert 2 Tage später?

Ja, ich kreische!! Da beiße ich sowieso schon alle meine Kissen kaputt, weil in diesem Jahr mal wieder der so genannte „High Peak“ der Aurora-Aktivitäten erreicht ist und ich nicht – wie ursprünglich mal angedacht – irgendwo in Lappland verweile, um sie endlich einmal live zu sehen, nein, keine 80 Kilometer von hier finden sie ebenfalls statt! Aaaah!
Wer mit mir zusammen sehnsüchteln möchte, kann auf Instagram, twitter und facebook nach dem Hashtag #blogiceland (twitter-link) suchen. Just zu dieser tollen Aurora-Zeit war nämlich Jutta von 6 Grad Ost in Island und wir hatten rechtzeitig den Hashtag gemeinsam ins Leben gerufen, um alle IslandliebhaberInnen mit tollen Geschichten und Bildern zu füllen. Bei Juttas Aurora-Bildern bin ich persönlich ja fast in Ohnmacht gefallen, schaut unbedingt mal bei ihr vorbei, ich darf hier netterweise ein Bild von ihr posten.

Aurora über Island. Bildquelle: Jutta Ingala.

Ist das nicht der HIT? Oh – wow!

Liane vom Travelstoryteller wird Mitte April fleißig live aus Island weiterhashtaggen (und anschließend eine wahnsinnig spannende Weltreise unternehmen!), ich bin dann Ende Mai dort und Mitte Juni fliegt Jana von Sonne & Wolken. Es bleibt also spannend und daher nicht vergessen:

Wer sich uns anschließen möchte, ist natürlich herzlich eingeladen – je mehr, umso besser. Bitte aber nur live- beziehungsweise zeitnahe Berichterstattung, sonst verfehlt der Hashtag irgendwie seinen Sinn.

Frühlingshaft
Der Frühling wurde mit mehreren Spaziergängen und Ausflügen nach #lovelyBB (Brandenburg) zelebriert – wunderbar. Das passte gut, denn dem Winter habe ich ja dieses Jahr ziemlich früh abgeschworen.

Frühlingsspaziergang am Machnower See

Unser ewiger Kindertriptipp: Der Spargelhof Klaistow, der auch außerhalb der Saison einen Besuch wert ist, die Ziegen wollen nämlich immer kuscheln.

Schaut mir in die Augen! Mit Ziegen kuscheln ist das Größte, der Hahn dagegen guckte etwas unheimlich.

Photografisch
ist rechtschreibemäßig totales Kuddelmuddel, das ist mir klar. Schick wurde ich zu einem Fotoworkshop von Surprise-Hotels eingeladen. Das fand ich wirklich mal eine gute Idee: Den Kontakt zu Bloggern über so ein nettes Angebot aufzubauen. Und nein, wir mussten uns keinen ellenlangen Vortrag über irgendwelche Hotels anhören. Eine tolle Idee, liebes Team, der Fotograf war sehr nett und auskunftsfreudig, wir hatten viel Spaß und ich habe ein Mädchenfoto geschossen, yeah! Win-win. PS: Nein, ich wurde hierzu nicht gezwungen, ausdrücklich. ;)

So rum? Anders herum?

Ratlos
war ich ein bisschen ob meines ersten kleinen Shitstorms: Hatte ich doch tatsächlich die Frechheit besessen, nicht ganz im Klaren darüber zu sein, dass Brandenberg in Tirol mitnichten im geografischen Alpbachtal liegt sondern im touristisch gesteckten „Alpbachtal-Seenland“.
Eigentlich bedarf es meinerseits immer noch einer Richtigstellung, denn tatsächlich habe ich schlecht recherchiert und geografischen Müll geschrieben. Statt eines netten Hinweises musste ich mir aber von erzürnten Tirolern anhören, dass die Deutschen es ja häufiger nicht so sehr mit der Geografie haben und ich mir mal nicht einbilden solle, eine Tirolerin zu sein, denn schon die Dirndlschleife sei ja falsch gebunden ecetera. Ob solch rüpelhaften Besserwissertums ist mir die Lust bis heute vergangen, meinen Fehler zu korrigieren, das mache ich beizeiten, wenn ich mich traue, die Kommentarfunktion für diese Artikel wieder anzustellen; die verschiedenen Nachrichten auf allen Kanälen hatten darauf hingedeutet, dass sich hier jemand gerade erst warmlief, ich habe daraufhin einfach mal mein Hausrecht in Anspruch genommen.
Ich wünsche den Rüpeln jedenfalls ab sofort ein glücklicheres Leben, das muss ja furchtbar sein, so grantig durch die Gegend zu rennen.
Und bei der Frau des Bürgermeisters von Breitenbach muss ich mich doch glatt mal beschweren, dass sie keine Dirndlschleifen binden kann, tss…

International
Natürlich vollkommen eingenommen hat mich für ein paar Tage die weltgrößte Reisemesse, die ITB, zu der ich praktischerweise nicht einmal anreisen musste, weil sie jährlich in Berlin stattfindet. Drei Tage lang hüpfte ich ohne Emma und meinem neuen Smartphone (!) durch die Hallen und twitterte und instagramte, was das Zeug hielt. Falls Ihr Euch wundert: Diverse Fotos in diesem Post sind mit dem iPhone geschossen, und nein, die Emma ist nicht sauer darüber sondern froh, wenn sie auch mal zu Hause bleibe darf. Ich bin ziemlich angetan, muss ich zugeben, solche Qualität hätte ich dem Ding gar nicht zugetraut, wobei ich natürlich noch schwer üben muss. Ist ja der Wahnsinn, was manche Instagramer da zustande bringen!

Noch am üben mit dem iPhone

Aber bevor ich das vergesse: Ich muss da noch was richtigstellen für die, die meinen Kommentar unter einem Instagram-Bild falsch verstanden haben: Nein, ich habe keine Reise von Condor gewonnen, sondern lediglich einen kleinen Modell-Flieger auf dem #SouthAfricaWithCondor-Bloggerbrunch. Der Brunch war übrigens wirklich sehr nett, sehr lecker, sehr interessant und ich habe gelernt, dass so genannte Klicksprachen wie zum Beispiel Xhosa auch ohne Klicks gesprochen werden können, für die Doofen sozusagen. Schade eigentlich. Schön klingt es trotzdem, hört mal:

Und wie klingt das jetzt MIT Klicks? Ich muss mal googeln. Oder nach Südafrika fahren. Ja, bin ich nicht abgeneigt, im 20. Jahr der Unabhängigkeit, leider nicht mehr zu Lebzeiten von Tata Mandela. Warum ich diese Hinthint-Hinweise hier reinschreibe? Weil Condor zufälligerweise eine Reise nach Südafrika verlost. *Hinthint. Dem Glückshut eine Münze zuwerf.*

Meilenweit
scheint mein Weg für einen Blogumzug auf eine selbstgehostete Domain zu sein. Welches Theme, wie soll das ganze aussehen und nicht zuletzt: Wer kommt in meine Blogroll? Circa 500 Blogs habe ich auf meiner Leseliste – Entschuldigung: „Leseliste“ – und selbst wenn ich da die Blogs „lese ich wirklich gerne“ heraussuche sind das immer noch 200 aus verschiedenen Sparten. Ok: 150. Nagut: 100. Das bringt doch keinem was! Reduziere ich auf 10, bin ich verzweifelt, weil nicht alle drin sind. Erhöhe ich auf 20, habe ich weiteren 20 gegenüber ein schlechtes Gewissen, weil sie mindestens so lesenswert sind. Ein Grund übrigens, weshalb ich meine Blogroll seit Urzeiten nicht mehr aktualisiert habe. Ein sehr leidiges Thema und ich bin gefühlt noch meilenweit vom fertigen Konzept entfernt.

Eierlegend
Bloglovin! Ja, ich mache mal ein bisschen Werbung für meinen Lieblingsblogorganizer: Bloglovin, hat bereits vor ein paar Wochen (wie üblich erscheint diese Topfprimel verspätet) sein Layout etwas umgestellt, oder besser: Großartig ergänzt. Von Anfang an gefiel mir das übersichtliche Layout und die funktionelle Weise, mit der ich meine Blogleseliste verwalten konnte. Die zuverlässige Funktion ist außerdem ein Pluspunkt (im Gegensatz zu Feedly, was ständig nicht erreichbar war).
Jetzt gibt es die tolle Funktion der Pinnwände. Klicke ich zum Beispiel auf ein Blog, kann ich sehr schnell erfassen, um welche Themen es auf diesem Blog geht – hier mal ein Ausschnitt meiner Pinnwand:

Bildunterschrift hinzufügen

Klicke ich auf eine Person – in meinem Fall „Inka Cee“ -, sehe ich, was für Blogposts diese Person in letzter Zeit geherzt hat (ja gut, das ist ein bisschen mädchenmäßig). Davon abgesehen, dass ich auf diese Weise eine Art „Moodboard“ der Person sehen kann, ist das ist eine tolle Social Media Funktion, mit der ich schon viele tolle neue Blogs entdeckt habe. Und, hm, ich war ein bisschen peinlich berührt zu entdecken, dass manche Leute konsequent ihre eigenen Posts liken. Andere Meinungen? Das kommt bei mir ziemlich, ähm, selbstverliebt bzw. unsympathisch kalkulierend rüber… Wer noch nach einem geeigneten Organizer sucht, dem kann ich bloglovin.com nur ans Herzchen legen.

Lichterloh
Völlig unpolitisch war diesmal diese Topfprimel, obwohl es in der Welt krass abgeht und Europa im etwas gruseligen Mittelpunkt steht. Verschiedene Themen hatte ich hier schon stehen, die Topfprimel verschob und verschob sich aus Zeitgründen, daher möchte ich an dieser Stelle nur etwas von der Berliner Lokalfront erwähnen.

Lichtinstallation der Marconestiftung am Witzlebenplatz Berlin
Lichtinstallation der Marconestiftung

Die Giuseppe-Marcone-Stiftung hat zum Gedenken an den gewaltsamen Tod Giuseppes am Kaiserdamm vor drei Jahren – beim Versuch, vor drei gewalttätigen Männern zu fliehen wurde er von einem Auto erfasst – eine wunderschöne Lichtinstallation am Witzlebenplatz angebracht, die „Lichter des Respekts und des friedlichen Miteinanders„. Ein Stativ mitnehmen lohnt, aber auch tagsüber sehen die Lichtkästen wirklich toll aus.

Die Stadt wird bunt: „Lichter des Respekts und des friedlichen Miteinanders“

Wer sich das selbst anschauen möchte, hat nur noch bis zum 21. März Zeit.

Ich wünsche Euch eine frühlingshafte Woche.