Es existieren viele Tipps für Smartphone-Fotografie im Internet, und als mich Jana anschrieb, ob sie Ihr neues Buch vorstellen könne, hätte ich fast automatisch nein gesagt. Aber ich kannte ihr Foto aus der c’t Fotografie und das Thema „Naturfotografie mit dem Smartphone“ finde ich interessant – zumal ich mir vor kurzem ein neues Smartphone mit besserer Kamera geleistet habe (das Huawei Mate 10 Pro*). Also habe ich nachgehakt und durfte Janas neues Buch probelesen – und bin absolut begeistert! 

Deshalb bin ich sehr dankbar, dass Jana diesen interessanten Artikel mit Tipps zum Fotografieren mit Smartphone für Euch geschrieben hat. Das Buch kann ich Euch aus voller Überzeugung ans Herz legen. Und nur der Vollständigkeit halber: Nein, ich bekomme hierfür selbstverständlich kein Geld, das ist eine reine, persönlich überzeugte Empfehlung. Hier kommt nun Jana:

Naturfotografie mit dem Smartphone, Ebook

Ebook Naturfotografie mit dem Smartphone: 99 kreative Tipps und Tricks für passionierte Hobbyfotografen* als Kindle-Ausgabe für 8,99 Euro oder gratis mit kindle unlimited auf Amazon.

 

Nur mit dem Smartphone fotografieren?

Kannst Du Dir vorstellen, im Urlaub nur mit dem Smartphone zu fotografieren?

Darüber habe ich mir eine Menge Gedanken gemacht. In den letzten Jahren hat sich die Handykamera zu meiner „Immer-dabei-Kamera“ verändert. Auf vielen Wanderungen oder beim täglichen Gassi-Gehen mit meiner Hündin fotografiere ich nur mit dem Smartphone. Dabei habe ich viel über die Handykamera gelernt, die man nicht wirklich mit einer Spiegelreflex oder spiegellosen Kamera vergleichen kann. Sicherlich, sie hat viele technische Schwächen und wird daher auch von vielen abgelehnt. Ich habe stattdessen versucht, die Schwächen für mich kreativ einzusetzen.
Um auf meine Frage zurück zu kommen: Für mich ist das Smartphone die perfekte Zweitkamera. Ich nehme auf meine Reisen immer beides mit, hochwertige Kamerausrüstung und Smartphone. Und es passiert immer öfter, dass die große und schwere Ausrüstung in der Ferienunterkunft bleibt und ich nur mit der Handykamera losziehe. Fotografie soll für mich leicht und unbeschwert sein. Zuviel Gewicht kann erdrücken und ich weiß aus Gesprächen mit anderen, dass dann oft gar kein Foto gemacht wird.

Naturfotografie mit dem Smartphone. ©Jana Mänz

„Naturfotografie mit dem Smartphone“ ist Janas neues Buch, das richtig gute Tipps enthält, sowohl für Anfänger wie Fortgeschrittene.

5 Tipps für bessere Urlaubsfotos mit dem Smartphone

Damit Du in Deinem nächsten Urlaub bessere Fotos machen kannst, habe ich Dir fünf Tipps für Smarthome-Fotografie zusammen gestellt:

1. Höchste Auflösung einstellen

Aktiviere immer die höchste Auflösung/Bildgröße Deiner Fotos. Dann kannst Du das Foto später auch groß ausdrucken. Man mag es kaum glauben, aber Smartphonebilder lassen sich bis in Postergröße ausbelichten. Die hohe Bildauflösung hat natürlich den Nachteil, dass größere Bilder mehr Speicherplatz brauchen. Daher wäre es von Vorteil, wenn Du in Dein Smartphone eine größere Speicherkarte oder sogar eine zweite Karte einstecken kannst. Ist das nicht der Fall, dann speichere die Fotos von unterwegs, wenn Du Wlan im Hotel oder in einem Cafe hast, zum Beispiel in der Dropbox oder in einer anderen Cloud. Dann kannst Du die Bilder wieder löschen und hast auf Deiner Reise wieder Platz für neue Fotos.

2. Möglichst im RAW-Format fotografieren

Solltest Du die Wahl haben, ob Du Deine Bilder im JPG- oder RAW-Format speichern kannst, würde ich mich immer für RAW entscheiden. Wenn Du dann nämlich mit einer Bildbearbeitungsapp wie Lightroom die Bilder verändern möchtest, kannst Du viel mehr aus den Fotos herausholen. Dazu gehört natürlich ein wenig Übung, aber Du möchtest ja auch bessere Bilder machen, oder?

3. Hilfslinien aktivieren

Ganz wichtig: Aktiviere immer die Gitterlinien in Deiner Foto-App im Smartphone! Warum? Zum einen, damit Du einen geraden Horizont – vor allem an der Küste – fotografierst. Weißt Du, wie viele schiefe Meeresbilder ich täglich im Internet sehe? Eigentlich dürfte kein Meer mehr Wasser haben.
Der andere Grund ist: Mithilfe der Gitterlinien kannst Du Dein Foto viel besser gestalten. Es gibt ja die Drittel-Regel, die eigentlich nichts anderes besagt, als dass Du dein Hauptmotiv nicht mittig fotografieren solltest. Sondern es eher in den linken oder rechten Bereich des Bildes platzierst. Mit einer Ausnahme, wenn du nämlich die perfekte Symmetrie fotografieren möchtest. Aber nur dann…

Symmetrische Fotos ©Jana Mänz

Die Drittel-Regel ergibt häufig harmonischere Fotos. ©Jana Mänz

4. HDR-Modus für schwierige Lichtverhältnisse nutzen

Hast Du schon einmal etwas vom HDR gehört? Ausgesprochen heißt das High Dynamic Range. Bevor ich das Fachchinesisch erkläre, habe ich ein perfektes Beispiel für Dich. Stell dir vor, Du möchtest einen großen dunklen Raum mit einem hellen Fenster fotografieren. Hinter dem Fenster befindet sich eine schöne Landschaft.
Jetzt passiert folgendes in Deiner Smartphone-Kamera: Belichtest Du auf das helle Fenster, dann wird der Raum komplett schwarz abgebildet, aber Du kannst die Landschaft hinter dem Fenster erkennen. Belichtest du dagegen in den Raum, dann erkennst du alle Feinheiten und Strukturen im Raum, aber das Fenster wird dagegen wie ein weißer, heller, überbelichteter Fleck dargestellt. Beides ist nicht schön und wir möchten eigentlich beides haben: Einen erkennbaren Raum und ein Fenster mit Landschaft. Um beides fotografisch hinzubekommen, brauchst Du den HDR-Modus.
Bei einer Profikamera ist das viel schwieriger, hier musst Du nämlich eine Belichtungsreihe von 3-5 Bildern fotografieren und sie später in einem Bildbearbeitungsprogramm miteinander verschneiden. So fotografieren die Profis zum Beispiel Kirchenräume und die schönen Kirchenfenster. Das ist der Vorteil des Smartphones: Die App berechnet ein HDR-Bild automatisch. Und du kannst diese Funktion natürlich auch für Landschaftsbilder benutzen, vor allem an Tagen, wenn die Lichtbedingungen nicht so einfach sind. Probier es unbedingt mal aus.

Handyfotografie ©Jana Mänz

Stimmungsvolle Lost-Places-Fotografie mit dem Smartphone. ©Jana Mänz

5. Den Magischen Fokus / Selektiven Fokus nutzen

Kennst Du schon den Magischen Fokus? Er wird bei manchen Herstellern auch „Selektiver Fokus“ oder auch „Fokuseffekt“ genannt. Ihn gibt es in vielen aktuellen Smartphones. Du findest ihn üblicherweise im Menü der Kamera-App. Bei aktivem magischen Fokus musst Du sehr nah an das Objekt herangehen und beim Auslösen die Kamera ganz stillhalten. Wie bei einem Serienbild macht die Kamera nun verschiedene Aufnahmen mit in die Tiefe gestaffelten Fokuspunkten.
Sobald die Aufnahmen beendet sind, öffnet sich ein Menü. In diesem kannst Du Dir ein Bild aus einer Reihe von Fotos aussuchen, bei dem der Schärfebereich Deinen Vorstellungen am ehesten entspricht. Ich finde diese Funktion besonders spannend, weil dieser mit viel Unschärfe und einer großen Portion Zufall arbeitet. Nicht jedes Motiv ist dafür geeignet, aber wenn, dann man das wahnsinnig viel Spaß damit zu spielen.

Bessere Fotos mit dem Smartphone

Sieht wie ein Unterwasserbild aus, oder? ©Jana Mänz

Buch „Naturfotografie mit dem Smartphone“

Du möchtest mehr über Smartphone-Fotografie wissen? Dann empfehle ich Dir mein neues Buch Naturfotografie mit dem Smartphone.

„Naturfotografie mit dem Smartphone“ ist ein ganz besonderes Buch für mich, denn es vereint meine Liebe und Leidenschaft zur Natur und zur Fotografie. Ich gebe im Buch viele kreative Tipps, die direkt umsetzbar sind. Einige habe ich hier heute aufgeschrieben, um Dir einen ersten Eindruck vom Buch zu vermitteln.

Damit das Buch in gedruckter Form Wirklichkeit wird, brauche ich Deine Hilfe. In einer Crowdfundingkampagne auf Startnext kannst Du Dir das Buch für den Vorzugspreis von 22 € sichern und mir helfen, die Druckkosten zu bezahlen.

Naturfotografie mit dem Smartphone. ©Jana Mänz

Das Buch „Naturfotografie mit dem Smartphone“ wird jetzt durch Crowdfunding realisiert.

Ich hoffe, der kleine Einblick in mein Buch hat Dir gefallen. Die einzelnen 98 Kapitel bauen nicht aufeinander auf, sodass Du die Inhalte jederzeit querlesen kannst. Viele Naturbilder illustrieren die Tipps und motivieren Dich hoffentlich, direkt selbst mit dem Smartphone loszuziehen.

Zum Buch:

  • 236 Farb-Seiten mit vielen Fotos
  • 14x21cm
  • Softcover mit Klappenbroschur
  • Hochwertiges Papier
  • Gedruckt in regional in Bayern

Crowd: https://www.startnext.com/naturfotografie-smartphone
Podcast über das Buchprojekt: Soundcloud https://bit.ly/2VP2Iut | iTunes https://apple.co/2svv7Ih
Webseite: https://janamaenz.photography

Naturfotografie mit dem Smartphone, Ebook

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Meine Lieblingsorte für tolle Reisefotografie mit dem Smartphone

Und zu guter Letzt möchte ich Dir meine drei Lieblingsorte zeigen. Alles Fotos sind selbstverständlich mit dem Smartphone gemacht.

Platz 1: Rügen, Rügen und noch mal Rügen

Rügen besuche ich am liebsten im Winter, wenn die Touristenströme versiegt sind und die Insel in eine Art Winterschlaf gefallen ist. Dann bin ich am liebsten im Südosten, im Mönchgut unterwegs. Hier überwintern viele Vögel und auf dem Bodden ist viel zusehen und vor allem zu hören. Hast Du schon mal gehört, wie sich Tausende von Gänsen anhören, wenn sie gemeinsam singen? In meinem Beispielbild habe ich mir die Langzeitbelichtung bei schlechtem Wetter zu nutze gemacht. Da man die Belichtungszeit im Smartphone nicht wirklich manuell einstellen kann, muss man auf die Länge des Auslösegeräusches hören. Man merkt das sofort, wenn das länger als normal ist. Lange Belichtungszeiten bewirken oft, dass das Bild verwackelt. Hier also aufpassen und das Smartphone sicher halten.

Möwen auf Rügen ©Jana Mänz

Möwen auf Rügen. Gerade das Unscharfe macht den Reiz aus. ©Jana Mänz

Platz 2: Das Berchtesgadener Land

Auch wenn ich mich wiederhole, ähnlich wie auf Rügen ist das Berchtesgadener Land am schönsten im Winter. Vor allem in der Vorweihnachtszeit, wenn sonntags von den Bergen das Weihnachtsschießen beginnt. In den letzten Tagen habe ich bei den Schneemassen mitgezittert, weil Fotofreunde von mir direkt betroffen sind. Soviel Schnee kann man sich nicht vorstellen. Und wie viele Weihnachtsferien habe ich dort verbracht und wir hatten Frühling?

Jedenfalls ist mein Lieblingsort der Zauberwald bei Ramsau. Es gibt keinen schöneren Ort, der so mystisch ist wie der Zauberwald im Nationalpark. Wer würde hier nicht glauben, dass es Trolle, Elfen und Wurzelzwerge tatsächlich gibt? Das Foto ist am 1. Weihnachtstag entstanden. Ich war mit meiner Familie alleine dort, da bei schlechtem Wetter fast niemand vor die Tür geht. Normalerweise ist der Wanderweg um den Hintersee sehr gut besucht. Daher mein Tipp: Gehe an gut besuchte Orte möglichst an Tagen, an denen das Wetter schlecht ist. Dann kannst du ganz andere Aufnahmen machen.

Berchtesgadener Land. ©Jana Mänz

Wildes Berchtesgadener Land. ©Jana Mänz

Platz 3: Sächsische Schweiz

Ich konnte mich bei Auswahl um Platz 3 nicht entscheiden: Harz oder Sächsische Schweiz. Der Harz ist meine Heimat, hier hängen viele Kindheitserinnerungen dran. Die Sächsische Schweiz habe ich mir in den letzten Jahren erst „erarbeitet“. Sie ist nur zwei Stunden von meinem Wohnort entfernt. Um den berühmten Nebelblick bei Sonnenaufgang über das Elbtal einzufangen, bin ich viele Male morgens um 5 Uhr zur Bastei gefahren. Und nur einmal hatte ich trotz aller Wettervorhersagen Glück. Das Nebelbild kannst du meistens nur im Herbst fotografieren.
Das ist auch ein Tipp: Bist Du von einem Ort ganz begeistert, fahre immer wieder hin. Zu den unterschiedlichsten Jahres- und Tageszeiten. Du wirst sehen, ein Ort ist niemals gleich und es ergeben sich immer wieder ganz andere Fotos. Das Schöne am Smartphone ist, dass Du in den Bilddaten die GPS-Daten, also die Koordinaten wo der Ort liegt, abspeichern kannst. Das hat mir schon oft geholfen, vor allem im Ausland, wenn ich ihn nicht wiedergefunden habe. Nun, zur Bastei finde ich mich mittlerweile im Schlaf…

Geheimnisvoller Harz. ©Jana Mänz

Geheimnisvoller Harz. ©Jana Mänz

Jana Mänz

 

Über Jana Mänz
„Fotografie aus Leidenschaft“, das ist das Motto der 1976 in Halberstadt geborenen künstlerischen Fotografin und Buchautorin Jana Mänz. Als Natur- und Landschaftsfotografin zeigt sie uns die Welt auf ungesehene Weise. Die Abbildung der Wirklichkeit lässt sie dabei gerne hinter sich, um mit ganz eigener Handschrift Bilder zu schaffen, die im Gedächtnis bleiben. Gerne gibt Jana Mänz ihr Wissen weiter: Sie unterrichtet Fotografie und Bildbearbeitung.