Das Jahr begann mit einer Lüge. Mitnichten weilte ich nämlich, wie in meinem letzten Geburtstagspost behauptet, in Nordfriesland. Wegen langweiligen Wetters waren wir einen Tag früher mitten in der Nacht zurückgereist und ich durfte am Geburtstagmorgen im heimischen Bett ausschlafen, was ja auch was Schönes ist.

Heute ist es nun wieder soweit: Ich werde ein Jahr älter, wenig weiser, und ich ahne schon: Ich werde die Fehler des letzten Jahres wiederholen. Aber first things first:

Me wishes myself a happyhappy birthday!

Inka vor Agaven

Ich will ehrlich sein: Das war nicht mein schönstes Jahr auf Erden, und das trotz meiner ersten Buchveröffentlichung als Allein-Autorin*, einer kleinen Veröffentlichung in einem ganz großartigen Berlin-Fotoband*, einer tollen Veröffentlichung im gerade erschienenen ersten Buch Deutschland im Winter* des neuen Verlags Reisedepeschen und noch ein paar Print-Veröffentlichungen in diversen Magazinen. Das war natürlich alles wunderbar, dennoch war es manchmal ein schwieriges Jahr.

Ganz großartig hingegen finde ich derzeit das Wetter, denn endlich ist diese krasse Hitze vorbei, juchuu! Dieses hübsche Anfang-Herbst-Wetterchen entspricht wirklich eher meinem naturell und ich bin sofort wacher. Regen hat die neue Kühle leider bisher kaum gebracht. Hier in Brandenburg südlich von Berlin, wo der Mann und ich meist leben, war es schlimm, das kann man nicht anders sagen. Seit April hat es etwa fünf Schauer gegeben, davon lediglich zwei nennenswert. Viele Waldbrände flammen hier deshalb immer wieder auf, der größte wurde gerade erst gelöscht. An dieser Stelle ein großes dickes Dankeschön an die vielen Feuerwehrmänner und -frauen, denn viele von ihnen tun das ehrenamtlich – wahnsinn!

Brandenburg war schon immer eines der trockendsten Bundesländer und man sagt nun, wir würden den Klimawandel zuerst zu spüren bekommen. Ich denke, das haben wir schon. Und ich mache mir da viele Gedanken drum, auch darüber, was ich selbst noch ändern muss.

Sonnenblumenfeld

Zum Beispiel weniger fliegen und mehr Deutschland entdecken – der Umwelt zuliebe. Dieses Sonnenblumenfeld war eine der schönsten Entdeckungen dieses Jahr.

Leute, Ihr merkt es, ich komme ins Labern, mal wieder, sorry, also kürze ich das hier ab und checke erst einmal traditionell meine Bucketwishlist des letzten Jahres.

Bucket Wish List 2017 / das 43er Jahr

  • Ich hoffe, dass bei der Einreise in die USA im September nichts schiefgeht. 
    Hätte ich gewusst, was für ein Drama meine Ausreise werden würde, hätte ich zu diesem Thema lieber nichts gewünscht. Auf der Hinreise waren mein Vater und ich nämlich so schnell durch, dass ich völlig verwirrt meinen Reisepass am Flughafen liegen ließ und das erst bemerkte, als wir nach einer Woche zurück zum Flughafen wollten. Was da los war, könnt Ihr Euch denken, Big Drama, Pläne, mit dem Greyhound durchs Land zu fahren zur nächstgelegenen Deutschen Botschaft, die natürlich erst wieder am Montag öffnen würde – es war Samstag.
    Zuerst brachte ich aber – gottseidank – meinen Vater zum Flughafen, und dort drückte mir dann eine Flughafenangestellte das Ding in die Hand, sie hätten schon auf mich gewartet. Ich bin fast ohnmächtig geworden vor Erleichterung und der werten Dame hab ich erstmal ein „I love you“ hingestammelt.
  • Hoffentlich sehen wir in Island ein paar Polarlichter und das Wetter spielt mit. 
    Zu irgendwelchen Reisen wünsche ich mir vielleicht besser nix mehr. Ja, Janett und ich haben Anfang Oktober tolle Polarlichter gesehen und das Wetter spielte auch mit, nur leider nicht in Deutschland, denn am Tag, bevor der Mann nachkommen sollte, ließ Sturm Xavier uns einen Baum auf Garage und Dach knallen. Und während Janett in Viks schwarzen Sand Liebesherzchen malte, organisierte ich mit Frust und Erkältung meine spontane Rückreise. Danke, Janett, an dieser Stelle noch einmal, dass Du mich dort auch noch tröstend ertragen hast. Da dachte ich sogar noch „Hey, vielleicht ist ja doch alles nicht so schlimm…“

    Sturmschaden: Baum in der Garage

    Örks. oder vielleicht doch. „Großschadensereignis“, bekamen wir nach zwei Monaten dann endlich bescheinigt. Schäden am Dach waren auch noch vorhanden. 

    Doch, das war es. Die ganze Organisiererei, zudem ist einfach viel im Garten kaputt gegangen, dass ich mit viel Arbeit aufgepäppelt hatte. Unsere „Lissabon-Terrasse“ – futsch.
    Dafür haben wir dann Island im Mai nachgeholt, und ja, das war ziemlich grandios großartig. Die Westfjorde sind wirklich unglaublich toll, aber mir ist auch wieder aufgefallen, wie toll die Halbinsel Snaefellsness ist, über die ich unbedingt noch schreiben muss.

    Snaefellsness Island

    Ein sehr kalter Mai für die Isländer: Am Morgen hatte es geschneit. Die Isländer genervt, ich im Himmel.

  • Im Dezember einen guten Vortrag in Chemnitz halten.
    Fand statt, war jut, glaub ich, war aber kaum jemand da. Arktis und Antarktis interessiert einfach nicht so viele Leute, schade. Extrem spannend waren hinterher allerdings die Unterhaltungen über Chemnitz und die aktuelle politische Landschaft, oder ich könnte auch sagen: das nationalistisch verseuchte Sachsen. Nach den letzten Ereignissen dieser Tage brauche ich diese Ausdrucksweise wohl nicht mehr zu rechtfertigen. Gruselig, was mir Leute dort erzählt haben, und ja, gerade auch im Hinblick auf die Polizei. Ich hatte mir gewünscht, dass das alles zu überzeichnet sei. Jetzt ist klar: Da ist was ganz, ganz faul in Sachsen.
  • Konzepte für Ebooks über Grönland, Island und die Antarktis erstellen.
    Ja. Hahaha. Ich lache mal so vor mich hin. Das Jahr war proppevoll, die Arbeiten fürs Buch etwa zweimal so viel wie erwartet und jetzt sind schon die nächsten Buchverträge in Arbeit. Also ja, Konzepte habe ich, für Grönland sogar schon viel geschrieben. Aber das war es dann auch erst einmal.
  • Im Winter in den Spreewald fahren.
    Oh.Mein.Gott. JAAA! Wir haben uns einfach das allererste Wochenende im Januar ausgesucht und waren im Strandhaus in Lübben* (sicherheitshalber an dieser Stelle: Ja, selbst gezahlt!), und das war einfach grandios fantastisch, auch deshalb, weil wir gerade eine schwere Zeit hinter uns hatten.

    Strandhaus Lübben Wellnesswürfel

    Traumhafte Kurzauszeit im für mich schönsten Hotel des Spreewalds: dem Strandhaus in Lübben, hier im „Wellnesswürfel“

  • Noch einmal Grönland bereisen.
    Tja, das hat leider nicht geklappt, ich sagte es ja, vielleicht wünsche ich mir zu Reisen lieber nix. Ich hatte den großartigen Plan, Flüge zu sparen und gleich drei Wünsche auf einmal zu erledigen: Island, Grönland, Neufundland. Nun glaubt Ihr’s nicht: Island und Grönland kann man zwar miteinander verbinden, so richtig dolle günstiger wird das aber nicht, eher teurer. Flugtechnisch wäre es dann sehr schlau, Grönland und Neufundland miteinander zu verbinden, da gibt’s nur leider keine Verbindung. Also wirklich: gar keine. Man muss also zuerst zurück nach Island. Und dann wird das ganze noch doppelt so teuer, als einfach nach Deutschland zurückzufliegen und von der rüber. Entnervt habe ich daher diesen Plan gestrichen und war „nur“ in Island.
    Dafür hatte ich allerdings irre viel Schnee in Nord-Japan auf Hokkaido und in der Schweiz in der Aletsch-Arena. Großartig!

    Goryokaku Haus in Hakodate

    Japan war überraschend, anstrengend, anders, spannend.

  • Guter Startverkauf für das Buch 52 Eskapaden Berlin und eine tolle Leipziger Buchmesse.
    Naja. Da das Buch drei Monate später als eigentlich geplant erschienen ist, erst im Mai, machte auch die Leipziger Buchmesse für mich leider keinen Sinn, sehr schade. Ob das Buch gut verkauft wird, kann ich nur raten, allerdings wird die Reihe extrem gefeatured von vielen bekannten Buchläden und das klingt ziemlich, ziemlich gut.

52 Ausflüge in und um Berlin

  • Ein bisschen Sommer wäre dieses Jahr nett.
    Jetzt wisst Ihr, bei wem Ihr Euch bedanken könnt! Und ich werde mir sicherheitshalber nix mehr mit Wetter wünschen, das ist mir echt zu heikel, mir persönlich war es wirklich VIEL zu heiß und ich habe viel zu häufig im Haus gehockt.
  • Wieder mehr Kontakt zu Leuten suchen.
    Das Gegenteil war der Fall, ich habe mich ziemlich eingeigelt. Das ist nicht gut, das weiß ich, allerdings weiß ich auch, dass ich Leuten schnell mit meiner Kompromisslosigkeit und Diskutierfreude auf die Nerven gehe. Womit wir schon beim letzten Punkt der letzten Bucketlist wären:
  • Versuchen, mich weiter zu entwickeln.
    Seit Jahren mache ich mich ziemlich fertig wegen genau dieser Diskutierfreude und der damit zusammenhängenden Wut, denn ja, ich werde schnell wütend, wenn ich etwas ungerecht finde. Mir wird gesagt, das ist anstrengend, das ist nicht sozial und sowieso mit nichts kompatibel und sowas gehört sich halt nicht. Und nach langem Ringen mit mir habe ich jetzt beschlossen: Ich steh da aber zu. Wenn mir Leute bescheuerte Dinge unterstellen, werde ich wütend. Wenn Leute einfach weiter ihr Billigfleisch kaufen und das auch noch promoten, werde ich wütend. Wenn Leute meinen, Steuerflucht zu propagieren, werde ich laut. Wenn Leute rechte Scheiße teilen, streiche ich sie aus meiner Freundesliste. Wenn Leute die Rassismusdebatte kleinreden, werde ich wütend. Wenn Leute meinen, mein Versuch, der Umwelt zuliebe weniger zu Fliegen sei lächerlich, werde ich wütend. Wenn jemand sein Machoverhalten an mir ausprobiert, werde ich wütend. Wut ist mein Scheiß-Recht.
    Vor allem finde ich Wut in diesen Zeiten gerechtfertigt, nein, notwendig, denn Dinge müssen sich ändern. Genau wie ich mich ändern muss. Ich bin wütend auf mich, aber auch wütend auf die Welt, auf so viele Dinge. Wieso gibt es Rassismus und Ausbeutung, wenn doch so vieles anders sein könnte und es vor allem so viel Wichtigeres auf der Welt gibt, was es zu lösen gilt.
    Dann bin ich eben weiter anstrengend und werde kauzig, dann habe ich eben nicht mehr viel mit Menschen zu tun, die mich nicht verstehen. Aber meine Wut, die lasse ich mir ab sofort nicht mehr nehmen. Empört Euch! Seid wütend!
    Ob das nun viel mit Weiterentwicklung zu tun hat, weiß ich auch nicht so genau, auf jeden Fall aber mit Entwicklung. Ich habe es ein bisschen satt, mich immer dafür irgendwie schlecht zu fühlen, wie und wer ich bin, weil sich dieses und jenes nicht schickt und ich „zu politisch korrekt“ bin. Für mich ist das eine wichtige Erkenntnis, die auch viel mit Loslassen von Erwartungen zu tun hat.
    Und dann arbeite ich noch an meiner Freiheit, dazu unten aber mehr. 

Ihr merkt, bei mir und in mir bewegt sich gerade einiges und das geht auch gar nicht immer schmerzfrei vonstatten, aber das ist völlig ok so. Ich glaube ganz fest daran, dass man beim Wachsen Narben davontragen muss, denn sonst kann es nicht viel gewesen sein. Dass meine vorhergehenden Jahre so unbeschwert waren, kam mir ohnehin komisch vor. Es ist Zeit für Veränderung, innen und außen.

Das Jahr kategorisch in Worte und Bildern gefasst:

Lieblingsbild des Jahres

Eigentlich wollte ich neulich bei der Fotoparade von Michael mitmachen, kramte in meinen ca. 10.000 Fotos vom 1. Halbjahr (habt Ihr Euch jetzt verschluckt? Glaubt Ihr, das ist übertrieben? Leider nicht, es sind tatsächlich so viele, inzwischen sogar etwa 18.000.), und fand: keine Lieblingsbilder. Entweder mache ich derzeit wirklich nur so Middelfotos oder ich bin grad zu kritisch, kann auch sein.
Für diese habe ich ein bisschen Gefühl übrig:

Hundehintern

Westfjorde. Oder auch: Isländisches Arschloch mit Trump-Ähnlichkeit.

Jökulsarlon - Eisbucht Island

Eis, immer und immer wieder. Hier am Diamond-Beach in Island.

Morgensonne auf dem Fluss

Der absolut wunderschöne Herbstmorgen auf dem Havelfloß in Brandenburg.

Erneuert

Einen 1. Hilfe-Kurs. Aus schwerwiegenden und ganz positiven Gründen.

Verändert

Die Veränderung dauert noch an. Kann ich das richtig beschreiben? Nur teilweise, vor allem aber ist es das Gefühl, mich wieder mehr von meinem Gefühl leiten zu lassen. Ich bin sehr froh, mich für den Angestellten-Job entschieden zu haben, als ich es als reine freie Autorin und Bloggerin mal hätte versuchen können. So fehlt mir zwar die Möglichkeit, mich längere Zeit auf etwas anderes zu konzentrieren, gar wegzufahren, dafür bin ich aber komplett unabhängig vom Blog.
Meine Kooperationen werde ich weiter runterfahren. Die Erfahrung hat gezeigt, dass mich das zu viele Emails, blöde Argumentationen und damit zu viele Zeit und Nerven kostet. Selten habe ich mich so unfrei gefühlt wie im letzten Jahr und außerdem das Gefühl gehabt, pausenlos zu „arbeiten“. Das ist ja total beknackt, für Unfreiheit gehe ich nicht arbeiten oder bloggen, dafür lebe ich nicht.

Wiederholt

Hausboot fahren in Brandenburg, und das gleich zwei mal: Im Herbst mit dem Havelfloß, was einfach unfassbar schön war, weil der Herbst einfach so eine grandiose Zeit ist, und außerdem gerade jetzt wieder in den Sommerferien mit dem Bunbo.

Bunbo - Hausboot-Urlaub

Mit dem Bunbo-Hausboot auf Tour durch Brandenburg: Unser Lieblingsurlaub.

Abschied genommen

Plötzlich, überraschend. Schmeckt immer noch wie Blei in meinem Mund. Weitere Worte fallen mir schwer.

Dazu gekommen

So. TROMMELWIRBEL! Darf ich vorstellen: Unsere neue Garage! BRANDNEU!

Garagenbau

Da ist sie – unsere neue Garage.

Sie ist, wie Ihr sehen könnt, noch gar nicht wirklich fertig, denn sie wird gerade gebaut. Nur 11 Monate hat’s gedauert, und damit hatten wir Glück, denn der Handwerker hat uns netterweise „eingeschoben“. Andere warten momentan Jahre, wenn es um Bausachen geht. Nicht im Bild: der Schweiß und die Arbeit, die wir investiert haben: Den ganzen Beton drumherum haben wir entfernt, dafür eine neue Bodenplatte gemacht. Viel Handarbeit, viele Wochenenden Steine schleppen und buddeln. Ich mache drei Kreuze, dass das jetzt vorbei ist.

Dass Die Garage nicht so charmant wie unsere alte ist, ist klar. Immerhin sind die meisten Glasteile erhalten geblieben und wir haben ähnliche Fenster.

Nervigster Song

Summertime Sadness von Lana del Rey. Ich finde die Frau einfach unglaublich nervig. Der Mann sagt, immer, wenn die im Radio läuft, fange ich an, mit ihm zu streiten.

Und übrigens nervt mich auch sämtliche Bummbumm-Elektro-Musik, wo man nur abhotten kann, als hätte man einen äußerst eintönigen Krampfanfall. Was dann auch der Grund ist, weshalb ich mich wohl nie aufs Burning Man Festival trauen werde, in der Vermutung, dass da schlicht nix anderes läuft. Schade, denn ich wäre eigentlich so gerne mal on the other side.

Liebster Song

Sozusagen wiederentdeckt, denn ich war, glaube ich, 16, als ich tierisch auf Donovan stand:

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.

Inhalt laden

Und bevor Ihr Euch jetzt lustig macht und denkt, meine Eltern haben mich auf ’ner Farm großgezogen: Haben sie nicht. Meinte Mutter stand auf Abba und Joan Baez, mein Vater war nie wild nach Musik, meine Schwester hat nur das Mainstream Zeug gehört – ui, für den Spruch fang ich mir jetzt bestimmt was ein. Ist auch ein bisschen unfair, denn ich meine mich zu erinnern, dass sie es war, die mir meine erste Donovan-Platte geschenkt hat. (Ja Kinners, ich bin schon so alt, dass ich mit Schallplatten aufwuchs…)
Nachdem ich die Beatles-Platten gefunden hatte, habe ich weiter geforscht und bin dann ziemlich schnell bei Dylan & Co. gelandet. Und vielleicht macht Ihr Euch mal den Spaß nachzuschlagen, was die Bedeutung des Songs ist… *grins*
Im letzten Jahr außerdem häufig gehört: You belong to me in der Version von Carla Bruni.

Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von open.spotify.com zu laden.

Inhalt laden

Blödester Moment

Ich habe länger überlegt, ob ich das hier veröffentlichen kann, es ist wirklich wahnsinnig persönlich und ich bekomme heute noch einen dicken Kloß im Hals.
Es ist Dezember, wir besuchen meine Schwester. Es ist morgens, der Mann weckt mich und sagt mir, dass jemand aus der Familie gestorben ist. Aber ich verstehe den Namen falsch und denke, es ist mein Schwager. Der sollte eigentlich spät in der Nacht von einer Konferenz zurückkommen, ich war nachts aufgewacht und hatte mir aus irgendeinem Grund Sorgen gemacht, weil ich ihn nicht gehört hatte. Mir schießt sofort die Verzweiflung ins Hirn, ich will kotzen, denn ich denke an meine Nichte und meinen Neffen, die jetzt ohne Vater aufwachsen müssen. Ich rede irgendwas, der Mann schaut mich verwirrt durch trauernde Augen an, da begreife ich, wer gestorben ist (jemand aus seiner Familie). Was das mit meinen Gefühlen tat, kann ich schlecht beschreiben. Freude, tiefstes Schuldgefühl, Scham, das alles überrollt von einer überwältigenden Welle der Trauer.
Trauer bringt wirklich die ursprünglichsten und tiefsten Gefühle hervor. Ich denke manchmal, Liebe ist nix dagegen, und ich weiß, dieser Gedanke ist falsch, er muss ja falsch sein, keine Trauer ohne Liebe, und dennoch fühlt er sich wahr an. Wahr und falsch.

Umwerfendster Anblick

Schwierig, ich hatte viele schöne Momente. Am Morgen auf Snaefellsness in Island zum Beispiel, als der Puderzucker die Berge bedeckte. Oder auf der Bullitour durch Brandenburg, z.B. als wir überraschend in einem zauberhaften Schlossgarten landeten mit tollem Gewächshaus. Ganz sicher das Lächeln vom Mann. Das Aufwachen am Morgen im Bulli… oder auf dem Hausboot, wenn der Morgennebel tanzt und die Welt aussieht wie in Gold getaucht, still.

Hausboot auf dem See

Morgens in Bali – äh – Brandenburg.

Lieblingsanschaffung

Nach etwa sechs Jahren habe ich mir nun endlich ein neues Smartphone gekauft, yaiiiiiii, das Huawei Mate 10 Pro*. Ist allerdings nicht wirklich ein Liebling, für mich sind diese Sachen immer noch Gebrauchsgegenstand. Da ich mir sonst nicht viel gekauft habe: Vielleicht dieser Herbstmantel von Vaude* aus Schurwolle.

Vaude Schurwolle Mantel

Ja, ich stehe echt ungerne vor der Kamera: „Und jetzt? Was soll ich jetzt machen?“

Leicht und super warm und mollig. Vaude ist übrigens einer meiner bevorzugten Hersteller, weil sie sich sehr um Nachhaltigkeit, Umwelt- und Sozialverträglichkeit bemühen und in der Outdoorbranche mehrere Labels entworfen haben, die Transparenz für den Kunden ermöglichen sollen. Ein toller Ansatz, dafür werden sie auch regelmäßig ausgezeichnet. Und nein, das ist selbstverständlich hier keine bezahlte Werbung. Ich versuche, mein Konsumverhalten nachhaltiger zu gestalten, und seit einem Workshop beim WDC kenne ich die Vaude-Ideen etwas besser und bin wirklich angetan.

Lieblingsmotto

Marcel Proust sagte einst:

„Eine Entdeckungsreise besteht nicht darin, nach neuen Landschaften zu suchen, sondern neue Augen zu bekommen.“

Das passt für mich gerade sehr gut, allerdings ist es für ein Jahresmotto viel zu ernst. Kann mir bitte jemand aushelfen?

Bucket Wish List 2018 / das 44er Jahr

Also die Bucketlist für das letzte Jahr war ja wohl irgendwie sehr klein gesteckt. Das ändern wir jetzt mal, die nächsten 12 Monate sollen gefälligst unfassbar anstrengend, schmerzhaft und aufregend werden!

  • Zwei Bücher schreiben und dabei nicht mein ganzes restliches Leben aufgeben. Nicht mehr so viele Selbstzweifel haben dabei. Mehr sagen „Du schaffst das“ und weniger Schlafprobleme haben als beim letzten Mal. Die Verträge sind noch nicht ganz trocken, aber es sieht gut aus.
  • Mich noch konstruktiver in meine Arbeit als technische Redakteurin einbringen. (Das „noch“ musste ich jetzt natürlich wegen meines Chefs schreiben, der hier theoretisch mitlesen kann…)
  • Den Führerschein machen und einen Bulli kaufen. Ja, echt jetzt, kein Scherz! Und nein, das ist nicht dem Influenzer-Virus geschuldet, sondern meinem Freiheitswunsch. Ja, das überrascht mich selbst und enttäuscht auch ein wenig, ich dachte, ich komme ohne Führerschein aus. Es gibt allerdings unglaublich viele Reisewünsche, die ich ohne Führerschein nur schwerlich realisieren kann, selbst Recherchen in Brandenburg sind schwierig bis anstrengend. Außerdem will ich noch weniger fliegen als die letzten zwei Jahre und trotzdem Abenteuer erleben und unabhängiger sein.
    Brandenbulli

    Auf „Brandenbulli“-Tour, juchu! Das wird auch schon bald wiederholt. :)

    Wobei ich hier einschränken muss, dass erstmal nur der Führerschein geplant ist. Ob der eigene Bulli wirklich bis zum August 2019 was wird, wage ich zu bezweifeln.

  • Und wo wir dabei sind: weitere #Brandenbulli-Touren machen. Schon nächste Woche geht’s ins Niederlausitzer Seenland, juchu!
  • Spannende Leute auf der Bloggerkonferenz Denkst treffen, wo ich ein bisschen sprechen werde. Wer ist noch da?
  • Da wir gerade schon dabei waren: Weiterhin möchte ich weniger fliegen, vor allem da, wo es Alternativen gibt. Im letzten Jahr das es gut geklappt, innerhalb Deutschlands und dem nahem Europa keine Flugreisen mehr zu machen. Lediglich einen Flug von Venedig nach Berlin hatte ich, alles andere wurde mit der Bahn erledigt, auch Süddeutschland und Schweiz. Nur mein Fernweh, das ich recht krass habe zur Zeit, mit dem muss ich irgendwie umgehen lernen.
  • Mehr auf die Straße gegen rechts gehen, dafür weniger mit den Leuten rede. Ich rede nicht mehr, damit bin ich wirklich durch. Aber mehr Farbe zeigen, das finde ich wichtig.
  • Noch einmal USA im November bei meiner Familie. Bis dahin wird’s leider nix mit dem Führerschein, was schade ist, denn ich will irgendwann unbedingt Asheville besuchen. Und nein, das beißt sich nicht mit dem weniger fliegen. Ich habe ja nicht gesagt, dass ich gar nicht mehr fliegen will. Alternativen nutzen, das ist mir da vor allem wichtig. Nicht mehr jeden Monat irgendwohin jetten.
  • Das erste Wochenende im Januar wieder in einem Spa-Hotel in Brandenburg genießen. Ich habe da schon einen Kandidaten. Schweineteuer und toll.
  • Sporteln. Haha. Ich hab das mal von meiner Bucketlist gestrichen, erinnere ich mich. Ich hab mir aber hoffentlich ab sofort was Realistisches vorgenommen: 3-4 Mal in der Woche Zuhause 30 Minuten. Sollte machbar sein, oder? Kann aber auch echt nicht sein, dass ich mit 44 schon aussehe wie Anfang Fuffzig, was meine schlaffen Muskeln angeht.
  • Nochmal irgendwo einen Fotoworkshop besuchen. Der Fotoworkshop bei Paddy und Gunther war großartig, was allerdings auch an den tollen Menschen lag.
    Schwimmen im Hamburger Hafen in der Elbe

    Towonda! Foto: Fabian Nagel

  • Eine Fernwanderung möchte ich wieder machen, allerdings schwant mir, dass ich das auf übernächstes Jahr verschieben muss. Bis Mai ist meine Planung ziemlich voll, und danach steht noch ein „kleineres“ Projekt aus. Ja, vielleicht werden es einfach ein paar Wanderungen in Brandenburg.
  • Meine Nachhaltigkeit voran treiben, weniger Umverpackungen, mehr einfache Lösungen, weniger Konsum. Überlegen, wo der Fußabdruck nun besser minimiert ist, welchen Bulli ich vertreten könnte und wo ich sage: Das finde ich jetzt ok. Meinen Lieblingsblog für entsprechende Inspiration kennt Ihr da bestimmt schon, sicherheitshalber sei Shia von Wastelandrebel Euch hier nochmal empfohlen. Shia quatscht nicht nur rum, sondern schreibt spannende Dinge, die sie recherchiert und ausprobiert hat.
  • Eisberge sehen. Mehr verrate ich jetzt noch nicht, aber da gibt es für Juni schon eine schwer ausgereifte Idee.

Bis dahin & macht’s fein
/Eure Inka

Partnerlink. Wenn Ihr etwas über diesen Link bestellt, bekomme ich etwas Provision, der Preis ist für Euch der Gleiche.