Der Topfprimel Wochenrückblick beantwortet Fragen zum WieWarsWochengefühl inklusive anekdotischer und herzlastiger Netzfundstücke.


Tierisch
gleich mal zur Einstimmung was auf die Ohren: Der virtuelle Barber-Shop. Funktioniert NUR mit Kopfhörern!! Also die Dinger aufgesetzt und Haare festgehalten, ich hatte einen Lachflash wie schon lange nicht mehr. Übrigens erfunden von u.a. Sting.

Oefterdings
habe ich die Topfprimel nun schon wieder seit Wochen verlottern lassen, es ist doch ein Kreuz, nix mit dem hehren Vorsatz von #last30sth, regelmäßig zu schreiben. Wo waren wir also stehen geblieben? Ende September, ahja, kurz und knapp vor dem Israel-Urlaub.

Pfeifenderweise
bin ich mit dem Mann durch Israel getingelt. Pfeifend nicht nur, weil ich happy war, sondern auch wegen des Geräusches, was wir beim Durchsausen wohl des Öfteren verursacht haben: Eine Woche ist einfach eine krass knappe Zeit. Israel gehört zu den wenigen Ländern, für die ich meine sonstige Einstellung sofort aufgebe, kein zweites Mal irgendwo hin zu fahren, wo ich schon war, weils ja noch genügend andere Länder gibt. Nein, Israel ist wahnsinnig vielfältig, ich habe VIEL zu wenig gesehen, nächstes Mal würde ich auf jeden Fall mit dem Bus ins Westjordanland wollen und mich dort mehr umschauen, außerdem wartet ja quasi nebenan Petra in Jordanien, was schon lange ein Traumziel von mir ist. Wir liebäugeln also schon mit dem nächsten Israel-Urlaub.
Wie Israel ist? Trocken. Wobei es natürlich ausgerechnet bei uns geregnet hat, was unsere israelischen Freunde kaum glauben konnten. Gefährlich? Weiß nicht, ja, vermutlich, ich habe nichts mitbekommen, außer dem einen Mal, wo der Mann mir entsetzt die Kamera entriss, als ich die Raketenabwehrstellungen fotografieren… ja, ich bin manchmal so naiv. Mehr über Israel gibts – hm – bei Gelegenheit.

Jerusalem

Freiflug
Und ja a propos Zeit nehmen: kurz nachdem ich groß angekündigt hatte, dass ich ein bisschen kürzer treten möchte und langsamer reisen und auch weniger, um mehr zu mir zu kommen, mehr Zeit zu haben, mehr schreiben zu können, flatterte mir ein Ticket nach Brasilien ins Haus. BRASILIEN!
Es war die kürzeste Fernreise meines Lebens, aber ich konnte einfach nicht nein sagen, zu verlockend war das Angebot, ConTribute, den sozialen Arm von Condor und die Help Alliance zu einem Hilfsprojekt in Brasilien zu begleiten. Ich wette, Condor wartet schon sehnsüchtig auf Artikel. Ja, aber manchmal müssen Dinge sacken, so ist das eben.
Auch von Euch habe ich viele Fragen bekommen, z.B. wie das ganze zustande kam. Naja, ich hatte da so eine Idee, dass die so genannten Reiseblogger, wie ich eine bin, ja mal ihre tollen „Rechercheunterstützungsreisen“ dazu nutzen könnten, irgendwas Sinnvolles zu tun, ein Hilfsprojekt unterstützen, vielleicht sogar selber aufziehen, nachdem ich auf der Condor-Webseite gesehen habe, was ConTribute da alles macht. Hat nicht so richtig geklappt, dafür wurde ich aber eingeladen, so ein Projekt mal kennenzulernen, inklusive der beiden netten Frauen, die je für ConTribute und die HelpAlliance zuständig sind.
Was ich jetzt daraus mache? Das weiß ich noch nicht. Auf jedenfall Werbung, z.B. für die Kampagne des folgenden Video, denn das finde ich eine superklasse Idee. Wieviel „Kleingeld“ aus diversen Ländern mag wohl bei jedem noch zu Hause herumliegen? Geld, mit dem viele tolle Projekte unterstützt werden könnten? Das Video wird an Bord bei Condor gezeigt.

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Polaroidisch
hat es sich ausgepolaroidet. Na gut, eigentlich gehts gar nicht um Polaroid sondern um eine Sofortbildkamera der Marke Fujifilm, die Instax 210 Sofortbildkamera. Aber das ist ja irgendwie so wie „OB“ und „Tampon“ oder „Tempo“ versus „Taschentuch“, Ihr wisst, was ich meine.
Ich bin jedenfalls froh, da nix gesponsert bekommen zu haben, denn so kann ich ohne schlechtes Gewissen lauthals rumschreien: Totale Scheiße das Ding!
Hatte ich mir extra gekauft, um von den Kindern in Brasilien nicht nur für mich Fotos zu machen sondern auch gleich den Kindern Fotos schenken zu können. Und dann dachte ich noch, die sehen bestimmt soo toll aus, so kann ich den vielen tollen Spenderinnen für die „ein-Rucksack-für-Brasilien“-Aktion jeweils ein wunderschönes Polaroid mit Kindern drauf zukommen lassen… nix war! Die Fotos sahen so unterirdisch schlecht aus, eine einzige graue Matschepampe, dass ich irgendwann aufgehört habe, die teuren Filme zu verballern und in viele enttäuschte Kinderaugen sehen musste. Hat mir das Herz zerrissen und meine Liebe zu Sofortbildkameras ein für alle mal zunichte gemacht.

Rambazamba
Genug von mir nun und ein bisschen mehr aus dem Netz. Oder darf ich noch ganz schnell erwähnen, für die, die es nicht mitbekommen haben, dass ich quasi in meinem allerliebsten Radiosender auftreten und dabei Alpakas streicheln durfte? Denn das ist ungefähr wie Schokoladeneis und Rückenmassage gleichzeitig. Oder ein Led Zeppelin-Konzert in der Antarktis. Was totaler Quatsch wäre aber Ihr wisst, was ich meine.

Interessant
Alle Säugetiere brauchen ca. 21+/-2 Sekunden zum Entleeren der Blase, egal, wie groß sie sind. Toll, oder? Gehört auf radioeins.

Mohrenhaft?
„This is real Africa, and as Africa should be…“ las ich und wusste, das würde der letzte Post sein, den ich vom Africageographic-Blog lesen würde. Dass manche Leute, die auch noch in Afrika leben, nicht verstehen, wie rassistisch das ist, Afrika auf „Ursprünglichkeit“, „Stammeswesen“ und „wilde Tiere“ zu reduzieren, gar herauszublaffen, dass Afrika genauso und nicht anders sein sollte, werde ICH nie verstehen, da ist Ende Gelände bei meiner Toleranzschmerzgrenze.

Ended
Und a propos Afrika: Das muss natürlich an dieser Stelle und heute sein: Ein kleiner Abschied von einem großen Mann. Selten bin ich traurig, wenn Menschen gehen, die ich nicht persönlich gekannt habe. Da mich aber mit Afrika mehr verbindet als ein Urlaub, hat mich der Tod Nelson Mandelas tief bewegt.

Nelson Mandela, die Welt dankt Dir und wird Dich nicht vergessen.

Das Video mit meinem Mandela-Lieblingssong, gesungen von Joan Baez, ursprünglich von Johnny Clegg aus Protest gegen Mandelas Imprisonment, lässt sich irgendwie nicht einbetten, also bitte dann so:

Lullen
eigentlich Ein | lullen, das: sich warm anziehen, sich mit Kakao in einer Ecke verkriechen, Zuhause die Decke über den Kopf ziehen.
Ja, großartiges Wetter dafür, so gar nicht negativ gemeint. Hier jedenfalls: SCHNEEEE! Der erste Schnee am 5. Dezember, juchuu! Bei Euch auch?

Ich wünsche Euch einen wunderschönen lulligen 2. Advent und eine tolle Woche.

PS: „Luzia popeln“, war ein Suchbegriff diese Woche, der auf meinem Blog auftauchte. Liebe Nic, es tut mir so leid, aber das ist einfach großartig, denn ich dachte sofort ein rothaariges, sommersprossiges, freches popelndes Mädchen im Kopf, eben eine Mischung aus Pippi Langstrumpf und Luzia Pimpinella, und das ist ja wohl wirklich mal – überirdisch! :)