Guten Morgen, Mittach ohmann, jetzt ist es echt schon fast Abend. Also jedenfalls, heute ist es wieder soweit:

Me wishes myself a happyhappy birthday!

Wer mich länger liest, kennt meinen traditionellen Geburtstagsjahresrückblick inklusive Wishlist und Resumée für diejenigen, die sich gerade furchtbar langweilen und meine Wortklauberei lesen möchten. Und ja, heute ist es bereits der zehnte Jahresrückblick, blickgewinkelt wird trotzdem erst nächstes Jahr 10 Jahre alt, dafür muss ich mir wohl noch etwas Besonderes ausdenken. Um also die Missverständnisse zu vermeiden: Heute ist tatsächlich mein Geburtstag, nicht der von diesem Blog, und es fühlt sich sehr, sehr komisch an, diese Zahl auszusprechen, 47, stramm auf die 50 zu. Oh wow, 50.

Ich mag meinen Geburtstag Ende August. Er ist stets voller Nostalgie, Gedanken an vergangene Sommer, der Duft des Herbstes bereits in der Nase. Ich weiß, dass Ihr immer denkt, die ersten Herbsttage wären erst im September, aber tatsächlich sind sie immer Ende August. Mein Geburtstag ist quasi die Ausgeburt der Nostalgie.

Was ist also passiert in diesem Jahr? Wir haben immer noch Corona, immer noch sprechen wir von Wellen, immerhin surfe ich jetzt aber wieder, statt wie Blei unterzugehen.

Blaugrau als Hintergrundfarbe

Ich erlebe diese Zeit als Zäsur, was schreibe ich da, als mehrere Zäsuren unserer Geschichte. Egoismus, Gesellschaftsbrüche, Tabubrüche, allem voran die Klimakrise. Das In-Frage-Stellen der Berechtigung unserer Existenz hat für mich viel verändert. Alleine durch mein Dasein, insbesondere in Deutschland, bin ich eine wandelne CO2-Schleuder. Als Frau, die keine Kinder geboren hat, darf ich öffentlich etwas von CO2-Einsparung faseln, ohne einen Shitstorm abzubekommen, während andere sich fürs Kinderbekommen rechtfertigen müssen. Womit wir ab jetzt leben müssen, ist das Gefühl, schlecht zu sein allein durch unsere bloße Existenz.
Das fühlt sich ein bisschen an wie Deutsch-Sein in der Welt, insofern ist mir das Gefühl nicht so ganz fremd. Scheiße ist es dennoch.

Es ist wieder Krieg. Damit meine ich, dass sich Auseinandersetzungen in Afghanistan und ertrinkende Menschen auf dem Mittelmeer (ja, sie sterben dort immer noch) nicht mehr so weit weg anfühlen wie früher, weil jetzt völlig klar auf dem Tisch liegt, wie sehr unser Land involviert ist. Wir haben Verantwortung, wir sind mittendrin.

Aber ich habe auch viel gelernt in den letzten eineinhalb Jahren, auch gute Dinge. Ich habe zum Beispiel gelernt zu sagen: „Da bin ich überfragt. Das weiß ich leider nicht. Als Laiin habe ich mir dazu bisher keine Meinung bilden können.“ Ich bin das Gefühl losgeworden, als politischer Mensch immer einen Standpunkt zu jedem Thema haben zu müssen. Ich kann heute besser meine Fresse halten zu Dingen, von denen ich mir nur halbgar Ahnung angelesen habe, und ich bin sicher, dass ich damit mehr Gutes bewirke, als sie (meine Fresse) ständig aufzureißen.
Ich freue mich aber auch über die vermehrt politischen Stimmen in meinen sonst so unpolitischen Timelines der Sozialen Medien. Es ist so wichtig, Farbe zu bekennen, so insgesamt. Nur muss niemand die einzelnen Teile im Bild komplett ausgemalt haben, das ist gar nicht nötig, aber umso wichtiger, sich dessen bewusst zu sein. Dankbar bin ich auch immer noch, wenn auf schwarz-weiß-Krizzelei und populistisches Geschrei verzichtet wird. Das passiert leicht, ist mir klar. Journalisten greifen Dinge auf, Headlines verkürzen diese und genau so passt der Spruch dann aufs Insta-Bildchen. Nur: Das ist leider zu einfach.
Jede kurze Headline ist zu einfach. Diese Welt ist kompliziert, und das ist einerseits ein Fluch und andererseits ein Segen und der Grund, weshalb es heute und hier nichts weiter über Afghanistan oder Äthiopien oder Flutkatastrophen zu lesen gibt. Ja, ich verfolge die Berichterstattung, und ja, ich blende sie derzeit genauso oft regelmäßig aus – es ist einfach zuviel.

„Nicht zu negativ werden bei all den negativen Vibes in den Nachrichten“, stand auf meiner Bucket-Wish-List für das letzte Jahr. Habe ich hinbekommen, aber eben auch nur so. Mal die Fresse halten, mal die Medien ausblenden. Erst frustriert, dann sehr bewusst. Die sozialen Medien eignen sich nicht für gute, politische Auseinandersetzungen, und meine Stimme habe ich hier auf dem Blog noch nicht gefunden. Ist ok.

Ein Hoch auf den Impfschutz

Derzeit bin ich ohnehin damit beschäftigt, meine überbordende Energie, die sich seit dem vollen Impfschutz in mir breit macht, unter Kontrolle zu halten, Du meine Güte. Fast hätte ich eine arschteure Arktis-Reise per Eisbrecher gebucht, weil mein Körper nach Adrenalin schreit wie nur was. Den Vulkan in Island wollte ich mir anschauen – geht ohne Führerschein schlecht (ja, den habe ich immer noch nicht). Dann die Idee, spontan eine Kajaktour im Stettiner Haff zu machen, doch jetzt ist mir ein neues Buchprojekt ins Haus geflattert und ich halte besser erstmal meine freien Tage beisammen, um eventuell bald wieder auf Recherchetouren zu gehen.
Dafür mache ich gerade täglich Sport – und das ganz freiwillig und ohne, dass ich es groß angekündigt hätte. Mein Körper will sich wohl gerade einfach spüren und diese bleiernde Corona-Müdigkeit und Lethargie hinter sich lassen, oder er fühlt was ich denke: Zeit für Neues.

Ein Freund meinte neulich zu mir, das sei ja jetzt auch das geschenkte Leben, schließlich wurden die Menschen früher nicht so alt. Ist vielleicht auch etwas dran.

Stell Dir vor, Du wärst jetzt fast gestorben: Was würdest Du mit diesem Geschenk anfangen?

An dieser Stelle gehen alle meine guten Wünsche raus an all jene, die derzeit mit beschissenen lebensbedrohenden Krankheiten kämpfen. Ich wünsche Euch ein zweites Leben, ganz dringend. Leider ist ja nicht nur Corona, Klimakrise und Krieg in der Welt, sondern auch die vielen, ganz persönlichen Schicksale.

Mein Leben ist derzeit jedenfalls ziemlich Pink, mit verwaschener Hintergrundfarbe, aber dennoch eindeutig pinkisch.

Resumé der Bucket Wish List des letzten Jahres

Zur Bucket Wish List vom letzten Jahr gibt es nicht viel zu sagen. Ja, ich habe geschafft, nicht zu negativ zu werden, und vor allem bin ich gesund geblieben. Gereist bin ich natürlich eher wenig und weiß nicht mehr, wie ich auf die seltsame Idee gekommen bin, dass ich viel reisen würde. Eigentlich war mir das auch sehr klar, ich habe schon letztes Jahr noch mehr auf den Garten und Gemüseanbau gesetzt und ja, Hände in der Erde haben mich schon immer hervorragend ausgeglichen.
Der Bulli wartet immer noch auf sein endgültiges Finish, was mehrere Gründe hatte, insbesondere aber die zuvor erwähnte üble Corona-Müdigkeit, oder vielleicht ist auch einfach mal all die Müdigkeit aus mir herausgekommen, die sich in den Jahren zuvor angestaut hatte, weshalb ich im Dezember 2019 mein Couch-Jahr ausrief. Diese Müdigkeit ist tatsächlich erst seit wenigen Wochen weg.

Der Bulli beim Restaurieren: Alles raus, Rostumwandler drauf, neu lackieren und abdichten.

Ja, so sah er letztes Jahr aus: Alles musste raus und erneuert werden, vom Rostumwandler bis zur Lackierung, Dichtung und neuen Inlets und Bezügen – das Ergebnis gibt’s hoffentlich bald.

Random Facts über die letzten 12 Monate

Der September startete mit ein paar wunderschönen Tagen in der Altmark, denn mit der lieben Janett von Teilzeitreisender waren wir die Altmarkbloggerinnen. Ein zweiter Artikel steht hier noch aus und eigentlich sogar ein dritter, denn dieses Jahr sind wir dann noch einmal im Camper in die Altmark gefahren – so schön und noch ein echter Geheimtipp.

Außerdem hat es mich ein weiteres Mal ins Untere Odertal gezogen, bei bestem Herbstwetter, geheimnisvollen Nebelmorgen und tollen Kanutouren. Die ganze Story über meine Tage im Unteren Odertal findet Ihr als Highlight auf meinem Instagram-Profil.

Nationalpark-Unteres-Odertal-Brandenburg-Story

Wir waren außerdem ein paar Mal auf Fehmarn, so auch letzte Woche, wo das Titelfoto von mir entstanden ist. (Ja, ich bin endlich wieder rothaarig, nicht mehr weiß, ich habe beschlossen, ich bin noch nicht bereit für weiße Haare.) Der schönste Besuch war aber wohl der im goldenen Herbst im Oktober.

Fehmarn: Am Strand

Wahnsinnig schön ist der Naturstrand an Fehmarns Ostküste im Herbst (linkes Foto). Sonnenuntergänge gibt’s natürlich nur an der Westküste.

Es folgte einer der allerbesten Winter überhaupt, was das Wetter angeht, sogar in Brandenburg hatten wir ordentlich Schnee, und ich war unfassbar sauer darüber, immer noch keinen Führerschein zu haben, denn in die Bahn wollte ich mich wegen der hohen Inzidenzen nicht setzen. Ich habe also leider nur sehr lokale Ausflüge gemacht – aber was für schöne Ansichten für mein kleines Schnee-Herz.

Winter Brandenburg

Im Januar habe ich unsere Küche renoviert, die meiner Ansicht nach dringend ein Makeover brauchte – der Mann gab sich geschlagen.
Im Februar begann dann schon das Gärtnern – praktisch, wenn man sonst wegen Corona und Homeoffice quasi nie aus dem Haus kommt und nix unternehmen kann. Ein weiteres Hochbeet folgte, ich verzierte unsere Fichten mit Gurken und überhaupt haben wir wie irre im Garten geackert. Der Lohn folgte jetzt im Sommer, denn entgegen der übrigen Nation waren wir hier die Insel der Glückseligen. Ich kann mich nicht daran erinnern, schon einmal einen so schönen Sommer in Brandenburg gehabt zu haben: Nicht zu heiß, nicht zu kalt, immer wieder mal Regen und nicht zu trocken, und dafür bin ich sehr dankbar.

Ernte

Garten-Ernte in vollen Zügen.

Im Juli dann der erste City-Trip nach langer Zeit: Wir wollten unbedingt die neuen Orte im Miniaturwunderland Hamburg bewundern – wieder einmal großartig. Ich kann da ja gar nicht oft genug reingehen. Der Mann und ich haben übrigens gewettet, wer mehr, ähm, „Liebespaare in Action“ findet – er hat gewonnen. ;) Und guess what: Derzeit bauen sie an PATAGONIEN und aaaaah, schreit mein Herz.

Miniaturwunderland Venedig und Provence

Die neuen Highlights im Miniaturwunderland Hamburg: Die Provence und Venedig.

Ebenfalls im Juli habe ich mir einen lange ersehnten Trip an die Oder erfüllt mit Fahrrad-Tour an der Oder und Übernachtung in den wunderwunderschönen Oder-Waggons. Auch diese Story findet Ihr komplett in meinen Instagram-Highlights. Mir hat es jedenfalls so gut gefallen, dass ich gleich nochmal für nächstes Jahr gebucht habe.

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Gemocht

habe ich eindeutig am allermeisten das neue Danger Dan-Album. Super Typ, super Band, super Songs mit Herzschmerz-Potential und genialen Texten.

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Musikmäßig habe ich in außerdem alte Songs und Bands wiederentdeckt, Blind Melon, Velvet Underground, Saint Germain… Zurückerinnern in eine Zeit, die sich irgendwie freier angefühlt hat.

Angeschafft

Ich bin geinfluenzed worden und es war life-changing. Ehrlich, das Ding funktioniert nicht nur, man kann sich auch hervorragend über die jaulenden Männer lustig machen.
Und wer jetzt an irgendwas mit Babies gedacht hat: Falsch, meine Prios liegen woanders, es geht um Mücken, genauer gesagt Mückenstiche. Das Ding brennt die einfach kurz weg und nix juckt mehr. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, dem gehört mein persönlicher Nobelpreis.

Bite Away: Mückenstift

Der Anti-Mückenstich-Stift* funktioniert mit Wärme und ist der Livesaver an mückenvollen Abenden.

Außerdem haben wir jetzt zwei kleine Solaranlagen. Eine große Anlage auf dem Dach hätte sich nicht gut rentiert, deshalb gabs nun erstmal zwei Kleine auf die Garage und wir hoffen auf die Zukunft. Ich hab versucht, den Mann zu verpflichten, darüber mal einen Artikel zu schreiben – er wehrt sich noch. Bitte kommentiert doch hier mal unter den Artikel, wenn er das machen soll, vielleicht hilfts bei der Motivation.

Balkon-Solaranlage

Entdeckt

Meine Liebe zu Tigerschnegeln, oder überhaupt Schnegeln, oder vielleicht auch für Schnecken im allgemeinen. Ja, die meisten Gärtner hassen sie, fast alle finden Nacktschnecken eklig. Ich schwöre, da hat jede Schnecke einen eigenen Charakter – herrlich. Und wer es nicht weiß: Schnecken tragen sehr zur schnellen Verrottung bei, sind also sehr wertvoll, und Tigerschnegel fressen die Gelege der gefräßigen Spanischen Wegschnecke, daher sollte man Tigerschnegel tunlichst freundlich behandeln. Wir haben hier mittlerweile Hunderte im Garten UND ICH LIEBE SIE ALLE! (Hormone, Kinners…)

Tigerschnegel

Ein Tigerschnegel in Nahaufnahme. Schlurz.

Gedacht

Sehr viel derzeit. Nach eineinhalb Jahren Couching intense habe ich endlich das Gefühl, mich weiterzuentwickeln. Schönes Gefühl.

Gefühlt

Unter anderem sehr intensiv meine Wechseljahre. Darüber möchte ich unbedingt einen Artikel schreiben, über sowas sollten wir viel mehr reden. Deshalb hier nur soviel: Gottseidank habe ich mit leichteren Naturdrogen (alles legal, Ladies!) mein Herzrasen und weitere sehr unangenehme Symptome gut im Griff. Und ja, ich spreche jetzt hier nicht mehr nur über hippe Themen, das muss so.

Geburtstagswochenplanung

Ich mach das jetzt wie Lorelay Gilmore und gönne mir eine ganze Geburtstagswoche, statt nur einem Tag. Heute Abend geht’s erstmal in die Therme, aaawww, wieso mache ich das eigentlich so selten? Morgen gibt es eine köstliche Fußreflexzonenmassage, am Donnerstag lasse ich mich stylen und am Freitag geht es zum Lieblingscousinchen in den Süden, ich darf nämlich ihre Trauzeugin sein und bin sehr sehr happy, dass die beiden sich gefunden haben.

Vase mit Rosen im Sonnenlicht

Reiseplan… hahaha

Ja. könnte ich jetzt hierhin schreiben. Meine Reisewünsche. Aber wenn ich Euch jetzt erzähle, dass ich nach Island möchte, um mit einem Heli über den Vulkan zu fliegen, dass ich das türkise Wasser der Karibik erleben und UN-BE-DINGT noch einmal in die Antarktis möchte, ist hier wieder Polen offen wegen meines CO2-Abdrucks. Also sach ich jetzt nix.

Der Tod des Wählers

Besser Briefwahl als bis zum Wahltach zu warten. Wusstet Ihr nicht? Der Tod des Wählers ist für unsere Republik irrelevant, die Stimme zählt dennoch, wenn er die Stimme in die Urne gebracht hat. Doppeltes Urnen-Win-Win, sozusagen.
Ungeklärt bleibt hierbei, was passiert, wenn der Wähler mit Wahlzettel in der Hand an der Urne stirbt. Unklar auch, ob das für Wählerinnen genauso gilt. Macht das so also besser nicht. Also wählen schon, an der Urne sterben besser nicht.

You’re welcome.

Briefwahl-Unterlagen

Schon erledigt: Meine Briefwahl.

Mit Dank an Ruhrwohl.

Motto für das kommende Jahr

Ich verliere nie. Entweder gewinne ich, oder ich lerne.
– Nelson Mandela

Bucket Wish List für das kommende Jahr

Dieses Jahr habe noch keine Pläne, über meine Wünsche denke ich noch nach. Dieses Jahr habe ich keine Liste bis August 22. Dieses kommende Jahr lasse ich das Leben passieren. Und vor allem bin ich froh, wieder da zu sein.

Ich bin durchs Tal gegangen. Mal wieder.
Ich habe innegehalten und mich umgeschaut. Habe mich hingelegt und versucht, den Himmel zu sehen, der oft voller Wolken war.
Bin wieder aufgestanden und weitergegangen. Bin angekommen auf einem Hügel, vor mir die weite, hügelige, grüne Landschaft. Bereit, weiterzugehen, bereit zu sehen, was hinter den nächsten Hügeln ist. Bereit für Abenteuer, Emotionen, Tränen in jeglicher Couleur, Salzwasser und Schweiß – ja, vor allem Schweiß. Ich bin wieder bereit.