Fram-Museum auf der Halbinsel Bygdøy in Oslo

 

Manchmal ist eine winzige Auszeit schön, zum Beispiel in Form einer kurzen Städtereise. NOCH schöner ist es, wenn die Anreise zu dieser Städtereise mit einem Schiff erfolgt – ich liebe bekanntlich Schiffe und das Schifffahren. Und superperfekt wird es, wenn es dann auch noch in unserem Budget liegt und „Minikreuzfahrt“ genannt wird. Ernsthaft, ich habe nie eine bessere Werbung gesehen und dank eines Deals einer einschlägig bekannten Schnäppchenseite im Internet war die Minikreuzfahrt mit Colorline nochmal um zwei Drittel günstiger, da haben wir einfach mal spontan zugeschlagen.

Kiel – Oslo – Kiel

In Kiel starten diese Minikreuzfahrten nach Oslo, vor Ort hat man dann knapp vier Stunden Zeit und dann geht’s wieder zurück.
Das Wetter war wunderbar ekelhaft und gerade richtig, um stundenlang in der Koje zu liegen und nur ab und zu eine Runde auf dem Schiff zu drehen. Ohnehin war die Kabine tatsächlich richtig schön, ich war sehr überrascht und hatte für den Preis eher eine Abstellkammer erwartet. Tatsächlich hatten wir aber ein schönes Doppelbett in schöner sauberer Kabine, Innenkabine natürlich.Meine Seetauglichkeit wurde weniger getestet; die Reiseschiffe heute haben diese unglaublichen Stabilisatoren, die einem leider das stetige Schwankgefühl von früher nehmen. In den Nächten waren wir aber auf offener See, und da hat es immerhin ein bisschen geschunkelt, so dass ich wohlig einschlummern konnte und mich geborgen wie im Mutterleib gefühlt habe. Die Storebæltbrücke sah toll und sehr beeindruckend aus.

Storebeltbrücke

Storebæltbrücke

Zum Fram-Museum in Oslo (das süße gelbe Haus oben im Bild) haben wir es leider nicht geschafft, obwohl ich unbedingt hinwollte, konnten aber vom Schiff aus winken. Blöderweise liegt das Museum über Land relativ weit entfernt und die Fähre, die den kurzen direkten Wasserweg nimmt, geht nur einmal pro Stunde. Wir hätten quasi unseren Aufenthalt nur das Fram-Museum gesehen und viel gewartet und haben uns dann doch lieber Oslo angeschaut. Aber irgendwann schaffe ich das nochmal.

Oslo selbst ist, wie mir auch vorher die meisten berichteten, relativ langweilig bis gruselig hässlich oder sehr albern, wenn ich da an die kleinen, daherschreitenden, mit Puscheln besetzten Männchen denke, Gewehr in der Hand und zackzack… Ich kann nicht anders, mir ist sowas peinlich. Ich denke dann immer: Marsmännchen würden sich weghauen vor Lachen, wenn sie das sehen könnten.
Natürlich gibt es die Burg und das beeindruckende Opernhaus, dafür hatten wir natürlich relativ wenig Zeit. Aber so wichtig Lust auf eine erneute Städtereise nach Oslo habe ich nicht, zumal: Es ist tatsächlich unfassbar teuer und kaum zu glauben, dass sich immer noch außernorwegische Touristen hierher verirren.

Der kleine Ausflug hat weniger das Reisefieber bedient als den Nachholbedarf an Schlaf und ruhiger Zweisamkeit. Der Alltag ist ein bisschen stressig zur Zeit.

Big Tour Planung

Mit meinen Planungen der „BigTour“ nach Südamerika komme ich langsam vorwärts: Der Chef hat grünes Licht gegeben, ich bekomme fast zweieinhalb Monate frei, wenn ich möchte! Juchuu!
Prompt habe ich eine meiner geliebten Tabellen erstellt, wo ich hin will, wann ich wo meine Eckpunkte festlege (und natürlich auch, wie ich wann versichert bin, ich planungsliebender Freak!).

Die derzeitige Grobplanung (mit nur geschätzten Eckdaten):

Tourplanung Südamerika

Die Antarktis allerdings steht auf wackeligen Füßen. L. sagt, sie weiß nicht, ob sie auf dem Schiff sein wird. Ich muss das wohl mal erklären: Bekannte von mir arbeiten auf einem Schiff für „Expeditionsreisen“ in die Antarktis, was schlicht bessere Touristen-Reisen sind. Wenn es zeitlich gelingt und die Expeditionsleitung das OK gibt, könnte ich als „friend“ in einer Kabine einer Bekannten für relativ kleines Geld mitreisen. Das Timing mit L. scheint allerdings schwierig zu sein, das wäre der 11.-20. Januar. Jetzt schaue ich, ob ich vielleicht für die Tour vom 2.-11. Januar aufs Schiff komme.
Das staucht natürlich meine Reiseplanung. Andererseits könnte ich bei der früheren Tour anschließend frei entscheiden, ob ich mir Feuerland noch weiter anschaue oder vielleicht Lust auf Buenos Aires habe, oder früher nach Santiago hochfahre und noch einen kleinen Strandurlaub dranhänge…

Alles ist möglich. Zustand: Schwer aufgeregt.