– Gastpost vom Mann –

Angestoßen durch Inkas Blogparade „Analoge Erinnerungen“ habe ich mich jetzt endlich mal aufgerafft, mir einen dieser Dia-Scanner zuzulegen und habe die beiden Kisten mit Dias aus den späten achtziger Jahren digitalisiert, die vor ca. 12 Jahren schon fast ihr endgültiges Ende auf dem Dachboden der letzten Wohnung gefunden hätten – aber da ich da sowieso endlich mal aufräumen musste, war das ein guter Grund, sich endlich mal darum zu kümmern. Und es macht schon echt saumäßig Spaß, sich diese alten „Kunstwerke“ anzuschauen, all ihren technischen Fehlern, der miserablen Bildauswahl, des Gilbfaktors und der unmöglichen Frisuren zum Trotz.

Vor knapp 25 Jahren hatte ich eine Zeit lang einen sehr guten Grund, mehrmals innerhalb relativ kurzer Zeit nach Israel zu fahren. Hier rechts im Bild: der Grund ->

Da ich aber aller Gastfreundschaft zum Trotz ja nun nicht jedes Mal nur und ausschließlich bei der Familie meiner damaligen Freundin wohnen konnte, habe ich einen meiner Aufenthalte dort für eine relativ umfangreiche Radtour einmal quer durch Israel benutzt.

Das Ganze ist ja nun schon 26 Jahre (puh!) her, insofern bin ich mir über die genaue Reiseroute nicht mehr so ganz 100%ig im klaren. Grob war der Verlauf der Tour in etwa der folgende: Von Tel Aviv über Jerusalem und quer durch die Westbank nach Norden Richtung Haifa, von dort dann gemeinsam mit einem Freund den ganzen weiten Weg hinunter nach Eilat.

(Karte ist schamlos geklaut aus dem Wikipedia Artikel über Israel)

Allzweckmechaniker in Israel beim Reparieren eines Fahrrads.

Vom ersten Teil der Reise habe ich fast keine Bilder – Fotos waren ja schliesslich teuer!
Der freundliche Allroundmechaniker, der mir für einen Appel und ’n Ei mein Fahrrad wieder gängig gemacht hat, der war dann aber schon ein Bild wert:

Von der Reise durch den Nordteil ist mir vor allem in Erinnerung geblieben, wie freundlich die Menschen mit mir umgegangen sind – und zwar sowohl in Israel, wo man mich ganz spontan zum Frühstück eingeladen hat, als auch in der Westbank, wo ich mehrfach zum Tee eingeladen wurde. Meine israelischen Freunde haben mich anschließend zwar für komplett bescheuert erklärt, durch so eine „gefährliche“ Gegend zu fahren, aber ich habe es so jedenfalls nicht erlebt.

Verzweifeltes Suchen nach dem Standort in der pre-GPS Ära.

Von Haifa aus sind wir dann zu zweit nach Süden Richtung Eilat aufgebrochen. Aus heutiger Sicht würde ich sagen, etwas unvorbereitet, und noch dazu so ganz ohne GPS, ohne Handy, und nur mit Papierkarte bewaffnet … ohje!

Zweisprachige Strassenschilder in Israel. Yeah!

Zum Glück gibt’s ja aber auch noch Strassenschilder. Achja, der mit dem albernen Hut und der Friedenstaubenkette* um den Hals, das bin übrigens ich.

*Hey, das war in den Achtzigern! Das trug man damals so! Na gut, den Hut, den nicht. Aber da war verdammt viel Sonne, da unten in der Negev.

Völlig überbelichtetes Bild eine Sonnenaufgangs in der Negev Wüste. Oder ein Atombombentest, wer weiss.

Passend zum Wegweiser nach Dimona übrigens noch das nächste Bild:

Keine Ahnung ob das nun am Alter des Bildes oder dem Dia-Scanner liegt (oder meiner Unfähigkeit zu fotografieren), in jedem Fall sieht es schon wirklich ziemlich nach Atombombentest aus, finde ich.

 

Pause an einer Bushaltestelle. Sehr 80er.

Wo ich schon bei schlecht belichteten Bildern bin, hier ist noch eins. Technisch miserabel, aber es gleicht die Sache mit dem Hut wieder ein bisschen aus. Und ich finde ja, das würde glatt als Plattencover der 80er durchgehen …

Ad-hoc Fahrrad-Reparatur in der Wüste.

Beim Fahrrad meines Kumpels ist damals alle paar Kilometer die Kette abgesprungen. Das war das einzige Mal, wo ich mich dann doch so leicht unwohl gefühlt habe – einmal ist ihm das nämlich passiert, während wir gerade mitten im Nirgendwo auf der Flucht vor ein paar verwilderten Hunden waren, die offensichtlich ungemeinen Appetit auf unsere Füße hatten.

Einsamer Radfahrer in der Wüste.

Bilder von der Zieleinfahrt in Eilat habe ich leider keine im Angebot, aber angesichts der Pose würde ich mal annehmen, dass das hier ziemlich in der Nähe des Ziels gewesen sein muss.

Der andere einsame Radfahrer in der Wüste. In Hot-Pants.

Wenn ich heute so darüber nachdenke … war das eigentlich ’ne ziemlich coole Aktion damals. Und finde es ein bisschen traurig, wie bequem und faul ich im Laufe der Jahre geworden bin.

Aber andererseits … muss man ja realistischerweise auch zugeben, dass mir so heiße Höschen heute einfach nicht mehr stehen würden :-)

 

Da die Geschichte da oben sicherlich „die“ Fahrradtour meines Lebens war und es gerade so schön passt, verweise ich an der Stelle auch gleich noch auf die Blogparade bei bikelovin.

Hui, *ein* Beitrag zu *zwei* Blogparaden. Ist sowas überhaupt erlaubt?! ;)