Heute nach einem Jahr ist es wieder soweit: Ich werde ein Jahr älter, wenig weiser, dafür etwas ratloser. Vielleicht ist das ja auch ganz gut so, denn wir sollten vielleicht mal einsehen, dass wir die Weisheit bisher nicht mit Löffeln gefressen haben.

Me wishes myself a Happy Birthday!

Normalerweise zeige ich hier ein Foto, das ich frisch morgens aufnehme, wir müssen allerdings heute früh los zu einem sehr coolen Festival, deshalb hier ein älteres Foto. Und Kinders, und jetzt wird’s auch gleich ein wenig traurig: Es gibt nämlich nur ein (!) einziges Foto von mir in den letzten 12 Monaten, buhuu! Dem Mann werde ich gleich mal was erzählen. Dafür hat er dieses hier wirklich hübsch hinbekommen, bisschen dolle Insta-Style, aber mei, wir Middel-Vierzigerinnen wollen da halt auch mal mitmischen.

Mohnfeld Brandenburg

Disclaimer: Nee, natürlich habe ich für dieses Foto keine Mohnblumen zertrampelt. :P

Das Jahr war arbeitsreich, Berlin-Brandenburg-lastig und lokal. Ich war wenig in der Ferne unterwegs, einige Male im nahen Europa und habe mich neben meinen Texten mit mir selbst, dem Klima, meinem Verhalten und der Politik auseinandergesetzt. Da war wenig Freiraum für „ich schreibe lustige, nette Artikel über Reisen“ und ich bin mir auch gar nicht sicher, ob das jemals mein Ding war – obwohl ich die ja selber immer mal wieder gerne lese: Guck mal, da warst Du, sowas hast Du mal gemacht, wow.
Derzeit ist jedoch viel Nachdenken angesagt, was ja nicht falsch sein kann, und schauen wir mal, wann ich hier wieder die Bude rocke.

Aber bevor ich zuviel weiter quatsche kommt jetzt erstmal traditionellerweise die Überprüfung meiner Bucketwishlist vom letzten Jahr: Was hat geklappt, was nicht?

Résumé der Bucket Wish List vom 44er Jahr

  • Zwei Bücher schreiben und dabei nicht mein ganzes restliches Leben aufgeben.
    Das mit dem restlichen Leben hat ehrlich gesagt nur so middel geklappt, denn ich muss ja „nebenher“ meiner normalen Arbeit nachgehen. Dafür ist eines bereits abgegeben, beim Zweiten stecke ich leider noch mitten drin, da sind ein paar Dinge dazwischen gekommen. Aber beim Ersten durfte ich neulich schon ins Cover sneaken, finde es absolut hübsch und freu mich unfassbar auf die Veröffentlichungen im Frühjahr.
  • Mich noch konstruktiver in meine Arbeit als technische Redakteurin einbringen.
    Teils ist mir das gelungen, teils nicht. Insgesamt bin ich aber zufrieden mit meinem Job. Den Brotjob übe ich übrigens drei Tage die Woche aus, den Rest verdiene ich als Freelancerin dazu, meistens als Texterin, ein bisschen als Fotografin.
  • Den Führerschein machen und einen Bulli kaufen.
    Nein, dieser Wunsch entsprang nicht dem Influenzer-Virus, sondern meinem Freiheitswunsch. Es gibt unglaublich viele Reisen, die ich ohne Führerschein nur schwerlich realisieren kann, selbst Recherchen in Brandenburg sind schwierig bis anstrengend. Außerdem will ich noch weniger fliegen als die letzten zwei Jahre und trotzdem Abenteuer erleben und unabhängiger sein. Leider hat bisher weder der Führerschein geklappt noch der Bulli. Das ist einerseits den beiden Büchern geschuldet, die wieder viel Zeit in Anspruch nehmen, andererseits wurden mir neulich über 6000 Euro entwendet, ja, leider, das ist eine Menge Holz, für die ich viele Monate arbeiten muss. Und ich warte jetzt erstmal ab, ob ich die Chance habe, das Geld wiederzubekommen.
    Sobald das zweite Buch abgeschlossen ist, fange ich allerdings definitiv mit dem Führerschein an, Deadline ist nun das Jahresende.
  • Weitere #Brandenbulli-Touren machen.
    Ohja, wir haben nun bereits drei hinter uns, und eine liegt noch im Herbst vor uns. Tollerweise durfte ich darüber auf Spiegel Online erzählen – ich hab ja neulich schon darüber in der letzten Topfprimel berichtet. Also ja, läuft, und ich hätte wahnsinnige Lust, darüber ein kleines Büchlein zu erstellen, mit Brandenburg-Touren. Schauen wir mal.
  • Spannende Leute auf der Bloggerkonferenz Denkst treffen, wo ich ein bisschen sprechen werde.
    Hmja, die Denkst ist insgesamt eher etwas für Familienblogger, denke ich, die meisten Inhalte waren jedenfalls darauf ausgerichtet und so ganz klar war mir das vorher nicht. Daher habe ich mich manchmal als Nicht-Mami etwas fehl am Platz gefühlt. Dafür habe ich endlich Svenja von Meine Svenja sprechen hören, außerdem Sophie von Berlin Freckles. Beide Vorträge haben mir super gut gefallen. Und außerdem hat die Erfinderin der Wildling-Shoes über ihr Unternehmen gesprochen. Ich war so begeistert, dass ich mittlerweile ein Paar besitze und ich liebe sie heiß und innig. Falls Ihr also Alltags-Schuhe von einem sozial verträglichen, nachhaltigen Unternehmen sucht: Hier seid Ihr richtig.
  • Weniger fliegen, vor allem da, wo es Alternativen gibt.
    Das hat wirklich gut geklappt. Im November habe ich mangels Alternativen noch einmal meinen Vater in die USA begleitet, denn leider kann er diese Reise nicht ohne Hilfe machen. Im Februar bin ich mit dem Mann nach Helsinki geflogen, da leider der Weg über Land doch sehr weit und teuer gewesen wäre. Alles andere ging per Bahn und Bus, zum Beispiel nach Italien, Österreich und in die Schweiz, oder auch mal Auto, mit Mann und Kid nach Fehmarn zum Beispiel. Mit meinem Fernweh ist es immer noch schwierig und ich thematisiere das regelmäßig in den SoMes, zum Beispiel auf Facebook oder Instagram, um Meinungen von anderen zu bekommen und mich auszutauschen. Bleibt immer noch die Frage: Erlaube ich mir nun einmal im Jahr zu fliegen oder nicht?
  • Mehr auf die Straße gegen rechts gehen, dafür weniger mit den Leuten reden. 
    Diese Meinung habe ich wieder geändert. Ich rede wieder, das tue ich natürlich zwangsläufig, wenn ich in Deutschland unterwegs bin, insbesondere in Brandenburg, und das ist auch gut so. Rechte Brüller treffe ich selbst eigentlich nie, die sieht man immer nur in den Sozialen Medien, aber man merkt natürlich recht schnell, in welche Richtung der Hase läuft. Meistens geht es im direkten Kontakt dann besser.
  • Das erste Wochenende im Januar wieder in einem Spa-Hotel in Brandenburg genießen.
    Leider habe ich mich für ein Hotel entschieden, von dem ich weniger begeistert war. Mein ursprünglicher Plan war die Bleiche im Spreewald, denn die musste ohnehin in eines meiner Brandenburg-Büchern rein. Die kann ich mir jedoch mit meinem Gehalt schlecht leisten. Netterweise durfte ich mich dort dann eine Nacht umsehen und ich sage Euch: Wenn Ihr Euch mal richtig was gönnen wollt, dann bucht ein Wochenende in der Bleiche. Der Bericht hier auf dem Blog steht noch aus, weil ich immer noch nicht ganz in Worte fassen kann, was ich da gesehen habe.

    Gewächshaus-Wohnzimmer

    Ein Gewächshaus-Wohnzimmer im Bleiche Resort – wunderschönes Hotel im Spreewald.

  • Nochmal irgendwo einen Fotoworkshop besuchen.
    Das hat leider nicht geklappt. Macht aber nix, für die Weiterentwicklung beim Fotografieren hatte ich die letzten 12 Monate ohnehin keine Zeit.
  • Eine Fernwanderung machen.
    Eine Fernwanderung war es zwar nicht, aber durch meine vielen Recherchen in Brandenburg war ich extrem viel unterwegs, insbesondere zu Fuß oder per Fahrrad. Einen Teil des Lechwegs in Österreich bin ich außerdem gegangen – absolut toll, kann ich Euch sagen. Und in zwei Wochen geht es los auf den Garda-Trail.
  • Meine Nachhaltigkeit voran treiben, weniger Umverpackungen, mehr einfache Lösungen, weniger Konsum.
    Das funktioniert ganz gut. Ich überlege mir sehr genau neue Anschaffungen. Beim Essen bin ich auf gleichem Stand geblieben. Flugreisen sind ja drastisch reduziert. Und ich versuche, meine Reichweite zu nutzen, um für eigenes klimaverträgliches Handeln zu werden. Und frage mich jeden Tag, ob diese Hyper-Anstrengungen es wirklich wert sind. Aber ich mache einfach weiter.
  • Eisberge sehen.
    Ja, ich wollte unbedingt nach Neufundland, mir diesen einen Flug dieses Jahr noch schenken, am liebsten mit einer Kombi mit Grönland, damit das Flugstrecken spart. Von Grönland kommt man allerdings nicht nach Kanada, also fiel das schon mal raus. Aber auch Neufundland klappte nicht, denn: Allüberall riet man mir davon ab, ohne Mietwagen Neufundland bereisen zu wollen, sogar die Tourismus-Destination sagte no way. Dort gibt es schlicht kein öffentliches Busnetz, nur eine Rundrum-Busverbindung, von der man kaum in die einzelnen Orte kommt, ich hätte quasi ständig das Taxi nehmen oder trampen müssen.
    Wie traurig ich das finde, kann ich Euch gar nicht sagen. Was machen denn bitte die nicht so reichen Kanadier, die sich kein Auto leisten können? Soll mir doch keiner sagen, dass es sowas nicht gibt? Ich hätte es fast dennoch versucht, einfach aus der Antiposition heraus, andererseits ist mein Urlaub bzw. freie Tage so rar gesät, dass ich keine Lust auf solcherlei Experimente hatte.

Es steht also son bisschen 50:50 mit den Plänen, leider haben nun ausgerechnet die Größeren so gar nicht hingehauen. Das sollte ich dringend ändern, oder?

Das Jahr kategorisch in Worte und Bilder gefasst:

Lieblingsbild des Jahres

Damit kann ich dieses Jahr wirklich nicht dienen. Der Grund ist: Ich habe zu viele Fotoaufträge gehabt. Ich habe unendlich viele Fotos geschossen (und traue mich wirklich gar nicht, sie zu zählen), insbesondere für meine Bücher. Wenn man aber so viel im „Abbildungs-Modus“ ist und gar keine Zeit hat zum richtigen Fotografieren, kommen da eben auch nur viele Knips-Fotos bei raus, die vielleicht ganz hübsch, aber nichts Besonderes sind.

Daher: Nein, es gibt kein Lieblingsbild, und ich bin auch schon lange darüber hinweg, nur Fotos von möglichst aufregenden Orten gut zu finden. Aber es gibt ein paar Bilder, die mich ansprechen, so zum Beispiel dieses, das ich im Spreewald auf einer Fahrradtour gemacht habe und das so gar nicht spektakulär ist:

Kahn im Wasser im Spreewald

Stiller Spreewald

Erneuert

Meine Brille. Ja, ich trage jetzt – unregelmäßig – eine Brille. Seit Kindertagen habe ich das nicht mehr, denn einst sagte mir ein Arzt, dass das bei dieser leichten Kurzsichtigkeit nicht nötig ist. Nun haben sich die Werte jedoch verschlechtert und dazu gekommen ist ein Alters-Weitsicht-Schub. Ja, sowas kommt in Schüben und ist ziemlich schiete, wenn man gerade versucht, die Kurzsichtigkeit mit Brille zu verbessern. Jetzt kann ich also nix mehr scharf sehen, weder vorne noch hinten. Gelernt: Verschiebt das mit der Brille nicht auf die 40er, Leute. Oder kauft Euch gleich so ne olle Gleitsichtbrille. Altern ist eben nix für Weicheier und nein, ich habe heute leider kein Foto von mir mit Brille für Euch.

Verändert

Mein Essen. Eher durch Zufall ist mir aufgegangen, dass meine vegane Ernährung total unausgewogen war und ich viel zu wenig Proteine zu mir genommen habe, denn ich vertrage keine Hülsenfrüchte und mag Tofu nur so semi. Und dann wunderte ich mich, dass ich als Fast-Veganerin (ich bin da nicht dogmatisch) immer mehr zunehme. Das Problem: zu wenig Proteine, die erstens besser satt machen, zweitens beim Fettabbau helfen, und zu viele Kohlehydrate, die der Körper eben flugs in Zucker und dann in Fett umwandelt. Deshalb bin ich wieder zur vegetarischen Ernährung übergegangen, esse nun wieder Quark, Hüttenkäse, Eier usw in Maßen und es geht mir super gut damit.
Weil mir das vorher wirklich nicht so klar war, habe ich überlegt, ob ich darüber mal einen Artikel schreiben soll. Soll ich?
Außerdem: Meinen Blick. So vieles kommt mir neu und anders vor. Meine Wünsche haben sich verändert, ich habe das Gefühl, gerade nicht planen zu können, weil ich finde, dass sich vieles verändern muss. Die vielen Brände im Amazonas und der unsäglich agierende Präsident Bolsonaro machen mir Angst. Aber vor allem muss sich auch hier bei uns etwas ändern, denn Deutschland ist Europas größter Abnehmer für das Futter-Soja, wofür dieser Regenwald gerodet wird. Was wiederum auch mit dem viel zu hohen Fleischverbrauch und der Massentierhaltung zu tun hat.
Ich stelle unsere absolut freiheitliche Lebensweisen in Frage und denke, es müssen viel, VIEL mehr Regularien her, damit wir das Leben auf der Erde nachhaltig gestalten können. Doch ist das innerhalb einer Demokratie möglich? Gruselig, diese Gedanken.

Wiederholt

Ich scheine in diesem Jahr nichts wiederholt zu haben, ist mein Gefühl. Echt jetzt? Ist doch irgendwie total erstaunlich. Fühlt sich alles neu an, obwohl ich wenige instagramable Dinge getan habe, würden jetzt die Influencer sagen.

Abschied genommen

Von meiner Tante. Von einigen Vorstellungen über meine Familie. Von erstaunlich viel von meinem Selbstbild.

Dazu gekommen

Im Blog ist unter meinen Reiseberichten ein Hinweis dazugekommen, in dieser Form etwa:

Co2-KompensierungEin Flug nach West-Kanada und zurück emittiert ca. 4,5 Tonnen CO2 (pro Person), eine Mietwagentour mit 4000 Kilometern wie unsere noch einmal insgesamt ca. 1,2 Tonnen.  Kompensieren kannst Du das klimaschädliche Treibhausgas zum Beispiel bei Atmosfair oder anderen lokalen, CO2-bindenden Projekten wie Moorfutures.

Es sind noch nicht alle damit bestückt, ich arbeite daran. Ich bin vorher ehrlich gesagt nicht darauf gekommen, die CO2-Emissionen dazu zu schreiben, weil ich dachte, dass das ein bisschen nach Greenwashing aussieht: „Seht Ihr, ich befasse mich damit. Seht Ihr, ich kompensiere. Ich bin so toll, ich darf reisen“. Und dabei wissen wir ja, dass Kompensierung zwar schön, aber eben auch nur ein Ablasshandel ist.
Erst bei der Vorbereitung eines GIZ-Panels zum Nachhaltigen Reisen und durch eine Anregung vor Ort wurde mir klar: Innerhalb meiner Blase weiß sicher jede:r, dass Fliegen und Autofahren CO2 in die Luft bläst und damit natürlich total klimaschädlich ist. Vielleicht wissen das jedoch viele gar nicht. Transparenz war jedoch meine eigene Forderung auf dem Panel, denn es kann nicht sein, dass ich als Bürgerin mich darum kümmern muss, welches Gemüse nun nachhaltiger ist als das andere, und welches Produkt besser hergestellt ist. Das ist für mich persönlich in Maßen noch machbar, für die meisten Menschen in Deutschland ist es das nicht, weil der Alltag viel zu viel abverlangt. (Ich sage nur: 40 Stunden Woche und Kindererziehung – totaler Scheiß, wenn Ihr mich fragt.) Deshalb müssen Unternehmen gezwungen werden, ihren Impact offenzulegen. Dafür benötigen wir Kriterien von der Politik. Oje, ich schweife ab.
Jedenfalls mache ich da jetzt mit, bei der Transparenz, soweit ich kann, auch wenn man diese Zahlen nur grob schätzen kann. Aber es macht aufmerksam, und das ist das Ziel.

Nervigster Song

Julian le Play. Ich meine ALLES von Julian le Play. Ich bin schon bei diesem schnulzig-zittrigen „Die Flugzeuge im Bauch, sie fangen an“ raus. Das ist gewollter Kitsch. Ich mag nur authentischen Kitsch. :P

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Liebster Gemochter Song

Wer meine Playlists verfolgt weiß, dass ich vor allem auf die alten Singer-Songwriter stehe, Nick Drake, Donovan, John Martyn.
Wer es genauso drauf hat, nur in Neuzeit, ist David Gray. Zugegeben, ich lausche ihm nicht gespannt auf dem Sofa, er läuft hier aber derzeit häufiger als Wohlfühl-Hintergrundmusik.

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Blödester Moment

Wie immer zögere ich, die wirklich krassen, privaten Dinge hier auf dem Blog zu teilen. Ich versuche es mal etwas vorsichtig so:
An einem Wochenende in diesem Jahr erfuhr ich, dass man mir über 6000 Euro von meinem Konto gestohlen hat, dass meine Tante gestorben ist und einige Dinge aus meiner Familiengeschichte, die man wirklich nicht erfahren möchte.
Ich habe zwar versucht, das irgendwie zu verarbeiten, doch so einfach war das nicht. Krankschreibung und Einmuckeln in der Wohnung war angesagt. Nach ein paar Wochen viel Schlafen, viel Nachdenken, viel Netflixen war mir klar: Da sind nun einige Dinge hochgekommen, von denen ich dachte, dass ich sie verarbeitet hatte. Aber Trigger sind nunmal Trigger, und hier sind einige zusammen gekommen, die schwierige Zeiten aus meiner Vergangenheit heraufgeholt haben.
Das hört sich schrecklich dramatisch an und für mich persönlich ist es das auch, deshalb war hier auf dem Blog einige Zeit nicht gerade viel los.
Ein wirkliches Fazit habe ich bisher nicht, auch keinen festen Entschluss, ich weiß nur, dass ich mich weiter damit auseinandersetzen muss, so etwas ja auch heilsam und ein guter Weg für die persönliche Weiterentwicklung sein kann, die mir komischerweise schon seit zwei Jahren im Kopf ist. Als hätte ich geahnt, dass da was hervorkommen muss. Der blödeste Moment zog sich dieses Jahr also leider einige Wochen hin und war verdammt anstrengend. Auch das ist Leben.

Umwerfendster Anblick

Hmja, ich habe lange überlegt, und das weiß ich gar nicht so genau. Ich habe nicht auf DEN EINEN Moment hingefiebert, der dann passierte – und das sind ja meistens dann die umwerfendsten Anblicke. Ich habe sehr häufig in der Niederlausitz gestaunt über die Schönheit, die eine umgegrabene, teils verwüstete Landschaft (ich berichtete: Die Niederlausitz ist zu einem großen Teil ehemaliges Tagebaugebiet) bieten kann. Und ich suche immer noch nach einem Plätzchen auf dem Land für mich, kann mich aber nicht entscheiden, ob das im Süden in der Lausitz sein soll, die absolut toll ist und spannend, allerdings ein absoluter Sandkasten, was für meine Gartenliebelei eher schlecht ist, oder doch im Norden, in der Uckermark, im Ruppiner Land oder der Prignitz, wo Grund & Boden zwar besser und günstiger ist, dafür ist es jedoch von Berlin auch recht weit weg.

Vielleicht war es auch die Sauna in Finnland. Ich hatte aus Lust und Laune eine alte Villa in den Schären gemietet, mitten im Winter, und von der Sauna aus konnte man doch glatt das Wasser sehen – unglaublich toll.

Sauna in Finnland

Sauna in Finnland mit Blick aufs Wasser

Und oh verdammt, jetzt habe ich die Finnland-Fotos durchgeschaut und doch noch ein paar Fotos von mir gefunden – SORRY Darling, für diese falsche Unterstellung!

In den Schären Finnlands

Gefreut habe ich mich auf meinen vielen Touren durch Brandenburg auch immer über die vielen Tiere, die man eben so sieht, wenn man alleine durchs Grüne streift und sich dabei leise fortbewegt.

Kranich

Ein Kranich im Frühjahr. Immer häufiger bleiben die Vögel des Glücks auch den Sommer über in Brandenburg.

Na gut, oder vielleicht war es doch, meinen eigenen Artikel mal auf Spiegel Online zu lesen.SpiegelOnline Artikel Brandenbulli

Lieblingsanschaffung

Das sind definitiv diese beiden Bücher:

Darm mit CharmeDarm mit Charme (Affiliate-Link). Giulia Enders habe ich irgendwo auf Youtube gesehen und fand ihre charmante Art, über den Darm und unsere Ausscheidungen zu reden so eloquent, dass ich mir sofort dieses Buch gekauft habe. Wer gerne mehr über Zusammenhänge im Körper wissen möchte, wer mal begreifen möchte, was eigentlich der Darm und was der Magen tut (und was das Gehirn damit zu tun hat), und spannende Schlussfolgerungen auf die eigene Verhaltens- und Ernährungsweise lesen möchte, ist hier goldrichtig. Und: Es macht einfach verdammt viel Spaß, es zu lesen.

Kochbuch Salz Fett Säure HitzeSalz Fett Säure Hitze (Affiliate-Link). Wer von Euch gerne kocht: UN-BE-DINGT KAUFEN! Ich habe wegen des Preises länger mit mir gehadert und es mir dann vor einigen Monaten selbst geschenkt – und ich bin wahnsinnig froh darüber. Es ist kein Rezept-Buch, es gibt nur wenige Rezepte darin. Aber wie es jemand so schön beschrieb: Es wird Deine Art des Kochens revolutionär ändern. Was passiert denn genau, wenn ich jetzt dem Essen mehr Salz zugebe – oder wenn ich das erst später mache? Was passiert, wenn ich Öl hinzufüge, und welches Öl ist wann am besten? Ich habe einen ganz anderen Blick auf die Zubereitung und finde das großartig und koche noch lieber als vorher.

Lieblings-Motto

Achtung, Fertig, Loslassen!

Bucket Wish List 2019 / das 45er Jahr

  • Morgen finden die Landtagswahlen in Brandenburg und Sachsen statt. Uns allen hier gruselt es sehr davor, die Schätzungen waren bezüglich der AFD grauenvoll. Ich wünsche mir deshalb eine Riesenüberraschung und dass die AFD in Brandenburg unter 20% bekommt. Ich wünsche mir, dass der Rassismus und die Menschenfeindlichkeit, die diese Partei völlig offen zur Schau stellt und deren Anhänger:innen mittlerweile sogar das Ermorden von Politikern rechtfertigen, dazu führt, dass sich viele Menschen besinnen, dass Probleme mit dieser Partei nicht behoben werden. Und vielleicht lesen ja doch noch einige mal deren Parteiprogramm.
    Dazu gibt es hier übrigens ein wunderbares Video, das finde ich extrem großartig. Bitte weiterteilen!
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  • Ich wünsche mir mehr Kraft zum Schreiben. Dazu gehört das politische Schreiben. Der Name blickgewinkelt dieses Blogs hat immer ausgedrückt, um was es hier eigentlich ging: Das Betrachten der Welt. Nie war ich ein reiner Reiseblog und das wäre mir auch viel zu öde. Ich wünsche mir, dass ich den Mut habe, mich mehr politisch zu äußern, auch wenn ich in keiner Sache meines Lebens eine Expertin bin. Aus irgendwelchen Gründen habe ich diese tief verankerte Vorstellung, dass nur Experten sich öffentlich zu einer Sache äußern dürfen. Das ist in Anbetracht der Tatsache, wer mittlerweile seinen Buchstabenscheiß in die Öffentlichkeit bläst, wohl überholt. Oder anders: Wer sich jetzt nicht bekennt, ist Mitläufer.
  • Das nächste Lebensjahr etwas schöner beenden als dieses, das mit vielen Ängsten, Zweifeln und Unsicherheit verbunden war und teilweise noch ist.
  • Persönliche Weiterentwicklung. Aus oben genannten Gründen.
  • Den Führerschein machen! Nun endlich mal!
  • Im Oktober das zweite Buch beenden und im Frühjahr zwei tolle neue Bucherscheinungen feiern. :))
  • Reisen? Ja, würde ich gerne, und sehr gerne mal wieder richtig weit weg. Doch wie macht man das mit Angestellten-Job, 28 Tage Urlaub im Jahr ohne Flugzeug? Nach Süditalien würde ich gerne, doch die Anreise dauert alleine etwa 16 Stunden und kostet das Dreifache des Flugzeugs. Ich würde super gerne noch einmal nach Südostasien reisen. Ich würde gerne immer noch nach Neufundland und noch einmal nach Südamerika. Vielleicht wünsche ich mir eine Erleuchtung. Bis dahin geht es erst einmal auf den Garda-Trek, auf eine Hausboot-Tour durch Brandenburg, eine Brandenbulli-Tour und schauen wir mal, was sonst noch kommt.

Macht’s fein und macht’s besser

/inka