Der 12tel Blick im Oktober

Ende jeden Monats schieße ich ein Foto von der gleichen Stelle im Garten, um die Veränderungen sowohl naturischer wie handgemachter Art mitzuverfolgen. Dieses Projekt ist Teil des Fotoprojekts „12tel Blick“ von Tabea.

Mein Oktober-Bild sieht genauso aus, wie ein Oktober aussehen soll: Nasskalt. Dabei hatten wir eigentlich ein paar wundervolle goldene Oktobertage, die ich aber leider allesamt im Bett verbracht habe, mit fetter Erkältung, so richtig mit allem drum und dran, weshalb es hier eine Zeit lang auch etwas ruhiger war.

Vielleicht habt Ihr Euch auch gewundert, warum ich bisher so wenig von Israel berichtete, vielleicht aber auch nicht… Israel kommt, beizeiten. Ich bin ja ein braves Mädchen und versuche, mich wenigstens so halbwegs an meinen Redaktionsplan zu halten. Dazwischen kamen dann diese elendigen HuffPo-Verwicklungen und eben meine Erkältung.

Deshalb, und nun drehe ich eine wahnsinnig geschickte Themenrunde zurück zum Anfang, also wegen Verwicklungen und Israel und Erkältung ist im Garten rein gar nichts passiert, ähm, oder besser, habe ich rein gar nichts im Garten gearbeitet. Der matschig herabhängenden Blumen und Büsche hat sich nämlich netterweise die Schwiegermutter erbarmt und sie weggeschnitten, weshalb es jetzt etwas ordentlicher aussieht.
Die zwei Gartentische müssen noch genauso weggeräumt werden wie der geliebte Strandkorb und die kleine, mittlerweile blau bezogene Sitzbank. Die war Anfang des Jahres noch Rot, irgendjemand fragte mal danach, hier ist sie also, in Hellblau. Ja, Rot hätte ich schöner gefunden, aber ich habe keinen geeigneten Bezug gefunden, einfacherweise wollte ich sie nämlich mit einem Duschvorhang beziehen, und den habe ich in schlicht Rot einfach nicht gefunden.

Das Mosaik ist so geblieben wie es war und wird nun hoffentlich nächsten Frühling endlich einmal fortgesetzt, denn ich habe beschlossen, etwas mehr Zeit zu Hause zu verbringen und ein bisschen weniger durch die Weltgeschichte zu reisen. Genug Reisegeschichten wird es dennoch geben, denn es ist ja fast schade, wie (viel zu) wenig ich von meinen Reisen dieses Jahr berichtet habe: Kazachstan war noch viel intensiver als bisher beschrieben, in Italien haben ein paar Buddhisten ein Dorf wiederbelebt (auf teilzeitreisender.de wurde schon berichtet), Feuerland schulde ich noch einen dicken Tribut, in der Schweiz war nicht nur schlechtes Wetter, Brandenburg hat noch so viel mehr zu bieten als Fachwerkhäuser und Elbe, Schweden, Berlin, Münster, Koblenz, meine wunderbare Begegnung in Istanbul, Israel…
Meine Blogparade wollte ich selbst noch ein bisschen mit schönen alten Fotos füttern, die Topfprimel regelmäßig schreiben, und immer wieder von den Entdeckungen des Alltags erzählen, der doch noch so viel mehr – und spannenden – Raum einnimmt, als es das Blog wiederspiegelt, vom Garten, von Quittenmus und Pfirsichkuchen, Berliner Friedhofspaziergängen, Jahreszeitenbasteleien und Quergedanken.
Natürlich werde ich dennoch ab und an Berlin verlassen, einige Reisen sind schon angedacht, es soll sich nur nicht mehr so anfühlen, als rase ich in einer sich immer schneller drehenden Weltgeschichte herum. Ob das alles auch mit der anstehenden Einmummeljahreszeit zu tun hat, will ich gar nicht ausschließen.

Der 12tel Blick ist in diesem Monat daher ein etwas intensiverer, in mein Blog hinein und wieder heraus. Ja, es werden sich ein paar Dinge ändern, aber eigentlich bleibt doch alles beim Alten, ich möchte nur mehr Zeit haben zum Geschichten erzählen.

Weitere 12tel Blicke wie immer bei Tabea.